Hallo,
gestern war es soweit. Unser Pluto ist in die ewigen Bellgründe befördert worden. Mit der innewohnenden Furcht vor jeder Tierarztpraxis humpelte er die Treppen hinab. Wir wussten, es ist sein letzter Gang.
Sein Fell hat immer noch geglänzt, sein Appetit hatte nicht nachgelassen aber der Tumor war doppelt so groß wie bei der Diagnose vor einem Monat. Er fand keine Ruhe mehr vor Schmerzen, die Medikamente konnten sie nicht mehr lindern.
Er hat sich gesträubt auf den abgesenkten Behandlungstisch zu steigen. Wir haben ihn rauf gehoben und ein letztes mal ganz fest gehalten. Meine Frau hat ihm die Ohren gekrault, dabei den ganzen Kopf in den Armen gehalten. Ich habe ihn überall gestreichelt. Langsam hat sich sein gesträubtes Fell geglättet und er wurde ruhiger.
Danach wird das Fell an der Pfote rasiert und die Kanüle gelegt. Hier rein kommt das Narkosemittel und ich weiß nicht was noch.
Er wurde ganz schnell ruhig. Kein Pressen nach Luft, kein Aufbäumen mehr. Die nette Ärztin hat einen professionellen Job gemacht.
Wir haben noch gewartet. Ich wollte wissen ob er mich jetzt wirklich nicht mehr vermisst. Sie hat mir versichert, dass es vorbei ist.
Ein letztes mal, ganz vorsichtig, über den weichsten Nasenschwamm, den ich jemals streicheln durfte, mit den Fingern gestreift, Halstuch, Halsband und Leine eingesteckt, tschüss Junge gesagt und alleine wieder raus.
Leider gehört das genau so zum Leben wie ein gemeinsamer Spaziergang an einem wunderschönen Frühlingstag, bloß habe ich jetzt keinen Hund mehr.
Gruß Felix
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