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Alt 29.11.2006, 18:42
Borderfanatic
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Ok, ich versuche es mal grob in Worte zu fassen.


Renate hatte es ja schon grob aufgegriffen. Es gibt Situationen, die kennt jeder von uns - man denk an jemanden und plötzlich klingelt das Telefon und derjenige ist dran. Oder aber aus dem Tierreich: Dein Partner kommt zu den unterschiedlichsten Zeiten Heim und dennoch wird Deine Katze kurz zuvor unruhig und läuft zur Wohnungstür und freut sich.

Dinge, die landläufig gerne als "Intuition" abgetan werden, gehören einer Fähigkeit an, die wir Menschen gerne verlernen im Laufe unseres Lebens. Tiere hingegen besitzen diese Fähigkeit ihr Leben lang.

Wem ist es nicht schon so ergangen - Du schaust Deinen Hund an, der erwartungsvoll vor Dir sitzt und fragst ihn: "Ja, was willst Du mir denn sagen?!" Zumindest wird er in diesem Moment vermutlich denken "Gib Dir doch einfach mal etwas Mühe, Frauchen!"

Tierkommunikation - Kommunizieren mit Tieren ist keine Zauberei. Dabei bauen wir einfach eine telepathische Verbindung zum jeweiligen Tier auf - weshalb es auch keine Rolle spielt, ob das Tier vor uns sitzt oder auf der anderen Seite der Weltkugel lebt, ob es sich im Diesseits oder im Jenseits befindet. Tiere wollen mit uns kommunizieren!

Menschen, die einigermaßen senitiv sind, machen unbewusst erste Schritte, indem sie fühlen können, was in ihrem Tier vorgeht, wie es ihm geht. Er schaut Dich an und Du weisst genau, er fühlt sich wohl oder unwohl, dieses oder jenes würde ihm jetzt gut tun. Du schaust Deinen kranken Hund an und bekommst Magenschmerzen. Das alles ist keine Einbildung, es ist eine Form von Kommunikation! Das Tier schickt Dir Empfindungen - Du must sie nur zulassen.

Warum tun wir uns dann so schwer?! Ganz einfach, wir sind zu sehr abgelenkt, zu sehr mit uns selbst beschäftigt, zu sehr mit materiellen Dingen, Sorgen, Ängsten, Gedanken. Stellt es Euch vor, als würdet Ihr auf Eurer Leitung dauertelefonieren und jemand anderes versucht Euch zu erreichen - das geht nicht, ist ja ständig besetzt!

So ist es auch mit der Telepathie. Erst wenn Du gelernt hast, Deine Gedanken abzuschalten, kannst Du beginnen, Dich auf Dein "Gegenüber" einzulassen. Dann kann auch das Tier zu Dir durchdringen. So ist es also in Workshops usus, dass die Teilnehmer vorerst lernen müssen, sich zu entspannen, sich fallen zu lassen. Es werden Meditationen durchlaufen, etc, bis der Kopf frei ist und das Herz natürlich auch.

Die ersten Schritte sind manchmal kaum greifbar, denn als Mensch musst Du erst lernen, Dich auf diese Art der Verständigung einzulassen. Du beginnst ein Gespräch zB mit einfachen Fragen: Was isst Du gerne? Wie sieht Dein Schlafplatz aus? etc.

Nehmen wir als Beispiel die Frage: Was isst Du gerne (wir wollen es nicht gleich kompliziert machen). Formuliert die Frage in Eurem Kopf und stellt Euch seinen Futternapf vor. Vielleicht habt Ihr plötzlich ein Bild vor Euch, mit einem Napf gefüllt mit zB Hühnchen oder Erbsen und Ihr denkt noch, ach, das habe ich mir bestimmt jetzt einfach nur so eingebildet. Nein. In dem Fall muss man lernen, auf diese ersten Gedankenblitze zu vertrauen. Es ist natürlich eine Übungssache, aber in der Regel liegt man schon nicht verkehrt. Vielleicht bekommt man anfangs noch keine klaren Bilder wie "gebratene Hühnchenhaut mit Nudeln", vielleicht seht Ihr einfach nur etwas weisses mit braunen Fladen.

Tierkommunikation findet in unterschiedlichen Formen statt. Manche Menschen empfangen eher Emotionen, manche Worte (die Tiere haben auch unterschiedliche Stimmen, Ihr hört also nicht Eure eigene Stimme dabei!), manche empfangen eher Bilder oder Farben. Oder Kombinationen daraus.

Emotionen - hier kommen wir schon dazu, dass TK nicht immer nur ein Segen ist. Ich bin zB ein Mensch, der am stärksten Emotionen bekommt, sowie Bilder. Mit Worten tat ich mich anfangs etwas schwerer.

Wer sich also mit TK beschäftig, muss sich vorher darüber im Klaren sein, dass es auch sehr belastend sein kann. Ich sehe zB Tierschutzreportagen im wahrsten Sinne des Wortes mit "anderen Augen". Ich fühle, was das Tier fühlt und das hat mich schon viele Tränen gekostet und schlaflose Nächte. Ich hatte schon Menschen mit ihren Hunden zum Training bei mir, weil "der Köter nicht funktionierte", und musste erleben, welcher Druck auf dem Tier lag, dass der Fehler am unsensiblen, harten Menschen lag, der sein Tier überhaupt nicht verstand!

Ich habe Hunde auf meinem Hof aus dem Auto steigen sehen und war den Tränen nahe, weil sie so schachmatt waren und nicht mehr ein noch aus wussten. Erzählt Dir ein Besitzer dann von SEINEN Problemen mit dem Hund, kannst Du nur hoffen, beide sanft in eine Richtung schubsen zu können.

TK kann jedoch auch hilfreich sein. Vor ca drei Wochen kam ich über das Deutsche Doggenforum auf einen polnischen Link mit Notdoggen. Leider war die Seite für mich völlig unverständlich. Ein schwarzer Rüde (ein Bild des Jammers) traf mich besonders in mein Herz. Ich bat eine Freundin, mir die Seite zu übersetzen und es stellte sich heraus, das Hektor ohne Witterungsschutz in einem Betonzwinger (ohne Dach) in einer Art Tierheim lebte. Lange Rede kurzer Sinn, ich beschloss, Hektor zu mir zu holen. Bis zu dem Tag, ca eine Woche nachdem ich Hektor das erste Mal gewahr wurde, an dem ich ihn abholen durfte, schickte ich Hektor täglich viel Kraft und Wärme. Ich versprach ihm, ihn nicht im Stich zu lassen, versprach ihm, dass er bald nicht mehr frieren würde müssen, bat ihn durchzuhalten. Ich schickte ihm Bilder, in denen ich ihn mit unter meine warme Bettdecke nahm.

Als Helena und ich uns mit Witold (vom polnischen Doggenschutz) hinter der polnischen Grenze trafen und Hektor in Empfang nahmen, erzählte Witold, dass Hektor heute ganz anders gewesen sei. Er wäre sofort in sein Auto gesprungen und habe ihn erwartungsvoll angesehen. Er hatte abgeschlossen mit seinem alten Leben und war bereit für neues. Er wusste ja, was auf ihn zukommt. Solche Hunde marschieren bei mir Zuhause ein, als würden sie schon ihr Leben lang hier wohnen...

Ich könnte noch viele Geschichten erzählen mit taurigen und fröhlichen Beispielen, mit "Beweisen" und Belegen, aber warum? Ihr müsst es selbst fühlen und entscheiden.

Habt Ihre Euch bei verpatzten Entscheidungen nicht selbst oft genug gefragt - warum habe ich nicht auf meinen Bauch gehört?? TK ist nichts anders, nur das die Intuition weiter ausgebaut, perfektioniert wird...

Wer jetzt Lust hat auf "mehr" - dem kann ich nur oben bereits erwähntes Buch wärmstens empfehlen. Es ist mein persönliches Lieblingsbuch und ich kann Euch sagen, seitdem ich es gelesen habe, kann ich über verhaltenskundliche und Erziehungsbücher nur noch milde und mitleidig lächeln...


Liebe Grüsse


Gesa & Borderbande & Döggen & Moni

PS: In Kursen fragen wir uns übrigens stets Kontrollfragen gegenseitig. Jemand fragt meinen Hund, welche Farbe hat Dein Bett? Wie sieht die Küche aus, etc. Das kann Dein Gegenüber ja nicht vorher wissen...

Geändert von Borderfanatic (29.11.2006 um 19:00 Uhr)
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