Hunde mochte ich immer - und zwar gleich alle.
Dann, als ich in meinem Leben langsam die geeignete Infrastruktur für einen eigenen Hund beieinander hatte, dachte ich darüber nach, welches Temperament am besten mit dem meinem kompatibel sei, und ich kam zu dem Schluss: Gaaaanz ruuuuhig sollte er sein, mein Hund - von der Sorte, die Beissereien zu blöd findet, um mitmachen zu wollen.
Zweitens wollt' ich auch noch richtig was in der Hand bzw. im Arm haben beim Knuddeln, also sollte er eher grösser sein. Und als sich dann Herbert Siebolds Ex-Zuchthündin Woopsie beim ersten Besuch wonnig gegen mein Bein lehnte, war's passiert: Der Molosservirus hatte mich volle Breitseite erwischt...
Nun, inzwischen hab' ich Gina, bei der (noch) nicht ganz raus ist, ob sie mehr vom Mastino Napoletano oder vom Cane Corso hat, oder ob sonst noch was Apartes mitgemischt hat, und ich stürze mich in die Jungmolosserbetreuung und -erziehung, wie damals in die Altenpflege an Woopsie und später in die Krankenschwesterdienste an meinem armen, leukämiekranken Platon...
Und ich finde zum dritten Mal bestätigt: Ein Molosser ist schon was ganz Besonderes...
Ein fitter Molosser ist eine Augenweide, wenn Du all diese Grösse und Kraft, gepaart mit entsprechend viel Sanftmut und Behutsamkeit, mit anderen Hunden aller Grössen und Rassen toben und spielen siehst...
Und wie bei Woopsie und bei Platon schon gibt es weitherum niemanden, der Gina nicht einfach nur entzückend fände. Auch und gerade Menschen, die sonst Angst vor Hunden haben, sehen mich ungläubig an: "So ein lieber, freundlicher Hund! Vor so einem hätt' ich normalerweise eine Heidenangst..." Und ich sage dann meistens: "Vor meiner albernen kleinen Gummibohne? Das kann nicht sein..." Und wir fangen zu schwatzen an, mit dem Tenor, dass gemütliche Menschen gemütliche Hunde haben, ganz egal, wie deren Rasse auch heissen mag...
Tja, so ist das bei mir mit den "sogenannten" Kampfhunden...