Zuallererst einmal möchte ich mich Monikas Vorschlag anschließen. Ans Finanzielle hatte ich natürlich nicht gedacht, aber warum solltest du die Gesamtsumme zahlen, wenn a) wichtige Informationen zu Ablauf und Risiken vor dem Eingriff verschwiegen wurden und b) die Ärztin die Nachbehandlung trotz massiver Komplikationen komplett dem Haus-TA überlässt? Muss sie keine "Nachbesserung" (in Ermangelung eines passenderen Begriffs) anbieten? Evtl. solltest du dich vorher jedoch bei einem RA absichern.
Zitat:
Zitat von Monika
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Nach ein bissel Suchen habe ich die richtige Stelle auf Seite 47 gefunden.
So aus dem Zusammenhang gerissen hören sich 15 % nach nicht gerade viel an. Wichtig ist jedoch der Kontext (ich hoffe, man darf die Dissertation auszugsweise zitieren):
"In einer Force-Plate-Analyse konnte
18 Wochen nach experimenteller Durchtrennung des vorderen Kreuzbandes und nachfolgender TPLO eine vollständige Wiederherstellung der Gliedmaßenfunktion im Schritt nachgewiesen werden. In dieser Arbeit wurde bei gesunden Hunden das vordere Kreuzband durchtrennt und eine TPLO durchgeführt [...]. Eine andere Untersuchung verglich die Ergebnisse nach einer TPLO mit denen einer intra- und einer extraartikulären Technik an klinischen Patienten (ausschließlich Labrador Retriever). Es wurden ebenfalls Force-Plate-Analysen durchgeführt.
Im Beobachtungszeitraum von 6 Monaten konnte
zwischen der extraartikulären Stabilisierung mit einem Fadenzügel und der TPLO kein signifikanter Unterschied in der Gliedmaßenfunktion nachgewiesen werden. Die intraartikuläre Stabilisierung war den beiden anderen Methoden weit unterlegen.
Im Vergleich mit gesunden Hunden konnte jedoch auch mit TPLO oder extraartikulärer Stabilisation nur in ca. 15 % der Fälle wieder eine normale Gliedmaßenfunktion erreicht werden [...]."
Und auf S.11 findet sich folgender Satz: "... nach neueren Studien werden mit der TPLO gute klinische Ergebnisse erzielt."
Rekapitulieren wir: Im Schritt vollständige Wiederherstellung / im Vergleich zur Stabilisierung ausserhalb des Gelenks keine großen Unterschiede / im Vergleich zu
gesunden Hunden eine vollständige Wiederherstellung in etwa 15 % der Fälle.
Wenn man nun davon ausgeht, dass keine noch so ausgefeilte Technik den Urzustand eines gesunden und voll funktionsfähigen Kniegelenks wiederherstellen kann und dass mit einem Kreuzbandriss oft andere Schädigungen des Knies einhergehen (Meniskenrisse, Arthrosen) relativiert sich diese Zahl. Ausschlaggebend sind IMHO die Ergebnisse im Vergleich zu anderen OP-Techniken. Und da schneidet die TPLO gut bzw. weit besser ab (letzteres im Vergleich zur Stabilisierung innerhalb des Gelenkes).
Ansonsten vielen Dank für den wirklich hochinteressanten Link zur Dissertation, Monika! Ich freue mich schon darauf, diese in Gänze durchzulesen und mich hoffentlich auch auf die angegebene Sekundärliteratur stürzen zu können.
Grüßlies, Grazi