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Alt 20.01.2007, 22:53
Sven
Gast
 
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Standard Spike

Spike hat bis jetzt zum Glück noch keinerlei Probleme; weder mit dem Atmen noch mit der Nasenfalte. Letztere muss jedoch ständig gepflegt werden und entzündet sich leicht.

Solche Hunde sind natürlich keine Leistungssportler, jedoch können sie ganz schön agil sein, jedenfalls für einen überschaubaren Zeitraum (ca. 15 Minuten)

Mann muss natürlich schon auf das Gewicht achten, denn Spike würde am liebsten den ganzen Tag fressen. Er wiegt jetzt ca. 28 Kg also ca. 2 Kg über dem Standart und ist einen richtiges Kraftpaket. Auf der letzten Ausstelllung in Rostock (ich war ohne Spike lediglich als Besucher da) waren Vertreter dieser Rasse mit bis zu 40 Kg und da hört der Spass für mich dann auf. Sicherlich sind auch diese Hunde sehr beeindruckend und haben den dieser Rasse eigenen unwiderstehlichen Charm.

Wenn man sich die Hunde jedoch genauer anschaut können diese zumeist kaum atmen und sich auch nicht mehr richtig bewegen. Da ist für mich schon der Anfang der Tierquälerei erreicht und es wundert mich schon sehr, dass da Hunde ausgezeichnet werden die bei dieser Größe den Rassestandart um mehr als 10 Kg überschreiten.

Wenn es nicht gerade zu warm ist, sind Spaziergänge von bis zu 2 Stunden, bei gemäßigten Tempo natürlich, kein Problem. Nur beim Herumtoben, vorallem bei Hitze muss man aufpassen, dass er sich nicht übernimmt und ihn rechtzeitig vorm Herzkasper ausbremsen.

Ein deutliches Zeichen dafür ist, dass seine Zunge dann handtellergroß aus seiner Schnute hängt .

Man sollte eine EB niemals unterschätzen, wie auch gerade Watson, der Neufundländer meines Nachbarn erfahren musste. EB werden auch in der Hundewelt häufig missverstanden und ein anderer Hund könnte die, wollen wir mal sagen, merkwürdige Atemtechnik als Anknurren deuten. So gerade mit Watson (70 Kg) passiert. Spike hat gerade wegen Brutus derzeit einen besonders ausgeprägten Beschützerinstinkt. Auf jeden Fall als Watson gerade anfangen wollte sich mit Spike anzulegen, wandelte sich diese charmante und süsse EB innerhalb von einem Mü einer Sekunde in einen 28 Kg schweren Piranha und verpasste Watson erstmal rasend schnell einen neuen Haarschnitt .

Da nichts schlimmeres passiert ist und Watson vollkommen verdattert auch gleich das Weite suchte, mussten mein Nachbar und ich uns ersteinmal fast totlachen, als wir da auf der Straße mehrere schwarze Haarbüschel sahen.

Aber Spass beiseite. Wer sich für eine EB entscheidet muss einfach wissen, dass es eine besonders anfällige Rasse ist, wie unsere Molosser ja eigentlich auch.

Man muss schon einiges tun, um dem entgegen zu wirken. Dazu zählt vorallem ein Fitnessprogram und kontrolliertes Fressen.

Doch selbst dann verdient der Tierarzt schon nicht schlecht an einem. Es fing an mit einer Nickhautentzündung und anschliesender OP, häufige Entzündungen im Faltenbereich, merkwürdigerweise tritt dass häufiger nach dem reinigen auf, Hotspots und eine größere Harnröhren OP, weswegen er jetzt ein Tierärztlich Spezialfutter (Extra Urinary ca. 65 € der Sack) bekommen muss. Summa summarum bis jetzt 2000 €. And more is still to come.

Alles Erkrankungen die vorkommen können, jedoch nicht müssen. Doch da steckt man nicht drin.

Anton hingegen hatte bis auf zeitweilige Fellprobleme nichts, bis zur Krebsdiagnose.

Auf jeden Fall habe ich für Brutus jetzt eine Krankenversicherung abgeschlossen, denn man weis ja nie.

Schon oft habe ich mir die Frage gestellt, ob ich je wieder eine EB haben möchte. Doch dann kommt diese charmante, witzige, und knuddelige dicke Matschbacke um die Ecke, schmeist sich neben mich aufs Sofa, lehnt seine Schnauze an meinen Arm und die Frage ist beantwortet.
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