Sagen wir es einmal so.... generell würde ich auch empfehlen, Kinder niemals mit einem Hund alleine zu lassen, unabhängig von Rasse, Größe / Kraft und Temperament des Hundes. Zum Schutze des Tieres und demzufolge auch zum Schutze des Kindes. Der Hund kann sich halt nur mit seinen Zähnen wehren.
Wobei auch noch die Gefahr besteht, dass viele Eltern / Erwachsene einem Hund verbieten, ein Kind anzuknurren... und dieser dadurch nur lernt, dass eine solch deutliche Warnung nicht erwünscht ist. Eine Warnung, die evtl. bei einem Kind fruchten würde, das frühere Signale (wie Ignorieren, Kopf wegdrehen, Zurückweichen, Zurückziehen) einfach ignoriert. Wenn Warnungen also nicht erwünscht sind, beisst hund halt irgendwann ohne Vorwarnung zu, weil er sich nicht mehr anders zu helfen weiss.
In meinem persönlichen Umfeld und in meinem Verantwortungsbereich sehe ich das jedoch nicht ganz so strikt. Hier betrachte ich ganz individuell Kind und Hund. Bin ich mir sicher, dass das Kind sehr liebevoll mit dem Hund umgeht... die Hundesprache recht gut versteht... und das Tier niemals quälen oder ärgern würde, dürfte es auch mal unbeaufsichtigt mit ihm alleine bleiben, es streicheln, mit ihm spielen. Vorausgesetzt bei dem Hund handelt es sich um ein an Kinder und deren mitunter hektische Bewegungen / gellende Schreie gewöhntes, gelassenes, sozial sehr sicheres Exemplar.
Ich bin selber mit einem Hund aufgewachsen. Genau genommen habe ich meine erste Hündin zu meinem 7. Geburtstag geschenkt bekommen. Ich war (vom Finanziellen abgesehen) ganz alleine für sie verantwortlich und hätte sie niemals schlecht behandelt. Sie war meine beste Freundin und ich hätte niemals zugelassen, dass ein anderes Kind sie ärgert. Btw: meine beiden Brüder hätten niemals einen eigenen Hund bekommen!
Meine Hunde waren und sind alle sehr unterschiedlich. Es gab und gibt welche, die ich mit (selbst kleinen) Kindern alleine lassen würde... und welche, die ich niemals unbeaufsichtigt mit Kindern zurücklassen würde.
Letztendlich liegt die Verantwortung immer bei den Hundehaltern, die manchmal eben auch Eltern sind. Und ich habe leider die Erfahrung gemacht, dass viele Eltern nicht besonders objektiv auf die Handlungen ihrer Kinder reagieren. Die alles verharmlosen, über alles schmunzeln, zu viel Verständnis für kindlichen Übermut haben... und dabei völlig vergessen, dass unter diesem Übermut so manches Tier unnötig leidet...und sich irgendwann einmal (verständlicherweise) wehren könnte.
Grüßlies, Grazi