Es ist immer wieder schön zu sehen, wie die Menschen doch in der Lage sind eine Auseinandersetzung fair und anständig auszutragen.
Man kann es schon als faszinierend bezeichnen wie hier Dinge dargestellt, verdreht oder ausgelegt werden obwohl keiner live dabei war.
Nur einige Punkte als Beispiel - "das ein Kaiserschnitt seitens Don und Kathy oder deren Anhänger schöngeredet würden" läßt sich in den verlinkten Beiträgen nicht finden. Einmal eine Frage: was wäre den deiner Meinung nach besser gewesen als der Kaiserschnitt? Wenn die Welpen nicht auf natürlichem Weg durch Wehen in den Geburtskanal eintreten,bleibt nur die alternative zuzusehen wie erst die Welpen in der Mutter und danach diese selbst verstirbt.
Ein weiterer angesprochener Punkt ist " bis zu Joe's Nachruf sei nie erwähnt worden das Joe nicht aus Kathy's Zucht stammt" - es wurde aber auch nie das Gegenteil behauptet. Von anderen mit mehreren Hunden wird auch nicht erwartet das sie unter die Bilder ihrer Hunde schreiben, ob sie zu gekauft oder selbst gezogen worden sind.
Eine Auskunft durch den Tierarzt muß auch nicht erteilt werden, ein zweifel an der Notwendigkeit einer Euthanasie wird schon alleine dadurch ausgeräumt, das es Tierärzten rechtlich untersagt ist, diese durchzuführen bei fehlender medizinischer Notwendigkeit.
Aber um allen Zweiflern noch mehr zum zweifeln zu geben - ich habe Joe am 10.08 noch gesehen.
Hierzu möchte ich kurz etwas ausholen. Ich kenne die gesundheitliche Situation von Joe seit einiger Zeit. Kurz gefasst kann man sagen, das Joe am 11.08 erlöst wurde. Seit einigen Jahren quälte Joe sich mit nachweislich schweren Schmerzen in den Hüftgelenken. Diese konnten wir zwar zeitlich begrenzt einigermaßen mit Schmerzmedikamenten und Chondroitin/Glycosamingaben sowie massiver Schmerztherapie mittels Elektrotherapie,Einreibungen und manueller Therapie lindern, leider aber das Fortschreiten der Beschwerden nicht verhindern.Schließlich waren nicht nur die Hüften Joe's von Knorpelschäden betroffen sondern auch die weiteren großen Gelenke.
Durch den Kreuzbandriß auslösenden Vorgang erschwert, wurde der Knorpel des Knies, der Meniskus und ein Seitenband des Knies mitbeschädigt. Diese Verletzung wird als unhappy Triade bezeichnet in der Medizin.
Die vorgenommene Op hatte von vorherein nur zweifelhafte Erfolgsaussichten.
Durch das in der Schmerzmedikation enthaltene Cortison lag Joe's Gewicht bei 120kg. Sogenannte Plastiken wie Reparaturen an Bändern,Meniski und Sehnen genannt werden sind allerdings nicht so lastfähig wie das Urgewebe.
Folglich war der Versuch der Op, der sprichwörtliche Griff nach einem Strohhalm, ein Versuch mit geringen Erfolgsaussichten bei hohem Narkoserisiko der Rasse.
Leider stellte sich nach der anfänglichen Euphorie, das er das Bein post-operativ akzeptabel belastete, nicht der gewünschte Dauererfolg ein.
Joe's Situation verschlechterte sich zum Abend des 10.08 zusehens. Durch das post-operative Liegen,komprimierte sich Joe zusätzlich den langen Beinnerv. Kompressionssyndrome der Art kennt die Humanmedizin ebenfalls. Das bekannteste ist das Parkbank-Syndrom. Hierbei wird der Nervus ulnaris gequetscht durch das gestreckte Ablegen des Armes auf der Lehne der Parkbank. Dies führt dazu das sich die Finger in die Schwurhandstellung begeben ohne das der Betroffene dies verhindern kann. Diese Handstellung kann nach der Kompression zwischen Wochen und Jahren erhalten bleiben.
In Joe's Fall führte die Kompression des Nerven zur Unfähigkeit aufzustehen.In der Nacht vom 10.08 auf 11.08 führte dies dazu das Joe zusätzlich weder Kot noch Wasser halten konnte.
Spätestens nun war der Punkt gekommen Leiden zu beenden. Nach fehlgeschlagener Op und fortschreitenden gewichtsunterstützten Nervenausfällen waren medizinisch alle Möglichkeiten ausgeschöpft so das einvernehmlich mit einem Tierarztkollegen Kathy und Don die Entscheidung getroffen wurde - Joe nach dieser Krönung des Leidens zu erlösen.
Nun noch einige Anmerkungen in eigener Sache. Ich denke jeder der sein Tier liebt, sieht jede kleine positive Veränderung mit großer Euphorie als riesen Fortschritt. Hierdurch ist eine objektive Bewertung der Situation unmöglich.
Ein weiterer Punkt der mir hier auf den Magen schlägt ist das Ausmaß mit dem hier Vermutungen über zwischenmenschliche Dinge zwischen Don und Kathy verschärft werden. Vermutungen die jegweden Wahrheitsgehalt vermissen lassen. Wie Vermutungen dieser Güteklasse genannt werden dürfte jedem bekannt sein.
Gegen eine sachliche Diskusion ist nichts einzuwenden - was hier läuft ist unterstes Bildzeitungsniveau.
Damit es nicht zu Mißverständnissen kommt: Ich selbst habe Veterinärmedizin in den Niederlande studiert.
Hochachtungsvoll
Finni und SamGamdschi
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