Amon hat nur knapp überlebt
Hallo an alle,
an letztem Freitag haben mein Mann und ich das schrecklichste erlebt, was einem Hundebesitzer wohl passieren kann.
Ich habe Amon abends noch ein kleines Geflügelwürstschen gegeben. Kurz danach hörten wir ihn im Wohnzimmer husten und spucken, wir sind gleich hin und sahen, dass er Teile des Würstchens ausgespucht hatte. Er keuchte aber immer noch und versuchte noch etwas loszuwerden, was aber nicht ging. Ich habe ihm gleich in den Rachen gegriffen um evtl. noch etwas rauszuziehen. Da war aber nichts, da begriffen wir, dass das restliche Würstchen in der Luftröhre sein musste.
Amon wankte auf die Terrasse, wir hinterher und haben ihn an den Flanken hochgehoben und auf Rücken und Brust geschlagen, damit das Teil vielleicht raus kommt. Es ging nicht, Amon wurde ganz schlaff, wir konnten ihn nicht mehr halten, er ging in Seitenlage, verdrehte die Augen, die Zunge kam raus, war ganz blau, die Schleimheute waren blau. Die Augen wurden starr und ich habe nur geschrien, dass Amon tot ist. Mein Mann hat ihn beatmet, dann haben wir einen kleinen Schlauch genommen und ihm Wasser eingeflösst, in der Hoffnung, das irgendeigene Reaktion erfolgt. Die kam dann auch, Amon röchelte dann ganz wenig. Er hatte dann auch unter sich gemacht (gekotetet und Blut gepinkelt). Ich habe dann unsere Tierärztin privat angerufen, die sagte mir, sie könne da gar nichts machen, sofort in die Tierärztliche Hochschule, die müssen das Teil endoskopisch mit Kamera und Greifzange rausholen. Wenn wir auf sie warten, würden wir nur kostbare Zeit verlieren. Wir konnten Amon mit seinen 60kg nicht hoch kriegen, haben eine Decke genommen und ihn darauf gehieft. Mein Mann ist losgelaufen und hat das Auto aus der Garage geholt. In der Zeit habe ich dann panisch den Kopf von Amon hochgerissen und ihn angeschrien, dass er durchhalten muss. In diesem Moment machte er sowas wie ein Keuchen und das Stück Wurst flog aus der Schnauze. Amon schnappte auch sofort keuchend nach Luft, der ganze Hund bebte. Er guckte mich dann an, ich kann nicht sagen, wie dieser Blick war.
Mein Mann kam um Terrasse herum wieder und ich schrie nur, das Stück ist raus, er lebt, er lebt. Als Amon meinen Mann sah, wackelte dieser schon fast tote Hund mit dem Schwänzchen. Wir haben nur noch geheult. Minutenlang haben wir ihn nur gestreichelt und beruhigt, dann haben wir probiert, ob er aufstehen und ins Wohnzimmer gehen kann. Das ging ohne Problem. Er hat sich dann auf sein Hundebett gelegt und wir haben uns dazugesetzt. Nach einiger Zeit habe ich unsere TAin wieder angerufen und gesagt, was passiert ist. Sie war auch froh und glücklich. Sie meinte, wir brauchen jetzt erstmal gar nichts machen, da das Teil raus ist würde sich Amon ganz schnell erholen. Wir sollten nur darauf achten, dass er höchstens noch den nächsten Tag etwas Blut im Urin haben sollte (durch die akute Luftnot sind kleine Blutgefäße geplatzt, was aber nicht weiter schlimm wäre). Ansonsten sollten wir sie am Sonntag noch einmal anrufen. Es war aber den nächsten Morgen schon nichts mehr im Urin.
Wir mussten das ganze Wochende immer wieder mal heulen, das war alles so schrecklich, entgegen jeder Vorstellungskraft. Wir waren zu nichts mehr zu gebrauchen und fühlten uns, als wenn man uns das Mark aus den Knochen gesaugt hat. Heute geht es schon ganz gut.
Ich musste das jetzt erstmal loswerden.
Wir werden natürlich in Zukunft ganz genau aufpassen, was und wie wir das Leckerchen Amon geben.
Es grüßt Euch
Dogomama
|