Ich habe 2x Welpen zu älteren / alten Hunden genommen und 1x eine Seniorin zu zwei erheblich jüngeren Hunden. Es hat zwar immer gut geklappt... aber ich würde diese Entscheidung trotzdem immer von der individuellen Konstellation abhängig machen und nicht sagen, dass der alte Hund generell von dem Junggemüse profitiert.
Vega kam als Welpe zu einem 6-jährigen Doggen-Mix und einem 12-jährigen Terrier-Mix. Also zu zwei (ihrer Rasse entsprechenden) alten Hündinnen. Beide waren zu dem Zeitpunkt aber weitestgehend beschwerdefrei und fit. Die kleine Violetta hat sich relativ wenig mit Vega beschäftigt.... sie fand Welpen nie besonders toll, hat ihr also primär das Hunde-1x1 beigebracht und bei extrem guter Laune mal mit ihr gespielt. Demona hingegen fand Welpen schon immer klasse und genoss es, mit dem Baby herumzutollen.
Zwei Jahre später sah die Situation schon wieder ganz anders aus. Vio lebte nicht mehr und Mortisha kam zu uns. Demi (mit nun 8 Jahren nicht mehr ganz so agil) konnte mit dem Winzling nur noch wenig anfangen und spielte die große graue Eminenz, während Vega die "Mutterrolle" übernahm und sich den lieben langen Tag um den Welpen kümmerte.
Ein extremes "Aufblühen" der älteren Hündinnen konnte ich nicht beobachten, obschon alle Mädels hervorragend miteinander auskamen und sich auch viel miteinander beschäftigten.
Nach Demis Tod kam Shila mit gut 13 Jahren zu einer 3- und einer 1 1/1-Jährigen. Bei ihr konnte man regelrecht sehen, wie gut ihr die beiden jüngeren Hündinnen taten... dies kann aber auch an ihrer Vorgeschichte liegen. Man hatte sich in den letzten Jahren offenbar wenig um sie gekümmert und sie genoss (geniesst) die Action bei uns. Damals war sie ihrem Alter entsprechend aber noch recht gut dabei. Heute - mit einer starken Herzproblematik und schmerzhaften Knochen - würde ich ihr aber ganz sicher keine wuselige "Dauerbespaßung" mehr antun.
Lange Rede, kurzer Sinn: prinzipiell kann es für beide Parteien von Vorteil sein, trotz erheblichen Altersunterschieds mit einem Hundekumpel zusammenzuleben. Ich würde es jedoch immer vom gesundheitlichen Zustand, vom Allgemeinbefinden und von der Toleranz des alten Hundes abhängig machen.... und ganz ehrlich: was ich hier im Forum bisher über Luna gelesen habe, klingt so, als ob
ich ihr keine Nervensäge mehr vor die Nase setzen würde! IMO hat sie ihre Ruhe verdient.
Davon einmal abgesehen solltest du den Mehraufwand für dich in Betracht ziehen. Ich z.B. habe drei Hunde mit extrem unterschiedlichen Bedürfnissen und muss immer darauf achten, allen gerecht zu werden. Dazu gehören teilweise auch getrennte Spaziergänge... und Shila "is not amused", wenn ich mir die beiden anderen schnappe, um noch mal mit ihnen loszuziehen... sie aber zuhause bleiben muss.
Bei Luna befürchte ich schon fast, dass sie - selbst wenn sie den Welpen wider Erwarten sofort ganz toll fände - körperlich nicht einmal ansatzweise mehr mithalten könnte...
Grüßlies, Grazi