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Alt 10.07.2008, 18:21
constanze constanze ist offline
Ritter / Edle
 
Registriert seit: 09.07.2008
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Ob es ihr hilft weis ich auch nicht, aber ich sehe es als Chance für sie nocheinmal ganz neu anzufangen!!
Claire kam mit 9 Wochen zu uns und die Angst kam schon mit. Sie hat sich vom ersten Tag völlig anders verhalten als alle Hunde die ich kenne. Welpenschule war eine Katastrophe, sie war total überfordert. Sicher habe ich auch Fehler gemacht, aber nie wollte ich ihr schaden. Wir haben alles sehr langsam und in Ruhe angehen lassen. Aber das ist nicht so einfach, wenn jeder dir was anderes erzählt. Hundeschulen und Hundetherapeuten kenne ich mittlerweile alle in der näheren und auch weiteren Entfernung. Auch bei einer bekannten Buchautorin die sich angeblich gut mit verhaltensgestörten Hunden auskennt waren wir - sie und einige der allwissenden haben mir vorgeschlagen den Hund einschläfern zu lassen, der wird mal gefährlich. Doch ich wollte nie aufgeben und wir haben auch schon sehr viel erreicht. Aber ich glaube ich komme nicht mehr mit ihr weiter, ein anderes ruhigeres Umfeld, mit einem geregeltem Tagesablauf wären einfach besser für sie. Auch meine anderen Hunde, die ruhig un unerschütterlich sind konnten Claire nicht überzeugen, dass die Welt so schlecht nicht ist. Sicher sind Claire und ich mittlerweile ziemlich eingefahren und kommen nicht mehr weiter. Wir wohnen hier zwar nicht mitten in der Stadt, aber auch nicht ländlich. Meinem Sohn kann ich nicht auf ewig verbieten Freunde mitzubringen... Mein Leben ist so gut es geht auf Claire eingestellt, aber ich arbeite Schichten. Letztes Jahr war ich längere Zeit im Krankenhaus, in dieser Zeit hat sie herbe Rückschritte gemacht und kam mehrere Wochen nicht raus, da sie mit niemandem weg geht.
Wenn ich sehe wie sie Tag ein Tag aus Streß hat, da tut sie mir einfach leid - aber ich kann ihr nicht mehr bieten...
Irgendwann sollt ich zur Kur, dass wären mindestens drei Wochen wo ich nicht hier wäre... was wenn ich wieder ins Krankenhaus muss. Claire kann in keine Pension oder ähnliches. Auch die Nachbarn, die sie zwar kennen, kommen nicht an sie ran.
Es ist aber auch nicht so, dass sie keine neuen Menschen an sich ran läßt. Hat jemand wirklich Hundeerfahrung und kennt die Körpersprache, dann kommt sie auch aus sich raus. Aber es braucht Zeit um das sie Vertrauen fassen kann. Wenn ich nicht dabei bin geht es sogar etwas schneller. Leider haben die wenigsten soooo unendlich viel Geduld. Auch ist es nicht so, das sie keine Grenzen und Erziehung braucht - sie kann auch ganz schön "aufdringlich" sein, fühlt sie sich sicher, ist sie manchmal eine richtige Persönlichkeit.

Liebe Grüße
Constanze
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