Die Verhaltensweisen die Ihr hier ansprecht kann ich auch teilweise von meinem Mastiff bestätigen. Alles was fremd ist wirft ihn ziemlich aus der Bahn.
Besonders der Satz "sie sucht die Umgebung nach dem Feind ab" kommt mir sehr bekannt vor. Paul zeigte genau diese Verhaltensweise. Er schoß los, egal ob ich am Ende der Leine war. Die Situationen steigerten sich und es wurde für ihn, für mich und auch für die Umwelt sehr gefährlich. Das Verhalten war genau wie Du es schilderst, er konnte kaum schnüffeln und spazierengehen wie ein normaler Hund. Er stand unter Dauerstreß.
Ich bin von Pontius nach Pilatus gelaufen und habe Hilfe gesucht. Ich hatte Panik vor jedem Spaziergang. Nach langem Suchen habe ich Hilfe gefunden.
Daß es sich im Grunde um ein Rangordnungsproblem handelte hatte ich schon kapiert. Er vertraute mir nicht und stand nur unter Streß die Situation übernehmen zu müssen.
Ich habe ein Abbruchsignal einkonditioniert und auch zuhause vieles umgestellt. Nach 2 Monaten (und vorher 1,5 Jahren Horror-Zeit) konnte ich mit Paul zuerst mit Schleppleine gehen - die lief nur am Boden mit - Halten wäre lebensgefährlich gewesen. Nach 3 Monaten und bis heute läuft er frei ohne Leine und ist ein normaler Hund beim Spaziergang. Wir haben auch mit Bachblüten gearbeitet bei der Umstellung.
Das ist nur meine Erfahrung und auch ich hatte die Überlegung Paul abzugeben, zu jemand der ihm Sicherheit vermittelt - es hätte mir das Herz gebrochen - aber es ging um Paul.
Ich bin heute sehr froh, daß ich weitergesucht und Hilfe gefunden habe.
Leider bist Du sehr weit weg von Krefeld. Wie kann man Euch nur helfen ?
Liebe Grüße
Annette + Paul
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