Ich wundere mich mal wieder, in welche Richtung gewisse Diskussionen immer wieder abdriften.
Macht man es sich nicht ein bisschen zu leicht, den moralischen Zeigefinger zu erheben und eine Vermittlung des Hundes generell zu verdammen? Mal überspitzt ausgedrückt?
Auch wenn ich mir sicher bin, dass mir das nicht passiert wäre (schließlich haben sich beide Hunde von Anfang an nicht verstanden... ich wäre also bei aller Liebe nicht zusammengezogen), so ist das Kind nun in den Brunnen gefallen und man muss versuchen,
im Interesse der Hunde eine Lösung zu finden... selbst wenn man sich selber wie der größte Versager auf Gottes Erden fühlt!
Da sicher die wenigsten hier es sich leisten können, zwei Haushalte zu finanzieren, kann ich mir nicht vorstellen, dass OG's Vorschlag machbar ist.
Eine Kastration wird IMHO auch nichts mehr bringen. Beide Rüden haben bereits ein gesetztes Alter erreicht und ihr Verhalten dürfte so gefestigt sein, dass ihr Hormonstatus wohl nicht mehr ausschlaggebend sein wird. In Anbetracht der Tatsache, dass sich bei Mitch (?) noch ein Hoden in der Bauchhöhle befindet, würde ich jedoch zumindest ihn operieren lassen... schon wegen der dadurch möglicherweise gesteigerten "Aggressivität" und des erhöhten Krebsrisikos.
Sollte auch die Kastration nichts bringen und erzieherische Maßnahmen erschöpft sein, könnte eine Vermittlung tatsächlich die (für den Hund!) beste Lösung sein. Der Dauerstress, mit seinem Erzfeind unter einem Dach leben zu müssen und ständig von der Angst verfolgt zu werden, dass ihm sein Kontrahent an die Gurgel geht, ist nämlich nicht zu unterschätzen und trägt sicher nicht zu einer guten Lebensqualität bei!
Selbst wenn eine Art Waffenstillstand geschlossen würde und die Hunde die Pfoten still halten, solange ihre Menschen anwesend sind und regulierend eingreifen, wird es unterschwellig mit ziemlicher Sicherheit weiterbrodeln und man dürfte es niemals riskieren, beide alleine zu lassen! Bei Abwesenheit der Menschen müssten die Hunde weiterhin sicher getrennt werden.
Auch wenn es (im ersten Moment) für den Hund traurig ist, könnte ich die Entscheidung nachvollziehen...
Grüßlies, Grazi