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Alt 07.09.2008, 13:58
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Der Jürgen Der Jürgen ist offline
Baron / Baronin
 
Registriert seit: 17.10.2007
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Hallo Leute, ich bin’s wieder, Euer Theo,
ich muss das hier mal meinem Tagebuch anvertrauen.
Hmmm,…..naja, es geht ja hier zum Glück nicht um mich. Aber viele meiner Artgenossen tun mir ja echt leid. Wie man aus verschiedenen Forendiskussionen entnehmen kann, werden ja zu Hauff Verstümmelungen an so genannten Familienmitgliedern vorgenommen. Ich finde es erbärmlich, wenn von vermeintlichen Hundeliebhabern darüber gefachsimpelt wird, ob eine Hündin vor, während oder nach der ersten Hitze, ausgeräumt, kastriert, sterilisiert oder irgendwie anderweitig verstümmelt werden kann oder soll. Nur aus Angst, das das treueste, was man hat, irgendwann mal was haben könnte. Da will man in der Hundezucht den Schritt zurück zur Natur machen, aber anderweitig greift man ihr wieder ins Handwerk. Natürlich ist es nicht schön, wenn man eine Krankheit bekommt. Es ist sicherlich auch eine schmerzliche Erfahrung für einen Rudelführer, wenn er den 4-beinigen Gefährten deswegen verliert. Gehen müssen wir alle einmal den Weg allen irdischen. Ich hege doch eine Menge Zweifel daran, dass, wenn man Organe frühzeitig entfernt um damit das Krebsrisiko zu mindern, das Leben des entsprechenden Patienten extrem verlängert. Da vertrete ich eher die Prognose, dass, wenn man sich wohl fühlt und sich entsprechend entfalten kann, man viele Krankheiten am Ausbruch hindert. Klar, gegen Krebs hat man keine faire Chance. Man sollte es aber auch nicht dramatisieren und überbewerten. Und nur aus Angst, der Hund könnte mal da oder da Krebs bekommen, ist es nach meiner Meinung egoistisch, die dafür in Frage kommenden Organe frühzeitig zu entfernen. Noch perverser finde ich es, eine Hündin ausräumen zu lassen, damit man die Schmiererei während der Hitze nicht hat. Es spricht absolut nichts gegen die Entfernung von Organen wenn es medizinisch notwendig ist. Nur einige Tierhalter machen es sich doch sehr bequem. Ist halt hygienischer.
Schade eigentlich, dass es noch kein findiger Züchter geschafft hat, den krebsfreien Hund zu züchten. Das währe doch mal ne Maßnahme. Oder Hündinnen ohne Gebärmutter und Milchleiste. Rüden ohne Hoden wären auch ein Verkaufsschlager.
Wenn ich mich bei mir zu Hause in den Nachbarrevieren mal so umschaue, dann bin ich der einzige männliche Hund, der den Titel „Rüde“ tragen darf. Und bei uns ist ein reger Hundeverkehr. Leute, was bin ich froh, das ich noch rechtzeitig zur Elke und den Jürgen gekommen bin. Mein letzter Besitzer wollte mir nämlich auch an die Eier. Zu der Zeit stand ich im Forum zur Vermittlung. Das Argument war damals „Kastraten lassen sich besser vermitteln“. Puh…..noch mal Glück gehabt.
Aber noch mal zurück zum Thema. Währe ja auch nicht schlecht, wenn man den Begleiter an seiner Seite auch von seiner Schilddrüse befreit. Oder die Nieren. Könnte ja mal was drankommen. Schließlich ist die heutige Medizin ja so weit, dass man fast alle Organe irgendwie ersetzen kann. Und was nun mal raus ist, kann ja auch nicht mehr krank werden oder Schmerzen verursachen. Was auch einmal weg ist, verursacht auch keine Folgekosten. Denkt Ihr.
Manch Tierärzte bestärken den Halter auch in seiner Absicht, die oder die Operation durchführen zu lassen. Da ist ja auch mal schnell was zu verdienen. Und der Halter kommt bei guter Beratung und erfolgreicher Operation ja immer wieder. Das Zauberwort heißt Kundenbindung. So ein Tierarzt ist ja schließlich auch nichts weiter als ein Dienstleister. Allerdings ein gut verdienender.
Also Leute, unter diesem Aspekt mal betrachtet, ist es doch wohl ratsam, auf die Erfindung der Japaner zurückzugreifen. Das gute alte Tamagotchi. Das Ding kann man virtuell füttern, richtig streicheln, mit ins Bett nehmen. Es braucht auch kein teueres Hundefutter, Wasser und was noch alles für laufende Kosten zuständig ist. Wenn man es mal leid ist, kann man es einfach in die Ecke schmeißen. Nicht wie bei einem richtigen Hund. Den muss man aussetzen, in Foren zur Vermittlung stellen oder unter fadenscheinigem Vorwand beim Tierheim abgeben. Das spart dann auch dem Einen oder Anderen eine verlogene Ausrede. Wenn so ein richtiges Tier mal alt wird, fangen ja auch die Pflegekosten an zu steigen. Und der Jürgen kennt Typen, die haben sich rechtzeitig von ihren vermeintlichen Lieblingen getrennt. Tja, in der heutigen Gesellschaft verkommt das Lebewesen Hund doch leider immer mehr zum Modeaccessoire, an dem man ständig rumbasteln muss.
Naja, aber vielleicht ist es ja auch nur so, das mir ein Gen fehlt, um das alles vernünftig zu verstehen und nachvollziehen zu können.
Habt Ihr Euch denn vorsorglich auch schon operieren lassen (Brust, Gebärmutter, Hoden ect.)??? Wenn nicht, warum nicht???
Tschau dann erst mal…..bis…..Euer Theo.
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