Thema: Nur furchtbar
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Alt 03.06.2005, 00:54
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Elke Elke ist offline
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Hier ein Auszug zur Erkrankung


Der PDA mit Links-Rechts-Shunt führt durch Rezirkulation von Blut über den Lungenkreislauf zu einer Volumenüberladung von linkem Vorhof und Ventrikel, proportional der Größe des Shunts. Mit zunehmender Zeitdauer des Bestehens der Anomalie entwickelt sich in Abhängigkeit von der Shuntgröße früher oder später eine Kardiomyopathie durch Volumenüberlastung. Zur echokardiographischen Einschätzung der Schwere einer Herzerkrankung mit primärer Volumenüberladung sind Funktionsparameter wie Fractional Shortening (FS %) und Ejection fraction (EF %) nur sehr begrenzt aussagekräftig. Hingegen entspricht der enddiastolische Vomenindex (EDVI, ml/m2 BSA) der Volumenüberladung durch PDA und sekundäre Mitralinsuffizienz, während der end-systolische Volumenindex (ESVI, ml/m2 BSA) eine grobe Einschätzung der Linksherzfunktion erlaubt.

Der Ventrikelseptumdefekt: Ein Herzfehler mit Öffnung zwischen den beiden Herzkammern
Störungen in der vorgeburtlichen Entwicklung des Herzens können dazu führen, dass sich die Scheidewand zwischen rechter und linker Herzkammer nicht vollständig verschließt. Der Ventrikelseptumdefekt ähnelt sehr dem Vorhofseptumdefekt. Da in der linken Herzkammer (wie im linken Vorhof) ein viel höherer Druck herrscht als in der rechten Herzkammer, fließt ein Teil des Blutes durch den Defekt in die rechte Herzkammer zurück und nimmt nicht den normalen Weg in die Hauptschlagader. Bei größeren Defekten führt dies zu einer Überflutung der Lungen mit Blut, was vor allem Luftnot hervorruft.

Das Geräusch über dem Herzen bei einem Ventrikelseptumdefekt ist umso lauter, je kleiner das Loch zwischen den Herzkammern ist. Es besitzt jedoch weniger praktische Bedeutung als ein großer Defekt, der leiser ist. Der Arzt kann sich mit folgenden Untersuchungsverfahren ein objektives Urteil über die Schwere des Herzfehlers erlauben:

Eine Ultraschall-Untersuchung ermöglicht es, die Vergrößerung der Herzkammern durch das Pendelblut auszumessen; mit einer Farb-Doppler- Echokardiographie kann man sogar häufig das Loch und den Blutstrom zwischen den Herzkammern direkt sehen.
Ein Röntgenbild lässt bei großen Defekten die Blutüberfüllung der Lungen und die Herzvergrößerung erkennen.
Ein EKG zeigt an, wie sehr die Herzkammern belastet sind.

Weisen die Untersuchungsbefunde auf einen größeren Ventrikelseptumdefekt hin, das heißt mehr als 30 bis 40% des gepumpten Blutes fließen durch das Loch in die rechte Herzkammer zurück, so muss zur definitiven Klärung eine Links- und Rechtsherzkatheter-Untersuchung erfolgen. Bestätigen sich die Befunde, so muss operiert werden. Ohne Operation treten durch den Herzfehler irreparable Schäden am Herz auf, die letztendlich eine Heilung unmöglich machen. Patienten mit einem Defekt der Herzkammerscheidewand sind anfällig für eine Infektion der Herzklappen (Endokarditis). Bei verschiedenen ärztlichen Eingriffen ist daher eine Endokarditis-Prophylaxe erforderlich. Für die Betreuung nach der Operation gilt das Gleiche wie beim Vorhofseptumdefekt.

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Es grüßt Elke mit Wauzels
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