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AW: Sollten Familien mit Kleinkindern einen Nothund nehmen dürfen?
Ich finde, es hängt sehr vom Hund (und auch von Kind und Eltern) ab ... Unser Goldie war auch ein Secondhand Hund und ich habe ihn mit 2 Jahren übernommen, da war meine Tochter 4. Einen besseren Kameraden hätte sie nicht bekommen können! Der Hund war absolut klar im Kopf, und von daher gab es da kein Problem. Problem war mehr so seine Gesundheit, die letzten Endes wohl auch zur Abgabe durch sein erstes Herrchen geführt hat.
Wir hatten ihn von Privat und nicht aus dem Tierschutz. Andererseits kenne ich eine Singlefrau Anfang 40 von bestürzender Naivität, die einen wirklichen Problemhund aus dem TH bekommen hat und wo man die Hände über dem Kopf zusammenschlägt und nicht nachvollziehen kann, wie das TH diesen Hund an dieses Herrchen vermitteln konnte. Aber rein von den technischen Daten passt das ja - keine Kinder in Aussicht und Haus auf dem Dorf mit großem Garten. Natürlich hat eine Orga oder ein TH nicht die Zeit und Möglichkeit, jedem Interessenten in den Kopf zu gucken und kann sich weder von den Leuten noch von den Hunden ein umfassendes Bild machen, aber trotzdem gibt es mehr völlig problemlose Hunde als Problemhunde und von daher kann ich nicht wirklich nachvollziehen, wieso man Familien mit Kindern grundsätzlich keinen Hund vermittelt. Das ist für mich ein ungesunder Zug in der Gesellschaft, wo der Hund als solcher zum Monster gemacht und die Kinder entmündigt werden. Irgendwie.
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Bei Betrachtung der letzten paar Jahrtausende Menschheitsgeschichte drängt sich sogar die Frage auf, warum ausgerechnet die Hunde in der Öffentlichkeit an der Leine gehen und einen Maulkorb tragen sollen. (Juli Zeh) |
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AW: Sollten Familien mit Kleinkindern einen Nothund nehmen dürfen?
Ich finde Kinder sollten kein k.o. Kreterikum sein. Aber ich würde auch genauer hinschauen. Wie gehen die Eltern mit den Kindern um, wie die Kinder mit den Hunden, ist der Hund besonders stressanfällig, usw.
Ansonsten sehe ich aber keine Probleme einen (Not-)Hund an Familien mit Kindern zu vermitteln |
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AW: Sollten Familien mit Kleinkindern einen Nothund nehmen dürfen?
Das erinnert mich an unseren ersten Familienhund.
Wir waren 2, 4 und 11 Jahre alt und unsere Mutter wollte den Hund jetzt, weil sie den ganzen Kleinkind-Erziehungs-Stress beider Spezien auf einmal abhandeln wollte, solange das Haus noch kindersicher eingerichtet war und sie noch den "360°-Röntgen-Blick" (den jede Kleinkindmutter nach einer Weile entwickelt, vorallem Mamis von (O-Ton Kindergartenleiter einer Freundin) "besonders entdeckerlustigen" Kindern) noch perfekt kann. Sie hat es auch super hinbekommen. Ist allerdings nichts für Jeden, nur für "besonders Genusssüchtige", wenn man mit einem einzigen Kleinkind überfordert ist, muss kein Hund dazu, jedenfalls noch nicht, dann sollte gewartet werden. Pauschal sagen "Ihr kriegt hier nix!" bevor man sich die Alltagssituation der Interessenten auch nur ansatzweise angesehen hat, verbaut nur unnötig Vermittlungschancen.
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My line of thoughts about dogs is analogous. A dog reflects the family life. Whoever saw a frisky dog in a gloomy family, or a sad dog in a happy one? Snarling people have snarling dogs, dangerous people have dangerous ones. And their passing moods may reflect the passing moods of others.~ Sherlock Holmes in "The Creeping Man" (Deutscher Titel: "Der Mann mit dem geduckten Gang) von Sir Arthur Conan Doyle |
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AW: Sollten Familien mit Kleinkindern einen Nothund nehmen dürfen?
Eigentlich ist das ja unglaublich. Man sollte die Menschen nach ihrem Verständnis und dem Umgang mit dem Hund beurteilen. Natürlich gibt es Leute die mit allem überfordert sind ,aber man kann doch nicht alle über einen Kamm scheren. Es ist wunderbar das man sich Mühe gibt ein Tier in wirklich gute Hände zu vermitteln. Aber nur weil jemand keine kleinen Kinder hat ist er nicht gleich ein guter Hundehalter.
Wir haben 4 Kinder und immer grosse Hunde gehabt, nicht auszudenken wenn mir jemand meine Jungs verboten hätte. Aber das ist wie bei Adoptionen von Kindern: wenn Du jung bist bekommst Du keins weil Du dem Kind nix bieten kannst, und wenn Du das dann kannst bekommst Du keins mehr weil Du zu alt bist |
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AW: Sollten Familien mit Kleinkindern einen Nothund nehmen dürfen?
wir hätten unter solchen umständen auch nie eine notnase bekommen damals.
drei kleine kinder, nicht wirklich erziehungsfreudiges frauchen usw....war für uns immer super mit den hunden und wir hätten nen mordsmäßigen anschiss bekommen, wären wir nicht respektvoll und lieb mit denen umgesprungen. als ich klein war, hatten wir nen bissigen second-hand foxterrier. mir hat der nie was getan. mein bruder wurde mal von ihm "angenagt", der wollte ihm aber auch nen faulen apfel wegnehmen- shit happens, war halb so schlimm.
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What you call the disease, I call the remedy What you're callin' the cause, I call the cure |
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Ein schwieriger, verhaltensgestörter Nothund ...
... gehört nicht zu Kindern, nie, egal um Kleinkinder oder Schulkinder!
Bei einem Hund der eine ordentliche Kinderstube hinter sich hat und aus irgendwelchen Gründen (Scheidung, Todesfall, Umzug) zum Notfall wird, sehe ich überhaupt kein Problem. Es versteht sich von selbst, dass ein Elternteil, i.d.R. die Mutter eine grosse Verantwortung auf sich nimmt. Kind und/oder Hund in die Kita oder Huta oder Ki-Huta abzuschieben liegt dann wohl eher nicht drinn |
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AW: Sollten Familien mit Kleinkindern einen Nothund nehmen dürfen?
Wenn ich auch selten etwas schreibe, möchte ich mich zu diesem Thema dennoch äußern. Es könnte ein längerer Beitrag werden. Die Geschichte von unserem heißgeliebten Dickmann.
Unsere Tochter war 8 Jahre alt, wir hatten immer Hunde und waren eigentlich auf dem Weg zu einem Boxerzüchter um uns Welpen anzusehen. Der Weg führte an unserem Örtlichen Tierheim vorbei und wir legten einen ungeplanten Stop ein. Da saß er in einem der Zwinger, unser Traumboxer und alle Welpenpläne waren vergessen. In der Folgewoche haben wir ihn täglich besucht und sind mit ihm spazieren gegangen. Außer starken Bisswunden im Hals und Kopfbereich und einem unbändigen Temperament ist uns nichts weiter aufgefallen oder über ihn gesagt worden. Er sei aus einem Auffanglager für Asylbewerber abgeholt worden und ansonsten sei er wohl ausgesetzt. Zuhause angekommen stellte sich sehr schnell heraus, dass wir einen echten Problemfall da hatten. Eigentlich unverantwortlich diesen Hund so abzugeben. Der Dicke hat alles und jeden gehasst außer uns und unserer Tochter. Es muss bei allen Liebe auf den ersten Blick gewesen sein. Schwierig war wirklich, dass kein Besuch ohne Anmeldung und Aufwand zu uns kommen konnte. Er hat sonst keinen Menschen und kein Tier geduldet, andere Hunde schon gar nicht. Ich bin sehr schnell angefangen Nachforschungen anzustellen um etwas über seine Vorgeschichte heraus zu finden. Über seine Ohrtätowierung habe ich die Züchterin ausfindig gemacht. Sie war entsetzt so etwas von ihrem Welpen zu hören und erzählte ihn einer netten Familie mit Kindern verkauft zu haben, diese Leute aber seit einiger Zeit nicht mehr erreichen zu können. Wir haben von ihr noch Welpenfotos und Leckerchen für den Dicken geschickt bekommen und bis zu seinem Tod mit ihr Kontakt gehalten. Seine Aggressionen hat er trotz diverser Versuche mit Trainern, Globoli etc. niemals abgelegt. Seine Liebe zu uns war immer Grenzenlos und hat für alle Unannehmlichkeiten entschädigt. Ach ja, eine Tierklinik aus dem Umkreis hat uns damals geraten diesen durchgeknallten Boxer (ich musste ihn auch selber spritzen weil ja keiner an ihn ran konnte ) einzuschläfern. Man könne ihm ja erst einmal Tabletten ins Futter mischen und wenn er dann schläft Einschläfern. Das kam zu keinem Zeitpunkt für uns in Frage, ebenso wenig wie ihn abzugeben. Wir haben uns damals für ihn entschieden und damit war klar, dass die Verantwortung auch bis zum Ende bei uns bleibt. Er hat dann im Alter von ca. 9 Jahren einen schlimmen Schlaganfall bekommen und wir haben den Tierarzt unseres Pferdes kommen lassen der selber Mopsbesitzer ist und irgendwie einen Narren an unserem Dicken gefressen hatte. Er hat ihn dann bei uns Zuhause in unseren Armen ganz friedlich gehen lassen. Wir alle haben bittere Tränen um diesen besonderen Hund geweint selbst unser Doc. Später hat er geholfen den Dickmann an einem schönen Plätzchen im Wald meiner damaligen Chefin ( mit ihrer Erlaubnis ) zu beerdigen. Sein Tod ist jetzt sechs Jahre her und er wird uns trotzdem immer fehlen, seine Liebe, sein Grunzen, seine ganze unglaubliche Art und die Ruhe die er ausstrahlte wenn wir gemütlich alle zusammen auf dem Sofa gekuschelt haben. Mit dieser langen Geschichte will ich nur sagen, es ist immer schwierig zu beurteilen ob die Interessenten passen. Ich wünsche allen Tierschutzmitarbeitern eine gute Menschenkenntnis und ein glückliches Händchen bei der Auswahl des passenden Platzes. Hierbei sollte immer individuell entschieden werden und die Leute nicht allein gelassen werden wenn Probleme auftauchen. Liebe Grüße Susanne und Dunja
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Wenn Gott einen Hund mißt zieht er ein Band um das Herz, statt um den Kopf. |
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AW: Sollten Familien mit Kleinkindern einen Nothund nehmen dürfen?
Es ist doch wie vieles andere auch immer eine EINZELFALL -entscheidung.
Ich kann mir persönlich Fälle vorstellen, bzw. gab es Fälle da hätte ich auch keinen unproblematischen Hund zu einer Familie mit (Klein)Kindern gegeben. Das lag meist an der Inkonsequenz der Eltern gegenüber ihren Kindern. Und es gab Mütter oder Elternpaare, denen ich auch einen schwierigeren Hund zugetraut hätte. Für mich liegt das Problem bei Weitergabe und Vermittlungen, grundsätzlich stark an der z.Z. umgreifenden Verantwortungslosigkeit bzw. dem Trend, wenn es anstrengend oder schwierig wird "hinzuwerfen". Bei Problemen spürt dies zuerst das schwächste Glied in der Kette, also meist der Hund in der Familie. Die Konstellation schwieriger Hund /Kind in der Familie? Den Hund zuliebe meist: Nein, der Hund zieht heutzutage immer den Kürzeren. Das fängst bei Umzügen an, wenn dann eine größere Wohnung gemietet wird, aber vergessen das Hundehaltung nicht erlaubt ist bis zur Vernachläsigung der (Grund)Bedürfnisse des Hundes. Die Gesellschaft hat sich die letzten 30 Jahre stark verändert. Hunde werden nicht mehr so nebenbei akzeptiert. Respekt vor Tieren, Eigentum anderer, selbst vor Lebensmitteln usw. geht immer mehr verloren. Im Gegenzug dazu wird in den Himmel gehoben wer sich unkontrolliert selber vermehrt und Kinder sind zum Heiligtum erklärt worden - ganz gleich wie es um die Möglichkeit der Eltern steht sich um diese zu sorgen. Ein Hund in solchen Verhältnissen tut mir leid. (Die Kinder auch) Das Lebensumfeld von Hunden in der Stadt ist (meist) kein Schönes mehr - es muss schon ganz viel "passen" oder ich die Menschen sehr sehr gut kennen, damit ich einen schwierigen Hund zu Familien mit Kindern geben würde. Die nächste Frage - was ist ein schwieriger Hund? Das definiert auch jeder anders. Jagen? Aggressionen? Unerzogenheit? Auch das muss genau hinterfragt werden, damit für den Hund ein passendes Zuhause gefunden werden kann. |
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AW: Sollten Familien mit Kleinkindern einen Nothund nehmen dürfen?
Zitat:
da gebe ich Dir recht, aber leider ist es ja in der Regel so, dass KEINE Hunde in Familien mit Kleinkindern vermittelt werden, auch problemlose Hunde nicht... Ich finde das schade und fänd es viel sinnvoller, den Einzelfall zu prüfen. Einen total sportlichen Hund würde ich zB auch nicht an eine unsportliche oder ältere und ruhige Person vermitteln....
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LG Simone |
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