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Grazi 18.07.2007 12:32

Zitat:

Zitat von Silke (Beitrag 59463)
Also ich finde es sehr schade dass hier einige Beiträge ins Lächerliche gezogen werden ("Wienerle").Wenn Kritik (bzw. man anderer Meinung ist) an einem Vorredner geübt wird, dann sollte dieses auf nachvollziehbare Weise geschehen, das heißt begründet!
Und wieso sollte ein "Hundemensch" nicht so viel Ahnung haben? Natürlich schweifen die Meinungen bezüglich des Beschützerinstinktes ab, dennoch sollte man sich diese anhören und nicht kommentarlos niederschmettern.

Also: erst einmal ging es mit dem "Wienerle" sicher nicht darum, einen Beitrag ins Lächerliche zu ziehen...sondern eher darum, die doch eher ungewöhnliche Situation (nackter Mann im Wald) mit Humor zu betrachten. Panik und Aufregung bringen ja nichts... und Franzi schien jetzt auch nicht gerade traumatisiert von dem Vorfall.

Btw: Die meisten Exhibitionisten wollen schockieren... wenn überraschte Passanten nicht schockiert, peinlich berührt oder ängstlich reagieren, sondern ganz cool bleiben oder mit einem lockeren Spruch daherkommen, sind sie meist ganz schnell wieder weg.

Und was den "Hundemenschen" angeht.... der hat tatsächlich keine Ahnung von Rudelverhalten bei Wölfen, wenn er so einen Kappes erzählt. Und zwar unabhängig von seiner Meinung zum Beschützerinstinkt.

Der Rudelführer steht an vorderster Front. Er ist für die Sicherheit seines Rudels verantwortlich und das Rudel wird sich an seinem Verhalten orientieren. Bei Gefahr wird er sich nicht zurückziehen und die "Schwächeren" für sich kämpfen lassen. Zieht er sich zurück, wird das auch das Rudel tun.

Auf ein Mensch-Hund-Team übertragen heisst das: akzeptiert der Hund den Menschen als Autorität, als Chef, wird er sich bei Gefahr an ihm orientieren. Der Chef ist dazu da, brenzlige Situationen zu regeln. Als Rangniederer wird er nicht den Chef übergehen und die Situation auch nicht an sich reißen.

Grüßlies, Grazi

Silke 18.07.2007 13:19

Alle Hunde, ob nun ausgebildete Schutzhunde oder nicht, neigen dazu, ihr Alphatier zu beschützen bzw. ihm beizustehen. Als rangniedrigeres Tier (und so sollte es ja sein) haben sie die Aufgabe, das Alphatier vor potentiellen Gefahren zu warnen, also Alarm zu schlagen, damit das Alphatier dann widerum Problemlösungen angeht.

Liebs Grüssle
Silke

Peppi 18.07.2007 13:20

Man kann Grazis Ausführungen noch nicht mal was hinzufügen.

Ich hab mir gestern den Kommentar zu dem Hundefachmann ganz ehrlich geklemmt. Ich hätte es nicht so knapp formulieren können :lach2::lach2:

Schlimm ist das von solchen Leuten so viele rumlaufen und ihre Lehren an Hundehalter weutergeben die unbedarf' einstimmen.

Und falls jemand das so aufgefasst hat als wolle ich das ins Lächerliche ziehen, dann 1.000 x sorry - war keine Absicht :sorry:

:lach1::lach1:

Djego 18.07.2007 13:24

Also ich hab den guten Mann heute nicht mehr gesehen. Lag aber vielleicht auch am Regenwetter.
Falls ich ihn nochmal sehe werde ich ruhig weiter gehen, Djego bei mir behalten und die Polizei rufen, da es in meiner Gegend schon gelegentlich Übergriffe auf Frauen gab. Und so im Rückblick bin ich mir sogar sicher, daß der Kerl erst auf mich zu kam und dann ab in den Wald ist. Djego sieht man wegen seiner Farbe so früh morgens nicht unbedingt auf den ersten Blick.
Grazi hat da schon Recht, ich war nicht traumatisiert... eher baff, weil ich mit sowas gar nicht gerechnet hab.

Grüßle
Franzi

Andrea 18.07.2007 15:03

In einem anderen Thread
 
habe ich schon mal erzählt, daß wir unseren ersten Hund gekauft haben, weil wir zu der Zeit auf Handwerkermärkten und Stadtfesten unser Geld verdient haben. Wenn ich allein am Stand war, wollte ich einen optisch abschreckenden Hund haben.
Der erste, ein Fila-Bernhardiner Mix war ein Traumhund, aber kein Wächter. Er war so cool und fand Leute generell nett.
Der zweite, wieder Filamix unbekannter Herkunft, war ein unsicherer schlecht sozialisierter Hund und ein guter Wächter.
Er hat einfach sehr frühzeitig Leute beobachtet und notfalls ist er aufgestanden. Keiner konnte die Tasche anfassen, die ich neben ihn gestellt hatte.
Einmal hat eine Frau sich von hinten in den Stand gebeugt um einen Preis zu lesen und er kam brüllend hochgeschossen. Sie war verständlicherweise einer Ohnmacht nahe, aber ich fand es von ihm okey, denn sie hätte ja auch mein Geld klauen können. Dafür war ein eher unsicherer und an mir orientierter Hund sehr gut, denn er hat einfach rechtzeitig gewarnt und war groß genug, dazu noch dunkelgestromt, um sehr abschreckend zu wirken.
Ob er jemanden ernsthaft angegriffen hätte? Ich denke ja, wenn es eine außergewöhnliche Situation gewesen wäre, wie ein Angriff oder betrunkene Randalierer, die den Stand auseinandernehmen wollen.

Heute habe ich einen Laden und nehme den Hund nicht mit ins Geschäft. Er muß nicht soo wachsam sein und in der Wohnung ist Bellen unerwünscht. Er ist mehr zu meinem Vergnügen da. Er wacht, wenn er auf einem Grundstück ist, bei Freunden und im Urlaub, in dem er beobachtet, aufsteht und grollt, wenn jemand zu nahe kommt. Dann übernehmen wir und er beruhigt sich schnell. Aber er ist auch mit Leuten sehr zurückhaltend, als Junghund eher unsicher im Umgang mit Fremden. Aber er ist nicht annähernd so humorlos und misstrauisch wie der oben erwähnte Hund.

Es beschützen auch Hunde, von denen man es der Rasse nach eher nicht erwarten würde, wenn nur die Situation entsprechend ist. Bekannte von uns haben Kinder und einen treudoofen Pudelmix, mit dem Kinder unbedarft rausgehen können. Als sie einmal von einem komischen Mann angesprochen und ein Kind am Arm gezogen wurde, ist der Pudelmix mit Herzblut auf den Kerl los, hat richtig gebissen und ihn vertrieben. Dafür braucht man also nicht unbedingt einen Molosser.

Bodo 18.07.2007 17:22

Stimmt..... Deine Beschreibungen haben es wieder einmal bestätigt :lach2:
Fila's sind normalerweise unbestechlich, mißtrauisch gegenüber Fremden und ihrem Besitzer gegenüber zu 100 % lojal....
Der Fila-Bernhardiner-Mix hatte bestimmt die freundlichen Eigenschaften des Bernhardiners "geerbt"....
Liebe Grüsse
von dem "Fila-Fan" :lach1:
Britta

Marius 18.07.2007 20:52

Der Schutztrieb ist bei den wenigsten Hunden Vorhanden.Wenn sie bellen oder beißen ist es meist Unsicherheit.Wenn ein Hund bei einem Angriff reagiert ist das meist auf den Wehrtrieb zurück zuführen.Aber der wirkliche Schutztrieb wie ihn sich viele Hundehalter einbilden ist selten.

Und das hat auch nichts mit einer Schutzhund ausbildung zutun wie Silke es erwähnt,man kann einen Trieb in gewissem maß fördern aber nicht erschaffen.Bei der SH ausbildung wird übrigens über Beute gearbeitet nicht über "Beschützerinstinkt".

Zu der Wolf Theorie,wieso sollte ein rangniedrieger Hund sein "Alphatier" beschützen?Für mich absoluter Blödsinn!

Nichts für ungut...

Gruß Marius

Tyson 18.07.2007 20:57

:lach3:Meine Masiffhündin hatte alles, bloß keine Angst, ich denke bei ihr wars Schutztrieb oder was gibts da sonst noch? LG Manuela und Tyson:sorry:

Grazi 19.07.2007 06:59

Zitat:

Zitat von Silke (Beitrag 59471)
Als rangniedrigeres Tier (und so sollte es ja sein) haben sie die Aufgabe, das Alphatier vor potentiellen Gefahren zu warnen, also Alarm zu schlagen, damit das Alphatier dann widerum Problemlösungen angeht.

Genau. Es ist jedoch nicht ihre Aufgabe, die Initiative an sich zu reissen und auf den "Aggressor" loszugehen. Das hat auch nichts mit einem angeblichen Schutztrieb zu tun... viel öfter haben solche Hunde Angst um ihre eigene Haut und kämpfen verbissen um ihr eigenes Leben (oder bilden sich das zumindest ein ;)).

Grüßlies, Grazi

Bodo 19.07.2007 10:06

"Diskussion"
 
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Hi Ihr Lieben....
Da hab ich ja mit meiner "Meinung" eine grosse Diskussion angerührt...

Natürlich ist mir klar, das es bei vielen Menschen logischerweise auch viele Meinungen gibt....
Aber, über eins sollten sich alle hier klar sein: Die Meinung und Ansicht Einzelner ist nicht unabdingbar auch die einzig Richtige....
So wie meine Meinung nicht die Richtige und für manche "Quatsch" sein kann, so kann auch für mich die Ansicht Anderer eventuell nicht richtig sein..... was nicht heissen soll, das ich nicht bereit bin, andere Meinungen zu akzeptieren und aus anderslautenden Ratschlägen oder Beiträgen zu lernen......

Aber... dazu sollte ja auch ein Forum da sein: Verschiedene Meinungen diskutieren.... Ansichten äußern.... Erfahrungen weitergeben.... und...... Erfahrungen sammeln!

Nur noch soviel zu dem Thema..... Seit 25 Jahren habe ich Hunde - meist aus Notabgaben - und.... so viel kann ich mit meinem immmer aus Rüden und Hündinnen (und Katzen!!!) gemischtem Rudel nicht falsch machen.... denn.... sonst würde es nicht so prima laufen!
Meine Kinder sind mittlerweile erwachsen, aber alle beide sind immer mit mehreren Hunden und Katzen aufgewachsen - es wurde NIE ein Kind oder eine Katze gebissen (nichtmalmehr gezwickt) - und - die meisten meiner Tiere habe ich, wie schon erwähnt, aus Notabgaben (einige wurden sogar mit dem Hinweis: "Absolut unverträglich mit anderen Tieren" vermittelt - die haben wir dann anfangs separat gehalten und nach und nach integriert)

Also liebe Forumleute...... wenn für mich etwas plausibel ist, muss es noch lange nicht der Meinung einiger anderer entsprechen - macht nicht immer alles so nieder, wenn es nicht Eurer Ansicht entspricht..... und... regt Euch nicht wieder so über diesen Beitrag auf.... Ich hab Euch trotzdem lieb :herz:

Eure Britta (mit Rudel)


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