Brisko`s Geschichte
Auch wenn Brisko kein Molosser ist, möchte ich an dieser Stelle einmal seine Geschichte erzählen, weil ich denke, daß er ein absolut bemerkenswerter Hund ist.
Im April `99 hatte mein Mann sich überlegt, sich einen Rottweiler anzuschaffen.
Da wir bisher nur Tiere aus Rettungsaktionen oder TH hatten, kam auch diesmal kein Welpe in Betracht.
In der Sendung Tiere suchen ein zu Hause wurde ein Rotti in unserer näheren Umgebung vorgestellt.
Doch dieser Hund hatte soviele gefährliche Macken, daß wir wegen Kindern die oft bei uns sind davon Abstand nehmen mußten.
Wir sind dann in das TH in unserem Nachbarort gefahren auf der weitere Suche nach einem Rotti.
Und da saß abseits von allen anderen Hunden Brisko in weinem Verschlag.
Für Peter stand sofort fest: Der oder kein anderer!!!
Bereits auf einem kleinen Spaziergang zeigte sich dieses große schwarze Ungetüm alles andere als einfach.
Laut TH saß er nun seit sechs Wochen dort, nachdem man ihn als abgemagerten Streuner eingefangen hatte.
Er wurde scheinbar mißhandelt und ausgesetzt.
Nähere Angaben konnte man nicht machen.
Sie gaben uns Brisko für einen Tag zur Probe mit um zu sehen, wie er mit unseren anderen Tieren klar kam.
Schon die Fahrt war nicht toll; er kotzte alles voll.
Das nächste Problem lauerte schon, er schien keine Treppe zu kennen.
Wir brauchten 1 Stunde um ihn in unsere Wohnung zu bekommen ( und 1,5 Std für abwärts).
Anfassen ließ er sich kaum, er schnappte sofort zu, ließ aber auch sofort wieder los, daher ahnten wir, daß er eigentlich nicht böse sein konnte.
Er konnte nicht spielen und fühlte sich sofort bedroht, wenn jemand die Hand auch nur zum Gruß hob.
Er hatte wäßrigen Durchfall ohne Ende, war mehr als nur ein wenig unruhig
und eine richtige Streßbacke.
Nur mit allen Tieren kam er sofort klar.
Nach der ersten Nacht waren wir alle rechtschaffen k.o. und Peter fragte sich, ob es wirklich eine weise Entscheidung war, ihn zu nehmen.
Gehorsam war gar nicht vorhanden, obwohl er alle Kommandos zu kennen schien.
Sehr schlimm war es , wenn jemand eine Fahne hatte, dann wurde er super böse!
Die nächsten drei Monate standen ganz im Zeichen der sanften Hundeerziehung und Tierarztbesuchen wegen dem Durchfall.
Schlußendlich stellte man bei ihm eine Störung der Bauchspeicheldrüse fest, die wir aber mit Kräuterpulver gut in den Griff kriegten.
Nach langer Zeit und viel Ruhe bekamen wir auch das Angstbeißen in den Griff und es kommt heute nur noch ganz selten in Streßsituationen vor, daß er schnappt aber nie beißt.
Der Gehorsam besserte sich auch, aber in den ersten Jahren klaute er was er konnte und räuberte sämtliche Mülltonnen, besonders auf Spaziergängen.
Mit Alkohol hat er auch keine Probleme mehr, er meidet einfach Fremde mit Fahne.
Alles insgesamt haben wir einen super sozialen Hund bekommen, der jede einzelne Minute wert ist, die wir investiert haben.
Wir sind dankbar, daß wir ihn aufnehmen und unsere Leben mit ihm teilen dürfen.
Tanja in Achtung vor Brisko
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