niedrige Reizschwelle / hohe Reizschwelle

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : niedrige Reizschwelle / hohe Reizschwelle


Markus
14.11.2009, 08:41
Hallo,

auf dieser Seite geht es um das Thema „niedrige Reizschwelle / hohe Reizschwelle” und alles was damit zu tun hat.
Sollte sich in den Beiträgen auf dieser Seite nicht das Richtige finden lassen, frag doch einfach eben direkt hier im Forum nach.

Mit vielen tausenden registrierten Mitgliedern lässt eine passende Antwort ganz bestimmt nicht lange auf sich warten!

Schöne Grüße,
Markus

Ronja
14.11.2009, 08:41
Hallo Ihr Lieben :lach4:

ich habe in der Suchfunktion kein Thema darüber gefunden...

Der Bullmastiff z.B. soll eine hohe Reizschwelle haben...steht auch in Büchern.
Sicher ist es auch von Hund zu Hund unterschiedlich, die Erfahrungen, was der Hund im Leben so mit gemacht hat und Erziehung spielen sicherlich auch eine Rolle.

Mich würde mal interessieren welche Hunderassen eine niedrige oder hohe Reizschwelle haben, also was über diese und jene Rasse ausgesagt wird und was Ihr unter Reizschwelle versteht?

Inspiriert wurde ich durch die Aussage von Marion in einem anderen Thema:
"Da war z. Bsp. ein Border-Collie, ein Hund der meist eine niedrige Reizschwelle hat."

:lach3:

Nadine
14.11.2009, 09:11
Hallo!
Danke für den Beitrag!

LG Nadine
Scotti
14.11.2009, 09:11
Das interessiert mich auch.
Es sind ja immer wieder die Rottis die in den Zeitungen stehen, haben die eine niedrigere Reizschwelle, machen die Besitzer sie scharf, oder passiert es bei ihnen wenn man nicht gut den Rudelchef miemt und zu lasch ist.

enouk
14.11.2009, 09:12
Ich habe gehört (kenne zwei) und auch in meinem Hunderassenbuch gelesen dass Dobermänner eine niedrige Reizschwelle haben sollen. Wir haben ja einen Mastiff der eine sehr hohe Reizschwelle (hat er überhaupt eine?) hat, und so steht es auch in meinen Büchern...
Dann hatten wir ja Huskies die auch überhaupt nicht aggressiv sein dürfen. Früher wurden die aggressiven Tiere sofort getötet und auch unsere Hunde hatten auch eine sehr hohe Reizschwelle. Bei anderen Hunderassen wäre es reine Spekualtion und auf Einzelfälle bezogen...

BX-Isabell
14.11.2009, 10:03
Also ich kann nur für ein paar Hunderassen sprechen,wobei es sich ja um Individuen handelt.
Meine Rottis hatten alle beide eine hohe Reizschwelle,wobei die Hündin als erstes anfing und der Rüde weiter oben einsetzte.Aber wenn diese überschritten war,dann,na ja reden wir nicht davon.
Meine beiden Sabberbacken,haben eine hohe Reizschwelle,aber auch nicht das Nervenkostüm eines Rottis.Das heisst das sie sich schneller aus der Ruhe bringen lassen.
Ich kenne Schäferhunde die eine niedrige Reizschwelle hatten,aber dann auch wieder schnell und ohne Probleme abrufbar waren.
Ich kenne auch ein paar Schwarz Russische Terrier,die aus der Osteuropäischen Zucht,diese waren durch die Bank viel schneller reizbar,die 2 die ich aus Deutscher Zucht kenne,sind eher mit einer mitleren und hohen Reizschwelle ausgerüstet.
Ich denke das die Gene der Eltern wichtig sind,aber das sich auch die ersten 8 Wochen beim Züchter sehr prägend auf die Reizschwelle auswirken.
Wie gesagt meine Rotti Hündin kam aus keiner Leistungszucht,und wurde normal geprägt am Anfang.Mein Rüde kam aus einer Leistungs und Kör Zucht,und wurde sehr sehr gut von der Züchterin geprägt.Bei dem konnte eine bombe neben einschlagen und der hat sich nicht gerührt,meine hündin hätte da schon einen Schritt zur Seite getan.Aber ich denke dies fällt eher unter die Kategorie Nervenkostüm.Allerdings hängt dies damit zusammen.Ein Nervenfester Hund hat in der Regel eine viel höhere Reizschwelle.

Gabi
14.11.2009, 11:27
Ich denke, es hängt auch vom einzelnen Hund ab, aber ich habe geslesen, dass es Hunderassen gibt, die einfach sensibler sind und eine niedrigere Reizschwelle haben.ich denke auch dass es darauf ankommt, wie ruhig ein Hund ist, ruhige gelassene Hunde haben sicher ne höhere Reizschwelle wie ein hibbliger. Und dann wird es auch darauf ankommen wofür die Hunde gezüchtet sind, ein Border hat aj auch ursprünglich ganz andere Aufgaben, als nur in der Familie zu sein und wenn bestimmte Rassen nicht ausgelastet sind, wird die Reizschwelle niedriger sein. Rottweiler haben eigentlich von der Rassebeschreibung her ne eher hohe Schwelle, was züchterisch daraus gemacht worden ist, steht auf nem anderen Blatt.

benito
14.11.2009, 11:35
Ich kann nur von meinen persönlichen Erfahrungen mit Rotties sprechen, da ich vor meinen Mastini Rotties hatte - alle aus dem Bereich Tierschutz, zum Teil aus schlechtester Haltung aus dem Ostblock etc.

Alle hatten eine extrem hohe Reizschwelle, waren nur aus der Ruhe zu bringen, wenn sie für mich eine Gefahr erkannten.

Eine tolle Rotti-Hündin habe ich als privaten Notfall übernommen, mit Papieren, von einem anerkannten inländischen Züchter. Mit ihr wurde Schutz gemacht und als ich sie übernahm, durfte sich niemand ausser das Herrli über sie beugen, ein Küsschen auf den Kopf durfte nicht mal seine Frau ihr geben.
Nach 4 Monaten war die Maus eine Schmusepuppe durch und durch, nur lieb und echt ein Engel.

Einzig 1 Rotti, den ich kannte, tendierte zur Aggression, dies wurde aber - wie sich dann herausstellte - aufgrund eines Gehirntumores ausgelöst.

Marion
14.11.2009, 11:35
Hallo Ronja,

da du ja durch meine Aussage zu diesem Thread inspiriert wurdest muß ich ja was dazu schreiben ;)

Also ich gehe davon aus, daß es normalerweise rassebedingt hohe oder niedrige Reizschwellen bei Hunden gibt.

Ich denke , daß es damit zu tun hat für welche Aufgabe eine Hunderasse ursprünglich gezüchtet wurde.

Also ich drücke mich vielleicht nicht so fachmännisch aus und man verzeihe mir.

Ich denke z. Bsp. beim Border-Collie, daß er sehr auf Beutetrieb gezüchtet wurde und eben auch darauf sehr schnell auf alles um ihn herum zu reagieren.

Er ist ja einer der rasantestens Hütehunde.

Und dann sehe ich daß ja fast alle Rassen, vor allem die die in Mode geraten sind, ohne die entsprechende Auslese vermehrt wurden und daß es gerade bei Hunden , die eben diese sogenannte niedrige Reizschwelle haben, vermehrt auch nervöse Hunde gibt.

Wobei ich nervös wohl auch tlw. mit einer niedrigen Reizschwelle gleich setze.

Wenn man z. Bsp den Dobermann mit dem Rottweiler vergleicht, dann ist der Dobermann meist sensibler aber auch manchmal nervös.
Der Rotti ist meist etwas ruhiger und gelassener und selten habe ich ein nervöses Exemplar gesehen.

Ich denke daß es schon große Unterschiede macht welcher Rasse ein Hund angehört.
Wobei bei einer ordentlichen Zucht gerade auf die Fehler geachtet wird, die durch das gewollte Wesen enstehen können und diese Hunde dann nicht zur Zucht zugelassen werden.

Aber da es ja eben auch immer mehr Vermehrer gibt treten diese Fehler dann auch vermehrt auf.

Und es ist ja auch so, daß sich immer mehr Menschen Hunde nehmen die ursprünglich für eine Aufgabe gezüchtet wurden und die diese Hunde einfach schön finden und bei der Führung dieser Hunde nicht ihr Augenmerk auf das Wesen und den Umgang mit diesem Wesen achten.

Und eben auch Menschen, die bestimmte züchterisch gewollte Wesensveranlagungen nutzen um aus dem Hund ein angriffslustiges Tier machen um ihr Ego aufzupolieren.

Soviel fällt mir erstmal im ersten Moment dazu ein.

Grüßel Marion

Peppi
14.11.2009, 12:27
Ich glaube die Selektion darauf ist in den Hintergrund getreten, deshalb sind Aussagen zu ganzen Rassen heuer noch wenifer sinnvoll als früher.

Ich finde eine hohe Reizschwelle sollte bei allen Hunden zur obersten Zuchtmaxime werden. Insbesondere bei grossen und schweren.

Es werden ja nicht weniger Hundhasser...:lach3:

BX-Isabell
14.11.2009, 12:49
Dem kann ich nur zustimmen!

cane de presa
14.11.2009, 12:56
kann ich überhaupt nicht zustimmen. für was soll ein Hütehund mit niedriger Rreizschwelle dienen? Border collies für die stadt? Mensch Leute die welt ist nicht so einfach wie ihr es gerne hättet.

Peppi
14.11.2009, 13:06
kann ich überhaupt nicht zustimmen. für was soll ein Hütehund mit niedriger Rreizschwelle dienen? Border collies für die stadt? Mensch Leute die welt ist nicht so einfach wie ihr es gerne hättet.

Ich würde Dir sofort zustimmen, wenn diese Hunde, bzw. Linien denn auch dort blieben, wofür sie gezüchtet wurden.

Aber die Realität sieht nunmal anders aus. Jeder Pup versucht sein leben mit etwas exclusivem aufzuwerten. Ob es der Waran im Wohnzimmer ist, die Python, der Affe, der Leopard... oder der Lupenreine HSH.

Das gehört nicht in die Stadt, bzw. sind die Probleme vorprogrammiert.

Deshalb kann ich das "die Welt ist nicht so einfach, wie Ihr sie gerne hättet" nur vehement zurück schmettern :p

:lach3:

benito
14.11.2009, 13:18
Ich würde Dir sofort zustimmen, wenn diese Hunde, bzw. Linien denn auch dort blieben, wofür sie gezüchtet wurden.

Aber die Realität sieht nunmal anders aus. Jeder Pup versucht sein leben mit etwas exclusivem aufzuwerten. Ob es der Waran im Wohnzimmer ist, die Python, der Affe, der Leopard... oder der Lupenreine HSH.

Das gehört nicht in die Stadt, bzw. sind die Probleme vorprogrammiert.

Deshalb kann ich das "die Welt ist nicht so einfach, wie Ihr sie gerne hättet" nur vehement zurück schmettern :p

:lach3:

*lach*

Meine Tierärztin zieht sich immer den Unmut mancher Patienten zu, wenn sie genau diese Aussagen tätigt. Bei uns sind ja HSH auch "in Mode", und das teilweise in einer kleinen Wohnung, mitten in der Großstadt.....

AlHambra
14.11.2009, 15:32
Lange Zeit auf dem Dobermannplatz lässt mich sagen, daß diese Rasse allgemein eher mit einer niedrigen reizschwelle ausgestattet ist.
Da brennt die Luft schnell :D

Peppi
14.11.2009, 15:41
Lange Zeit auf dem Dobermannplatz lässt mich sagen, daß diese Rasse allgemein eher mit einer niedrigen reizschwelle ausgestattet ist.
Da brennt die Luft schnell :D

Also Dobi-intern (zumindest in dem Forum in dem ich war), nennen die das "ein Hund mit mittlerer Reizschwelle".

;)

Keral
14.11.2009, 15:48
Als ehemalige Neufihalterin kann ich sagen, dass ich keine Rasse kenne, die sich in Nervenstärke und hoher Reizschwelle mit ihnen messen kann.

Unser Balou war sogar zu faul zum brummen, wenn ein anderer Hund ihn zu sehr nervte, hob er sein Bein, zielte und traf ;) - Sein Bruder war auch so drauf. Ein anderer Neufi, dem ein Rotti im Fell hing, ging mit dem Rotti im Fell über den Hundeplatz zur nächsten großen Holzwand und drückte diesen, unter Einsatz seines gesamten Gewichtes dagegen, ohne eine Ton. Der Rotti musste von Menschen "befreit" werden, sonst wäre er erdrückt worden.

Bei Gefahr für ihre Menschen, erlebte ich die Neufis auch ruhig. Sie drängten sich dazwischen, standen quer vor ihren Menschen und warteten ab. Zu mehr hat es kein "Aggressor" kommen lassen.

Liebe Grüße
Keral

benito
14.11.2009, 15:48
Wie sieht dann ein Hund mit niedriger Reizschwelle nach deren Kriterien aus?? *hhmmm* *Kopf kratz*

benito
14.11.2009, 15:56
Als ehemalige Neufihalterin kann ich sagen, dass ich keine Rasse kenne, die sich in Nervenstärke und hoher Reizschwelle mit ihnen messen kann.

Unser Balou war sogar zu faul zum brummen, wenn ein anderer Hund ihn zu sehr nervte, hob er sein Bein, zielte und traf ;) - Sein Bruder war auch so drauf. Ein anderer Neufi, dem ein Rotti im Fell hing, ging mit dem Rotti im Fell über den Hundeplatz zur nächsten großen Holzwand und drückte diesen, unter Einsatz seines gesamten Gewichtes dagegen, ohne eine Ton. Der Rotti musste von Menschen "befreit" werden, sonst wäre er erdrückt worden.

Bei Gefahr für ihre Menschen, erlebte ich die Neufis auch ruhig. Sie drängten sich dazwischen, standen quer vor ihren Menschen und warteten ab. Zu mehr hat es kein "Aggressor" kommen lassen.

Liebe Grüße
Keral


:D :D :D

Das hätte ich zu gerne gesehen, muss ja der absolute Brüller gewesen sein!!!

Bekannte haben da andere Exemplare von Neufis, der Rüde ist überhaupt ein wenig schnell am Gas, hat bereits einen Pit fast zerlegt.
Der ist überhaupt ein wenig "speziell" drauf..... :D

Peppi
14.11.2009, 15:57
Als ehemalige Neufihalterin kann ich sagen, dass ich keine Rasse kenne, die sich in Nervenstärke und hoher Reizschwelle mit ihnen messen kann.

Unser Balou war sogar zu faul zum brummen, wenn ein anderer Hund ihn zu sehr nervte, hob er sein Bein, zielte und traf ;) - Sein Bruder war auch so drauf. Ein anderer Neufi, dem ein Rotti im Fell hing, ging mit dem Rotti im Fell über den Hundeplatz zur nächsten großen Holzwand und drückte diesen, unter Einsatz seines gesamten Gewichtes dagegen, ohne eine Ton. Der Rotti musste von Menschen "befreit" werden, sonst wäre er erdrückt worden.

Bei Gefahr für ihre Menschen, erlebte ich die Neufis auch ruhig. Sie drängten sich dazwischen, standen quer vor ihren Menschen und warteten ab. Zu mehr hat es kein "Aggressor" kommen lassen.

Liebe Grüße
Keral

Schulle hatte einmal Löcher im Pelz in seinem Leben zu Hundewiesen Zeiten. Von einem Neufundländer. Und der war generell nicht ohne.:o

AlHambra
14.11.2009, 16:01
Also Dobi-intern (zumindest in dem Forum in dem ich war), nennen die das "ein Hund mit mittlerer Reizschwelle".

;)

Tja, wer beschreibt denn auch den super Familienhund, den er vermarkten will auch als Modell mit niedriger Reizschwelle ;)

Nicht falsch verstehen, ich liebe Dobermänner - bin aber inzwischen sehr glücklich über ruhigere und nervenstärkere Mitbewohner mit 4 Pfoten.

Peppi
14.11.2009, 16:03
Tja, wer beschreibt denn auch den super Familienhund, den er vermarkten will auch als Modell mit niedriger Reizschwelle ;)

Nicht falsch verstehen, ich liebe Dobermänner - bin aber inzwischen sehr glücklich über ruhigere und nervenstärkere Mitbewohner mit 4 Pfoten.

Kann sein. Ich war da auch immer skeptisch bei einigen Aussagen... aber ich mag die Dobis, die ich kenne...

http://i205.photobucket.com/albums/bb94/Fistlayne/DSCN1570.jpg

Zeus die Zunge :lach3:

BX-Isabell
14.11.2009, 16:39
Immer diese grausamen Bilder von Hundekämpfen ;)

Antje
14.11.2009, 21:07
Als ehemaliger Dobi-Halterin kann ich insofern zustimmen: die Dobis sind eher eine Rasse mit niedriger Reizschwelle. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel.
Die Dobis, die ich beim Schutzdienst auf dem Platz kennengelernt habe, lebten bis auf eine Ausnahme alle an der Steckdose. Die Ausnahme war ein brauner Rüder und der stand im Polizeidienst.
Ich finde Dobis sehr ästhetisch und vor allem lernwillig, habe mich aber irgendwann wegen ihrer Hibbeligkeit und Nervosität gegen sie entschieden.

Der Bullmastiff war und ist für mich ein ruhiger und nervenstarker Hund mit hoher Stresstoleranz. (R.I.P. Atze)
Z.Zt. kämpfe ich mit einem sehr stressempfindlichen Engländer, der weder über eine hohe Reizschwelle noch über eine angemessene Frustrationstoleranz verfügt.

Ronja
14.11.2009, 21:08
da du ja durch meine Aussage zu diesem Thread inspiriert wurdest muß ich ja was dazu schreiben ;)

Das war nicht böse gemeint Marion, hoffe hast mich nicht falsch verstanden :lach3:

Ich finde das Thema halt interessant, vielen Dank für Eure Antworten.

Als Ronja 6 Monate war, hatten wir auf dem Feld eine Begegnung mit einem 8 Monate alten Pit/Staff-Mix Mädchen.
Beide waren ja damals kann man so sagen, noch Baby's.
Der Mann fragte mich ob unsere miteinander spielen dürften, warum nicht und an der Leine verhielten sich auch beide sehr ruhig.
Die Hündin spielte ganz kurz mit Ronja und plötzlich stürzte die sich ziemlich heftig auf Ronja, Ronja konnte sich befreien und suchte Schutz zwischen meinen Beinen.
Die Hündin ging weg und kaum hatte ich den Mann gefragt was war denn das, nahm die Hündin Anlauf und wollte wieder auf Ronja drauf, was wir dann aber verhindern konnten.
Das war damals so ein Schreck für mich, auch Ronja war völligst verstört.
Der Mann konnte sich dieses Verhalten nícht erklären.
Habe dann auch erfahren das diese Rasse eine niedrige Reizschwelle hat und für mich entschieden, dass ich Ronja mit solchen Hunden (dazu gehört z.B. auch der Dobi) nur noch spielen lasse, wenn ich diese auch persönlich kenne und deren Menschen.
Das mag vielleicht einigen aufstossen, aber ich denke dass halt nicht jede Rasse zu meiner Ronja passt und auch umgekehrt.

Ich denke aber man kann nicht generell sagen das die oder die Rasse eine hohe, mittlere oder niedrige Reizschwelle hat, da spielen noch mehr Faktoren mit.
Man kann sich vielleicht aber ein wenig danach orientieren.

:lach3:

mia85
14.11.2009, 22:44
Mein Aiko wurde auch vor kurzem von einem "Miniatur" Bullterrier gebissen. Völlig ohne Andeutung auf freiem Feld und ohne Leine ohne vorheriges Knurren oder ähnliches hat er ihn 3 tiefe Löcher ins Gesicht gebissen. Sonst lässt sich Aiko auch echt viel gefallen und unterwürft sich bei jedem Hund, aber da hat er sich zum Glück auch mal gewehrt. Wer weiß, ob der ihm sonst nicht auch noch an die Kehle gegangen wäre.

Die Besitzerin gleich mit Leine auf ihren zugestürmt und zugehauen. Sah ganz danach aus, als ob sie diese Situation nicht das erste mal hatte.

Ich muss noch dazu sagen, dass ich eigentlich mit einem Freund und seinem Mini Bully zum Toben auf dem Feld verabredet war. Seine Hündin ist nur 13 Tage jünger als Aiko und die beiden lieben sich abgöttisch, haben auch mit anderen Hunden schon zusammen gespielt in der Gruppe.

Vielleicht war der andere Rüde eifersüchtig? Aber der kannte die Hündin meines Freundes nicht. Sie war auch nicht läufig oder sonst was. Die Besitzerin hatte nur gefragt, ob sie ihren übrigens 1 Jahr alten Rüden mitspielen lassen dürfe. Und hat mich vorher noch gefragt, ob "mein Hund denn lieb sei"!!! Weil die immer alle von seiner Größe so beeindruckt sind...

War schockiert von dem Verhalten des Rüden. Kenn ich gar nicht sowas. Selbst in der Spielgruppe, wo regelmäßig mindestens 10 Hunde sind, manchmal sogar 20 und teils sehr dominante Rüden, knurrt jeder erst mal nur rum. Dass da einer gleich zubeißt, habe ich zuvor noch nie erlebt auch sonst nirgends.

Nun gehöre ich nicht zu den Leuten, die gegen "Kampfhunde" sind, würde jetzt aber doch immer vorsichtig sein, wenn ich den Hund und die Besitzer nicht kenne... Ich hoffe diesen Hund + Frauchen seh ich nie wieder! Sowas müsste doch echt nen Maulkorb tragen. So "Mini" war der außerdem auch nicht. Aufm Papier vllt. aber die Größe war Standard. Aber wenn der zuhause auch geprügelt wird, kennt er es wohl nicht anders... schade drum.

Marion
15.11.2009, 02:13
Das war nicht böse gemeint Marion, hoffe hast mich nicht falsch verstanden :lach3:

Ich finde das Thema halt interessant, vielen Dank für Eure Antworten.



Aber, nein, ich bin überhaupt nicht böse und habe auch nix falsch verstanden :lach3:

ich finde das Thema auch interessant und die Antworten.

Grüßel Marion

Angela
15.11.2009, 10:14
Die Reizschwelle kann Situationsbedingt verschieden sein.
Z.B. Der Hund ist lieb und ausgeglichen gegenüber Kindern oder reagiert nicht auf Geräusche, hat aber eine niedrige Reizschwelle fremden Hunden gegenüber.
Teilweise ist die Reizschwelle Rassen rassespezifisch vorgegeben.
Müsste doch messbar sein am Dopaminspiegel bzw. Adrenalin.
Agile, lauffreudige, nervöse, aktive Hunde reagieren auf geringere Reize und brauchen auch länger bis sie wieder runter kommen.

Vielleicht sollte man sich mehr Gedanken machen über Triebstaus und wie Hunde im Gleichgewicht bleiben können.
Das ist dann auf jeden Fall ein Punkt, an dem der Halter ansetzen muss.

Hat ein Hund zu wenig Bewegung, Beschäftigung und viel Langeweile senkt sich auch die Reizschwelle und das Gleichgewicht ist nicht mehr da und der Hund versucht das Gleichgewicht wieder herzustellen.. bellen, laufen, jagen, beißen usw.

Ich habe mir z.B. für eine Dogge ein Klapprad gekauft.
Im Sommer habe ich mir das Handgelenk kompliziert gebrochen und kann auch jetzt noch nicht mit beiden gleichzeitig rausgehen.
Dadurch sind die Spaziergänge für jeden Hund etwas kürzer und sie können auch nicht mehr zusammen über die Felder toben.
Neo hat damit auch kein Problem. Er ist ein ruhiger und ausgeglichener Hund.
Jack ist agil, lebhaft, lauffreudig und bei ihm macht sich das bemerkbar.
Er ist lieb aber macht zu Hause viel Unsinn.
Um das auszugleichen gehe ich mit ihm länger spazieren, arbeite mehr mit ihm, spiele draußen mit Bällen oder Frisby bzw. fahre ich Fahrrad.

linda
15.11.2009, 15:07
also meine amstaff hündin hat eine sehr hohe reizschwelle.
als delayla bei uns einzog, und die beiden sich kennen lernten, ging delayla, der kleine *********, ziemlich heftig auf loona los. sie zerbiss ihr mit den milchzähnen das komplette gesicht. 3 tage ist delayla auf loona los. und loona hat sich nicht einmal gewehrt.
auch wenn die beiden sich heute mal in die wolle bekommen, bleibt loona immer ruhig. nix kann sie aus der ruhe bringen. loona ist zwar sehr dominant aber sie hat bis jetzt nur einmal einen hund gebissen. und der hund war selber schuld.
ich hatte loona an der leine und sie hat grad gepinkelt. von hinten kam ein labi angestürmt und wollte mit ihr spielen. er hat loona halt erchreckt und dann hat sie gebissen

BX-Isabell
15.11.2009, 15:30
Bekannte von uns die haben auch eine tolle Staff Hündin Namens Wilma,genau wie der Name klingt so ist sie auch.Lieb treu und Reizschwelle was ist das.Ich habe sie noch nie gereizt gesehen:lach4:

thofroe
15.11.2009, 19:18
Hallo,
Reizschwelle?? Was ist das...gegenüber wen, was?
Ist die Reizschwelle, die Schwelle, die erreicht wird, wo ein Hund einen Reiz wahrnimmt? Oder aber der Moment, wo der Hund auf einen Reiz, den er Wahrgenommen hat, reagiert. Oder die Art und Weise, wie ein Hund auf einen Reiz reagiert, nachdem er ihn wahrgenommen hat??
Fragen über Fragen!!!
Alles was ein Hund aufnimmt sind Reize: Also worum geht es...AGGRESSION??
Hat aber nichts mit REIZSCHWELLE zu tun
Gibt es Antworten...würde mich freuen
LG Thomas

AlHambra
15.11.2009, 20:20
Definitionsversuch:

Reizschwelle = geringste Einwirkung (sprich: ein Reiz), die im Stande ist, bei dem Tier eine Reaktion bzw. ein Aktionspotential auszulösen

Angela
15.11.2009, 20:29
Definitionsversuch:

Reizschwelle = geringste Einwirkung (sprich: ein Reiz), die im Stande ist, bei dem Tier eine Reaktion bzw. ein Aktionspotential auszulösen

Das ist so nicht ganz richtig.
vielleicht ehr der Zeitpunkt ab dem der Hund auf einen Reiz reagiert.
Außerdem ist das individuell unterschiedlich.
Abhängig von der Psyche und der Gesundheit, der Temperament oder auch der Veranlagung.
Die Reaktion ist auch unterschiedlich.. direkt oder verzögert, schnell oder träge, heftig oder wenig und auch kaum merkbar.

Die Reizschwellen können wir auch beeinflussen..
im negativen z.B. die üblen Hundekämpfe
im positiven.. in dem man den Hund beschäftigt, bewegt, arbeitet, bespielt usw.

morpheus
15.11.2009, 20:55
Nur mal so ein Gedankengang: niedrige Reizschwelle und Aggression sind ja meist negativ belegt. Wäre ein völlig aggressionsloser Hund mit höchster Reizschwelle überhaupt lebensfähig? Ist nicht vielmehr die Kontrollierbarkeit und/oder die Talentfreiheit der Besitzer dies richtig zu kanalisieren die wahre Problematik?

Ronja
15.11.2009, 21:10
Was Angela schreibt finde ich sehr interessant und stimme da auch zu.
Finde auch das die Halter viel dazu beitragen.

Aber ich habe wie Thomas auch noch Fragen über Fragen.

Stefan, über Deine Fragen muss ich mir erst noch Gedanken machen, will Dich nicht falsch verstehen, ist für Dich niedrige Reizschwelle gleich Aggression?

morpheus
15.11.2009, 21:20
Stefan, über Deine Fragen muss ich mir erst noch Gedanken machen, will Dich nicht falsch verstehen, ist für Dich niedrige Reizschwelle gleich Aggression?

Nein, das sind zwei paar Stiefel, aber die Begriffe werden oft in ähnlichem Kontext genannt. Ich wollte nur ausdrücken, dass, aus meiner Sicht eine niedrige Reizschwelle in Verbindung mit einem gewissen Aggressionspotential nichts grundsätzlich schlechtes sind muss. Zumindest nicht, wenn der Halter damit umgehen kann. Und auch nur dann.

sina
15.11.2009, 21:29
Wie wirkt sich das Verhalten des Besitzers auf den Hund aus??

Meine ( Retriever und Labradormix )waren immer total verschmust und eine Reizschwelle gab es nie, sie waren einfach lieb und wollten nur spielen und toben!

Keifende Yorkis sind zähnefletschend zwischen ihren Beinen gelaufen, es war ihnen egal!!!:D

Und bei meinen Bullys ist es genau so,
wird sich hoffentlich auch nicht ändern! ;)

Tenne
15.11.2009, 21:46
Meines Wissens nach ist bei Hund durchaus Aggression als Reizschwelle gemeint, in der Regel geht es darum wie weit ein Hund gereizt werden kann bis er sich wehrt (wir auch immer geartet) so steht es auch meist in der einschlägigen Literatur.
Aus eigener Erfahrung mit Molosser kann ich sagen das der Mastiff (Ausnahmen betätigen die Regel) über eine ausgewöhnlich hohe Reizschwelle verfügt. Unsere bisherigen beiden bestätigen das auf jeden Fall.
Bei der BX, die eigentlich über eine sehr hohe Reizschwellen verfügt, ist es leider mittlerweile völlig anders als es in der einschlägigen Literatur geschrieben steht. Leider ist es oft so das, wenn es bei den Molossern auf z.B. Ausstellungen (wo sehr viele verschiedenen Hunde zusammen kommen) zu Ärger kommt, dass war vor 10 Jahren anders. Während die anderen Molosser ruhig sind.
Weiterhin sollten Hüttehunde eine recht hohe Reizschwelle haben, ansonsten hätte das eine oder andere Schaf durchaus das ein oder andere Loch im Pelz. Die Herdenschutzhunde haben in der Regel auch eine hohe Reizschwelle, wissen aber aufgrund ihrer Ausbildung und ihrer selbstständigen Arbeitsweise, wann sie "starten" müssen.

Arnd

Angela
15.11.2009, 22:10
Nur mal so ein Gedankengang: niedrige Reizschwelle und Aggression sind ja meist negativ belegt. Wäre ein völlig aggressionsloser Hund mit höchster Reizschwelle überhaupt lebensfähig? Ist nicht vielmehr die Kontrollierbarkeit und/oder die Talentfreiheit der Besitzer dies richtig zu kanalisieren die wahre Problematik?


Ist eine niedrige Reizschwelle nicht manchmal auch gewünscht..
lebhafte und agile Hunde zum Beispiel sind leichter aufzubringen, als lethargische Hunde.
Oder der Bordercolli beim Schafetreiben..
kann man da einen Hund gebrauchen, der sich erst sieben mal überlegt, ob er jetzt aufsteht?
Ich kenne ein paar richtig verhaltensgestörte Bordercollis.
Liebe Familienhund mit einem absoluten Spieltick, teilweise schlimm am Kreiseln.
Die Staffs haben z.B. eine hohe Reizschwelle, sagt man und genau diesen Hunden wird die hohe Reizschwelle genommen, damit sie sich mit anderen Hunden beißen.

Wir sollten die niedrige Reißschwelle auch nicht zwingend mit Aggression gleichsetzen.
Manche Hunde setzen es um, in dem sie wildern.. z.B.

Ist es nicht wichtig, das der Hundekäufer sich genau informiert über die Eigenschaften und entsprechend seines eigenen Lebens die Rasse aussucht?

Angela
15.11.2009, 22:13
Meine junge Dogge z.B. lässt sich von kleineren Hunden überhaupt nicht locken.
Die können knurren und frech sein, das stört Jack nicht.
Da sagen die Leute immer.. der ist aber lieb.

Pöpelt ihn ein gleichgroßer Hund an, dann sieht das Ganze anders aus.

Was habe ich nu...??

Tenne
15.11.2009, 22:24
Sorry, aber das Staffs eine hohe Reizschwelle haben ist ein Gerücht.

1. es ist eine Terrier-Art, welche sich aufgrund ihrer Arbeitsweisen eine recht niedrige Reizschwelle haben sollen.
2. weil die Hunde eine niedrige Reizschwelle haben, wurden sie zu Hundekämpfen genutzt.

Ja, ich weiß das diese Hunde in den Staaten als Famileien und Therapiehunde eingesetzt werden, nichts destotrotz wird ihr Verhalten gegenüber Artgenossen genutzt, LEIDER!!!!!!

Arnd

Marion
16.11.2009, 01:18
mh, das ist eine gute Frage: was ist die Reizschwelle ?

Ich persönlich denk über Reizschwelle so:

Ein Reiz ist da und die Schwelle wäre dann der Punkt wo der Hund reagiert.
Mit (für uns ) sinnvollem Handeln oder aber mit Angst, Agression, Abwehr, Angriff usw.

Wobei ich den ganzen Tag schon über etwas nachdenke:
in einigen Situationen geht die Reizschwelle eines Individuums wohl auch mit der individuellen Distanzschwelle einher.

Ein mancher fühlt sich noch lange nicht bedroht wenn ihn jemand berührt, ein anderer schon bei einer Nähe von vielleicht 1m.

Und die Überlegung ob eine niedrige Reizschwelle nicht auch zum Überleben wichtig ist....
Ganz sicher im Falle einer ernstlichen Bedrohung und bei natürlich lebenden Wesen ganz sicher auch in dem Moment wo sich Nahrung anbietet.

Aber auch in der Natur ist es überlebenswichtig daß diese niedrige Reizschwelle nicht ständig da ist, daß das Lebewesen unterscheiden kann, wann es nötig ist sofort und in welchem Maß zu reagieren oder ob man abwarten kann.

Auch für Tiere , die im Sozialverband leben wäre eine ständig niedrige Reizschwelle vor allem innerhalb des Sozialverbandes fatal.

Für das Leben in der Zivilisation ist , meiner Meinung nach, eine eher niedrige Reizschwelle wünschenswert.
Nicht nur für uns , auch für das Tier selbst, das ja durch eine niedrige Reizschwelle bei der Fülle der Reize, die in der Zivilisation auf das Tier einstürmen, ständigen unterschwelligen oder sogar großen Stress bedeutet.

Ich denke schon, daß man da unterscheiden muß ob ein Lebewesen in seinem natürlichen Lebensraum lebt oder in dem unnatürlichen, der Zivilisation.

Grüßel Marion

benito
16.11.2009, 01:37
Für das Leben in der Zivilisation ist , meiner Meinung nach, eine eher niedrige Reizschwelle wünschenswert.
Nicht nur für uns , auch für das Tier selbst, das ja durch eine niedrige Reizschwelle bei der Fülle der Reize, die in der Zivilisation auf das Tier einstürmen, ständigen unterschwelligen oder sogar großen Stress bedeutet.

Ich denke schon, daß man da unterscheiden muß ob ein Lebewesen in seinem natürlichen Lebensraum lebt oder in dem unnatürlichen, der Zivilisation.

Grüßel Marion


.....ein wenig verwirrt bin....

:sorry:

Tini
16.11.2009, 02:18
Als Ronja 6 Monate war, hatten wir auf dem Feld eine Begegnung mit einem 8 Monate alten Pit/Staff-Mix Mädchen.
Habe dann auch erfahren das diese Rasse eine niedrige Reizschwelle hat und für mich entschieden, dass ich Ronja mit solchen Hunden (dazu gehört z.B. auch der Dobi) nur noch spielen lasse, wenn ich diese auch persönlich kenne


Also, wir haben einen Staff-Mix und kennen auch viele leute mit Staff´s. Kannst mir glauben das die Staff´s eine sehr hohe Reizschwelle haben und sehr tolle gemütstiere sind.

Wir haben unseren (T.J.) damals vom Tierarzt kurz vor der Todesspritze geretten und jetzt rate mal warum er eingeschläfert werden sollte, weil der Besitzer vor seinem eigenen 5 Monate alten von ihm verprügelten Hund angst hatte. Er hat dem Hund weder fressen noch Wasser noch Liebe gegeben. T.J.´s Wille war gebrochen!!! Er ist jetzt 10 Jahre alt und ich kann dir sagen der beste Freund den man sich wünschen kann.
Ich weiß die Medien prägen und es gibt auch in dieser Rasse unterschiede, deshalb sollte man nicht alle unter einem Kamm scheren.http://www.nur-reine-nervensache.de/images/strolches.jpg

Angela
16.11.2009, 02:31
Danke Tini,
so habe ich diese Hunde erlebt und die, die anders waren, sind... warum?
Woran liegt es?

Grazi
16.11.2009, 08:21
Eben... ich kenne auch nur Staffs & Co, die eine extrem hohe Reizschwelle (insbesondere gegenüber Umweltreizen und Menschen) haben. In Einzelfällen ist die Reizschwelle Artgenossen gegenüber herabgesetzt.

Wenn schon Terrier (mit generell höherer Reischwelle) dann käme für mich nur ein Bulli, AmStaff, Staffbull oder Pitti in Frage.

Grüßlies, Grazi

Grazi
16.11.2009, 08:25
so habe ich diese Hunde erlebt und die, die anders waren, sind... warum?
Woran liegt es? Tja... ich kannte mal ein ziemlich extremes Beispiel bei einem Bullterrier. Ein ultracooler Kerl, in der Familie 1A... doch gegenüber Artgenossen unberechenbar und im Laufe der Jahre immer schwieriger zu handeln. Gesundheitlich lagen keine Beeinträchtigungen vor. Die Besitzerin (Ersthundehalterin) hat dann Ursachenforschung betrieben...und Rat bei erfahrenen Bulli-Leuten gesucht. Nach einem Blick auf den Stammbaum des Hundes war die Sache relativ schnell klar: der Rüde kam aus einer Zuchtlinie, die jahzehntelang nur auf Aggression (für Hundekämpfe) gezüchtet hatte. :(

Grüßlies Grazi

Angela
16.11.2009, 09:43
@ Grazi,
so ein Beispiel kenne ich auch.
In dem Fall lag es auch an der Linie.

Marion
16.11.2009, 11:51
Für das Leben in der Zivilisation ist , meiner Meinung nach, eine eher niedrige Reizschwelle wünschenswert.
Nicht nur für uns , auch für das Tier selbst, das ja durch eine niedrige Reizschwelle bei der Fülle der Reize, die in der Zivilisation auf das Tier einstürmen, ständigen unterschwelligen oder sogar großen Stress bedeutet.

Ich denke schon, daß man da unterscheiden muß ob ein Lebewesen in seinem natürlichen Lebensraum lebt oder in dem unnatürlichen, der Zivilisation.

Grüßel Marion


.....ein wenig verwirrt bin....


Ohweh, da habe ich mich doch glatt verschrieben. Soll natürlich hohe Reizschwelle heissen.
Ich kann es aber in dem Beitrag nicht mehr ändern.
Sollte es vielleicht nachträglich noch von einem MOd geändert werden ?
....aber dann ist deine Antwort ja anschliessend fehl am Platze....

Grüßel Marion

Ronja
16.11.2009, 13:39
Also, wir haben einen Staff-Mix und kennen auch viele leute mit Staff´s. Kannst mir glauben das die Staff´s eine sehr hohe Reizschwelle haben und sehr tolle gemütstiere sind.


Hallo Tini,
ich wollte hier niemanden persönlich angreifen oder verletzen, dieses Thema soll neutral behandelt werden und keiner sollte sich oder seine Hunde hier rechtfertigen müssen.

Sorry, ich sehe es wie Tenne, es ist eigentlich bekannt das Terrier eine niedrige Reizschwelle haben, diese Erfahrung habe ich nicht nur damals gemacht, sondern stelle dies bei Spaziergängen immer mal wieder fest.

Ich meine jetzt eine niedrige Reizschwelle anderen Artgenossen gegenüber, sie mögen ja bei bestimmten Situationen und bei Menschen eine hohe haben, aber bei Artgenossen erlebe ich immer wieder eine niedrige Reizschwelle.

Deshalb meine Aussage das ich meinen Hund nicht mehr mit solch mir "fremden" Hunden spielen lasse.
Das war nichts gegen Dich oder Deine Hunde oder irgend welch anderen Leuten hier im Forum.

:lach4:

LukeAmy
16.11.2009, 14:57
Reizschwelle interpretiere ich als den punkt an dem ein hund seine geduld ,beim menschen wáre es wohl starke od. Schwache menschen. D.American Bulldogs haben eine hohe.sind sehr geduldige hunde.

Peppi
16.11.2009, 14:58
Sorry, ich sehe es wie Tenne, es ist eigentlich bekannt das Terrier eine niedrige Reizschwelle haben, diese Erfahrung habe ich nicht nur damals gemacht, sondern stelle dies bei Spaziergängen immer mal wieder fest.

Ich meine jetzt eine niedrige Reizschwelle anderen Artgenossen gegenüber, sie mögen ja bei bestimmten Situationen und bei Menschen eine hohe haben, aber bei Artgenossen erlebe ich immer wieder eine niedrige Reizschwelle.

Ja was denn jetzt? Tenne schreibt doch was ganz andreas als Du!

:(

Es ist eigentlich bekannt, dass Terrier eine niedrige Reizschwelle haben...

was heisst denn das?

Tenne
16.11.2009, 15:29
Hi ich will es noch einmal versuchen.

In der Regel ist bei nahezu allen Terrierarten eine eher niedrige Reizschwelle der Fall, ist sicherlich einer der Gründe warum sie gerne für illegale Hundekämpfe genutzt werden, vor allen unsere Pitt´s Staff´s etc. Und leider ist das ja immer wieder in den Medien zu sehen, das diese Hunde leider auch Menschen beißen, allerdings sollten hier die Berichterstattungen mal genauer sein und alle Übergriffe von Schäferhunden, Dackeln und anderen bekannten Hunden punblic machen, dann sieht das alles schon wieder anders aus.

Um es klar zu machen, wir Barbara und ich sind große Fans von Staff Bullterriern und überlegen ob, wenn Ben mal nicht mehr sein sollte, uns so einen Kleinen anzuschaffen. Der große Vorteil dieser Hunde liegt in ihrer großen Lernfähigkeitund Anpassungsfähigkeit dem Menschen gegenüber. Und, wie der Hund sich in der allgemeinen Umgebung verhält liegt in erster Linie am oberen Ende der Leine und das kann, normalerweise, jeder für sich entscheiden.
Fakt ist wenn ein verantwortungsbewußter Halter einen solchen Hund hält, wird es aller Wahrscheinlichkeit keine Probleme geben, weder mit Menschen noch mit andren Hunden.

Gruß Arnd

Angela
16.11.2009, 15:56
Gut, dann will ich es mal so ausdrücken.
In den Jahren vor der Hundeverordnung habe ich, die heutigen Sokas immer als problemlos empfunden.
Klar, war mal einer unverträglich dem gleichen Geschlecht gegenüber aber das findet man durchweg bei allen Rassen.
Meiner Meinung nach sind Pit und Staffs zwar Terrier aber in ihren Eigenschaften und in ihrem Verhalten anders, als die restlichen.
Nach der Hundeverordnung wurden die Sokas gemobbt.. auch von den ach so freundlichen anderen Hundehaltern.
Die Halter und Hunde wurden auf den Straßen beschimpft und mehr.
Ein Freilauf für diese Rassen war absolut nicht mehr möglich.
Selbst später mit Maulkorbbefreiung änderte sich die Stimmung nicht.
Das ist auch heute noch so.
Geh mal mit einem angeleinten Hund spazieren.. du hörst dann so Aussagen wie.. wenn der Hund böse ist, gehört er hier nicht hin.
Oder trägt der Hund einen Maulkorb, habe die anderen einen Freifahrtsschein.
Jeder der einen Soka hält, ist super vorsichtig und geht vielen Begegnungen aus dem Weg.
Falsche Aussagen oder Anzeigen rufen die Ordnungsbehörden auf dem Plan und der Soka ist schnell wech, wenn nicht gar tot, oder die Maulkorb und Leinenbefreiung entzogen.
Wo haben diese Rassen denn heute noch die Möglichkeit sich frei zubewegen?
Wieviel Triebstau erleiden unsere Hunde, dadurch, dass wir sie nicht mehr Artgerecht bewegen können.
Ich habe hier extra ein Haus mit großen Garten gemietet, damit mein Fila eine Bewegungsfläche hat.
Auch suche ich immer geziehlt ruhige Orte zum Laufen aus.
Ich sollte vielleicht noch dazu sagen, das mein Hund sozialverträglich ist und sich mit Hündinnen und Rüden in der Regel verträgt.

Angela
16.11.2009, 16:07
Ist zwar schon etwas älter aber bitte immer daran denke,
die Presse ist nicht immer auf dem Pfade der Wahrheit..!

Analyse von Beißzwischenfällen in Berlin anhand
Widerspiegelung in der Presse

„Kampfhund zerfleischt Kind“1 – solche und ähnliche Schlagzeilen erscheinen regelmäßig in unseren
Zeitungen.
Berichte über Hunde, die andere Hunde, andere Tiere und auch Menschen anfallen oder beißen, gab
es schon immer. In den letzten Jahren hat die Berichterstattung über Zwischenfälle mit Hunden,
insbesondere den sogenannten Kampfhunden, jedoch deutlich zugenommen. Das erweckt – auch
wenn dafür keine statistischen Belege vorliegen – zwangsläufig den Eindruck, daß sich die Anzahl
solcher Übergriffe stark erhöht hat. Die Verabschiedung, Änderung und Verschärfung von
Hundeverordnungen, Forderungen nach einem generellen Leinen- und Maulkorbzwang und eine
Steuererhöhung für bestimmte Hunderassen tragen ebenfalls dazu bei, daß Hunde in der Gesellschaft
mehr und mehr als eine Bedrohung angesehen werden. Die Diskussion um die Gefährdung von
Mitmenschen durch aggressive Hunde reißt nicht ab, sogar Forderungen nach dem Verbot bestimmter
Rassen werden immer lauter. Letztgenanntes Problem und eine Fülle von Lösungsvorschlägen
beherrschen inzwischen die Titelseiten diverser Zeitungen. Die sogenannten Kampfhunde sind zum
Thema geworden.

Quelle:
http://www.hund-und-halter.de/files/Medien/Arbeitsweise/pdf/AnalyseBeissvorfBerlinTGrLefert03.pdf

Tenne
16.11.2009, 16:14
Mich wundert es das du mit deinem Fila solche Probs hast.
Wir hatten bisher weder mit unserer BX noch mit unseren Mastiffs schlechte Erfahrungen gemacht. Eher, gerade bei den Mastiffs, ganz das Gegenteil. Wir können mit unseren problemlos spazieren gehen. Und das nicht nur in Verigenstadt, sondern auch in Sassenberg (Nähe Münster) und in Zeven (Niedersachsen).
Ansonsten gebe ich dir recht, das es schwierig für die Hunde ist, wenn sie ihren Bewegungsdrang nicht ausleben können.

Arnd

Angela
16.11.2009, 21:47
Hallo Arnd,
persönlich habe ich mit Neo keine Problem oder nur wenig.. die übliche Ignoranz halt.
Nur wenn ich mit Maulkorb rausgehe, nutzen manche das aus, nach dem Motte: der kann sich ja eh nicht verteidigen.
Er ist verträglich und dennoch bin ich vorsichtig in Bezug auf Menschen und möchte einfach nicht riskieren meinen Hund in Schwierigkeiten zu bringen.
Die meisten Menschen kennen den Fila nicht und halten ihn für einen lieben Knuddelhund.

Meine Bekannten mit Staffs oder Pits haben da wesentlich mehr Probs.

Tenne
17.11.2009, 12:12
Wieso gehst du denn mit Maulkorb raus, hast du noch keine Leinen und Maulkorbbefreiung bekommen, oder einfach nur aus Vorsicht.
Das die meisten denken nen Fila ist nen Knuddelhund kann ich gut verstehen, es kennt diese Rasse ausser den einschlägig vorbelasteten Personen auch niemand, außerdem sehen die ja auch zum knuddeln aus.
Wir haben bei allen unseren Molossern sofort dafür gesorgt, dass sie die entsprechenden Befreiungen bekommen, denn wir finden nichts schlimmer als wenn ein an sich stolzer Hund durch den Maulkorb rumschleicht wie ein Duckmäuser.

Gruß

Ronja
17.11.2009, 13:52
Ja was denn jetzt? Tenne schreibt doch was ganz andreas als Du!
:(
Es ist eigentlich bekannt, dass Terrier eine niedrige Reizschwelle haben...
was heisst denn das?

Ich bezog mich auf seine Worte mit der niedrigen Reizschwelle bei Terriern.
Und das es bekannt ist, waren meine Worte...
Sorry wenn ich es so undurchsichtig geschrieben hatte.
Oder was meinst Du?

:lach4:

Peppi
17.11.2009, 14:01
Also "Terrier haben ne niedrige Reizschwelle" glaub ich nicht als Pauschalaussage und find ich auch blöd sowas öffentlich zu formulieren...

Angela
17.11.2009, 18:14
Wieso gehst du denn mit Maulkorb raus, hast du noch keine Leinen und Maulkorbbefreiung bekommen, oder einfach nur aus Vorsicht.
Das die meisten denken nen Fila ist nen Knuddelhund kann ich gut verstehen, es kennt diese Rasse ausser den einschlägig vorbelasteten Personen auch niemand, außerdem sehen die ja auch zum knuddeln aus.
Wir haben bei allen unseren Molossern sofort dafür gesorgt, dass sie die entsprechenden Befreiungen bekommen, denn wir finden nichts schlimmer als wenn ein an sich stolzer Hund durch den Maulkorb rumschleicht wie ein Duckmäuser.

Gruß

Ich habe keine Maulkorbbefreiung gemacht.
Neo ist im ersten Jahr drei mal an ED operiert worden und mit diesem humpelnden etwas war ich auf keinem Hundeplatz willkommen.
Durch die Goldimplantate ist er mittlerweile Schmerzfrei, zeigt aber ein schlechtes Gangbild.
L.G. Angela

Angela
17.11.2009, 19:01
Der Staff stammt aus Kreuzungen zwischen der Bulldogge und verschiedenen Terriern.
Vielleicht liegt es auch daran, das ich ihn vom Wesen her nicht mit den anderen Terriern in einen Topf schmeißen mag.

Er zeigt zwar auch dominantes Verhalten gegenüber Artgenossen aber das liegt sicher auch an seiner Geschichte.


Staffordshire Bullterrier
Die FCI beschreibt sein Wesen folgendermaßen: „Traditionell von unbeugsamem Mut und Hartnäckigkeit. Hochintelligent und liebevoll, besonders zu Kindern. Tapfer, furchtlos und absolut zuverlässig“
Laut Rassestandard gehört Intelligenz sowie eine ausgesprochene Menschen- und Kinderfreundlichkeit zu den primären Zuchtzielen.
In Großbritannien ist der Staffordshire Bullterrier als Familienhund und „Babysitterdog“ sehr beliebt. Neben der Verwendung als Begleit- und Familienhund werden Staffordshire Bullterrier erfolgreich als Rettungshunde eingesetzt.

Gegenüberstellung einiger Hunderassen mit ähnlicher Geschichte
http://www.staffordshire-bullterrier.net/Staff-Club/Daten/kurzinfo.pdf



Untersuchung des Verhaltens von fünf Hunderassen und einem Hundetypus im innerartlichen Kontakt des Wesenstestes nach den Richtlinien der Niedersächsischen Gefahrtier-Verordnung vom 05.07.2000

http://elib.tiho-hannover.de/dissertations/boettjera_ws03.html

Ronja
17.11.2009, 19:24
Also "Terrier haben ne niedrige Reizschwelle" glaub ich nicht als Pauschalaussage und find ich auch blöd sowas öffentlich zu formulieren...

"Mastiffs/Bullmastiffs haben ne hohe Reizschwelle" (steht so in Büchern), das glaubst Du dann auch nicht als Pauschalaussage und das ist auch blöd es öffentlich zu schreiben?
Das z.B. Fila's keine einfache Rasse sind und nicht für jedermann, darf man dann auch nicht sagen?
Dann dürfte man gar nichts pauschal sagen oder in Büchern schreiben Peppi, denn Ausnahmen wird es immer geben und Menschen die das Gegenteil behaupten und auch beweisen können, da jeder Hund nun mal ein Individium ist.
Meine Pauschalaussage war auch nicht böse gemeint, sie kommt durch Erfahrungen und durch Unterhaltungen mit Menschen die solch Rassen haben.
Wenn es sich besser anhört und um Missverständnisse zu vermeiden, dann sage ich vielleicht besser nicht..."es ist bekannt", sondern..."meine Erfahrung zeigt".

Oder was anderes, warum sagt man, dass wenn man einen Molosser bereits besitzt, sich als Zweithund auch besser noch einen Molosser dazu nimmt und nicht z.B. einen quirligen Terrier.
Das diese beiden Rassen normal nicht zusammen passen, Pauschalaussage?
Mein Molosser würde bei einem Terrier der den ganzen Tag um sie rum schwirrt, irgendwann durchdrehen oder ein nervöses Wrack sein.

Eine niedrige Reizschwelle finde ich ja auch nicht negativ, wenn man denn damit umgehen kann.
Mich interessiert es, damit ich vielleicht gewisse Situationen im Vorfeld besser einschätzen kann.

:lach4:

Tyson
17.11.2009, 20:11
:lach3: Ich denke mal Staffs und Pits haben keine hohe Reizschwelle, sonst hätten sie doch nie im Pit kämpfen können! Das wäre ja dann für die Zuschauer viel zu langweilig gewesen. Und die gehören ja auch zu den Terriern, LG Manuela

Simone
17.11.2009, 22:01
Also ich gehe davon aus, daß es normalerweise rassebedingt hohe oder niedrige Reizschwellen bei Hunden gibt.



Hallo!

Ich muss mich Marions Worten anschliessen, empfinde diese Unterscheidung aber nicht als negativ. Einige hier scheinen damit das Aggressionspotential gleichzusetzen und das ist meiner Ansicht damit nicht gmeint. Somit ist es nichts schlimmes, wenn ein Hund eine niedrigere Reizschwelle hat. Ich denke, dass z.B. die für die Polizeiarbeit genutzten Rassen wie der Schäferhund, der Boxer, der Riesenschauzer etc. eine mittlere Reizschwelle haben (so wurde es mir auch mal erklärt) und dass das sehr wichtig ist. Dort braucht man Hunde, die gerne arbeiten, die notfalls auch schnell reagieren, die aber andererseits auch gut und schnell hören. Der Mastiff oder der Bullmastiff ist für diese Arbeit meiner Ansicht nach weniger geeignet, denn zum einen hört er nicht so schnell und perfekt, ist aber auch nicht so schnell in Action. Man muss sich einfach überlegen, was zu einem paßt. Schlecht ist keines von beiden und beides können total liebe und brave Familienhunde sein! (Wir hatten einen Boxer, der war toll zu uns Kindern und äussert friedlich).

luvabulls
18.11.2009, 01:51
Ich hab hier die Tage sehr interessiert mitgelesen und glaube fast zu meinen, dass einige die Reizschwelle mit der Hemmschwelle verwechseln. Aber vielleicht liege ich auch komplett falsch.

Die BM's die ich besass, wie auch mein jetziger Mastiff und die Mastiff/Cane Corso Hündin reagierten oder reagieren sehr empfindlich auf äussere Reize, was aber nicht heissen mag, dass sie deswegen gleich eine Reaktion bei ihnen auslösen. Das wäre ja dann die Hemmschwelle, die notwendige Intensität einer Motivation, die ein empfangener Reiz veranlasst eine Aktion auszulösen.

Ein Beispiel: Gandalf liegt tagsüber irgendwo und schnarcht wie ein Weltmeister vor sich hin und reagiert auf nichts. Meint man zumindest. Wenn ich ihn aber genau beobachte, erkenne ich wie er auf Geräusche reagiert. Das kann z.B. Gespräche unter den Nachbarn sein, eine ungewöhnliche Geräuschkulisse eines Fahrzeugs oder auch ein weit weg bellender Hund sein. Es kommt sogar vor, dass er mit Atmen aufhört um besser zuhören zu können. Ich bin mir ganz sicher das es keine Schlafapnoe ist. Konnte er den Lärm zuordnen, verarbeiten oder verschwindet der Lärm wieder, schnarcht er weiter als ob nichts war.
Bei Nelly mach ich die gleichen Beobachtungen, nur dass sie etwas empfindlicher reagiert und dann auch mal den Kopf hebt um besser zuhören zu können oder die Geräusche besser orten zu können.
Wäre das denn nicht eine niedrige Reizschwelle mit einer hohen Hemmschwelle?

Bei Einbruch der Dunkelheit und in der Nacht sieht's dann anders aus. Da kann dann mal so richtig die Post abgehen wenn sich vor dem Grundstück fremde Personen aufhalten und nur die geringsten Geräusche von sich geben. Beide stürmen in den Garten und sorgen mit zwei drei Bellern und einigem Gebrummel dass die Leute freiwillig verschwinden.
Passiert aber nicht wenn z.B. Nachbars Töchterchen mit Freundinnen rumkichert und sich heimlich Zigaretten gönnen oder der Nachbar von der Spätschicht kommt.
Gandalfs Hemmschwelle sinkt aber auch zu Boden wenns ums Essen geht - bei einigen typischen Geräuschen aus der Küche kann er auch aus seinem vermeintlichen Tiefschlaf hochschnellen und in Nullkommanichts bei mir stehen.
Also in der Nacht ist die Reizschwelle immer noch tief, zugleich sinkt auch (teilweise) die Hemmschwelle, genauso wie beim Stillen einer seiner Grundbedürfnisse (fressen).

Ich bin der Meinung dass ein normaler und gesunder Hund eine niedrige Reizschwelle hat/haben sollte, die erst mit zunehmendem Alter oder infolge Isolation abnimmt.

thofroe
18.11.2009, 09:57
Hallo,
da mich das Thema interessiert, habe ich mal eine für mich verständliche Definition rausgesucht.
Diese Definition entstammt Frau Birgit Lehnen(Beta-Dog).
Zitat: Die absolute Reizschwelle ist der Wert, unterhalb dessen kein Reiz wahrgenommen wird oder keine Reaktion erfolgt.
Analog dazu kann man sagen: Die Reizschwelle ist der Punkt, ab dem ein Hund auf einen Reiz reagiert.
Ob ein Hund auf einen Reiz reagiert hängt von zwei Faktoren ab:
1. der Stärke des wahrgenommenen Reizes
2. der Bereitschaft des Hundes, auf diesen Reiz zu reagieren
Fazit: Hat ein Hund eine hohe Reizschwelle, dann reagiert er nur auf relativ starke Reize; ein Hund mit niederer Reizschwelle reagiert schon auf schwache Reize.
LG Thomas

baanicwu
18.11.2009, 10:01
Wäre das denn nicht eine niedrige Reizschwelle mit einer hohen Hemmschwelle?


Ich glaube, dass ist es was jeder hier meint, oder wie er seinen Hund haben möchte.

Peppi
18.11.2009, 13:34
"Mastiffs/Bullmastiffs haben ne hohe Reizschwelle" (steht so in Büchern), das glaubst Du dann auch nicht als Pauschalaussage und das ist auch blöd es öffentlich zu schreiben?

Exact.

Peppi
18.11.2009, 13:36
Oder was anderes, warum sagt man, dass wenn man einen Molosser bereits besitzt, sich als Zweithund auch besser noch einen Molosser dazu nimmt und nicht z.B. einen quirligen Terrier.

Keine Ahnung? Wer sagt denn sowas?

Guck mal unter "eine Frage an alle Barfer".

Hühnerknochen splittern!

BULLSHIT!

luvabulls
18.11.2009, 16:52
Hallo,
da mich das Thema interessiert, habe ich mal eine für mich verständliche Definition rausgesucht.
Diese Definition entstammt Frau Birgit Lehnen(Beta-Dog).
Zitat: Die absolute Reizschwelle ist der Wert, unterhalb dessen kein Reiz wahrgenommen wird oder keine Reaktion erfolgt.
Analog dazu kann man sagen: Die Reizschwelle ist der Punkt, ab dem ein Hund auf einen Reiz reagiert.
Ob ein Hund auf einen Reiz reagiert hängt von zwei Faktoren ab:
1. der Stärke des wahrgenommenen Reizes
2. der Bereitschaft des Hundes, auf diesen Reiz zu reagieren
Fazit: Hat ein Hund eine hohe Reizschwelle, dann reagiert er nur auf relativ starke Reize; ein Hund mit niederer Reizschwelle reagiert schon auf schwache Reize.
LG Thomas


Die Definition von Frau Lehnen widerspricht aber – in Anbetracht meiner Beobachtungen von mehreren Hunden – dem natürlichem Verhalten dieser.

Frau Lehnen schreibt laut deinem Zitat:


Die absolute Reizschwelle ist der Wert, unterhalb dessen kein Reiz wahrgenommen wird oder keine Reaktion erfolgt.
Analog dazu kann man sagen: Die Reizschwelle ist der Punkt, ab dem ein Hund auf einen Reiz reagiert.

Und das finde ich so nicht ganz richtig.

Wären die Reaktionen auf Reize Automatismen, wäre es vermutlich so richtig. Aber es sind keine Automatismen, der Hund entscheidet ob er auf einen Reiz reagiert oder nicht. Wohlgemerkt, reagieren ist nicht gleich wahrnehmen. Ein Reiz muss ja erstmals wahrgenommen werden und nur da spricht man doch von der Reizschwelle. Wann nehme ich einen Reiz war oder nicht (z.B. schwerhörige oder kurzsichtige sicher später). Das heisst, dass die Wahrnehmung von Reizen nichts mit einer möglichen Reaktion zu tun haben muss, denn das wäre ja nur eine mögliche Folge dessen.

Beispiel 1: Eine Lichtschranke reagiert auf Unterbruch und gibt ein Signal weiter, der eine weitere Aktion zur folge hat (im Normalfall). Obwohl eigentlich in der Automation nicht von einem Reiz gesprochen wird, löst der Impuls automatisch etwas aus (Licht ein, Türe auf, etc). Automation –Automatismen…..

Beispiel 2: Gandalf ist sehr verfressen und wie ich schon weiter oben beschrieben habe reagiert er auf bestimmte Geräusche sehr sensibel. Ich lege drei verschiede Plastiktüten in der Küche bereit, setze mich anschliessend an den PC im Wohnzimmer und warte bis er schläft. Eine dieser Tüten nutze ich um die Leckerlis mitzunehmen wenn wir unsere Runden drehen, ne andere ist für die Kotaufnahme und die dritte ist eine Einkaufstüte die er wohl kennt aber mit nichts verknüpft. Irgendwann schleiche ich dann in die Küche und nehme zuerst die Kottüte und zerknittere sie in dem ich sie in die Hand lege und eine Faust mache. Nichts. Eine gute Minute später die Einkaufstüte. Wieder nichts. Eine weitere Minute später nehme ich die Leckerlitüte in die Hand und es dauert keine fünf Sekunden bis er schwanzwedelnd bei mir steht und seine Nase an meine Hand drückt.

Die stärke der drei Reizen – hier das zerknittern der drei verschiedenen Tüten – waren alle gleich und wurden alle, da bin ich mir ganz sicher, von meinem Hund wahrgenommen. Und trotzdem hat nur eine Tüte eine Reaktion bei ihm ausgelöst. Die Reizschwelle kann sich nicht von einer zur anderen Minute verändern und niemand hat Gandalf bei dem Test etwa die Ohren zugehalten.

Ich glaube dass dieser "Irrtum“, die Reizschwelle mit einer Reaktion des Hundes in Verbindung zu bringen aus der Zeit stamm, als die Hunde nach alter Manier abgerichtet wurden: den Hund vom Figuranten so lange reizen zu lassen, bis er sich gewehrt und zugebissen hat.

Angela
18.11.2009, 18:33
Hmm.. das könnte man aber auch als Konditionierung bezeichten.

thofroe
19.11.2009, 09:25
@ Luvabulls
Hallo,
interessante Darstellung mit den Tüten. Ich gehe mal davon aus, dass es sich um 3 unterschiedliche Arten von Tüten handelt. Somit werden auch unterschiedliche Geräusche beim Zusammendrücken dieser verursacht.
"Ob ein Hund auf einen Reiz reagiert hängt von zwei Faktoren ab:
1. der Stärke des wahrgenommenen Reizes
2. der Bereitschaft des Hundes, auf diesen zu reagieren"
Zu 1. gleiche Lautstärke, die wahrgenommen wird(Tüten knüllen)
Zu 2. unterschiedliche Töne(beim Tüten Knüllen).....Hund erkennt das Geräusch und verknüpft es mit Fressen und hat eine grössere Bereitschaft zu reagieren.
Anmerkung: sollten die 3 Tüten völlig identisch sein, hätte ich keinerlei Erklärung, warum der Hund unterscheiden kann(evtl. noch Geruchsstoffe):(
LG Thomas

luvabulls
19.11.2009, 10:05
@ Luvabulls
Hallo,
interessante Darstellung mit den Tüten. Ich gehe mal davon aus, dass es sich um 3 unterschiedliche Arten von Tüten handelt.

Hallo Thomas

Ja es sind drei verschiedene Typ Tüten verschiedenster Hersteller und natürlich wird er es mit essen verknüpfen. Mir ging es aber darum das die Aussagen "niedrige / hohe Reizschwelle nichts mit einer Rasse oder Typ Hund zu tun hat. Ich denke das alle normal gehaltenen und gesunden Hunde die etwa gleiche Reizschwelle besitzen, jedoch aber verschiedene Hemmschwellen um auf empfangenen Reiz zu reagieren.

Interessant ist auch das der Ausdruck Reizschwelle im Zusammenhang mit Reagieren praktisch nur in Hundeliteratur/Wesen/Ausbildung anzutreffen ist. Liest man in Sachbüchern oder auch im Wikipedia, wird Reizschwelle mit der Empfänglichkeit eines Reizes erklärt und nicht mit der Aktion oder Verhalten danach.

luvabulls
19.11.2009, 13:38
Hmm.. das könnte man aber auch als Konditionierung bezeichten.

Natürlich, da hast du vollkommen recht. Pawlow bezeichnete das erlernen von Reiz-Reaktions-Mustern als Konditionierung.
Nur habe ich diese Aktion mit Gandalf nicht durch Wiederholungen gelernt und genau so wenig bekommen meine Hunde im Haus Leckerlie aus dieser sorte Tüte. Er hat da auch kein Leckerchen aus dieser Tüte bekommen, die war neu und noch leer. Aber trotzdem reagiert er - egal wann und wo - nur auf diese Sorte oder ihm unbekannte. Vermutlich in der Hoffnung dass diese doch was leckerer erhalten.
Doch was hat das nun mit der Reizschwelle zu tun? Hat mein Hund nun eine hohe oder tiefe? Ist sie Rassetypisch oder ist er eine Ausnahme unter den Mastiffs? Du verstehst was ich meine? ;)

Ronja
19.11.2009, 13:56
Ich glaube dass dieser "Irrtum“, die Reizschwelle mit einer Reaktion des Hundes in Verbindung zu bringen aus der Zeit stamm, als die Hunde nach alter Manier abgerichtet wurden: den Hund vom Figuranten so lange reizen zu lassen, bis er sich gewehrt und zugebissen hat.
Das denke ich auch.


Interessant ist auch das der Ausdruck Reizschwelle im Zusammenhang mit Reagieren praktisch nur in Hundeliteratur/Wesen/Ausbildung anzutreffen ist. Liest man in Sachbüchern oder auch im Wikipedia, wird Reizschwelle mit der Empfänglichkeit eines Reizes erklärt und nicht mit der Aktion oder Verhalten danach.
Dann sollte man in Büchern die Reizschwelle besser nicht mehr erwähnen?

Doch was hat das nun mit der Reizschwelle zu tun? Hat mein Hund nun eine hohe oder tiefe? Ist sie Rassetypisch oder ist er eine Ausnahme unter den Mastiffs? Du verstehst was ich meine? ;)
Gandalf hat ne hohe Reizschwelle, er hat die Tüten nicht zerfetzt :D

:lach4:

thofroe
19.11.2009, 14:21
Hallo Thomas

Ja es sind drei verschiedene Typ Tüten verschiedenster Hersteller und natürlich wird er es mit essen verknüpfen. Mir ging es aber darum das die Aussagen "niedrige / hohe Reizschwelle nichts mit einer Rasse oder Typ Hund zu tun hat. Ich denke das alle normal gehaltenen und gesunden Hunde die etwa gleiche Reizschwelle besitzen, jedoch aber verschiedene Hemmschwellen um auf empfangenen Reiz zu reagieren.

Interessant ist auch das der Ausdruck Reizschwelle im Zusammenhang mit Reagieren praktisch nur in Hundeliteratur/Wesen/Ausbildung anzutreffen ist. Liest man in Sachbüchern oder auch im Wikipedia, wird Reizschwelle mit der Empfänglichkeit eines Reizes erklärt und nicht mit der Aktion oder Verhalten danach.

Hallo,
ich habe mal was rausgesucht, was möglicherweise Fragen beantworten kann.:)
Zitat von Prof. Dr. Irene Stur; Institut für Tierzucht und Genetik Veterinärmedizinische Universität Wien:"Sowohl Aggression als auch REIZSCHWELLE eines Hundes sind zwar grundsätzlich genetisch verankert, werden aber durch Umwelt- und Haltungsbedingungen verändert."
LG Thomas

luvabulls
20.11.2009, 00:46
Dann sollte man in Büchern die Reizschwelle besser nicht mehr erwähnen?

Klar dürfen Autoren dies weiterhin erwähnen. Vielleicht ist es einfach die Moderne und der Fortschritt, die es erlauben Ausdrücke und Wörter so zu benutzen, das wohl das Sinngemässe nicht unbedingt damit gemeint wird, aber gut für neue Errungenschaften, Erfindungen oder Entdeckungen taugt. Immerhin halten wir uns ja auch etwas handliches/bequemes ans Ohr und telefonieren sogar damit. Und wir reiten auf einer imaginäre Welle durch eine Welt aus Bits und Bytes, und das ohne dabei nass zu werden.

Ich meine damit, dass die Autorin Birgit Lehnen sich im Zitat von Thomas ja nur ihre Freiheit nimmt was zu erklären, was eigentlich nirgends gut erklärt gibt (der erste, von Thomas weggelassenen Satz, finde noch fast besser als ihre Erklärung ;) ):


Immer wieder hört man den Begriff "Reizschwelle". Dennoch ist dieser Begriff in fast keinem Hundebuch erklärt oder definiert und wird in allen möglichen und unmöglichen Zusammenhängen ge- bzw. missbraucht. Die Reizschwelle definiert sich wie folgt:
Die absolute Reizschwelle ist der Wert, unterhalb dessen kein Reiz mehr wahrgenommen wird oder keine Reaktion mehr erfolgt.
Analog dazu kann man sagen:
Die Reizschwelle ist der Punkt, ab dem ein Hund auf einen Reiz reagiert.

Das grün markierte finde ich korrekt, das rote ist in meinen Augen ihre eigene Interpretation. Vielleicht hat sie es ja auch irgendwo abgeschrieben....

Gustav Theodor Fechner (http://de.wikipedia.org/wiki/Gustav_Theodor_Fechner) (Physiker und Natur-Philosoph, 1801-1887) erklärt in einem seiner Werke das mit dem Reiz und der Reizschwelle sehr gut:

Unter Reiz versteht man jede Einwirkung- auf das
Nervensystem, z. B. eine Aetherschwingung, die das Auge, eine Luftschwingung, die das Ohr trifft, eine Berührung der Haut, einen elektrischen Strom durch unsere Muskeln.
Im allgemeinen ist ein solcher Reiz, welcher objektiv wissenschaftlich festgestellt und gemessen werden kann, zugleich mit einer Empfindung verbunden, die nur das betreffende Subjekt wahrnimmt; es empfindet Licht, Schall, Widerstand, Spannung u. s w. Diese subjektiven Empfindungen lassen sich ihrer verschiedenen Stärke nach schätzen, und diese wächst im allgemeinen mit der Grösse des Reizes. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass es sehr viele Reize gibt, denen eine Empfindung nicht entspricht, obgleich ein Reiz ganz derselben Art, wenn er nur gross genug ist, sehr wohl wahrgenommen wird. Diese Grenze, welche ein Reiz erreichen muss, damit er als Empfindung auftritt, heisst die Schwelle des Reizes.

Ein Stäubchen, das auf unsere Hand fällt, bemerken wir nicht; der auf die Haut ausgeübte Druck muss eine gewisse Höhe, die Reizschwelle erreichen, ehe er uns bemerklich wird. Andere Beispiele sind folgende: „Mag eine Substanz noch so bitter schmecken, in homöopathischer Verdünnung merkt niemand etwas davon. Die Luft ist stets mit Gerüchen und Geräuschen aller Art erfüllt, doch scheint uns die Luft rein und still, so lange die Stärke der Gerüche, der Geräusche, nicht eine gewisse Grenze, die Schwelle, übersteigt. Wenn eine Raupe im Walde nagt, hören wir es nicht, wenn ein allgemeiner Raupenfrass ist, hören wir es, weil die Schwelle damit überstiegen wird." Aber auch Reize, welche über der Schwelle liegen, können noch unbemerkt leiben, falls sie sich nämlich von anderen Reizen nicht genügend unterscheiden; diese zweite Art der Schwelle heisst die Unterschiedsschwelle.


Quelle (http://www.archive.org/stream/gustavtheodorfec00lassuoft/gustavtheodorfec00lassuoft_djvu.txt)





Gandalf hat ne hohe Reizschwelle, er hat die Tüten nicht zerfetzt :D
:lach4:

Mein kleiner Bub, halt ein richtiger Molosser! :lach4:




ich habe mal was rausgesucht, was möglicherweise Fragen beantworten kann.
Zitat von Prof. Dr. Irene Stur; Institut für Tierzucht und Genetik Veterinärmedizinische Universität Wien:"Sowohl Aggression als auch REIZSCHWELLE eines Hundes sind zwar grundsätzlich genetisch verankert, werden aber durch Umwelt- und Haltungsbedingungen verändert.

Das sehe ich genau so - danke dafür.

Peppi
20.11.2009, 02:34
Also, einiges hört sich hier nach Schlüsselreiz oder Auslösereiz an.

Laut Coppinger (siehe "Hunde") wird "Verhalten" genetisch weitergegeben.

Er schreibt in den Zusammenhang insbesondere von Border Collies (aus Arbeitslinien) und HSH (aus Arbeitslinien), bei denen die Konfrontation mit gewissen Auslösereizen in der sensiblen Phase (?) von Nöten ist - damit das erwünschte, genetisch fixierte Verhalten auch zu Tage tritt.

Die meisten Verhaltensweisen sind nach Coppinger Modifikationen der Jagdsequenz, welche sich in verschiedene Teilstücke zerlegen lässt.

Ansonsten finde ich die Beschreibung von Irene Stur-Sommerfeld auch am "treffensten". Ich glaube auch fest, dass Hunde verschiedene "Schwellen" haben, wo sie auf etwas reagieren und das sowas bei einigen Rassen gehäuft oder eben nicht anzutreffen ist.

Bei der Umweltprägung muss man m.E. sehr vorsichtig sein, dass man Gehorsam nicht mit dem Charakter verwechselt...

Interessantes Thema :ok:

luvabulls
20.11.2009, 09:38
Also, einiges hört sich hier nach Schlüsselreiz oder Auslösereiz an.

Richtig, das sehe ich genau so.


Laut Coppinger (siehe "Hunde") wird "Verhalten" genetisch weitergegeben.

Er schreibt in den Zusammenhang insbesondere von Border Collies (aus Arbeitslinien) und HSH (aus Arbeitslinien), bei denen die Konfrontation mit gewissen Auslösereizen in der sensiblen Phase (?) von Nöten ist - damit das erwünschte, genetisch fixierte Verhalten auch zu Tage tritt.

Die meisten Verhaltensweisen sind nach Coppinger Modifikationen der Jagdsequenz, welche sich in verschiedene Teilstücke zerlegen lässt.

Das gute oder weniger gute Eigenschaften der "damals wilden Hunde" vom Menschen genutzt werden konnten und sogar verfeinert werden konnten, waren bestimmt Gründe, diese Tiere zu halten und domestizieren. Ansonsten hätte der Hund wohl nur als Nahrungsquelle gedient.

Ansonsten finde ich die Beschreibung von Irene Stur-Sommerfeld auch am "treffensten". Ich glaube auch fest, dass Hunde verschiedene "Schwellen" haben, wo sie auf etwas reagieren und das sowas bei einigen Rassen gehäuft oder eben nicht anzutreffen ist.

Ich weiss jetzt grad nicht wie sie es beschreibt, doch das ein Hund verschiedenste "Schwellen" hat sollte eigentlich jeder erkennen, der sich mit einem Hund je mals auseinandergesetzt hat.

Bei der Umweltprägung muss man m.E. sehr vorsichtig sein, dass man Gehorsam nicht mit dem Charakter verwechselt...

Interessantes Thema :ok:

Ja, das wird leider oft als Entschuldigung genutzt.

Bullmastiff George
20.11.2009, 23:29
ACHTUNG: Video enthält heftige Bilder verletzter, misshandelter und/oder toter Hunde.
Nicht für schwache Nerven!

[url]http://www.youtube.com/watch?

Link entfernt! Wer den sehen möchte kann gerne eine PN an Bullmastiff George senden! Goofymone

cane de presa
21.11.2009, 11:15
Da schreiten die Mod´s mal wieder nicht ein. Solche video´s zeigen mehr als Mitleid.
Eher die fähigkeiten was solche Halter und Hunde anstellen können.
Da bringt es auch nicht ins Video zu schreiben"das war ein akita und bla bla)

Sorry Georg verstehe einfach die ethische Urteile und Moral hier im forum nicht mehr.

Goofymone
21.11.2009, 11:20
Da schreiten die Mod´s mal wieder nicht ein. Solche video´s zeigen mehr als Mitleid.
Eher die fähigkeiten was solche Halter und Hunde anstellen können.
Da bringt es auch nicht ins Video zu schreiben"das war ein akita und bla bla)

Sorry Georg verstehe einfach die ethische Urteile und Moral hier im forum nicht mehr.

Da wir nicht 24 Stunden rund um die Uhr online sind, können wir einige Dinge nur dann lösen, wenn wir a) einen Hinweis bekommen oder b) aufmerksame User uns drauf hinweisen! Goofymone

enouk
21.11.2009, 11:23
Ich finde das Video passt halt gar nicht so zum Thema? Nicht böse gemeint, hab auch kein Problem mit dem Video, versteh nur die "Message" zum Thema damit nicht... Grübel..

Bullmastiff George
21.11.2009, 21:23
Ich finde das Video passt halt gar nicht so zum Thema? Nicht böse gemeint, hab auch kein Problem mit dem Video, versteh nur die "Message" zum Thema damit nicht... Grübel..

Meine MESSAGE die dahinter steckt ist folgende , guckt Euch die Bilder der Armen gequälten Hunde genau an, dann überlegt wer dafür verantwortlich ist und mach Euch doch mal Gedanken über die niedrige oder hohe Reizschwelle des Menschen, denn nur der ist für diese grausame Sauerei verantwortlich, die Bilder in den Videos zeigen nur die krassen gegensätze der missbrauchten Hunde.
Heut zu Tage kann jeder Hund egal welcher Herkunft oder Rasse zum Amokläufer werden, Schuld daran wird immer der Mensch haben,
das ist halt mein Beitrag zu dem Thema :sorry:

Angela
23.11.2009, 16:18
Nicht böse sein Peter, aber das der Mensch die Sau ist wissen wir.
Beim Thema Reizschwelle geht es aber um die Hunde.
Ich finde das Thema auch keineswegs negativ und die Aggression ist dabei auch nur ein möglicher Punkt.

Reizschwelle hoch/niedrig hat auch viel mit dem Temperament des Tieres zu tun, wie er gehalten wird und auch wie gut seine Sozialisierung ist.
Bei der Auswahl eines Hundes kann das durchaus wichtig sein.

Viele Hunde werden gekauft und sind in der Familie unterfordert.
So entstehen Triebstaus..!
Z.B. die Border Collis.. reine Arbeitshunde und in den Familien erlebt man die Tiere häufig mit Verhaltensstörungen.
Oder die Deutsche Dogge wird als sanfter Riese angepriesen.
Mein sanfter Riese ist der lebhafteste Hund, den ich je hatte.
Viele Hunde werden wieder abgegeben oder sitzen im Tierheim.
Ein besseres Nachdenken und Aufklären über die Eigenschaften des Tieres hilft vielleicht auch zu einem dauerhaften Platz.

Tini
24.11.2009, 00:20
Hallo Tini,
ich wollte hier niemanden persönlich angreifen oder verletzen, dieses Thema soll neutral behandelt werden und keiner sollte sich oder seine Hunde hier rechtfertigen müssen.

Sorry, ich sehe es wie Tenne, es ist eigentlich bekannt das Terrier eine niedrige Reizschwelle haben, diese Erfahrung habe ich nicht nur damals gemacht, sondern stelle dies bei Spaziergängen immer mal wieder fest.

Ich meine jetzt eine niedrige Reizschwelle anderen Artgenossen gegenüber, sie mögen ja bei bestimmten Situationen und bei Menschen eine hohe haben, aber bei Artgenossen erlebe ich immer wieder eine niedrige Reizschwelle.

Deshalb meine Aussage das ich meinen Hund nicht mehr mit solch mir "fremden" Hunden spielen lasse.
Das war nichts gegen Dich oder Deine Hunde oder irgend welch anderen Leuten hier im Forum.

:lach4:

Ich hab mich nicht angegriffen gefühlt, wollte nur meine Meinung äußern. Aber ich hoffe Du verstehst mich auch, die Medien machen schon alles so schlimm. Die und andere Rassen sind auch nicht immer einfach geb ich ja zu, deshalb sollte man sich auch vorher immer gut belsen bei jeder Hunderasse!!!! Ist schon traurig genug das die so genannten Kampfhunde kaum noch eine Chance haben. :traurig:
Auch wir haben einige Hunde mit den Butcher nicht unbedingt spielen soll, z.B. manche Schäferhunde, auch schlechte Erfahrungen gemacht. Also gibt es immer unterschiedliche Meinungen.

Bulldogz
24.11.2009, 00:33
Also bei meinem Am.Staff/Miniatur bullterrier mix ist die Reizschwelle nicht mal vorhanden glaub ich er ist zwar so das er auf der strasse an der Leine zurück bellt wenn ihn einer anbellt aber hat sich noch nie aus einem streit heraus oder so gebissen. Er hat sich bis jetzt nur einmal gewehrt als mein Bullterrier den ich mal hatte ihn gebissen hat!!!