Lisa-Kacksau!

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Markus
02.05.2005, 20:15
Hallo,

auf dieser Seite geht es um das Thema „Lisa-Kacksau!” und alles was damit zu tun hat.
Sollte sich in den Beiträgen auf dieser Seite nicht das Richtige finden lassen, frag doch einfach eben direkt hier im Forum nach.

Mit vielen tausenden registrierten Mitgliedern lässt eine passende Antwort ganz bestimmt nicht lange auf sich warten!

Schöne Grüße,
Markus

Simone
02.05.2005, 20:15
Hallo!

Ich habe diese Frage sicher schon gestellt, aber da Lisas Problem mal schlimmer mal besser ist, wende ich mich nochmal an Euch und hoffe auf einen Tip.

Also: Meine Kacksau Lisa frißt seitdem ich sie habe ihren eigenen Kot. Hinzu kam dann, dass sie auch den Kot von anderen Hunden frißt. Es gibt Phasen wo es mal besser ist und mal schlechtere Phasen. Ich habe bereits - erfolglos - das Futter gewechselt, Pansen gefüttert, Harzer Roller gegeben, Zusatzpulver zur besseren Verdauung gegeben, Joghurt gefüttert usw. usw. Nichts half wirklich, manchmal dachte ich, es sei besser, aber das war wohl eher mein Wunschdenken.

Da sie auch ihren Kot frißt, habe ich auch Sorge, dass sie irgendeinen Mangel hat. Ich werde ihren Kot nun mal untersuchen lassen. Habt Ihr denn Tips, was ich noch machen könnte oder woran es liegen könnte?

Gruß, Simone

Nadine
02.05.2005, 23:24
Hallo!
Danke für den Beitrag!

LG Nadine
Donni
02.05.2005, 23:24
Hm so ausgeprägt hatten wir das nicht, aber Donni hat als Welpe auch gern herumliegenden Kot gefressen egal ob Hund oder Pferd oder ...

Hab es ihm mit einem "Pfui" schritt für schritt abgewöhnt. Hat zwar einige Zeit und Nerven gedauert aber heut lässt es ihn völlig kalt :)

Caro-BX
02.05.2005, 23:26
Hallo Simone,

ich tippe auch mal darauf, dass ihr irgend etwas (Mineralien? Bakterien?) fehlt.

Drücke die Daumen, dass TA oder Labor etwas finden.

Fleur
02.05.2005, 23:30
Ich würde zur Unterstützung Vitamin K1 geben

Tina
03.05.2005, 00:06
Hi Simone!

Diese Frage gibt es ja immer wieder. Bei einem Vortrag hörte ich eine ganz andere, eigentlich logische, Erklärung für Scheissefresser.

Kurzum.. Mangel wäre Quatsch..Hunde, die ihren eigenen Kot fressen, wollen ihre Spuren draußen verwischen und nicht auffallen. Hunde, die den Kot anderer fressen, wollen deren Spuren beseitigen. Menschenkot hingegen ist für Hunde einfach schmackhaft.

Für mich ist das gar nicht so abwägig, denn es gibt auch Hunde, die draußen einfach nicht machen wollen und kaum sind sie drin, entleeren sie sich. Das ist nichts anderes.. bloss nicht auffallen..

Da das mit Lisa ja nun andauert kann das durchaus sein, dass sie so vorgeht und es evtl. nicht an einem Mangel liegt. Stelle eine Frage und Du bekommst zig verschiedene Antworten. :30: gerade bei dem Thema ist die Ursache nicht geklärt, für mich diese Erklärung aber logisch und nachvollziehbar.

Viel Glück!!

Carolina
03.05.2005, 10:31
Hallo Simone
Delta hat auch ihren und fremden Kot gefressen, nach vielen Untersuchungen hat sich dann die kaputte Bauchspeicheldrüse rausgestellt.
Seit dem Delta ihre Medikamente (Enzyme) bekommt, passiert es nur noch ganz selten, dass sie ihren oder fremden Kot frisst. Die Ratschläge mit Handkäse und Panzen, waren bei Delta wegen ihrer Krankheit auch erfolglos.

Hier noch einige sehr Interessante Theorien.

Fressen von Kot

Das Fressen von Kot nenn man Koprophagie und kommt meistens nur beim Hund vor, wenn ein Verdauungsmangel, Parasiten oder psychische Ursachen vorliegen: meistens jedoch resultiert die Krankheit durch einen Befall mit Darmparasiten mit Protozoen wie Giardien, Kokzidien wie mit Toxoplasmen, Cystoisospora, Cryptosporidium, Amöben (Entamoaba) oder mit Rundwürmer wie Toxacara, Toxacaris (Spulwürmer), Ancylostoma, Uncinaria, Trichuris, Strongyloides, Spirocerose, wie auch mit Bandwürmern wie Taenia, Mesocestoides und sehr selten mit den Parasiten Dypylidium, Joyeuxielle, Diphyllobothrium, Spirometra, Echinococcus. Bei Verdauungsmangel durch Pankreasinsuffizienz oder Gallensäuremangel, Hyperkortisolismus beim Hund, Diabetes oder sehr selten durch Überfunktion der Schilddrüse bei Katzen. Auch eine Mangelernährung oder medikamentöse Therapien wie z.B. durch Glucocorticoide kann Kotfressen bedingt sein.

Anne
03.05.2005, 11:23
hallo simone,

hatte das problem noch bei keinem meiner hunde.in der hundeschule haben wir aber 1 hündin,die bereits als welpe fremden wie auch ihren eigenen kot gefressen hat.ende letzten jahres stellte sich dann heraus,dass sie eine leichte bauchspeicheldrüseninsuffizienz hat.seit das behandelt wird frißt sie kaum noch kot.

Simone
03.05.2005, 20:36
Hallo!

Danke für Eure Antworten. Wie Tina schon sagt, habe ich auch alles an Antworten bekommen. Viele haben zu mir gesagt, dass es ganz normal sei und ich kenne dieses Verhalten ja auch von Luna, als sie noch jung war. Allerdings fraß Luna nur fremden Hundekot, nur ab und zu und es hörte nach einer Weile von selber auf. Lisa hingegen frißt ihren eigenen Kot seitdem ich sie habe, ab und an etwas weniger. Sie frißt ihn zu Hause im Garten, auch dann wenn sie völlig unbeobachtet ist (wir haben ein Grundstück mit Wald und da kann ich sie gar nicht immer beobachten), auch ausserhalb des Grundstückes, mit Luna, ohne Luna... Wenn sie den ganzen Tag spazieren war, wie wenn sie viel alleine war. So halte ich psychische Ursachen für unwahrscheinlich. Heute war ich beim Tierarzt, morgen wird ihr Blut entnommen und ihr Kot auf alles mögliche untersucht. Ich wäre froh, wenn ich endlich wüßte, woran das liegt... Ich berichte Euch dann, wenn es etwas neues gibt!
Gruß, Simone

Jacci
03.05.2005, 22:38
Dann hoffe ich, dass es nichts Schlimmes ist und man das leicht in den Griff bekommt. Ist ja nicht gerade eine angenehme Angewohnheit :(

Simone
03.05.2005, 23:51
Ist ja nicht gerade eine angenehme Angewohnheit :(


Das hast Du aber jetzt nett ausgedrückt...

Jochen
05.05.2005, 13:32
Hallo,
nach meiner Information könnte KOTFRESSEN mit einer Darm-u. Leberbelastung, mit einem Mineralstoffmangel usw. usw. zusammen hängen. Über eine Kotuntersuchung sollte zunächst das Vorhandensein von eiweißspaltenden Enzymen wie Trypsin und Chymotrypsin festgestellt werden. Auch die Futterverwertung (Nachweis ob Stärke, Fett oder Muskelfasern nachgewisen werden können) spielt beim KOTFRESSEN eine Rolle. Zudem sollten Darmpilze oder Bakterien ausgeschlossen werden. Es empfiehlt sich also ein Test auf Organbelastungen, Belastungen von Bakterien,Mykosen, Viren, Parasiten, ob eine Allergie vorhanden ist und eine Mangelerscheinung vorliegt. Die oft gehörte Meinung "KOTFRESSEN" sei eine reine "Angewohnheit" wie "SCHOKOLADEESSEN" vieler Menschen ist sicher falsch, hinter KOTFRESSEN verbirgt sich leider oftmals ein Krankheitsbild (z.B. auch eine Pankreatitis) bzw. eine Mangelerscheinung usw. Viel Erfolg , Gruß Jochen



Hallo!

Ich habe diese Frage sicher schon gestellt, aber da Lisas Problem mal schlimmer mal besser ist, wende ich mich nochmal an Euch und hoffe auf einen Tip.

Also: Meine Kacksau Lisa frißt seitdem ich sie habe ihren eigenen Kot. Hinzu kam dann, dass sie auch den Kot von anderen Hunden frißt. Es gibt Phasen wo es mal besser ist und mal schlechtere Phasen. Ich habe bereits - erfolglos - das Futter gewechselt, Pansen gefüttert, Harzer Roller gegeben, Zusatzpulver zur besseren Verdauung gegeben, Joghurt gefüttert usw. usw. Nichts half wirklich, manchmal dachte ich, es sei besser, aber das war wohl eher mein Wunschdenken.

Da sie auch ihren Kot frißt, habe ich auch Sorge, dass sie irgendeinen Mangel hat. Ich werde ihren Kot nun mal untersuchen lassen. Habt Ihr denn Tips, was ich noch machen könnte oder woran es liegen könnte?

Gruß, Simone

Rocky
05.05.2005, 15:53
.... gesagt Jochen, ich bin sehr froh darüber :)

Die oft gehörte Meinung "KOTFRESSEN" sei eine reine "Angewohnheit" wie "SCHOKOLADEESSEN" vieler Menschen ist sicher falsch

Aber im Ernst

Rockys Freundin Sira hatte diese unappetitliche Angewohnt sehr lange und erst etwas im Alter von 5 Jahren aufgegeben. Wie du Simone, ist die Halterin nie auf die genaue Ursache gekommen. Jetzt hat sich das Übel aber gelegt und sie verdrückt ganz selten mal noch einen Katzendreck. Na ja immerhin besser, als die ganze Katze zu verspeisen ;)

Freundlicher Gruss
Beat

morpheus
05.05.2005, 16:00
Ich meine gelesen zu haben, dass in solchen Fällen die Gabe von Ultraspur hilfreich gewesen sein soll. Ist vielleicht einen Versuch wert.

Simone
05.05.2005, 17:57
Hallo!


Was ist denn bitte Ultraspur? Momentan füttere ich zusätzlich Hokamix 30, 30 Kräuter für Haut, Fell und Stoffwechsel. Da ich es aber erst seit gestern füttere, kann ich noch nicht sagen, ob es etwas bringt oder nicht. Gestern war ich beim TA und Lisa wurde Blut abgenommen, zudem habe ich Kot von ihr abgegeben. Mal abwarten, nun erfolgt die Rundum-Untersuchung und dann weiß ich vielleicht bald mehr.

Gruß, Simone

morpheus
05.05.2005, 18:15
Ultra-Spur (http://www.rowedo.de/ultra-spur.html). Wie gesagt, sind keine persönlichen Erfahrungen.

Ingrid
05.05.2005, 18:27
Pfuiteuflischerweise hat Platon auch manchmal die Anwandlung, heimlich im Garten, zu dem er freien Zugang hat, einen Katzendreck aufsammeln zu gehen. Ich merk's dann an der aparten "Fahne"... :eek: Passiert bei ihm aber eher selten... *auf Holz klopft*

@Stefan: Den Link zum Ultra-Spur krieg' ich leider nicht auf... :confused:

morpheus
05.05.2005, 19:15
Für Ingrid (http://www.rowedo.de/index-ul.html).Hoffe, es klappt nun. ;)

Ingrid
05.05.2005, 20:00
*Knix macht* :) Danke verbindlichst-! Jetzt klappts.

morpheus
05.05.2005, 20:13
war mir ein Vergnügen.

Ehrwürdigst... :)

käthe
05.05.2005, 21:33
Leider hat meine Aimee hin und wieder auch diese ungangehme Eigenschaft.
Allerdings beschränkt sich das bei ihr auf die Zeit, wenn die Rehe hinter unserem
Haus auf der Wiese stehen... Rehknödelchen findet sie anscheinend ultralecker :( brrrrrrrrrrrr

Hoffe das bei deiner Maus alles in Ordnung ist, und es nur eine "Macke" von ihr ist.

Liebe Grüße
Käthe

Ingrid
06.05.2005, 01:25
Ehrwürdigst... :)Nu' bleibense aber mal auf'm Teppich, Mister... :D

Jochen
06.05.2005, 10:56
Hallo,
nur weil man die Ursache niemals fand kann man doch nicht "hilfsweise" darauf schließen, dass es sich nur um eine "Angewohnheit" handelte? Möglicherweise hat sich die Grunderkrankung ja selbst durch "Heilung" erledigt, weshalb sich auch die "Angewohnheit" reduzierte? Ich würde mich jedenfalls von keinem Tierarzt mit der Antwort "... üble Angewohnheit" abspeisen lassen und dann eben über einen anderen Tierarzt eine weitere Ursachenforschung betreiben. Gruß Jochen


.... gesagt Jochen, ich bin sehr froh darüber :)



Aber im Ernst

Rockys Freundin Sira hatte diese unappetitliche Angewohnt sehr lange und erst etwas im Alter von 5 Jahren aufgegeben. Wie du Simone, ist die Halterin nie auf die genaue Ursache gekommen. Jetzt hat sich das Übel aber gelegt und sie verdrückt ganz selten mal noch einen Katzendreck. Na ja immerhin besser, als die ganze Katze zu verspeisen ;)

Freundlicher Gruss
Beat

Simone
10.05.2005, 20:20
Hallo!


Ich wollte Euch ja von Lisas Ergebnisse berichten. Einige Ergebnisse stehen noch aus. Alle bisherigen Werte waren im Normbereich.

Hier die Werte:

Pankreatische Elastase: 170 (Norm > 40) mikrog/g
Alkalische Phosphatase: 45 (Norm: bis 141) U/l
Amylase: 927 (Norm: bis 1229) U/l
Lipase: 528 (Norm: bis 300) U/l (Werte die Aussagen über die Funktion der Bauchspeicheldrüse geben)
TLI-Test: 15.9 (Norm: 5-35) ng/ml (Dieser Test gibt Auskunft über exokrine Pankreasinsuffizienz (Pankreas = Bauchspeicheldrüse) sowie über eine akute Pankreatitis)
Folsäure: 8.70 (Norm: 5-13) ng/ml
Vitamin B12: 681 (Norm: 300-800) pg/ml (Folsäure wird von speziellen Bakterien eines Darmabschnittes gebildet, Vit. B12 von den Bakterien in einem anderen Darmabschnitt. Bei bakterieller Überwucherung ergeben sich entsprechend erhöhte Werte.)

Tja, ist ja im Grunde gut, aber warten wir mal auf die restlichen Werte....

Gruß, Simone

Martin
10.05.2005, 20:47
Schön,

alles so ziemlich im grünen Bereich, freut mich! :)

Simone
12.05.2005, 19:37
Hallo!

Heute kamen wieder Ergebnisse von Lisa an. Würmer, Bakterien, Kalometrie etc. alles ok. Lisa leidet aber unter Giardien.... :07: Das ist ziemlich ekelhaft, denn Giardien sind sogenannte Protozoen, also Parasiten. Diese Viecher kommen weltweit vor und man nimmt sie oral auf. Dies kann durch verunreinigtes Wasser z.B. passieren. Auch Nagetiere können unter Giardien leiden. Da Lisa ja viel Kot frißt, ist es leider immer nur eine Frage der Zeit, bis sie sich etwas fängt... Nun bekommt sie Metronidazol als Medikament. Ich überlege nun, ob ich Luna auch behandeln soll - und die Katzen. Bin mir nicht so sicher, vielleicht wähle ich für die drei eher die homöop. Therapie, bei Lisa ist mir in dem Fall aber zuerst die chemische Keule lieber. Ich habe schliesslich keine Lust, Giardien zu bekommen..... :eek: Muss ich mal überlegen....

Gruß, Simone
Ps.: Nun weiß ich aber wenigstens, wieso Lisa immer einen dünnen Stuhl hat... Ich dachte ja eigentlich, sie leide unter einer Allergie, aber dies ist typisch für eine längere Erkrankung mit diesen Tierchen....

Noch was, ich lese gerade bzgl. der Herkunft dieser Tierchen, dass Untersuchungen im Rheinland zeigten, dass Giardia in 63,8% der Rohwasser- und 14,9% der Trinkwasserproben festgestellt werden konnten, sofern das Wasser aus Oberflächengewässern gewonnen wurde...

Renate + JoSi
12.05.2005, 21:36
<Noch was, ich lese gerade bzgl. der Herkunft dieser Tierchen, dass Untersuchungen im Rheinland zeigten, dass Giardia in 63,8% der Rohwasser- und 14,9% der Trinkwasserproben festgestellt werden konnten, sofern das Wasser aus Oberflächengewässern gewonnen wurde...<


Das wundert mich nun gar nicht. Keiner meiner Hunde durfte je Wasser aus Pfützen trinken oder in ihnen baden. Keiner unserer Hunde hat je seine Exkremente gefressen und das obwohl wir einen hochgradig an Bauchspeicheldrüsen kranken DSH hatten. Das hat nichts mit " mein Hund darf oder soll das nicht zu tun " wir leben hier auf einem Gebiet, wo oberhalb eine Chemiedeponie ist und ab und zu gefärbtes Wasser austritt. Da wir einen Hund auch an Fremdkörpern verloren haben, ist bei unseren Hunden jedliches aufnehmen von Wasser oder feste Nahrung tabu. Meine Freundin mit ihrem DSH sagte mir mal, " jeder Hund macht das " womit sie Schei... fressen meinte. Wie ich ihr ungläubig sagte, keiner meiner Hunde hätte es je getan, glaubte sie es mir nicht. Jetzt kann ich mir aber einen Reim drauf machen. Denn hier bei uns dürfen die Hunde aus Pfützen trinken und fressen leider fast wirklich alle Schei... benkleister ich könnte mich begöbeln wenn ich nur dran denke. Wenn die Lösung so einfach sein sollte, dann würde ich meinem Hund einfach dieses zweifelhafte Vergnügen untersagen.
V-G
Renate

Simone
12.05.2005, 22:40
Hallo Renate,

Keiner unserer Hunde hat je seine Exkremente gefressen

Dann sei doch froh darüber!!!! Meine ersten vier Hunde haben auch NIE ******** gefressen. Und die durften genauso wie Luna und Lisa auch aus Pfützen trinken. Das hat doch überhaupt nichts miteinander zu tun... Im übrigen betrifft meine Angabe kein abgestandenes Dreckswasser, sondern - und gerade das ist ja so erschreckend - TRINKwasser und ROHwasser, somit das Wasser, was unsere aller Hunde täglich zu sich nehmen.... Dennoch werden wir und die Hunde nicht gleich krank...

Meiner Ansicht nach - und somit werden meine Hunde auch weiterhin aus Pfützen etc. trinken dürfen - ist es auch nicht gut, wenn man jeden Dreck und jede Bakterien von seinem Tier versucht fern zu halten. Das stärkt doch auch das Immunsystem. Natürlich lasse ich sie nicht aus jedem Loch trinken, aber normale Pfützen sind für mich völlig ok.

Lisa hat nun mal Giardien - was ich nun wirklich nicht schön finde..., aber wer weiß, seit wann sie dies schon hat. Ich bin jedenfalls froh, dass ich nun eine Ursache für ihr Verhalten gefunden habe und ihr helfen kann. Luna z.B. hat so gut wie noch nie Durchfall oder Magen-Darm-Probleme gehabt und sie wühlt - wie Du ja weißt - ständig im Dreck und trinkt viel lieber Wasser von draussen als frisches... Dennoch schadet es ihr in keinster Weise.

Und Du schreibst:
Wenn die Lösung so einfach sein sollte, dann würde ich meinem Hund einfach dieses zweifelhafte Vergnügen untersagen.

Damit meinst Du das Sche... fressen? :D Na, wenn das so einfach wäre. Ich merke, dass Deine bisherigen Hunde dieses Verhalten noch nie gezeigt haben... Man kann Hunden sehr viel verbieten - erfolgreich. Bzgl. Lisas Problem ist es nicht 100 % möglich, auch wenn sie genau weiß, dass sie dies nicht darf. Lisa ist ständig alleine im Garten und der ist ziemlich groß. Wie soll ich denn das bitte machen? Oder Du meinst das Pfützen trinken? Das werde ich sicher nicht unterbinden, da ich es völlig normal und in keinster Weise schlimm finde.

Gruß, Simone

Martin
12.05.2005, 23:21
Simone,

danke für die Infos bezüglich Giardien. Ich wusste über deren Vorkommen im Wasser nichts... Wirklich appetitlich!
:eek:

feuermohn
13.05.2005, 00:34
Hallo!

Heute kamen wieder Ergebnisse von Lisa an. Würmer, Bakterien, Kalometrie etc. alles ok. Lisa leidet aber unter Giardien.... Gruß, Simone


Versace hat auch Kot gefressen und angeblich hatte er Giardien. Nur durch die Teilnahme an einer Studie bei der regelmäßig Kotproben abgegeben werden mussten stellte sich heraus, dass er keine Giardien hat. 3-5 Kotproben sind hierfür erforderlich.
Giarden sind auch auf den Mensch übertragbar und gefährlich.
Sein Kotfressen war eine Mangelerscheinung in der Ernährung. Seit ich ihn komplett auf Frischfutter umgestellt habe, hat er überhaupt keine Probleme mehr, weder nervös, noch Durchfall, noch Nahrungsaufnahme außerhalb des Hauses (Kot, Kadaver, weggeworfene Essensreste, Köder etc.).

feuermohn

Ingrid
13.05.2005, 10:57
Simone,

danke für die Infos bezüglich Giardien. Ich wusste über deren Vorkommen im Wasser nichts... Wirklich appetitlich!
:eek:Schliess' mich an.

July
13.05.2005, 11:45
Muß jetzt doch mal meinen Senf dazu geben.....

Sehe es wie WW:
Wenn du dabei bist, Simone, dann verbiete ihr das Sch...fressen.
Vielleicht hast du Glück und sie verinnerlicht das Verbot und frißt auch nichts mehr, wenn du nicht daneben stehst, einfach in Erwartung des "Pfui !".....

Aus Pfützen lasse ich meinen BM nur noch saufen, wenn es frisch geregnet hat.
Pfützen, die ein, zwei Tage in der Sonne vor sich hin trocknen sind ein Paradies für alle möglichen Bakterien und Parasiten...
Mein erster BM ist mir im Sommer mal fast elendig eingegangen, weil er aus einem Regenrückhaltebecken gesoffen hatte. Keine Stunde später hatte er übelsten Brech-Durchfall und kam nur durch, weil ich einen fitten TA hatte, der sofort das passende Antibiotika gab.

Wasser beim Spazierengehen gibt´s nur noch, auch und gerade im Sommer, aus fließenden Gewässern und frischen Pfützen. ansonsten ist das "Pfui".
Da muß er sich halt gedulden bis wir daheim sind.
Wenn keine Gewässer unterwegs sind muß er´s ja auch und keiner macht Marathonmärsche,wenn´s richtig heiß ist........

Wünsch dir viel Glück und Erfolg !

Renate + JoSi
13.05.2005, 15:30
Hei Simone!
Leider lässt sich der Satz nicht kopieren, meine Anzeige oben spinnt im Augenblick, sonst hätte ich ihn einfügen können.
Zur Lösung hatte ich geraten, einfach das Verhalten zu unterbinden.
Damit meinte ich nicht das fressen, sondern das saufen.Du hattest Rohwasser geschrieben, den Begriff kenne ich so nicht. Da sollen die Giradien drin sein. Für mich war das eben das Wasser aus Pfützen und was gibt es da einfacheres wie zu verbieten das es aufgenommen wird. Für mich gibt es keinen Grund warum ein Hund wenige Minuten von Zuhause aus, im ersten Loch saufen muss oder sich im Schlamm wälzen muss. Ein Hund kann sich in einem Bach erfrischen oder See. Wie schon geschrieben, bei uns hat das einen Grund. Wir haben oberhalb eine Chemie Deponie und unser Wasser ist verunreinigt. Oft gehen wir in fremden Gebieten spazieren, woher soll ich wissen wie alt das Wasser ist, ob dort ebenfalls eine Quelle der Verunreinigung in der Nähe ist oder einfach nur vorher ein Auto Ölschleim drin verloren hat. Alles Dinge auf die ich verzichten kann. Meine Hunde sind deswegen nicht unglücklich oder leidend.

Was mir noch zum fressen einfällt. Nimm sie doch an die lange Leine. Du hast doch so eine Flex Leine. Ist zwar am Anfang ungewohnt und es dauert ein wenig länger bis sie machen wird. Aber wenn sie geschont werden müssen wegen Knochen oder so, müssen sie ja auch an der Leine mache.. Dann kannst Du ihr Verhalten danach etwas steuern.
Z.B nachdem sie gemacht hat, sie zu Dir rufen und ihr ein Lecker geben. ( Mache ich bei Simba und Jorden viele Jahre lang " nachladen :-) " irgendwann ist das so fest verankert, dass sie die Leckers danach fordern.
So verliert sie dann das Interesse an ihrem Haufen und freut sich auf ein Lecker.
V-G
Renate

Tina
13.05.2005, 17:41
Hi Simone

Die Giardien hatte Brutus auch, sogar 2 x hintereinander. Zu der Zeit allerdings durfte er auch noch aus jeder Pfütze saufen, denn wir waren ebenfalls der Meinung, dass es ok ist und es waren keinesfalls richtige Drecklöcher. Seitdem und auf Anraten der Tierärztin durfte er danach nicht mehr überall saufen gehen und es kam nie mehr etwas nach. Wußte ich noch nicht, dass auch unser Trinkwasser damit belastet ist. :confused:

Habe ich das richtig verstanden? Das Kotfressen und die Giardien stehen im Zusammenhang? Unser Dicker hatte "nur" Durchfall bzw. sehr dünnen Stuhl.

Simone
13.05.2005, 18:19
Hallo Ihr alle!

Ich habe ein wenig den Eindruck, als ob einige tatsächlich der Meinung sind, dass ich Lisa ohne etwas zu sagen schei... fresse lassen würde. :eek: Wie kommt Ihr denn darauf? Das finde ich super ekelhaft und selbstverständlich unterbinde ich ihr Verhalten!!!! Ich arbeite daran seit 15 Monaten und ich denke, dass ich bzgl. Hundeerziehung einige Erfahrung habe und normalerweise solches Fehlverhalten gut beendet bekomme. Zudem tut sie dies ja auch in meiner Gegenwart so gut wie gar nicht mehr (100% bin ich da aber leider nicht sicher). Ich kann und möchte Lisa nicht an eine Schleppleine packen. Das hat zwei Gründe: Zum einen - wie ich geschrieben habe - habe ich sie in meiner Anwesenheit relativ gut im Griff. Zum anderen ist die Kleine so verspielt und möchte mit anderen Hunden toben, was mit Leine in der Form nicht möglich ist. Es gibt leider eine Hundewiese, wo ich es nicht schaffe, ihr Verhalten zu unterbinden. Hier hat sie sich dies vermutlich angewöhnt - ich weiß nicht. Dort wäre die Schleppleine eine Idee, aber momentan ziehe ich es vor, an anderen Stellen spazieren zu gehen.

Lisa frißt aber ihren eigenen (!!!) Kot, was sie sicher auch von den meisten anderen Hunden unterscheidet. Lisa ist tagsüber die meiste Zeit im Garten und somit ohne direkte Aufsicht. Hier kann ich ihr Verhalten nicht kontrollieren. Luna hatte auch eine Phase, in der sie als Junghund Sch... fraß, aber dies konnte ich mit einiger Zeit und Erziehung gut in den Griff bekommen. Seit Jahren tut sie es nicht mehr. Bei Lisa ist das Verhalten anders, ausgeprägter. Ich kann es nicht genau in Worte fassen, aber es ist nicht mit Lunas damaligen Fehlverhalten vergleichbar. Dehalb kam ich ja auch auf den Gedanken, dass es sich um eine Krankheit als Ursache für die Kotfresserei handelt! Sie frißt den Kot zudem nicht immer, sondern nur Schubweise. Es gibt Phasen, in denen sie keinen Kot anrührt, dann wieder, wo sie nur danach sucht. Giardien lassen sich nicht immer im Kot nachweisen. Oft sind 5-7 Proben notwendig. Ich habe Lisa schon mal untersuchen lassen, damals war der Befund unauffällig, ich vermute aber, dass sie dies schon lange hat. Normalerweise erkranken eher Welpen und Junghunde daran. Die Durchseuchung der Welpen ist höher als man denkt. Oft wird es dann gar nicht erkannt und geht von selber weg, wobei einige Hunde auch weiter Überträger bleiben, nur keine Beschwerden haben.

Ich könnte mir vorstellen, dass Lisa mittlerweile (trotz gutem Futter) Mangelerscheinungen hat, da sie ja unter diesen Giardien ausgeprägt leidet und auch chronischen Durchfall/weichen Stuhl hat. Wenn ein Hund Mangelerscheinungen hat, kann es dazukommen, dass er seinen oder fremden Kot frißt. Für den Hund ist das ja nicht ekelhaft, sondern im Grunde "braucht" er weitere Nährstoffe und sucht sie sich. Was nun zuerst da war, weiß ich nicht. Da aber die Giardien-Erkrankung auch schubweise verläuft und Lisa nicht immer Kot frißt, sehe ich einen deutlichen Zusammenhang.

Ich behandele nun sicherheitshalber alle meine Tiere. Denn auch Katzen haben oft Giardien und Lisa kommt den Katzen sehr nahe. Katzen bekommen es z.B. auch, weil sie Fliegen fressen - und das tut mein Snoopy gerne und regelmäßig. Menschen können sich auch anstecken, aber ich hantiere ja selten mit dem Kot meiner Hunde.... ;) Dennoch muss ich nun besonders aufpassen und alle Decken etc. kochen.

Im Grunde bin ich aber recht froh, eine Ursache für Lisas Durchfall und Fresserei gefunden zu haben und ebenso erleichtert, dass sie keine schlimme und chronische Erkrankung hat. Daran hatte ich nämlich in erster Linie gedacht. Parasiten kann man wenigstens behandeln...

@Tina: Was hast Du denn bei Brutus gemacht? Und wie alt war er, als er die Giardien hatte?

LG Simone

Monica
13.05.2005, 20:31
Ich habe ein wenig den Eindruck, als ob einige tatsächlich der Meinung sind, dass ich Lisa ohne etwas zu sagen schei... fresse lassen würde. :eek: (...) Lisa frißt aber ihren eigenen (!!!) Kot

Ist schon so angekommen! ;)

Ich kann mir gut vorstellen, dass diese Giardien die Ursache für Lisas Verhalten sind. Ich hoffe, dass ihr das nun in den Griff kriegt! :30:

Liebe Grüsse
Monica

Renate + JoSi
13.05.2005, 21:44
Hei, eben gefunden bei
http://www.rgv-bayern.de/html/body_giardien.html

Wobei mir der Satz, < oder durch trinken von veschmutztem Wasser >
aufgefallen ist.

Aber das nur am Rande. Da ich bis dahin noch nichts davon gehört hatte, habe ich halt mal in den einzelnen Seiten gelesen. Wir reden hier nicht von harmlosen Bakterien, sondern von einem regelrechten Befall, der durch die Aufnahme von eben dem befallenen Kot immer wieder den Kreislauf auslöst. Auch bei den anderen Tieren die im Haushalt leben. Also auch Luna und die Katzen. Schlimm
Hier sollte jetzt die Gesundheit und nicht der Spassfaktor spielen oder planschen im Wasser vorne stehen. Hier würde ich sehr ernsthaft den Kontakt mit Kot unterbinden und wenn Du nicht dabei sein kannst, dann würde ich die Türen eben zu halten und den Hund nur unter Kontrolle in den Garten lassen. Wenn wir nicht da sind, hält sich auch keiner unserer Hunde im Garten auf. Das hat doch nichts mir Lebensqualität zu tun, hier geht es ums Leben.
Es nützt doch nichts dreimal die Woche Hundebetten zu kochen, Wassernäpfe heiss zu spülen und Keime zu vernichten, wenn sie immer wieder neu aufgenommen werden.

Ich weis wie sehr Du Deinen Hunden dieses Vergnügen gönnst in jeder Wasserstelle zu planschen und ihre Lebensfreude dabei sehen kannst. Ich weis auch das es Dir gerade bei Lisa wichtig ist, dass sie viele Kontakte mit anderen Hunden hat und sich ausleben soll, aber wenn ich das lese, ich die Hunde kenne und liebe, ich mir eben sage, " dann muss es doch nicht sein " Lisa wird nicht verhaltensgestört nur weil Du sie an der Leine hälst bis sie wenigstens ihren eigenen Kot in Ruhe gelassen hat und wenn sie ihre Freude im Wasser haben soll, dann dort wo nicht jahrealter Brack ist.

L-G
Renate

Tina
13.05.2005, 22:05
Hi Simone,

Brutus war zuletzt knapp 1 1/2 Jahre alt. Bis wir die Diagnose bekamen hatte er immer wieder mal Durchfall, wurde zwischendurch behandelt und wir wechselten langsam das Trofu, was aber nicht half. Die Tierärztin meinte auch, dass es oft Welpen bis Junghunde im Alter bis ca. 1 Jahr betrifft. Er hatte Metronidazol bekommen (Nebenwirkungen übrigens Magen-Darm Beschwerden!) und Combizym compositum, eine Kombination pflanzlicher Enzyme und Schonkost. Danach haben wir seine Darmflora mit Almazyme aufgebaut, sein Immunsystem gestärkt und sind auf Frischfleisch umgestiegen. Seit 1 Jahr ist Ruhe.

Du wirst ja sehen, ob Lisa weiterhin Verlangen nach Kot hat, wenn sie nun behandelt wird. Ich bin da etwas skeptisch und hoffe Du berichtest mal.

Viel Glück!!!!!!!!!!!!!

Simone
14.05.2005, 00:09
Hi Tina,


danke für die Tips, ich werde dieses Combizym compositum mal probieren. Wo bekomme ich das denn? In jeder Apotheke? Ich wollte auch Heilerde kaufen, die ist ja auch gut, um den Darm auf Vordermann zu bringen.

Wie hast Du denn das Immunsystem gestärkt? Fütterst Du nur frisch - d.h. "barfst" Du? Das habe ich ja immer überlegt, aber mich noch nicht dazu durchringen können....

LG Simone

Tina
14.05.2005, 00:50
Hi Simone,

ich hoffe ich bekomme das noch zusammen.. wir hatten das Combizym, meine ich jedenfalls, aus der Apotheke. Brutus bekam neben dem Almazym vom TA im weiteren Verlauf Mutaflor, mehr darüber hier (http://www.mikrokosmos-darm.de/ardeypharm/mutaflor/)

Bis heute Vit. K 1, genauso mittags immer seinen LC1 Joghurt :D und 2 x eine "Spritzkur" um sein Immunsystem allgemein zu stärken. Dazu Frischfleisch, zwischendrin Obst, Gemüse .

Ich hoffe Du bist nicht ganz durcheinander geraten.. wir haben wirklich viel versucht. Nach der Gabe von Metronidazol ist es wichtig die Darmflora wieder aufzubauen. Wie gesagt, bis heute haben wir Ruhe.

Simone
14.05.2005, 12:39
Hi Tina,

danke. Wieviele Tage hast Du das Metronidazol gegeben? Ich soll es 5 Tage geben, dann 5 Tage Pause, dann noch mal 5 Tage.



Hallo an alle!

Es gibt bereits den ersten Erfolg! Seit 16 Monaten hat Lisa heute das erste Mal bis 10.30 Uhr geschlafen ohne uns zu wecken, weil sie raus muss. :D Lisa musste 1-2 Mal die Woche nachts, sonst immer gegen 8-9 Uhr. Toll!!!!

Ich denke übrigens nicht, dass die anderen Tiere auch Giardien haben. (Behandele sie dennoch mit). Meistens erkranken Welpen oder Junghunde, erwachsene Tiere eher selten. Ich erinnere mich nicht einmal mehr daran, wann Luna das letzte Mal Durchfall hatte.


Gruß, Simone

Susi
14.05.2005, 14:01
mich stört bei diesem thread ein wenig, daß Giardien generell als potentiell gefährlich angesehen werden. Dem ist aber nicht so, da die meisten Tiere/Menschen selbst in der Lage sind, mit diesen Einzellern fertig zu werden. Nur immungeschwächte (kranke) Tiere/Menschen entwickeln Symptome, die auf eine Krankheit hindeuten!

@ Simone: hast Du die anderen Tiere auf Giardien hin untersuchen lassen? Solch starke AB würde ich keinem gesunden Tier grundlos geben.

Simone
14.05.2005, 14:20
Hallo Susi,

ich habe lange überlegt, ob ich meine anderen Tiere behandeln soll oder nicht. Ich weiß, dass Giardien selten gesunde erwachsene Tiere bekommen, bei Jungtieren und Welpen kommt es jedoch häufiger zu einem Befall, diese Tiere müssen nicht immungeschwächt sein! Bei erwachsenen Hunden tritt Giardia bei ca. 10% der Tiere auf, bei Junghunden können bis zu 50% der Tiere befallen sein. Ebenso ist es bei uns Menschen, für Kinder stellen diese Parasiten eine Gefahr dar und Kinder können sich damit auch ohne Vorerkrankung infizieren. Ich hingegen, als gesunder erwachsener Mensch habe keine große Sorge, dass ich Giardien bekommen könnte. Ich habe meine anderen Tiere nicht untersuchen lassen, da man Giardien sehr häufig, trotz Befall, nicht nachweisen kann!!! Somit wäre ein negativer Befund nicht aussagekräftig und in keinster Weise sicher. Luna muss ich behandeln, da ich sie mit ins Krankenhaus nehme und hier kein Risiko eingehen darf. Ich gehe davon aus, dass Lisa seit vielen Monaten Giardien hat (mind. seit 10 Mon., wenn nicht noch länger). Sie wurde bereits früher darauf untersucht und auch bei ihr gab es negative Befunde - was ja leider nicht unnüblich nicht.

Ich bin grundsätzlich kein Freund von einer schnellen und unüberlegten Behandlung mit starken Medikamenten, aber in diesem Falle halte ich es für wichtig, alle Tiere zu behandeln.

Gruß, Simone

Caro-BX
14.05.2005, 14:36
Hallo Simone,

drücke die Daumen, dass Lisa diese Giardien (?) schnell los wird und sich niemand in eurem Haushalt ansteckt!

Gute Besserung! Toi, toi, toi! :)

Tina
14.05.2005, 16:18
Hi Simone,

bei Brutus wurde Metronidazol 10 Tage gegeben, ich glaube das war durchgehend. Damit war das aber längst nicht durchgestanden. 4 Tage nach der 2. Gabe humpelte er, hatte ein Zwischenzehekzem und wieder... Durchfall :( . Wie Susi es schon beschrieben hat, er muss vorher schon anfällig gewesen sein, danach war er endgültig immungeschwächt und wir mußten angefangen alles wieder aufzubauen. Erst danach hörte es auf. Seitdem haben wir Ruhe.

Alles Gute für Lisa!!!!!!

Susi
14.05.2005, 19:13
welche Art von Test habt Ihr denn machen lassen und wo hast Du diese Zahlen her?
Selbst wenn die Zahlen stimmen sollten (bin echt gespannt auf die Quelle), heißt das doch nicht, daß jeder Hund daran erkranken muß. Meines Wissens ist die Giardiose eine Faktorenkrankheit wie die Demodikose o.ä.

Simone
15.05.2005, 01:51
Hi Susi,

Deine Frage war an mich gerichtet, oder?

Viele Giardien-Infektionen verlaufen symptomlos. Man spricht in diesen Fällen von gesunden Zystenausscheidern. Diese garantieren aber leider oft die Übertragung des Parasiten (im Stuhl können Milliarden von Zysten abgegeben werden). Infektionen können zu chronisch-rezidivierenden Durchfällen und bei sehr starkem Befall (insbesondere bei Kleinkindern (entsprechend Welpen und Junghunden)) zu einer Beeinträchtigung der Resorption und zu Anzeichen von Mangelernährung führen. In Ausnahmefällen (bes. bei Pat. mit IgA-Mangel) können Infekte über ein Jahr persistieren.

Ich weiß nicht mehr genau, wo ich die von Dir gewünschten Zahlen gelesen habe. Ich suche aber morgen gerne nochmal und schreibe Dir dann die Quelle auf. Mein Problem ist ja immer, dass ich viele Infos bzgl. Erkrankungen bei Menschen habe, bzgl. der Tiere dann aber doch immer wieder nachlesen muss.... Ich kann Deine Bedenken einer generellen Behandlung schon nachvollziehen, mir ist das Risiko aber einfach zu groß. Und dann muss man eben das Kosten-Nutzen-Risiko abwägen. Wenn einer meiner Tiere Würmer o.ä. hat, entwurme ich nie auch die anderen Tiere, sondern lasse ihren Kot untersuchen, aber da man die Giardien oft nicht nachweisen kann, ist mir persönlich diese Unsicherheit einer etwaigen weiteren Infektionsquelle zu groß. Ich glaube nicht, dass sich andere Hunde bei Lisa infizieren, nur weil sie an ihr riechen oder so. Aber mit meinen Tieren hat sie sehr engen Kontakt. Sie hat öfter im Garten ihren Kot gefressen (ohne dass ich es mitbekommen habe), dann Wasser getrunken. Aus diesem Napf trinkt z.B. auch Luna und auch die Katzen! Oder sie leckt die Katzen ab - schon ist auch hier eine Infektion möglich.

Derzeit frißt Lisa (toi, toi, toi) übrigens keinen Kot mehr... Sie bläht auch weniger. Das gibt mir doch Hoffnung....

LG Simone

Susi
15.05.2005, 12:19
Hi Simone,

ich kenn andere Verbreitungszahlen für Giardien bei Mensch und Tier (erhoben von Labors und großen Kliniken), die besagen, daß in Mitteleuropa die Befallsrate bei Hunden bei 2-7% liegt (bei Katzen etwas höher), in manchen Tierheimen durch schlechte Hygiene auch bei 20%. Beim Menschen liegt die Rate unter 1%. In Amerika herrschen Verhältnisse vor, wie Du sie geschrieben hast, in Südeuropas Tierheimen kann man von einem Befall bis zu 100% ausgehen.

Welchen Test bezüglich des Nachweises hast Du machen lassen? Meines Wissens ist der AG-Test sehr zuverlässig, da er sehr sensitiv reagiert und auch einen Minimalbefall sicher nachweisen kann :confused: .

Hast Du mal drüber nachgedacht, den anderen Tieren eventuell "nur" Panacur zu geben und nur Lisa Metronidazol? Das Panacur ist besser verträglich und nicht ein ganz so arger Hammer.
Das Problem beim Metro. ist, daß es die Giardien nicht abtötet und diese sich häufig bei chronischem Befall und Behandlung mit Metro in die Gallengänge zurückziehen. Ein Faß ohne Boden also was die Behandlung einer chronischen Giardiose betrifft.
In vielen Fällen hat neben einer absolut kohlenhydratfreien Ernährung (KH = Hauptnahrung von Giardien) täglich eine Messerspitze reines Propolispulver übers Futter für 4 Wochen betreffende Hunde von Giardien befreit.

Simone
15.05.2005, 14:05
Hi Susi,


also: Bei Lisa wurde der AG-Test gemacht, den ich nach der Behandlung auch bei allen Tieren erneut machen lassen werde. Jetzt habe ich die Behandlung ja bereits mit MEtro begonnen und werde es somit auch damit fortsetzen. Im Anschluss ist eine Weiterbehandlung mit einem sehr guten homöop. Mittel geplant (den Namen habe ich vergessen, teile ich aber gerne nächste Woche mit). Meine TÄ arbeitet ja hauptsächlich auch homöop. und hat große Erfolge damit erziehlt. Mir war dennoch vorher eine klassisch-chemische Behandlung lieber. Ich finde Naturheilkunde toll und arbeite auch sehr viel damit, aber bei einigen Krankheitsbildern ziehe ich - trotz Nebenwirkungen - die klassischen Medikamente (erst einmal) vor.

Obwohl der AG-Nachweis sehr gut ist, wird dennoch in der Humanmedizin empfohlen bei negativem Befund und fortbestehendem Verdacht auf eine Infektion Duodenalsekret (Sekretentnahme frühestens 8 h nach der letzten Nahrungsaufnahme) oder Jejunumbiopsien zu entnehmen. Das wollte ich meinen Tieren dann auch nicht antun... Auch der AG Test ist nicht wirklich sicher.

Als Beispiel ein Fall der Humanmedizin:
Fieber über 38 °C, Inappetenz und Gewichtsverlust zur stationären Aufnahme führten. Die klinische Untersuchung brachte keinen weiteren relevanten Befund. Laborchemisch zeigten sich erhöhte Entzündungsparameter. Serologisch fand sich kein Hinweis für eine Infektionskrankheit oder ein autoimmunologisches Geschehen. Blut- und Stuhlkulturen sowie die Harnkultur blieben negativ. Die bildgebende Diagnostik ergab keinen pathologischen Befund. Koloskopie und Gastroskopie waren makroskopisch weitgehend unauffällig. Die tiefe Duodenalbiopsie zeigte überraschenderweise eine massive Giardiasis des Duodenums. Nach Einleitung der Therapie mit Metronidazol waren Fieber sowie die Entzündungsparameter rückläufig, der Patient konnte am 15. Aufenthaltstag beschwerdefrei entlassen werden.

Ich kann leider die Zahlen, die ich genannt hatte, momentan nicht finden. Susi wird vermutlich mit ihren 2-7 % Befall bei Hunden in D recht haben. Ich denke aber, dass hier der Befall bei Welpen insg. höher ist und der von erwachsenen Tieren geringer und somit insg. einen Mittelwert darstellt. Wie dem auch sei, Lisa zählt nun einmal zu diesen wenigen Prozent. Aber nun weiß ich wenigstens was mit ihr los ist. Es ist doch schlimmer, wenn man merkt irgendetwas stimmt nicht und dennoch alle Untersuchungen unauffällig sind... Ich habe ihren Stuhl ja bereits vor einiger Zeit mal untersuchen lassen - ohne pathologisches Ergebnis...

Gruß, Simone

Simone
15.05.2005, 22:14
Liebe Susi,

noch eine kurze Bemerkung bzgl. einer Bemerkung von Dir:

Panacur ist besser verträglich und nicht ein ganz so arger Hammer.
Das Problem beim Metro. ist, daß es die Giardien nicht abtötet und diese sich häufig bei chronischem Befall und Behandlung mit Metro in die Gallengänge zurückziehen

Woher hast Du diese Infos? Soweit ich weiß, ist Metro das Mittel der Wahl bei G., obwohl es auch hier leider schon Resistenzen gibt. Panacur ist vermutlich besser verträglich, aber dieses Medikament muss man 4-6 Monate nach der Behandlung erneut geben. Dies liegt daran, dass - wie Du schon schreibst - die Giardien sich in die Galle eines Lebewesens zurückziehen können und sie hier durch Medikamente, wie Panacur, die über den Darm wirken, nicht erreicht werden können!

Gruß, Simone

Susi
15.05.2005, 22:47
Hi Simone,

nachdem ich mir den Wirkungsmechanismus beider Mittel durchgelesen habe, bin ich der Meinung, daß unter Panacur die Giardien keine Möglichkeiten haben, sich in die Gallengänge zu verziehen, weil die Fortbewegung erschwert wird und der Parasit abstirbt. Nach 2-3 Tagen wird er ausgeschieden. Die "Wiederholungsentwurmung" nach 4-6 Monaten scheint reine Prophylaxe zu sein.
Bei Metronidazol wird lediglich die Fortpflanzung gehemmt, Ernährung und Fortbewegung sind jedoch unbeeinträchtigt und deswegen können sich die Giardien auch in die Gallengänge zurückziehen. Die maximale Heilungsrate bei Metro beträgt lediglich 67% und es wird beschrieben, daß Reinfektion meistens schon nach kürzester Zeit erfolgen (weil die Zysten nicht abgetötet werden.

Alles nachzulesen unter http://vetpharm.unizch.ch

Simone
16.05.2005, 00:57
Hi Susi,


ich habe mir Deinen link angeschaut, kann dort aber keinen Grund erkennen, wieso Metro nicht auf die Giardien im Gallengang wirken sollte. Metro ist ein Medikament, welches sich sehr gut im Gewebe verteilt und leicht durch Zellmembranen diffundiert. Wieso sollte es nur eine Wirkung im Darm zeigen? Anwendungsgebiete für Metro sind ja nicht nur die Giardien, sondern ebenso Infektionen durch anaerobe Bakterien etc. (insb. im Bereich HNO, weibl. Geschlechtsorgane, Magen-Darm-Kanal, Zahn-Mund-Kiefer Bereich o.ä.). Bei Metro ist es im Grunde egal, wo sich die Parasiten befinden. Metro wird zum Teil sogar über die Galle ausgeschieden. Das Problem bei Metro ist, dass sich leider Resistenzen gebildet haben und deshalb dieses Medikament nicht immer wirkt.

Weitere Infos über die Wirkart:
http://www-cgi.uni-regensburg.de/Studentisches/FS_Pharmazie/files/Seminare/weitensteiner-metronidazol.pdf

Bei Panacur (=Febendazol) treten leider auch immer häufiger Resistenzen auftreten) auf. Ich habe wenige genauere Infos über Panacur gefunden, aber das Problem ist meiner Ansicht nach, dass es über den Darm direkt auf die Parasiten wirkt und sich dort anreichert. Die Konzentration in den Gallengängen ist nicht entsprechend hoch und somit kann es hier zu einem Weiterbestehen der Parasiten kommen.

Beide Medikamente wirken nicht direkt tödlich für die Giardien. Metro hemmt zusammengefaßt die Nukleinsäuresynthese. Der Wirkstoff zählt zu den Nitroimidazolderivaten, die selbst nicht antimikrobiell wirken. Erst durch Stoffwechselvorgänge in den Mikroorganismen werden sie zu den eigentlich wirksamen Verbindungen, den Nitroderivaten, abgebaut. Diese interagieren mit der DNA und schädigen sie, so dass die Mikroorganismen absterben.

Panacur führt zu einer Hemmung der Polymerisation von Tubulin zu Mikrotubuli. Dadurch werden wichtige strukturelle Eigenschaften der Helminthenzelle beeinträchtigt, wie die Ausbildung des Zytoskeletts, die Spindelbildung bei der Mitose sowie Aufnahme und intrazellulärer Transport von Nährstoffen und Stoffwechselsubstraten. Als Folge kommt es zu einer Erschöpfung der Energiereserven mit nachfolgendem Absterben des Parasiten und seiner Expulsion nach 2-3 Tagen. Somit auch zu keinem sofortigen Tod.

Gruß, Simone

Susi
16.05.2005, 17:39
Hi Simone,

da ich gerade arbeiten war, ab ich gleich mal in der Fachliteratur nachgeschaut.

Nach Niemand/Suter "Praktikum der Hundeklinik" Ausgabe 9; 2001 wird als Mittel der 1. Wahl bei einer Gardiose Fenbedazol (Panacur) genannt. Bei Fleischfressern hat es sich bei einer Wirksamkeitsrate von 90% dem Metronidazol als weit überlegen herausgestellt.
Dosiert werden sollte 50mg/kgKM über 3-6 Tage. Ggf. ist eine Wiederhohlung der Behandlung angezeigt bei starkem Infektionsdruck.

Eine Zoonose der wirtsspezifischen Giardien konnte bisher nicht nachgewiesen werden.

Auch wird der Gallengangsrückzug nicht beschrieben. Mist, das hätte mich echt näher interssiert, da ich auch in der Humanmed. nichts Spezifisches dazu finden konnte. Ich denke fast, daß der Rückzug durch das Metro., ähnlich dem Borrelienrückzug bei antibiotischer Behandlung, entsteht. Metro wird nur zu sehr geringen Teilen über die Galle ausgeschieden (laut Beipackzettel).

Nun gut, ich hoffe, daß sich die Therapie als wirksam erweist und alles ohne Rückfälle etc verläuft.
Alles Gute für Deine Vierbeiner

Ingrid
16.05.2005, 18:24
An dieser Stelle wird's höchte Zeit, dass ich mich mal bedanke:
Der Informatinsaustausch auf diesem Niveau ist einfach klasse, spannend zum Mitlesen und -lernen.

Wieder mal ist mir deutlich bewusst geworden, warum ich als relativer Hunde-Neuling auf dieses ausgezeichnete Forum schwöre. :34:

Simone
16.05.2005, 18:53
Hi Susi,


da habe ich jetzt aber eine ganz andere Frage:

da ich gerade arbeiten war, ab ich gleich mal in der Fachliteratur nachgeschaut.

Wo arbeitest Du denn?

Die Giardien ziehen sich nicht wegen einer Behandlung in die Gallengänge zurück, sondern können grundsätzlich neben einer Besiedlung des Darmes auch im Pankreas (Bauchspeicheldrüse), in den Gallengängen und in der Gallenblase vorkommen.

Metro ist in der Humanmedizin das Medikament der Wahl, bei Tieren weiß ich das nicht. Da hast Du dann sicher recht mit Panacur. Metro wird nach oraler Gabe zu 80 % resorbiert. Die Plasma-Konzentration nach oraler Gabe unterscheidet sich kaum der i.v. Injektion (Gabe direkt in die Vene) von Metro. Die Substanz verteilt sich ausgesprochen gut im Gewebe und penetriert auch leicht durch Zellmembranen. Selbst im Liquor (Hirnwasser), bei Hirnabszessen, anderen Entzündungsherden wie auch im Peritonealsekret und Vaginalsekret werden wirksame Konzentrationen erreicht. Ich bin mir sicher, dass es auch in der Galle wirksame Konzentrationen erreicht.

Die Angaben, dass bei Giardien ein Medikament nicht in der Galle wirkt, habe ich bislang erst bzgl. Panacur gelesen, leider wurde dies aber kaum begründet, so dass ich dazu nicht mehr sagen kann. Panacur gibt es in der Humanmedizin nicht (soweit ich weiß).

LG Simone

Simone
22.05.2005, 16:42
Hallo!


Ich wollte Euch berichten, wie es mit Lisa weitergeht. Sie bekommt nun als homöop. Anti-Giardien Mittel Acalphya indica D4 (3x5 Globuli für 3 Wochen), zudem Darmvital von Natura-Vet http://shop.natura-vet.de/product_info.php/products_id/32 und Perenterol und Joghurt. Ihr Stuhlgang sieht seit Monaten endlich wieder ganz normal aus. (vorher war er immer breiig und hell, sowie stinkend). Sie hat auch keine Blähungen mehr. Somit bin ich sehr zufrieden. Eine Nachuntersuchung werde ich in ca. 2 Wochen machen lassen, dann kann ich auch sagen, ob die Giardien sicher weg sind oder nicht. Meine vier Tiere haben glücklicherweise alle das Metro ohne Nebenwirkungen vertragen.

Gruß, Simone

Caro-BX
22.05.2005, 20:57
Hallo Simone,

das sind doch wirklich schöne Nachrichten! :36:
Da bleibt nur, Lisa weiterhin so gute Besserung zu wünschen! :)

Simone
19.06.2005, 18:15
Hallo!

Ich wollte Euch nocheinmal berichten, wie es bisher mit Lisa und den Giardien weiterging! Ich habe gerade gelesen, dass auch Delta von Carolina Giardien hatte und somit halte ich für umso wichtiger, dass alle die Symptome kennen und ggf. ihre Hunde untersuchen lassen!

Lisa hat seit vielen Monaten Kot gefressen, insbesondere auch ihren eigenen Kot. Es war kaum möglich, sie davon abzuhalten, all die üblich wirksamen Erziehungstips waren völlig nutzlos! Es gab zwischenzeitlich immer Phasen, in denen es seltener der Fall war. Lisa hatte zudem oft recht dünnen Stuhlgang, allerdings auch Schubweise. Ich dachte zunächst an eine Futtermittelallergie, konnte aber kein Futter finden, bei dem der Stuhlgang immer feste war. Sie machte sehr oft, so wurde Lisa erst nach vielen, vielen Monaten Stubenrein und mußte weiterhin jede 3-4 Nacht raus. Ihr Stuhlgang roch entsetzlich und war farblich heller. Zudem litt sie unter furchtbaren Blähungen. Die erste Kotuntersuchung - auch auf Giardien - war völlig ok. Erst nachdem ist all dies erneut untersuchen liess, wurden Giardien festgestellt. Lisa - und alle meine anderen Tiere - wurden mit Metronidazol behandeln. Das Mittel ist sehr stark, aber keines der Tiere hat glücklicherweise davob Probleme bekommen.

Heute sieht Lisa Stuhlgang völlig normal aus, ist feste und dunkler, riecht normal. Blähungen hat sie keine mehr! Sie verträgt jedes Futter, ihr Fell sieht besser aus, sie nimmt auch mehr zu! Sie konnte früher alles essen und blieb dennoch schlank. Lisa frißt nur noch selten Kot und ich kann sie dabei erzieherisch gut beeinflussen. Heute ist es "nur" noch ein angewöhntes Verhalten, aber es hat sich extrem minimiert - ist heute die Ausnahme.

Und dies war nicht alles! Ich habe vermutlich den Verursacher für die Giardien entdeckt!!! Mein Kater Snoopy... Er hatte immer etwas weicheren Stuhl, aber keinen Druchfall. Dieser war farblich auch heller und stank schrecklich. Er schrie oft, wenn er auf Toilette war. Uns ist dieses Verhalten aufgefallen und hat uns gewundert, aber wir haben nie an eine Erkrankung gedacht. Er war ja immer total fidel, eher zu dick als zu dünn, hat gut gefressen etc. Heute - nach der Behanldung - ist aber auffällig, dass ich seinen Kot nicht mehr von Sinas in der Katzentoilette unterscheiden kann. Zudem stinkt es nicht mehr sonderlich und er schreit auch nicht mehr! Lisa hat als Welpe einige Male die Katzentoilette ausgeräumt....

Tja, so hatte vermutlich mein Kater einige Jahre diese Viecher....Ekelhaft!

Aber nun ist hier - hoffentlich - Parasiten-freie Zone.

LG Simone

Carolina
19.06.2005, 19:40
Nach Niemand/Suter "Praktikum der Hundeklinik" Ausgabe 9; 2001 wird als Mittel der 1. Wahl bei einer Gardiose Fenbedazol (Panacur) genannt. Bei Fleischfressern hat es sich bei einer Wirksamkeitsrate von 90% dem Metronidazol als weit überlegen herausgestellt.
Dosiert werden sollte 50mg/kgKM über 3-6 Tage. Ggf. ist eine Wiederhohlung der Behandlung angezeigt bei starkem Infektionsdruck.
Eine Zoonose der wirtsspezifischen Giardien konnte bisher nicht nachgewiesen werden.


Hallo Susi,

bei Delta wurden jetzt Giardien festgestellt und sie bekommt 3,5 Tabletten
über 5 Tage. Diese Tabletten heißen aber Vermis-Ex von Albrecht, kennst du das ?
Liebe Grüße
Caro

Monika
19.06.2005, 22:45
Beim Hund ist Giardia der zweithäufigste Endoparasit. Untersuchungen ergaben Prävalenzen von bis zu 70 % bei Hunden,und sogar bis zu 75 % bei Katzen. Welpen und Jungtiere zeigen Durchfall, schlechte Nahrungsverwertung, Gewichtsverlust und Kümmern. Der Appetit bleibt jedoch meist erhalten. Erwachsene Hunde können als Dauerausscheider fungieren, ohne selbst klinische Symptome zu zeigen

http://www.vetline.de/marktplatz/produkt-news/produktdatenbank/antiparasitika/233122.htm

auch interessant
http://www.catgirly.de/Krankheiten/giardien.htm

Susi
20.06.2005, 14:28
kenn ich, soll gut verträglich sein (und billig). Ich würde diese Kur auf jeden Fall in ein paar Wochen wiederholen, um einfach alle Giardien erstmal beseitigen zu können und dann nochmal nach einem halben Jahr.
Vielleicht probierst Du mal die Entwurmung mit Propolis? Vielleicht bringt es ja was...
Was ich nicht verstehe, warum bei einem Tier aus dem Ausland gleich nach der Einreise kein Test gemacht wurde. Hunde aus südl. Tierheimen/Auffangstationen sind nahezu zu 100% durchseucht mit Giardien und anderen Parasiten.

Die Zahlen mit 75%, die auf einigen Homepages nachzulesen sind, gelten nicht für das "normale" deutsche Haustier, sondern für Tierheime mit schlechten hygienischen Bedingungen.

Carolina
20.06.2005, 19:37
http://www.vetline.de/marktplatz/produkt-news/produktdatenbank/antiparasitika/233122.htm
auch interessant
http://www.catgirly.de/Krankheiten/giardien.htm

Danke für die interessanten Línks ;)

Susi,
danke für die Antwort, aber irgendwie habe ich dieses Medikament
nirgends gefunden und bin schon etwas unsicher, ob es die gleiche Wirkung wir Panacur hat.
Bei Delta wurde eine teure Kotprobe auf alle ausländischen Parasiten gemacht und ich verstehe auch nicht, dass auf Geradien nicht mitgetestet wurde.

Die Tabletten sollte ich nur einmal geben, werde aber die Kur nach einer Woche wiederholen. Weil in Monikas Link steht, dass es sehr ansteckend ist,
werden ich meine anderen 3 Hunde auch testen lassen :o und hoffen, dass dann erst mal ruhe ist ;)
Liebe Grüße
caro

Susi
20.06.2005, 21:48
Hi Caro,

in Vermis Ex ist auch Fenbendazol drin, genau wie in Panacur. Außerdem ist noch Praziquantel enthalten, daß ein klassisches Bandwurmmittel ist.

Mach Dich wegen der Ansteckung nicht verrückt!! Nur kranke oder geschwächte Tiere erkranken daran. Alle anderen können die Giardien, die ja potentiel überall vorhanden sein könnten, selbst klein halten. Und Deltas Magen-Darm-Trakt ist durch die Pancreasinsuffizienz ja eh schwach.
Wurde Delta in Zuge der Giardientestung noch auf andere Endoparasiten hin getestet?

Wenn Du willst gib ihr doch 2x täglich eine Messerspitze Propolispulver mit ins fressen (reib es vorher fest an einer haarlosen Stelle auf die Haut, um die Verträglichkeit zu testen). Das hat schon vielen Hunden geholfen Parasiten los zu werden und gleichzeitig das Immunsystem zu stärken.

Jeannette
20.06.2005, 22:41
Mach Dich wegen der Ansteckung nicht verrückt!!


Nur mal so meine Erfahrung.
Obwohl mein RR Giardien hatte ( wenig später stellte sich dann auch die Bauchspeicheldrüsenschwäche heraus), sind weder meine anderen Hunde oder Katzen davon befallen gewesen. Mein TA hat damals von einer prophylaktischen Behandlung abgeraten.

Außerdem waren wir täglich mit bis zu einer 12köpfigen Hundegruppe unterwegs und keiner war befallen.

Simone
20.06.2005, 23:00
Hallo Jeanette,

bei meiner Tierfamilie war Snoopy (Kater) offensichtlich auch von den Giardien befallen, ich halte ihn gar für den Giardien-Einbringer... Ich habe meine Tiere alle behandelt, auch wenn ich einige Zeit mit mir gehadert habe und im Nachhinein denke, dass Luna und Sina vermutlich nicht befallen waren. Dennoch, Katharinas Berta hatte als Symptom nur Kotfressen, ihr Paul hatte gar keine Symptome und dennoch Giardien. Selbst wenn die Tiere mit dem Befall keine Symtome haben und somit vielleicht mit der Erkrankung irgendwann selber fertig werden, würde ich immer zu einer Behandlung raten! Denn die Hunde sind mindestens Verbreiter von den Giardien und etliche andere Hunde (und auch Katzen, Kinder etc.) könnten sich damit infizieren.

Untersuchen würde ich alle Tiere auf jeden Fall und bei einem Verdacht wegen Symptome auf jeden Fall mitbehandeln. Da die Krankheit schubweise verläuft, ist nicht jede Kotuntersuchung positiv. Leider gibt es auch falsch negative Befunde.

LG Simone

Carolina
21.06.2005, 15:03
Wurde Delta in Zuge der Giardientestung noch auf andere Endoparasiten hin getestet?
Wenn Du willst gib ihr doch 2x täglich eine Messerspitze Propolispulver mit ins fressen (reib es vorher fest an einer haarlosen Stelle auf die Haut, um die Verträglichkeit zu testen). Das hat schon vielen Hunden geholfen Parasiten los zu werden und gleichzeitig das Immunsystem zu stärken.

Hallo Susi,
so viel ich weiß, wurde nur auf Giardien getestet weil die große Parasitenuntersuchung
hatte Delta ja schon letztes Jahr. (Leider ohne Giardientest)
Mir kommt es auch langsam so vor, als wenn man den Tierärzten alles sagen muss
und bestimmte Untersuchungen nicht selbstverständlich sind.
Wenn ich die große Untersuchung auf
Parasiten machen lasse und gleichzeitig auch die Kotprobe dazu abgebe, dann gehe ich davon aus, dass auch auf alles untersucht wurde.
Deshalb wäre ich jetzt nie auf die Idee gekommen, Delta noch mal auf irgendwelche Parasiten
untersuchen zu lassen, weil wir ja das volle Programm hatten - dachte ich.

Das Probolispulver werde ich kaufen und Delta mit unters Futter mischen. Wie lange soll ich das geben?

Danke und liebe Grüße
Caro

Carolina
21.06.2005, 15:08
Untersuchen würde ich alle Tiere auf jeden Fall und bei einem Verdacht wegen Symptome auf jeden Fall mitbehandeln. Da die Krankheit schubweise verläuft, ist nicht jede Kotuntersuchung positiv. Leider gibt es auch falsch negative Befunde.

Simone, ich werde alle meine Hunde untersuchen lassen bzw. Kotproben abgeben und davon abhängig behandeln. Nach dem Bericht (link) von Monika,
sollte man es wirklich nicht auf die leichte Schulter nehmen.
Liebe Grüße
Caro

Carolina
21.06.2005, 15:17
Nur mal so meine Erfahrung.
Obwohl mein RR Giardien hatte ( wenig später stellte sich dann auch die Bauchspeicheldrüsenschwäche heraus), sind weder meine anderen Hunde oder Katzen davon befallen gewesen. Mein TA hat damals von einer prophylaktischen Behandlung abgeraten.

Außerdem waren wir täglich mit bis zu einer 12köpfigen Hundegruppe unterwegs und keiner war befallen.

Jeannette,
ist die Bauchspeicheldrüse bei deinem RR wieder in Ordnung und glaubst du,
dass es mit den Giardien zu tun hatte?
Delta bekommt wegen ihrer kranken Bauchspeicheldrüse Pankreas und trotzdem wurde sie nicht kräftiger und hatte weiterhin den breiigen Stuhlgang.
Na ja, vielleicht wird Delta nach dieser Behandlung endlich mal gesund ;)
Liebe Grüße
Caro

PS. wie ich anfangs geschrieben habe, konnte ich mir auch nicht vorstellen,
dass ein gesunder Hund ständig irgendwelche Kacke frisst. :o

Jeannette
21.06.2005, 22:20
Da die Krankheit schubweise verläuft, ist nicht jede Kotuntersuchung positiv. Leider gibt es auch falsch negative Befunde.

@ Simone,

danke, bei uns ist es jetzt ca. 6 J. her, würde aber evtl. so manche Ungereimtheit erklären.....ich werde mich erstmal durch die links arbeiten.

Jeannette
21.06.2005, 22:40
ist die Bauchspeicheldrüse bei deinem RR wieder in Ordnung und glaubst du,
dass es mit den Giardien zu tun hatte?


Ja Caro, ist wieder i.O. Ich weiß es nicht, ob es da einen Zusammenhang gab, vermute es aber....mein TA zuckt dazu auch nur die Achsel.

Ohne Pancrex ging es aber erst, als ich angefangen habe ROH und Trofu zu füttern. Das ging mehr als ein Jahr gut und dann spuckte er mir das Rohfutter sofort wieder aus und ging nicht mehr dran. Jetzt gibt es nur noch Trofu und gekocht UND KEIN PANCREX und das geht gut.

Susi meinte damals, das es an der Mischfütterung liegt....aber warum ging es dann mehr als ein Jahr gut???

Ich verstehe das nicht so ganz....bin nur froh, das ich den Burschen ernähren kann ohne Durchfall.

Vielleicht spielen die Giardien , wie Simone angesprochen, dann doch noch eine Rolle?

Aber vielleicht weiß Susi dazu noch mehr :)

Claudia Aust-W.
25.06.2005, 18:35
Hi Simone!

Ich hab jetzt nicht alle Antworten durchgelesen, deshalb hoffe ich, ich wiederhole nichts...

In dem buch von Hans Günther Wolff wird bei Kotfressen empfohlen:

Cicuta virosa C200, 1x wöchentlich, nicht mehr als 3 Gaben.
Dazu 10 Tage lang je 3x täglich Calcium Carbonicum D3, Calcium Phosphoricum D6, Calcium fluoridum D12

Bei Gier auf eigenen Kot:
Veratrum album D3

Gier auf Kot beim Junghund:
Calcium Fluor. D200, 1x

Die niedrigen Potenzen 3x täglich 7, 10 oder 14 Tage. Die hohen Potenzen im Abstand von 8 Tagen, nicht mehr als 3x.

Vielleicht hilft es....
Gruß!
Claudia