Molosserforum - Das Forum für Molosser

Zurück   Molosserforum - Das Forum für Molosser > Austausch > Erziehung

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1 (permalink)  
Alt 03.03.2005, 18:00
Felix
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Ja, von auf den Rücken schmeißen halt ich auch nichts, aber es gibt so Hunde die sehr dominant sind von klein auf.

Mein Boxer Iwan hat damals mit eben mal 12 Wochen versucht mich von der Terrasse nicht mehr in die Wohnung zu lassen und zwar mit allem Ernst.
Mein Boxer Oscar war 11 Monate und auch so einer. Als ich durch ein Gebüsch auf die Terrasse kam sprang plötzlich der Hund, dabei den Tisch umwerfend unter dem er gelegen hatte, mir an den Hals. Als er mich erkannt hatte, hat er versucht sich schwanzwedelnd zu entschuldigen. Kann ja mal passieren.
Beim Schutzdienst war bei ihm auch Vollschutz angebracht. Wir haben so was schnell aufgegeben, denn meine Frau konnte mit ihm sonst nicht mehr spazieren gehen, weil er jeden Mann, der sich ihr näherte, stellen wollte.
Ebenso bei Hunden. Kleine Hunde, die genervt haben, hat er nassgepinkelt und alle Rüden die größer waren umgelegt, ob Doge oder Kuvaz, seine Kampftechnik war umwerfend.
Es war trotzdem ein super Hund. Er hat niemals jemand verletzt und man konnte ihn den ganzen Tag mit fremden Handwerkern in der Wohnung lassen, die er wohlwollend beaufsichtigt hat, ohne jemals im Weg zu stehen.
Angeblich hätten diese sich noch nie so beeilt. Meine damalige Vermieterin war hochzufrieden.
Mein Molosser Pluto, mit seiner für mich unbekannten Vorgeschichte, ist gerade anders. Eigentlich will er ein guter Schmuser sein und nichts liebt er mehr als Bekannte die ihn streicheln. Aber bestimmte Reize können ihn Ausflippen lassen. Er ist gerade kein Cheftier sondern reagiert aus irgendwelchen dumpfen Befürchtungen. Das macht mir wesentlich mehr zu schaffen.

Gruß Felix
Mit Zitat antworten
  #2 (permalink)  
Alt 03.03.2005, 18:22
Benutzerbild von Renate + JoSi
Herzog / Herzogin
 
Registriert seit: 18.02.2005
Ort: NRW-Troisdorf-Spich
Beiträge: 849
Standard äh....

Hei!
Also von auf dem Rücken schmeissen war hier nicht die Rede. Der Welpe war 8 Wochen alt und Simba und seine Geschwister hatten wir hochgenommen, wie es oft Menschenmanier ist. Klein Simba hatte ich mir wie ein Menschenbaby auf den Arm genommen und er lag seelig auf dem Rücken. Hier zeigte uns dann der Züchter den Unterschied, er nahm den dunklen Buben hoch und drehte ihn. Der Zwerg stremmte was das Zeug hielt mit den Beinen und zappelte, biss und knurrte. Mit diesem Welpen hatte er sich mehr wie mit den anderen befasst. Ihn immer wieder genommen und versucht mit ihm zu schmusen und ihm tja, Vertrauen zu geben, ihn auf sich zu prägen. Er ging auch sehr sehr rabiat mit seinen Geschwistern um. Fressen war alles seins, er knurrte und drängelte alle von sich fort. Er spielte auch so grob das immer wieder eingegriffen werden musste. Er blieb ja da und er biss wenn er biss, Mensch und Tier ohne Beisshämmung. ( Also auf deutsch, er knallte durch )
Es war nicht die Rede von einem Überfall auf einen harmlosen Welpen, der sich dann erschreckt hat und dann natürlich wieder in Normallage wollte. Hier war die Rede von einem Tier, das dominant geboren wurde und zu keinem Menschen oder Tier eine Bindung aufgebaut hat.
Von dem auf den RÜCKEN SCHMEISSEN halte ich wie von allen aggressiven Erziehungsmassnahmen nichts. Sich als Mensch durchsetzten ja, aber nicht mit Schläge oder Schmerzen.
V-G
Renate
__________________
Es gibt nichts schöneres wie meine Hunde jeden Tag lachen zu sehen.
Mit Zitat antworten
  #3 (permalink)  
Alt 03.03.2005, 19:06
Benutzerbild von Rocky
Kaiser / Kaiserin
 
Registriert seit: 17.02.2005
Ort: Ersigen (Bern)
Beiträge: 2.013
Standard Als typische Rudeltiere .....

.... ist unseren Hunden die Dominanz angeboren.

Hallo Kanalratte

Einziges Mittel dagegen ist die Unterwerfung. Wie jemand seinen Hund unterwirft bzw. erzieht und wie einfach dieser es geschehen lässt, ist eine andere Sache.

Mein Rocky hat im wahrsten Sinne des Wortes einen "dicken Schädel", ist dominant und ich muss ihm schon mal den Tarif durchgeben. Natürlich mach ich das nicht mit Schlägen. Meistens reicht ein tief geknurrtes Nein oder ich pack ihn halt mal am Schlafitchen. Ich würde mal sagen er hat gelegentlich seine schwachen 5 Minuten, ist aber sonst ein sehr folgsamer und anhänglicher Rüde.

Gegenüber Artgenossinen ist er auch ein bisschen dominant. Nach ein paar Lektionen der unsanfteren Art hat er aber gehörigen Respekt vor Damen und weiss deren Signale richtig zu deuten. Gegenüber Artgenossen da würde er dich durchsetzten, was ich natürlich verhindere und zwar konzessionlos!

Freundlicher Gruss
Beat
Mit Zitat antworten
  #4 (permalink)  
Alt 03.03.2005, 19:11
Benutzerbild von Anne
Kaiser / Kaiserin
 
Registriert seit: 17.02.2005
Ort: Schleswig-Holstein
Beiträge: 2.784
Standard

m.E. hat das verhalten dieser welpen nichts mit dominanz zu tun.ein dominanter hund knallt nicht durch,ein dominanter hund zerbeißt keine stuhlbeine. Dominanz heißt Ruhe,Souveränität,Gelassenheit.Hunde mit den hier beschriebenen verhaltensmustern wären niemals in der lage ein rudel zu führen.oft werden verhaltensauffälligkeiten bei hunden mit dem satz "Das ist halt ein dominanter Hund",erklärt.bei unseren domestizierten hunden gibt es wohl sehr wenige wirklich dominante hunde.dominante hunde haben nicht ständig beißereien,dominante hunde verschwenden ihre zeit nicht damit,ständig andere hunde zu dominieren.
ich habe noch niemals in meinem leben einen welpen oder ausgewachsenen hund auf den rücken geschmissen,auch noch niemals symbolisch den kehlbiss angewand,wozu auch.hier möchte ich auf die freilandbeobachtungen wirklich wilder wölfe von G.Bloch verweisen.gegenwehr des unterlegenen wolfes ist erlaubt und normal.legt sich ein hund oder wolf auf den rücken und bietet seine kehle dar,verhält er sich still,weil eine lebensbedrohende situation dieses verhalten erfordert.rolle ich einen welpen auf den rücken und halte ihn fest,gibt es zwei möglichkeiten.er zappelt,quakt und will wieder auf die beine kommen,normales verhalten.oder,er verhält sich still und bewegt sich nicht mehr,normales verhalten,verursacht durch starke bedrohung.
das freiwillige > sich auf den rücken legen < bei caniden ist eine beschwichtigungsgeste,heute nennt man das calming signals.
__________________
Gruß Vom Acker

Anne & Co.


In Blues we trust, Blues will never die
Mit Zitat antworten
  #5 (permalink)  
Alt 03.03.2005, 19:23
molossergirl
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Zitat:
Zitat von Anne
Dominanz heißt Ruhe,Souveränität,Gelassenheit.
da geb ich dir jetzt mal Recht... also mein kleiner genau auf diese Art und Weise dominant.... er hatte noch nie eine Beisserei und ist jetzt stolze 71/2 Jahre alt.... er macht aber trotzdem allen Hunden klar, dass er der Chef ist.... er beißt den anderen dabei aber nicht, sondern sagt ihm schon bei der allerersten Begegnung mit wem er es hier zu tun hat.... wenn ich den anderen Hund z.B. auf
der Straße treffe, dann läuft er schon mit geschwellter Brust und erhobenem Schwanz ganz gezielt auf den Hund zu.... dann umkreist er den anderen ganz langsam aber mit voller Körperspannung.... und wenn sich in diesem Moment der andere versucht wegzubewegen dann knurrt er ganz leise, aber bestimmt...
das war eine Beispielsituation... es gibt viele von diesen...
Mit Zitat antworten
  #6 (permalink)  
Alt 03.03.2005, 19:40
Benutzerbild von Monica
Kaiser / Kaiserin
 
Registriert seit: 18.02.2005
Ort: Schweiz
Beiträge: 1.185
Standard

Wir hatten vor unserem Duke mehrmals Bullmastiffrüden in den Ferien. Der eine wurde von allen blöd angemacht, also angekläfft und angeknurrt und angefletscht. Der andere niemals - obwohl wir den gleichen Hunden begegnet sind! Der Rüde, der nie angemacht wurde, hat aber weder gebellt noch geknurrt noch sonst was, der war irgendwie einfach da und allein seine Erscheinung hat gereicht, dass die anderen gar nicht erst versuchten, irgendeinen Mucks zu machen. Faszinierend!
Mit Zitat antworten
  #7 (permalink)  
Alt 03.03.2005, 20:24
Benutzerbild von Renate + JoSi
Herzog / Herzogin
 
Registriert seit: 18.02.2005
Ort: NRW-Troisdorf-Spich
Beiträge: 849
Standard nun

Nun dann sollten wir doch erst einmal untereinander klären was wir für dominant halten oder was und wen zum Rudelführer.
Welche definationen fallen mir dazu spontan ein.
Rudelführer = Ruhe, Respekteinflössung durch calming Signale, wissen der
eigenen Stärke, keine überflüssigen Angst oder
Aggressionsmerkmale.
Dominanz= übersteigerter Trieb, unfähigkeit oder nur eingeschränkte
Bereitschaft zur Unterordnung aus Angst oder falscher Prägung
oder genetischem Defekt.
-----------------------------------------------------------------------
Die Ursprungsfrage lautete ist dominanz angeboren oder anerzogen ?
Was ist Eure Antwort oder eben die Defination von Dominanz. ( Bitte lasst die Bücher im Schrank, hier werden unsere Meinunen und nicht die von anderen Kynologen gefragt )
V-G
Renate
__________________
Es gibt nichts schöneres wie meine Hunde jeden Tag lachen zu sehen.
Mit Zitat antworten
  #8 (permalink)  
Alt 03.03.2005, 21:13
Jeannette
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Zitat:
Rudelführer = Ruhe, Respekteinflössung durch calming Signale, wissen der
eigenen Stärke, keine überflüssigen Angst oder
Aggressionsmerkmale.

Genau das ist für mich ein Rudelführer und ich durfte so einen Hund erleben und mit ihm leben, einem Bullmastiff.

Souverän in allen Lebenslagen, er hob nur seinen Kopf wenn die Katzen sich stritten und es war Ruhe.

In den Sommern am Treffpunkt Teich, lag er oft erhöht und beobachtetet ca. 20 Hunde aller Altersklassen. Wenn die jungen Rüpel zu ungestüm wurden, reichte ein einmaliges dazwischerempeln und später nur ein Kopfheben.

Ich habe und hatte immer Hunde die in der Rangordnung hoch angesiedelt sind, aber Rudelführer gab es nur einmal.

Das ist wohl ein einmaliges Erlebniss, wobei er mich nie in Frage gestellt hat.
Mit Zitat antworten
  #9 (permalink)  
Alt 10.03.2006, 15:58
harley
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Bin auch der Meinung das Dominanz angeboren ist. Unsere Pitbull Hündin Harley war extrem Dominant. Wir hatten sie ja mit einem Jahr aus dem TH geholt. Sie hat von Anfang an beim Pinkeln das Bein gehoben, jeden Hund "angehockelt" und auch unser Besuch hat sie öfter am Bein hängen gehabt. Sie hat die Pinkel von läufigen Hündin (versucht) zu lecken und wenn ich mal net schnell genug reagiert hatte, richig nach dem lecken geschmatzt. Beim sch....hat sie sich immer hohe Stellen ausgesucht und noch vieles mehr...

Sowas kann man keinem Hund anerziehen...
Mit Zitat antworten
  #10 (permalink)  
Alt 14.03.2006, 22:37
Benutzerbild von matty
Ritter / Edle
 
Registriert seit: 08.02.2006
Ort: Am Rande Berlins in Brandenburg
Beiträge: 29
Standard

Ich glaube, dass viele der hier diskutierten Verhaltensweisen nichts mit sozialer Dominanz zu tun haben, denn wirkliche Dominanz hat Seltenheitswert.
Das ist m.E. nicht egal, weil man das agressiver Verhalten nur wirkungsvoll abstellen kann, wenn man gegen die Ursachen vorgeht, z.B. bei ressourcenaggressiven oder angstaggressiven Hunden eben auch dort ansetzt.
matty
Mit Zitat antworten
Antwort


Forumregeln
Es ist dir nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist dir nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist dir nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist dir nicht erlaubt, deine Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.
Trackbacks are aus
Pingbacks are aus
Refbacks are aus


Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Dominanz bei Welpen? Grunzbär Erziehung 6 07.06.2005 21:31


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 17:40 Uhr.


Dieses Forum läuft mit einer modifizierten Version von
vBulletin® - Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.
Search Engine Optimization by vBSEO ©2011, Crawlability, Inc.

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22