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Dominanz unter Rüden im Rudel
Liebe Molosserfreunde,
bevor ich meine Hundetrainerin aus dem Urlaub hole, eröffne ich hier eine kleine Runde zu dem im Titel bereits genannten Thema: Dominanz unter Rüden im Rudel. Es handelt sich um folgende Situation: Ich lebte bis vor einem halben Jahr mit meinen Eltern in einem riesigen Haus mit großen Grundstück. Zuerst waren nur 2 Hunde (Rasse: Mastino Napoletano) im Haus. Es kam zu einem ungewollten Deckakt und daraus sind viele kleine Mastini entstanden. Fast alle kleinen Mastini haben ein neues Zuhause gefunden - bis auf 2. Ein kleiner Rüde und ein kleines Mädchen. Den Rüden wollten meine Eltern behalten, das Mädchen bleibt aus gesundheitlichen Gründen. Nun wohne ich seit einem halben Jahr nicht mehr dort und komme lediglich ins Haus, um mit den Hunden spazieren zu gehen. Selten bleibe ich zu Besuch. Zwischen Mama-Mastino und Tochter-Mastino läuft es meistens ganz gut. Ab und zu ein kleiner Streit, aber selten und dabei wird niemand verletzt. Zwischen Papa-Mastino (> 3,5 Jahre alt) und Sohn-Mastino (1 Jahr alt) gibt es Probleme im Rudel, seit der Sohn angefangen hat das Bein beim Pinkeln zu heben. Es gibt manchmal 2-3 sehr friedliche Tage, wo Papa-Mastino und sein Sohn lieb zueinander sind. Sie fressen gemeinsam, sie schlafen gemeinsam, sie spielen gemeinsam mit dem Hundespielzeug (Tau). Dann gibt es Tage wo der Papa-Mastino ungewöhnlich dominant ist und ununterbrochen seinen Sohn dazu zwingt sich zu unterwerfen. Es passiert nicht nur im Haus, sondern auch draußen beim spazieren. Draußen läuft Papa-Mastino voraus und sobald er sich umdreht und seinen Sohn anstarrt, legt sich dieser sofort auf den Boden und dreht sich auf den Rücken. Das ist nicht nur lästig, sondern steigert sich binnen weniger Minuten. Dem Papa-Mastino reicht das bloße Unterwerfen nach kurzer Zeit nicht mehr und wenn die Situation eskaliert, stürzt er sich auf seinen Sohn, beißt und schüttelt im am Nacken. Der Vater kommt erst wieder zur Besinnung, wenn der Mensch eingreift. Im Haus geht genau das Gleiche wesentlich schneller und der Sohn flieht vor seinem Vater, versucht sich zu verstecken, ja sogar unter das Bett zu kriechen... Nach ettlichen Minuten verstehen sich die beiden wieder als wäre nie etwas gewesen. Meine Hundetrainerin hatte damals im Welpenkurs (als Papa-Mastino noch 6 Monate alt war) gesagt: "Pack schlägt sich, Pack verträgt sich", wenn zwei Rüden, die sich meistens gut verstehen, mal eine Auseinandersetzung haben. "Bei Rüden muss der Mensch nicht bei jeder Kleinigkeit eingreifen. Rüden klären Probleme unter sich". Nur leider kann diese Situation nicht ewig so weiter gehen. Der Papa-Mastino hat seinen Sohn schon viele Wunden zugefügt. Schrammen hauptsächlich am Kopf, aber auch nahe am Auge und in den Lefzen. Bei einem anderen Sohn, der in einem anderen Zuhause aufwächst, eskaliert die Situation nie. Beim Spaziergang treffen Vater und Sohn freundlich aufeinander, hin und wieder testet der andere Sohn seine Grenzen, ignoriert seinen Besitzer und der Vater fordert auf zur Unterwerfung. Der andere Sohn will sich nicht so leicht unterwerfen und läuft weg. Es kam aber nie zu einem Biss oder einer Verletzung. Die persönlichkeit des Vaters: Er hat meiner Einschätzung nach ein neutrales Wesen. Freundlichen Hunde, ob groß, ob klein, begegnet er gut gesinnt oder ignoriert sie komplett. Bösen Hunden (Zähne fletschen) geht er teilweise aus dem Weg, manchmal lässt er sich provozieren, wo ich mit der Leine eingreifen muss. Wenn es aus der Distanz schon ersichtlich ist, dass der fremde Hund nicht gut gesinnt ist, kommt der Vater sofort an die Leine, damit es nicht zu unangenehmen Zwischenfällen kommt. Die Persönlichkeit des Sohnes: Ich habe ihn stets als Zurückhaltenden, ja dem Vater gegenüber ängstlichen Hund erlebt. Der Vater wollte mit den Welpen die ersten 3 Monate nichts zu tun haben, jedoch kennen sich Vater und Sohn seit der Geburt an und sind Blutsverwandte. Was meint Ihr zu der ausführlich beschriebenen Situation? Hat wer ähnliches Erlebt oder hat eine Idee, bevor der Sohn geistige Reife erfährt und es (hoffentlich nicht) zu einem Kampf auf Leben und Tod kommt... |
AW: Dominanz unter Rüden im Rudel
Ich erlebe genau diese Situation gerade bei den Hunden meiner Chefin.
Vater 4, Sohn 2, Vater ein eigentlich in sich ruhender Hund, der aber auch anders kann, ab und zu spielt, meißtens aber wie eine Eminenz auftritt. Sohn freundlich und fröhlich, dem Vater gegenüber eher zurückhaltend, manchmal ängstlich. Vater verlangte ständige blödsinnige absolute Unterwerfung inklusive Lefzen lecken und Rückendrehen, Sohnemann kam ihm nach. Das reichte irgendwann nicht mehr, es kam immer öfter zu Prügeleien und Geschrei, draußen wie im Haus/ Laden. Die beiden dürfen nun nurnoch kontrolliert zueinander und der direkte Kontakt ist noch sehr sehr kritisch. Ich persönlich sehe nur eine Zukunft bei den Hunden meiner Chefin wenn der Vater (chemisch) kastriert wird und dadurch eventuell besser im Umgang ist. Sollte auch eine (chemische) Kastration nicht helfen dann sehe ich garkeine Zukunft. Dir würde ich deshalb auch zu einer vorläufigen chemischen Kastration des Vaters raten um zu sehen ob das eventuell eine Besserung geben könnte. |
AW: Dominanz unter Rüden im Rudel
ich seh den vorteil einer kastration nicht oder ist derzeit ne hündin läufig? das wird auch meiner meinung nach nicht von allein besser, eher schlimmer. ohne massives einschreiten des halters wird das weiter eskalieren, würd ich denken
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AW: Dominanz unter Rüden im Rudel
sorry, hab das chemisch überlesen. zum testen wärs ne möglichkeit, wirkt aber, glaub ich, nicht sofort, oder?
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AW: Dominanz unter Rüden im Rudel
Eine gute Frage... ob das eine Lösung sein könnte...?
Ganz nebenbei habe ich folgenden Text gelesen: http://www.dogs-magazin.de/erziehung...den-20301.html Ein Traum, wenn das ein durch Menschen verursachtes Problem ist :( |
AW: Dominanz unter Rüden im Rudel
2 sachen fallen mir auf anhieb auf: der name der autorin, kann ja nix gutes werden ;) und zweitens, von wann ist das. über das thema gibts neue ansichten von nem tierarzt....findest du hier im forum vermutlich unter gesundheit
wir hatten gestern erst dasselbe thema in einer fb gruppe, ging allerdings um hündinnen. |
AW: Dominanz unter Rüden im Rudel
Zitat:
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AW: Dominanz unter Rüden im Rudel
Ich würde dem Sohn ein neues Zuhause suchen bevor es so doll knallt dass sie sich garnicht mehr verstehen.
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AW: Dominanz unter Rüden im Rudel
Der Sohn zeigt schon extrem deutliche Unterwerfung und dem Vater reicht das trotzdem nicht. Er bedrängt und maßregelt den Sohn nicht nur, sondern verletzt ihn regelmäßig und würde ohne menschliches Eingreifen weitermachen.
Das hat mit der von dir "attestierten" neutralen Persönlichkeit nichts zu tun. Er duldet dauerhaft keinen Geschlechtsgenossen in seinem Bereich, evtl. massiv verstärkt durch die Anwesenheit der beiden Hündinnen. Eine äußerst heikle Situation, die sich noch extrem verschlimmern kann. NOCH ist der Sohn nicht ausgewachsen... NOCH ist er nicht in die Situation gekommen, sich seines Lebens wehren zu müssen und zu wollen. Passiert das, kann es - so hart das auch klingt - Tote geben. :hmm: Die chemische Kastration des Altrüden (in Kombination mit erzieherischen Maßnahmen) als Testlauf könnte einen Versuch wert sein. Sollte die aber nichts bringen, muss man sich entweder damit abfinden, die Rüden konsequent und sicher zu separieren... oder aber ein neues Zuhause für den jungen Rüden zu suchen. Letzteres ist IMO die bessere Alternative. Grüßlies, Grazi |
AW: Dominanz unter Rüden im Rudel
Ich sehe da auch keinen neutralen Altrüden. Vllt beiflüchtigen Bekannschaften beim Gassi, aber "Rivalen" werden in seiner Nähe nicht geduldet. Wenn ich es richtig herauslese, war es eh nicht geplant den Jungrüden zu behalten, sondern es hat sich kein passendes zu Hause gefunden, oder?
So schwer es sicher fallen mag, würde ich ein neues zu Hause für den Jungrüden suchen. Und mir gleichzeitig Gedanken über die Kastration des Altrüden machen, um nicht noch einen unewollten Deckakt zu provozieren, nun mit 2 Hündinnen im Haus. |
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