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  #1 (permalink)  
Alt 18.12.2022, 09:53
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Standard AW: Wir Bullterrieraner

"Die sollen ja so schwierig sein, weil stur und so"..

der Bullterrier ist weder schwierig, noch stur und so.. ..ist er;
Als allrounder unter den Terriern ist der Bully mit einem simpel gestrickten Gemüt ausgestattet und von daher auch für Anfänger geeignet. Und dennoch ist er kein Hund für jedermann. Des Bullterriers Herz ist ebenso groß wie sein Ego. Von daher benötigt er Menschen die über eben solches Selbstbewusstsein verfügen.
Ein Bullterrier ist ein „Macher“. Kein Typ der hinterfragt. Mit einem starken Charakter können nicht viele Menschen tatsächlich umgehen. Und so bleibt das angedichtete Makel von „stur bis schwierig“ wohl ewig an ihm haften. Das ist überaus bedauerlich.
Denn letztlich führt dieses Missverständnis für den Bullterrier zu oft zu leidvollen oder Nerven zermürbenden Erziehungsmethoden.



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Alt 21.12.2022, 08:51
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Standard AW: Wir Bullterrieraner

Zitat:
Zitat von Durchschnittswert Beitrag anzeigen
der Bullterrier ist weder schwierig, noch stur und so.. ..ist er;
Als allrounder unter den Terriern ist der Bully mit einem simpel gestrickten Gemüt ausgestattet und von daher auch für Anfänger geeignet.
Das sehe ich anders: ich habe in meiner Hundehalter- und Tierschutz"karriere" sehr viele Bullterrier kennenlernen dürfen (mein jüngerer Bruder hatte auch mal eine Hündin)... nur ein Bruchteil davon war tatsächlich für Anfänger geeignet.

Es sind nun einmal Terrier: sehr quirlig und aktiv, lassen sich schnell hochpushen, komplette Clowns, die sich dauernd irgendeinen Quatsch einfallen lassen, die ihren eigenen Kopf haben, aber dann auch wieder so sensibel sind, dass man sie nicht zu "hart" anpacken sollte. Damit sind viele 08/15-Hundehalter schlichtweg überfordert!

Was sich im Laufe der letzten Jahrzehnte tatsächlich gebessert hat, ist die Verträglichkeit: früher hat man noch relativ häufig Hunde aus Zuchtlinien gehabt, die spätestens mit Eintritt der Geschlechtsreife SEHR ungemütlich geworden sind.

Zitat:
Und dennoch ist er kein Hund für jedermann.
Yep. Schon aufgrund des Aussehens.

Manchmal habe ich den Eindruck: entweder man liebt sie oder man "hasst" sie....wobei letzteres sich meist ganz schnell gibt, wenn man erst mal einen Bullterrier richtig kennengelernt hat. Für meine Eltern z.B. waren Bullterrier Anfang der 90'er Jahre noch der Inbegriff des "Kampfhundes", obwohl man sie auch damals bei uns sehr selten gesehen hat. Dann kam Indra und hat auch sie völlig verzaubert.

Als meine Eltern noch fit genug waren, um auf SoKa Runs mitzulaufen, hat es sie vor allem zu den Bullis gezogen.

Grüßlies, Grazi
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Alt 25.12.2022, 11:46
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Standard AW: Wir Bullterrieraner

Zitat:
Zitat von Grazi Beitrag anzeigen
Das sehe ich anders: ich habe in meiner Hundehalter- und Tierschutz"karriere" sehr viele Bullterrier kennenlernen dürfen (mein jüngerer Bruder hatte auch mal eine Hündin)... nur ein Bruchteil davon war tatsächlich für Anfänger geeignet.

Es sind nun einmal Terrier: sehr quirlig und aktiv, lassen sich schnell hochpushen, komplette Clowns, die sich dauernd irgendeinen Quatsch einfallen lassen, die ihren eigenen Kopf haben, aber dann auch wieder so sensibel sind, dass man sie nicht zu "hart" anpacken sollte. Damit sind viele 08/15-Hundehalter schlichtweg überfordert!

Was sich im Laufe der letzten Jahrzehnte tatsächlich gebessert hat, ist die Verträglichkeit: früher hat man noch relativ häufig Hunde aus Zuchtlinien gehabt, die spätestens mit Eintritt der Geschlechtsreife SEHR ungemütlich geworden sind.

Yep. Schon aufgrund des Aussehens.

Manchmal habe ich den Eindruck: entweder man liebt sie oder man "hasst" sie....wobei letzteres sich meist ganz schnell gibt, wenn man erst mal einen Bullterrier richtig kennengelernt hat. Für meine Eltern z.B. waren Bullterrier Anfang der 90'er Jahre noch der Inbegriff des "Kampfhundes", obwohl man sie auch damals bei uns sehr selten gesehen hat. Dann kam Indra und hat auch sie völlig verzaubert.

Als meine Eltern noch fit genug waren, um auf SoKa Runs mitzulaufen, hat es sie vor allem zu den Bullis gezogen.

Grüßlies, Grazi
Dem kann ich folgen. Ich durfte viele Bullis kennenlernen und in der Vergangenheit 2 bei mir wohnen lassen Micky hab ich mit 5 1/2 aus einer Zucht übernommen. Zu der Zeit hatte ich 2 Hunde (Butch war ein Dogo Argentino-Pit-Mix). Nachdem Micky und Butch über die Regenbogenbrücke gegangen sind, ist Knut bei uns eingezogen und hat uns über 12 Jahre begleitet.

Ich wünsche euch schöne Weihnachten
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Viele Grüße
Sascha

Joshi hatte 11 Monate und 4 Tage, um die Welt kennen zulernen. Du bist viel zu früh gegangen , wir werden dich nie vergessen...
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Alt 26.12.2022, 11:26
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Standard AW: Wir Bullterrieraner

Hundeanfänger sind nicht automatisch 08/15 Halter. Warum sollten sie nicht Terrier geeignet sein?
Wie jeder Junghund hat auch der Terrier Quatsch und Blödsinn im Kopf und spielt gerne den Clown. Er ist voll von Leben und trägt es hemmungslos nach außen.
Mit Einfühlungsvermögen lässt ein Terrier sich dennoch recht einfach in die richtigen Bahnen lenken. Eine strenge Hand an der richtigen Stelle, im richtigen Augenblick lässt des Terriers zartes Seelchen nicht zerbrechen. Der Bullterrier ist häufig nicht von Anfang an die hellste Kerze auf der Torte. Manches fällt ihm schwer zu verstehen, geschweige denn umzusetzen. Es bedarf also das erwähnte Einfühlungsvermögen zu erkennen und zu verstehen. Und das ist wohl der größte Knackpunkt im Umgang mit Bullterriern. Auch ich habe viele Terrier im Tierschutz gesehen. Und leider auch Tierschützer die statt Verständnis, fragwürdige bis sinnfreie Erziehungsmethoden anwendeten. Das gleiche gilt für Züchter. Little Red ist ein Paradebeispiel wie ein erfahrener Züchter einen Bullterrier kaputt machen kann.

Toy und Standard-Bullterrier haben den gleichen Standard, ausgenommen ist nur die Höhe des Hundes. So sollte der Miniatur nicht höher als 35cm sein, beim großen Verwandten ist die Höhe wurscht.
Ein Standard Bullterrier mit 35cm Schulterhöhe wird auf einer Show nicht als Miniatur Bullterrier gewertet.
Nette Hunde sind Beide und in ihrem Wesen nehmen sie sich nichts. Ob gleich.. .. Bullterrier sind Individualisten. So ist tatsächlich schwer zu beurteilen, ob es nicht doch irgendwo nennenswerte Unterschiede geben mag. Ich für meinen part, konnte noch keinen feststellen.

Sascha, hab Dank für die Bilder, sehr hübsch!
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  #5 (permalink)  
Alt 26.12.2022, 18:41
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Standard AW: Wir Bullterrieraner

Zitat:
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Hundeanfänger sind nicht automatisch 08/15 Halter.
Das stimmt. Allerdings gibt es Rassen, die einen Halter mehr fordern als andere. Und du hast es ja selbst beschrieben, man braucht Einfühlungsvermögen und konsequentes Handeln zur richtigen Zeit. Es mag Menschen, die das intuitiv richtig machen. Leider sind sie nicht in der Mehrzahl. Für alle anderen ist es wichtig, diese Dinge zu lernen und verstehen. Das kann man in der Regel durch Erfahrung und Ausbildung tun. Hier gibt es schlichtweg Hunderassen, die einem den Einstieg in die Hundewelt einfacher machen und andere, die es einem weniger einfach machen. Meiner Erfahrung nach gehört der Bullterrier eher zur 2teren Kategorie.
Das tragische an so mancher Selbstüberschätzung und fehlerhaften Verhalten ist, dass der Hund abgegeben wird, obwohl nicht er sondern der Halter die Fehler begangen hat.

Zitat:
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Sascha, hab Dank für die Bilder, sehr hübsch!
Vielen Dank
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Sascha

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  #6 (permalink)  
Alt 27.12.2022, 20:03
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Standard AW: Wir Bullterrieraner

Ich denke das sich jemand der sich einen Bullterrier zulegen möchte, sich mit dem Thema Terrier auseinandersetzt. Und ich denke, dass dieser jemand durchaus beurteilen kann ob diese Art Hund zu ihm passen würde
Natürlich wird es immer wieder Menschen geben, die ihrem Hund, oder gewissen Rassen, nicht gewachsen sind. Aber es ist müßig darüber zu schreiben
Denn das hat es immer gegeben und wird es- solange es Hunde gibt, weiter geben. Gleich dem illegalen Welpen-handel und der Rodung des Urwald.




Note: Als Junghund fordert ein Bullterrier abwechslungsreiche Beschäftigung. Diese Veranlagung solltest du dir für seine Dressur zu nutze machen.



Bullterrier sind keine Hunde die speziell für eine Aufgabe gezüchtet wurden oder werden. Somit gilt es bei der Dressur geduldig die Talente deines Bullterriers heraus zu filtern und darauf alles weitere aufzubauen.

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  #7 (permalink)  
Alt 28.12.2022, 08:50
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Zitat:
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Ich denke das sich jemand der sich einen Bullterrier zulegen möchte, sich mit dem Thema Terrier auseinandersetzt. Und ich denke, dass dieser jemand durchaus beurteilen kann ob diese Art Hund zu ihm passen würde
*prust los*

So "naiv" war ich auch mal.

Nach 43 Jahren Hundehaltung und fast 15 Jahren aktiv im Tierschutz bin ich davon überzeugt, dass sich die WENIGSTEN intensiv mit den diversen Rassen und ihrem "Wunschhund" beschäftigen... geschweige denn sich ganz objektiv damit auseinandersetzen, ob ein Hund einer bestimmten Rasse zu ihren eigenen Veranlagungen und ihrem sozialen Umfeld passt.

Man sollte meinen, dass sich zumindest Menschen, die sich für "speziellere" Rassen (Herdenschutzhunde, Jagdhunde, Listenhunde, Molosser, Terrier) interessieren, in die Materie einlesen, Kontakt zu Haltern dieser Hunde aufnehmen, sie vorher live kennenlernen und sich nicht alles schönreden. Dem ist aber nicht so. Das Resultat sind unerzogene und oftmals mit Menschen und Artgenossen schlecht sozialisierte Hunde, die bitte schnellstmöglich wieder weg sollen.

Das gilt auch für Bullterrier!

Btw: Wie passt deine Vorstellung von "Erziehung ist ein Gefühl" zu der nun postulierten "Dressur" eines Bullterriers?

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  #8 (permalink)  
Alt 06.01.2023, 08:02
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Zitat:
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Bullterrier sind keine Hunde die speziell für eine Aufgabe gezüchtet wurden oder werden.
Das ist schlicht und ergreifend falsch. Der Bullterrier wurde ganz speziell für eine Aufgabe gezüchtet, und zwar für den Hundekampf. Ich empfehle dir mal die Lektüre von Fleigs "Gladiatoren", Band 1. Hier findest du auch ein Kapitel zur züchterischen Erschaffung des Bullterriers.

Kleiner Auszug gefällig?

Zitat:
Der Hintergrund der Entstehung des Bullterriers ist blutrot, getränkt von im Hundekampf geflossenen Blut- Der Gebrauchswert des Hundes, Schärfe und Todesmut waren entscheidend. Körperliche Veränderungen konnten die Hundezüchter nur in dem Rahmen anstreben, der für den Gebrauchswert des Hundes vorteilhafter war, wenn hierdurch eine noch perfektere Kampfmaschine geschaffen wurde. Der Bullterrier wurde zum Gladiator unter den Hunderassen, nicht mehr, aber auch nicht weniger.
HISTORISCH betrachtet ist der Bullterrier also zum Hundekampf gezüchtet worden (wenngleich die Hunde damals noch keine Ramsnase hatten und die sich erst im Laufe der Zeit immer heftiger ausprägte), mauserte sich aber schnell als absoluter Familienhund aufgrund seiner Nervenstärke und seiner bedingungslosen Loyalität gegenüber seiner Familie, incl. der Kinder.

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Alt 28.12.2022, 08:36
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Das stimmt. Allerdings gibt es Rassen, die einen Halter mehr fordern als andere. Und du hast es ja selbst beschrieben, man braucht Einfühlungsvermögen und konsequentes Handeln zur richtigen Zeit. Es mag Menschen, die das intuitiv richtig machen. Leider sind sie nicht in der Mehrzahl. Für alle anderen ist es wichtig, diese Dinge zu lernen und verstehen. Das kann man in der Regel durch Erfahrung und Ausbildung tun. Hier gibt es schlichtweg Hunderassen, die einem den Einstieg in die Hundewelt einfacher machen und andere, die es einem weniger einfach machen. Meiner Erfahrung nach gehört der Bullterrier eher zur 2teren Kategorie.
Dem stimme ich voll und ganz zu!

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