Hallo zusammen,
Gestern auf dem Weg zum BH-Training habe ich mir überlegt, dass vielleicht einige gar nicht wissen, was obedience ist, wie man trainiert und was das Faszinierende daran ist.
Deshalb wollte ich ein bisschen was dazu erzählen. Beim Obedience geht es um exaktes Zusammenspiel Mensch/Hund, um akurates Ausführen verschiedener sog. Unterordnungsübungen (Fußarbeit, Absitzen/Abliegen, Winkel, Wenden, Tempowechsel, Herankommen, Zur Leine/Box schicken, Geruchsunterscheidung, Apportieren - in den höheren Klassen auch Metall - usw.usw.. ). Man läuft kein festgelegtes Schema, sondern immer auf Anweisung des sog. "Ringstewards". Die Übungen sind zwar für jeden Teilnehmer einer Klasse pro Tunier gleich, aber das Schema wechselt von Wettkampf zu Wettkampf.
Fast alle Hunde sind mit Begeisterung und Motivation dabei. Dies galt auch in Betziesdorf. Die ganze Atmosphäre war ruhig und friedlich. Die Hunde sind durchweg verträglich, die Hundeführer hört man keine Kommandos brüllen. Wie trainieren die Obedience-Leute nun überwiegend mit den Hunden? In der Regel mit Belohnung in Form von Futter und/oder Spielzeug. Strafe, Geschrei, Gebrüll, Herumdrücken oder Schieben des Hundes wenden die wenigsten Obediencesportler an. Je weniger man im Training seinen Hund negativ beeinflußt (selbst ein scharf gesprochenes Nein kann bei einem Sensibelchen schon sehr demotivieren), desto begeisterter ist er bei der Sache. Fast jede Übung wird belohnt, bis zum Prüfungstag. Man darf keinesfalls die Belohnung vor der Prüfung abbauen, weil das die Leistung sehr mindert. Ein Hund, der immer in Erwartungshaltung ist (weil er weiß, es gibt sonst immer eine Belohnung), wird er die 10 - 20 Minuten bei der Prüfung dann auch ohne eine Belohnung mit Konzentration durchhalten (bei der Prüfung ist Futter/Spielzeug natürlich verboten). Obediencehunde verdienen sich ihr Futter ganz oder teilweise durch das Training. Der berühmte Clicker spielt auch eine wichtige Rolle. Fast jeder im Obedience benutzt ihn, da dadurch eine korrektes Timing beim Belohnen erleichtert wird, vor allem bei der Distanzarbeit (Hörzeichen auf Entfernung geben). Hundesport auf diese Art ausgeübt, macht nicht nur dem Hundeführer, sondern vor allem dem Hund Freude. Paul zeigt das dadurch an, dass er am Ende des Training nicht ins Auto will, sondern sich demonstrativ auf den Boden wirft, mich mit vorwurfsvollen Blick ansieht. Außerdem mault er immer lautstark, wenn ich mit Berta übe.
Ganz anders geht es da bei den traditionellen Hundesportlern vielfach heute noch zu. Ein Schäferhund, der im selben Verein BH machen will, wie ich mit Berta, freut sich nur auf das Ende des Trainings. Der Hund läuft in geduckter Haltung mit angelegten Ohren und hängender Rute und ist immer am Züngeln. Sieht man den Umgang während des Trainings, weiß man auch warum: Da wird gebrüllt, der Hund durch die Gegend gezerrt, massiv korrigiert usw.
Das nur als Ergänzung zum Thema!
Tschüss
Faltendackelfrauchel
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