Alter Hund - was nun?
Auch Atze ist langsam in die Jahre gekommen. Seine körperlichen Gebrechen und diversen Zipperlein werden immer deutlicher. Seine Sehkraft ist gegen Null und hören tut er auch nichts mehr. Altersgemäß machen ihm auch seine Knochen zu schaffen
Nun bin ich aber an einem Punkt angekommen, an dem ich überlege, was ist man dem alten Hund noch schuldig, was erspart man ihm lieber...
Vor ca. drei Jahren stellten wir den Dicken wegen rapider Gewichtsabnahme beim TA vor. Ein schlechtes Blutbild folgte dem anderen. Die reichten von Wurmbefall, „Barf ist Schuld“ bis hin zur Krebserkrankung.
Auch eine aufwändige Ultraschalluntersuchung brachte keine Erkenntnisse. Irgendwann waren die Blutbilder wieder im Normbereich.
Ein Jahr später führte uns der Verdacht eines cauda equina kompressionssyndroms in die heiligen Hallen nach Frankfurt zu Dr. Hach.
Als Übeltäter für seine Hinterhandschwäche wurde eine katastrophale Hüfte entlarvt. Nebenbei wurde unter Narkose noch ein gutartiger Tumor an der Rute entfernt.
Mit Schmerzmitteln gut eingestellt hatten wir ca. ein Jahr Ruhe, bis mich vermehrte Wasseraufnahme und Blut im Urin wieder die Reise zu TA antreten ließen.
Diagnose: vergrößerte Prostata, beginnende Niereninsuffizienz und leichtes Herzgeräusch (nicht behandlungsbedürftig)
Von einer Kastration wurde uns aufgrund des Allgemeinzustandes (Niereninsuffizienz, schwere HD) abgeraten.
Entsprechende Tabletten linderten sein Leiden merklich.
Im Frühjahr diesen Jahres hatte de Dicke morgens plötzlich Koordinationsprobleme. Er wankte, drehte sich im Kreis und hatte Probleme, das Gleichgewicht zu halten. Seine Hinterläufe knickten immer weg. Er fiel sogar gänzlich um.
Cauda equina drängte sich wieder auf. Nach einer Kortisonbehandlung war der Dicke wieder hergestellt.
Vor ca. sieben Wochen erlitt er einen regelrechten Kreislaufzusammenbruch. Nach ein paar Minuten orientierungslosem Umherschwanken brach er erst vorne, dann hinten ein. Leicht zitternd und mit verdrehten Augen lag er gute 5 Minuten da. Dann stand e auf, ging in den Garten und hatte erst mal Durchfall. Wir vermuteten erst einmal einen Magen-Darm-Infekt.
Vor gut einer Woche kam der zweite Anfall. Dieser dauerte gut 20 Minuten, danach fiel er in einen regelrechten Erschöpfungsschlaf.
Ein Besuch beim TA bestätigte meine vage Vermutung. Der Hund war völlig unterzuckert, trotz vorheriger Nahrungsaufnahme. Die Blutwerte wiesen zudem zu niedrige Hämoglobin- und Hämatokritwerte aus.
Der Verdacht eines Tumorgeschehens im Bereich der Bauchspeicheldrüse drängt sich nun auf.
Nebenbei wurde noch ein Analtumor seitlich am After festgestellt, der nur durch eine chirurgische Entfernung mit endgültiger Kastration dauerhaft beseitigt werden kann. Zeitweiliges frisches Blut im Kot läßt auch Analtumore im After vermuten.
Jetzt ist echt die Frage: was noch tun. Was bin ich dem Dicken schuldig. Hüfte kaputt, eindeutige Rückenprobleme mit zeitweiligen Lähmungserscheinungen, Niereninsuffizienz und Probleme mit dem Blutzucker bis hin zu Kreislaufzusammenbrüchen. Kann ich ihm da noch eine OP zumuten?
Mit vorherigen Untersuchungen wie Ultraschall und EKG?
Der Analtumor stört z. Zt. nicht weiter. Nur irgendwann erreicht er eine Größe, dass er sich öffnet und dann heilen die Dinger meist nicht mehr, siffen und suttern und bluten vor sich hin, sauen alles und jeden ein. Hinzu kommt die Infektionsgefahr der Wunde. Irgendwann.
Ansonsten ist der Dicke drauf, wie ein Hund seiner Größe und Alters eben drauf ist.
Spaziergänge sind eher gemächlich, das meiste geht ihm auch am A.... vorbei. Über irgendwelche Pöbler regt er sich schon gar nicht mehr auf. Er bekommt es wahrscheinlich eh nicht mehr mit.
Wenn sich die Gelegenheit bietet, kann er noch mal spinnerte Phasen, wie ein Junghund bekommen. Ansonsten regiert Schlaf und Fressen seinen Tagesablauf
Wie ich es auch drehe und wende, ich nicht richtig zum Ergebnis. Immer bleiben Zweifel.
|