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Alt 30.10.2008, 10:56
Gast20091091001
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Zitat von Diva Beitrag anzeigen
4. Du siehst die "Gefahr" eher als dein Hund und lenkst ihn im Vorfeld schon ab. Du motivierst ihn zu dir zu kommen. Du schmeißt ein Leckerli in die andere Richtung, damit er vom Reh erst mal weg ist und immer wieder Leckerlie verstecken und suchen lassen, das lastet auch den Kopf aus.
Ich habe ja einen 6 jährigen Ridgeback Mix...einen Jäger vor dem Herrn - aber ein reiner "Sichtjäger".
Das wichtigste war das Abbruchsignal oder "Superwort" im Training dagegen. Wir haben mit Deprivation (also hungrig zum gezielten Antijagdtraining) gearbeitet, um beim Training die Wertigkeit von Verstärkern zu erhöhen. Das kommt aber auf den Hundetyp an. Wenn Hunde aufgeregt auf jedes Geräusch, jede Bewegung, jede Veränderung reagieren, ist es sinnvoller, das Antijagdtraining "satt" anzugehen, da sie dann oft "ruhiger" sind (Niedigeres Stressniveau: Nicht nur die Ressourcen spielen eine Rolle, sondern auch die Verfügbarkeit verschiedener Nahrungsquellen und eben auch das Stressniveau, auf dem die Hunde leben).
Wenn du Futter nur als Ablenkung nimmst, gibst du Möglichkeiten aus der Hand, es für positives Verhalten an Wild als Belohnung einzusetzen. Bei manchen ("futterverrückten") Hunden kann man ein "Anzeigen von Wild" mit einem Superleckerlie belohnen. Aber Vorsicht dabei...das muss richtig gemacht werden!

Die meisten Jäger (ich rede natürlich von Hunden) können beim Anblick von Wild, also in grosser Erregung, das Futter, das ihnen einfach so zur Ablenkung hingehalten oder in eine andere Richtung geschmissen wird, nicht mehr nehmen bzw. holen. Grundsätzlich funktioniert eine Ablenkung vom Wild bei einem richtigen Jäger kaum.
Ich würde das gewünschte Verhalten auch an der Schleppleine (Geschirr) so lange eintrainieren, bis du den Hund wieder sicher in den Freilauf entlassen kannst - und nur in einer sicheren Umgebung (weit einsichtig).

Auslastung in Form von Nasenarbeit ist für die Hunde schön und wichtig, hilft aber bei optischen Auslösern nicht wirklich weiter, jedenfalls nicht, wenn der Hund sich "die Jagd" schon zum "Hobby" gemacht hat. Ich kann aber natürlich nur von meinem Hund reden.
Vielleicht helfen eher "Reizanlagespiele"?

Ich empfehle dir das Buch "Antijagdtraining" von Pia Gröning.

Es dürfen grundsätzlich Rehe von Hunden noch nichtmal angehetzt werden! Gerade schwangere Tiere geraten dadurch in einen fürchterlichen Stress.
Wo Wild ist und wo die Gegend "uneinsichtig" ist, gehört der Hund an die Leine.
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