Zitat:
Zitat von Ongoing Guerillas
Nochmal die ernst gemeinte Frage eines Kind/Hund Unerfahrenen zu diesem Thema: Kann/darf man die Ressourcenkontrolle am Beispiel Futter nicht auch von Anfang an VERNÜNFTIG mit Kind&Hund üben? Was spricht dagegen? Warum ist das tabu?
|
Jörg, ich weiss gar nicht, ob ich deine Frage kompetent beantworten kann. Hab ja nur die Erfahrungen, die wir hier in 15 Jahren Hundehaltung gemacht haben.
Ich denke, es gibt nur ein "jein" dafür. Weil du mit Kindern
und Hunden gleich
zwei unsichere Faktoren in der Gleichung hast. Beide sind nur begrenzt zu kontrollieren bzw. zu berechnen.
Und dann kommt bei uns noch dazu, das wir nicht über alles, was mit uns und unseren Hunden passiert, so genau nachdenken. Et funzt einfach!
Vielleicht trainieren wir hier deine Ressourcenkontrolle sogar, haben es nur nicht unter dem Gesichtspunkt betrachtet.
Junge Hunde in unserem Haushalt (und das waren ja in den letzten zwei Jahren mehr als einer) lernen z.B. automatisch, das es normal ist, wenn sich beim Fressen jemand in der Küche bewegt. Ich bin aber dann eh immer dabei.
Es kann also auch immer mal sein, das die Kinder an ihrem Napf vorbei gehen, wenn sie grad kopfüber drin stecken.
Sie lernen auch, das Knabberzeugs in den Körbchen, der (offenen) Box oder auf anderen Liegeplätzen zu verzehren sind, ausser im Wohnzimmer.
Muss nun dazu sagen, das wir immer mind. zwei Hunde unterschiedlichen Alters gehalten haben, wo dann der jüngere die Gepflogenheiten in unserem Haushalt vom Älteren mit gelernt hat. Abgucken erlaubt!
Unsere Tochter ist fast 5 Jahre alt, also quasi die indirekte "Zielgruppe" in diesem Thread. Geboren wurde sie, da war unser einer DSH-Mix-Rüde 7 Jahre alt, der andere 5, unser Sohn 8 Jahre alt. Bischen über ein Jahr später wackelte also wieder ein Zwerg durch die Welt, der seine Wiener in der Faust in Nasenhöhe der Hunde durch die Gegend trug. Die Verlockung war manchmal da, das Gelernte (Kinder beklauen verboten!) nicht mehr so ganz abrufbar, weil wenig gebraucht. Nach zwei/drei Situationen, in denen sie sich fast vergessen hätten, und die nur mit einem etwas schärferen Ton unterbunden wurden, klappte das wieder.
Allerdings mögen wir es nicht so, wenn irgendwer mit Essbarem rumläuft. Zum Essen kann man sich auch ordentlich an den Tisch setzen. Auch die Kids.
Die Kleine mag gern Mal Muttern nachmachen und Hundesport mit den Hunden spielen. Sie hat gelernt, das es nur ein Leckerlie für die Weiber gibt, wenn die vorher korrekt das Kommando "Sitz!" befolgen, nicht drängeln, schubsen und fein brav warten. Erstaunlich konsequent ist sie dabei. Sie ist aber auch sonst nen ganz schöner Zahn.
Hab da trotzdem wenigstens nen halbes Auge und nen ganzes Ohr drauf, wenn sie sowas machen darf.
Sind nur einige Beispiele von vielen Situationen.
Nach dem Tod der Hunde kamen nun wieder Welpen ins Haus, die unsere häuslichen Gewohnheiten erst erlernen mussten/müssen. Wie genau, führt hier einfach zu weit. Jedenfalls setzen wir immer um, was wir wollen. Nicht grob und unfair, aber konsequent und stets.
Hm, abgeschweift bin.
Ach so, ja. Weil man zwar vieles trainieren kann, aber eine absolute Sicherheit fehlt, verlasse ich mich lieber nicht darauf, das meine Hunde sich immer kindersicher benehmen, sondern hab da immer nen Auge drauf.
Unsere Kinder sind unser größter Schatz, ihr Wohlergehen möchten wir nicht gefährden, nur weil wir mit Hunden leben wollen.
Also um auf deine Frage zurück zu kommen: Selbst wenn man es könnte, ich würd's Training in dem Sinne nicht wollen. Oder ich versteh dich nicht ganz und mach bereits, was du meinst?