Kapselraffung nach Kreuzbandriss
Hallo Ihr Lieben!
Vielleicht können einige von Euch sich noch an mich erinnern…..ich konnte leider einige Monate nicht mehr aktiv im Forum teilnehmen, habe aber immer zwischendurch hier gelesen.
Meine Ronja, im Oktober 2 Jahre geworden, hatte leider einen Kreuzbandriss und am kommenden Dienstag ist es 4 Wochen her wo sie operiert wurde.
Es geht ihr bereits wieder sehr gut und am liebsten würde sie schon wieder rumspringen, was sie natürlich noch lange nicht darf.
Ich habe bei Ronja eine Kapselraffung vornehmen lassen.
Nachdem ich mich über TPLO, TTA, Bandersatz usw. informiert hatte, mich hier im Forum und auf anderen Seiten belesen hatte, mit einigen hier aus dem Forum Kontakt hatte (vielen Dank dafür) habe ich mich bei Ronja gegen eine TPLO usw. entschieden.
Gerne möchte ich Euch aber über das Gespräch das ich mit dem Arzt führte informieren, da mich dieses Gespräch doch sehr belastet hat und noch immer sehr beschäftigt.
Ich war in einer Spezialklinik die einen sehr guten Ruf hat, nur dort wollte ich Ronja behandeln lassen.
Das erste Mal war ich dort, als Ronja noch keinen Durchriss hatte.
Der behandelnde Arzt schickte uns nach Hause, eine OP wäre noch nicht notwendig und ich sollte Ronja schonen, vielleicht hätte ich Glück und müsste Ronja gar nicht operieren lassen.
Endlich ein Arzt der nicht gleich operieren wollte, andere rieten mir sofort zur OP.
Leider riss aber dann nach 3 Wochen doch das Kreuzband kpl. durch.
Wieder in der Spezialklinik, riet der gleiche dort behandelnde Arzt mir dann unbedingt zur TPLO, leider zu keiner anderen Methode.
Auch weil wie er sagte, u.a. Ronja bereits zu schwer sei (38 Kilo) um eine andere Methode vorzunehmen, die dann auch wirklich auf Dauer hilft und er mit der TPLO die besten Erfahrungen gemacht hatte.
Er war mit meiner Entscheidung eine Kapselraffung durchzuführen überhaupt nicht einverstanden und wir führten dann eine schon etwas heftigere Diskussion.
Meine Argumente gegen eine TPLO: allg.Bedenken wegen Ronja’s Gesundheit, dann hat sie Allergien, Ronja ist aus einer nicht gerade gesunden Zucht, sie ist sehr sehr temperamentvoll und hippelig, Implantatunverträglichkeit, usw., empfand der Arzt alles als nicht bedenklich.
Was mich betrifft und dies gebe ich offen zu, ich hätte mir die Zeit nach einer TPLO nicht zugetraut, nicht bei Ronja mit ihrer sehr heftigen hippeligen temperamentvollen Art.
Und falls doch schlimme Komplikationen aufgetreten wären, was dann.
Auch über die Zeit nach einer OP sollte man sich Gedanken machen.
Aber auch hier kein Verständnis vom Arzt.
Er schimpfte auch auf das Internet, da ich dort wohl nur falsches und negatives über die TPLO erfahren hätte.
Meine Gefühle bei der Diskussion mit dem Arzt waren, dass er unbedingt nur die TPLO machen wollte, mir bei dem Gespräch ein schlechtes Gewissen versuchte einzureden weil ich dagegen war.
Ich musste mir auch anhören, dass ich mit einer Kapselraffung meinem Hund viel größere Schmerzen zumuten würde als bei einer TPLO, weil er total ins Gewebe eingreifen müsste und bei einer TPLO ja „nur“ der Knochen durchgesägt werden würde…bitte?
Dann sagte er, dass er jetzt nach unserer Diskussion sowieso keine TPLO mehr bei Ronja machen würde auch wenn ich jetzt doch wollte, weil ich ja so sehr dagegen wäre und ein schlechtes Gefühl dabei hätte….bitte?
Ich hatte mir diese Entscheidung wirklich nicht leicht gemacht, denn man möchte ja das allerbeste für seinen Hund.
Leider aber hatte ich keinerlei Unterstützung vom Arzt im Gegenteil, mir wurde suggeriert das ohne TPLO meine Ronja keine großen Chancen hätte.
Naja, jedenfalls stimmte er dann einer Kapselraffung doch zu aber sagte, dass wenn Ronja mehr wiegen würde, er wirklich nichts anderes gemacht hätte als nur TPLO...dann hätte er mich zu einem anderen Arzt geschickt.
Seine Aussage dazu war auch noch, ein gutes hätte es ja, denn wenn die Kapselraffung nichts bringt, dann könnten wir ja immer noch eine TPLO machen….bitte?
Ich konnte ihn ja auch verstehen das er mir einsuggerieren wollte nur die TPLO würde meinem Hund helfen, er hatte nun mal super Erfahrungen damit gemacht.
Auch bin ich nicht so empfindlich, mit vielen Ärzten kann man halt nicht so gut reden, aber dafür sind sie super in dem was sie machen.
Jedenfalls merkte der Arzt dann wohl dass unsere Diskussion nicht so toll verlief, ich immer böser wurde, mich nicht umstimmen ließ und er schwenkte um und versicherte mir, dass er für Ronja nur das allerbeste wollte und tun würde, auch wenn es eine Kapselraffung sei.
Bitte versteht mich jetzt nicht falsch, ich möchte den Arzt hier auf keinen Fall schlecht machen.
Aber trotzdem wollte ich Euch über das Gespräch berichten, ich fands schon heftig.
Und auch damit zeigen, wenn ich mir nicht schon 100% sicher gewesen wäre auf keinen Fall eine TPLO machen zu lassen, dann hätte der Arzt es geschafft mich zu einer TPLO zu überreden.
Vielleicht sagen jetzt einige, dass sie bei diesem Arzt nicht geblieben wären, aber wie gesagt es ist ein super Arzt zu dem ich trotz der geführten Diskussionen großes Vertrauen habe.
Klar war ich fast nahe dran auch zu gehen, aber......
Wir waren ja auch vorher noch in einer anderen Klinik, da leider genau das gleiche, der Arzt riet nur zur TPLO, aber zu dem hatte ich überhaupt kein Vertrauen.
Und da Ronja bereits insgesamt schon 5 Wochen mit einem Anriss rum lief bevor es zum kpl.Riss kam, der Arzt dann eine Woche im Urlaub war und somit bereits 7 Wochen bis zur OP vergingen, wollte ich dann auch nicht noch mehr Zeit verstreichen lassen um einen anderen Spezialisten für Kreuzbandrisse zu suchen.
Wie auch immer der Arzt operierte so wie ich es wollte, es traten keine Komplikationen auf, super Wundheilung usw. und wir gehen nun seit einer Woche zur Physiotherapie wo Ronja u.a. auch Unterwasserlaufband bekommt.
Sie läuft und tritt bereits mit Ihrem Beinchen auf, aber nur wenn sie langsam geht.
Wenn sie z.B. am Fressnapf steht und frisst/trinkt, dann stellt sie das Bein noch nicht auf.
Sie bekam bis 3 Wochen nach OP das Medikament Remadyl.
Seit einer Woche bekommt sie keinerlei Medis mehr.
Luposan gebe ich ihr seit 3 Wochen.
Was mich halt irritiert und auch ärgert ist die Tatsache, dass zurzeit die TPLO, TTA Methode in aller Munde ist und als DIE EINE von vielen gesehen wird, von Ärzten wie vielleicht auch von Besitzern.
Ich frage mich, was wird in ein paar Jahren sein…..dann wird es eine andere Methode sein?
Auch frage ich mich, was ist mit den Methoden bevor es überhaupt TPLO usw. gab?
Natürlich geht es immer weiter, aber ist denn alles Neue auch wirklich immer so gut?
Auch sehe ich die TPLO als einen sehr heftigen massiven Eingriff.
Es gibt nicht nur DIE EINE Methode, jeder sollte für seinen eigenen Hund selbst entscheiden und am besten wissen was er seinem Hund zumuten kann und was am besten für den Hund ist.
Wie bewertet Ihr die geführte Diskussion mit dem Arzt?
Und ich würde gerne von Euch erfahren ob Ihr bereits Erfahrungen mit der Methode Kapselraffung gemacht habt?
Auch würde ich gerne erfahren, was Ihr für Methoden außer der TPLO, TTA usw. habt vornehmen lassen und Eure Erfahrungen.
Da ich weiß dass nicht jeder seinen Hund bei einem Kreuzbandriss überhaupt operieren lassen würde, würden mich auch hier die Erfahrungen interessieren.
Selbst der behandelnde Arzt von Ronja hat einen Hund mit Kreuzbandriss den er aber nie operiert hatte.
Meine Frage weshalb nicht sagte er, weil er den Hund bereits mit einem vorhanden Kreuzbandriss bekommen hatte und dies erst gar nicht gemerkt hatte.
Sein Hund würde super laufen, nur ab und zu nach großer Beanspruchung kurz lahmen, er sah also nie einen Grund bei seinem Hund nachträglich eine TPLO oder anderes durchzuführen.
Ich möchte hier gerne ganz offen reden und es sollen bitte keine Vorwürfe fallen, warum jemand dies oder jenes hat machen lassen oder auch nicht hat machen lassen.
Ich würde mich über viele Antworten sehr freuen.
Sorry das meine Nachricht etwas länger geworden ist.
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