Guten Abend allen zusammen.
Mich bedrückt etwas, so dass ich zu so später Stunde um euren Rat fragen muss.
Ich muss mal etwas weiter ausholen um euch die Situation so gut wie möglich zu schildern. Denn ich hab eigentlich zwei grundlegende Fragen an euch und hoffe auf eure Hilfe
Als Apollon ca 6 Monate alt war wurde er zweimal von anderen Rüden "angegriffen" (hatte paar kleinere Bisswunden). Er hat sich damals zwar gewehrt, aber hat nicht gebissen. Beide Male fingen die Besitzer recht schnell an zu trennen, so dass ich natürlich auch eingriff, es aber nie voll und ganz geklärt werden konnte.
Beide Hunde haben wir öfter getroffen, meistens beim Toben mit anderen Hunden, und Apollon ging ihnen aus den Weg.
Der eine Hunde ist mittlerweile kastriert und wiegt auch gut 20kg weniger als Apollon, ist also auch eher vorsichtig und hält sich zurück. Letzte Woche haben die Hunde auf der Wiese getobt und alles war super, bis Apollon nach einer halben Stunde auf den Rüden losging. Wir mussten sie trennen (bzw. ich, weil der andere Hundehalter mir ein Zeichen gab, letztendlich aber doch nichts tat
nicht so gut) Wir standen danach bestimmt noch 15min auf der Wiese, Apollon an der Leine, der andere durfte weiterspielen, war aber leicht ängstlich nach dem Übergriff. Der Besitzer untersuchte ihn auf Bisswunden, fand aber keine, nur ganz viel Sabber. Weiß allerdings nicht, ob er zuhause noch was fand. Apollon hatte hingegen knapp über'n Auge eine Bisswunde, saß dann aber ganz lieb neben mir und wir sind sogar alle gemeinsam zurück gegangen, ohne Anstalten zu machen sich den Hund noch mal zu schnappen.
Heute trafen wir den anderen Hund der ihn als Welpen mal attackierte. Von dem weiß man, dass der recht hinterlistig ist. Durfte schon beobachten, dass er mal einen Tritt kassiert, wenn er einen Befehl nicht sofort befolgt.
Dem Hund mache ich eigentlich ja keine Vorwürfe...
Heute kam er an die Ecke, an der wir standen. Ich wusste, dass es Probleme geben könnte. Apollon war an der Leine, der andere lief ohne. Ging auch brav bei Fuß. Ich war mir in dem Moment sehr unsicher was ich tun sollte, weil Apollon seit einigen Tagen an der Leine gerne pöbelt. Mein Gedankengang war nun: wenn du ihn an der Leine lässt wird er bellen und ich bin mir nicht sicher, ob der andere dann nicht doch auf uns zukommt (habe zu viel negatives gesehen und auch von anderen über diesen Hund gehört, leider) und ich dann einen Machtkampf an meinen Beinen habe. Hätte er seinen Hund an die Leine genommen, hätte ich meinen niemals abgemacht, aber so dachte ich eben, es sei besser meinen auch abzuleinen. Stocksteif beschnupperten sich die zwei und dann ging Apollon auf den anderen los. Der Besitzer schnappte sich meinen Hund und war sauer, seiner, obwohl ziemlich ausgeglichen vom Gewicht, lag nämlich unten und Apollon hörte nicht auf. (Ich halte nichts davon nur einen Hund wegzuziehen. Ist unfair und nicht ganz ungefährlich...) Ich hielt Apollon fest, der andere unterwarf sich weiter als sein Herrchen ihn auf Wunden untersuchte. Dann ging er sehr schnell mit seinem Hund weiter und sagte noch "Geil, ist schon der zweite heute Abend"
So, hiermit beende ich meinen Roman (ich danke schonmal denen im Voraus, die es schaffen sich das durchzulesen
) und komme zu meinen Fragen.
Warum fängt er jetzt an der Leine den Macker zu machen und wie kann ich dem entgegenwirken?
Er ist jetzt fast 11 Monate alt, ist allerdings eher der frühreife Typ. Lobe und belohne ihn immer wenn er ruhig bleibt.
Was soll ich tun, wenn er pöbelt?
Wie soll ich jetzt reagieren, wenn wir seine zwei speziellen Freunde treffen? Wohl eher an der Leine lassen und das Pöbeln in Kauf nehmen, auch wenn der andere frei läuft, oder? Gehe mal davon aus, dass es mit denen nichts mehr wird.
Oh man, es war bis letzte Woche alles so toll und jetzt zweifele ich so stark an mir. Obwohl im Freilauf noch nie Probleme mit Rüden aufgetreten sind. Ich will doch ein liebes Hündchen, welches mit allem und jedem verträglich ist und nicht immer gucken müssen, ob's Rüde oder Hündin ist.
Bis jetzt war es so entspannt und bevor ich noch einen schwerwiegenden Fehler mache, wäre ich dankbar für hilfreiche Tipps.
Liebe Grüße, Kerstin