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Alt 04.07.2009, 17:20
luvabulls luvabulls ist offline
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Registriert seit: 05.08.2006
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Standard AW: TÜV für Hundezucht

Zitat:
Zitat von Bullmastiff Beitrag anzeigen
Welches ist denn dann der passende Ersthund? Welchen Hund darf ich mir als nächstes holen? Wann bin ich dann befähigt, einen Molosser zu halten?
Mein erster Hund war ein Rottweiler, eben weil mir die Rasse total gefällt. Ich bin auch erst mit dem Hund gewachsen, trotzdem war der Hund bestens erzogen und sozialisiert. Ich wäre auch nie auf die Idee gekommen, mir irgendeine "Fusshupe" als erstes zu holen, nur weil jemand der Meinung, das dieser Hund als bestes für den Anfang geeignet ist (bzw welche der großen Hunderassen auch immer dafür geeignet sein sollen).
Du hast deinen ja gefunden, ich meinen auch und viele andere Menschen auf der Welt auch. Andere aber haben sich statt einen Kumpel nur Probleme ins Haus geholt. Woran kann das wohl liegen? Das weisst du bestimmt, fragst aber trotzdem?
Entscheiden muss schlussendlich jeder selber, welcher Hund es sein wird. Die guten Züchter unterstützen den zukünftigen Käufer durch Aufklärung der Rasse. Und dann sollte auch ein Anfänger wissen, dass sich Old English Mastiff und Mastino Napoletano halt doch nicht so ähnlich sind und ganz andere Ansprüche an den Halter stellen.

Wieso sollte eine "Fusshupe" (ich finde diesen Ausdruck ehrlich gesagt ziemlich daneben) einfacher als manch Molosser sein? Ich denke dass einige hier mit einem Beagle, Mops, Zwergdackel oder Yorkshire-Terrier aus uriger Linie ziemlich überfordert wären. Im Vergleich zu denen empfinde ich ein rüdenunverträglicher BM-Rüde im Flegelalter gerade zu als ein liebes Engelchen.
Geeignete Hunde werden doch nicht nur nach Grösse selektiert, wusstest du das nicht? Charakterliche Eigenschaften und die Ursprünglichkeit einer Rasse sind doch die ausschlaggebende Punkte - der Hund sollte zu einem Passen und nicht nur gefallen.

Was wäre denn in deinen Augen der ideale Hund für einen gehbehinderten Mann um die 70 herum? Bestimmt kein Podenco oder? Und die stark übergewichtige Frau, die es nicht schafft mehr als 50 Meter pro Tag zu gehen und in einer Stadt wohnt? Bestimmt kein Border-Collie, der nur die Strasse vor der Haustüre zu sehen bekommt. Beide Hunde stammten von angesehenen Züchtern, die international hohe Anerkennung geniessen und trotzdem sagten beide Halter aus, dass sie über die Hunderassen bestens aufgeklärt wurden. Beide haben innerhalb wenigen Monaten festgestellt, dass sie verarscht wurden, die (plötzlich unfreundlichen und nicht mehr hilfsbereiten) Züchter halt doch nicht so kompetent sind und es denen nur wichtig war, die Hunde schnellst möglich zu verkaufen. Das sind keine Einzelfälle, auf den Hunde in Not Seiten im WWW kannst du dich, ohne an ein Ende zu gelangen, Wochenweise durchlesen.

Es gibt jedoch auch genügend sehr gute Züchter, die aus den Gesprächen mit Interessenten schnell heraus spüren, ob es seine Welpen dort gut haben werden. Und wenn es nicht passt, ist es diesen Züchtern auch egal, wenn die Welpen noch ein paar Wochen durchgefüttert werden müssen. Und weil dies ja nichts anderes als eine Überproduktion ist, wird der geplante nächste Wurf um eine Hitze oder sogar zwei verschoben.

Noch so nebenbei, ich kenne einen Politiker der in Sachen Hunden sehr fit ist und über Dinge Bescheid weiss, von denen einige Züchter noch nie was gehört haben. Ja, das gibts auch...
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