Molosserforum - Das Forum für Molosser

Zurück   Molosserforum - Das Forum für Molosser > Austausch > Allgemeines

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1 (permalink)  
Alt 04.07.2009, 10:07
Benutzerbild von Bullmastiff
Graf / Gräfin
 
Registriert seit: 09.06.2009
Ort: kleines Käfer Münchner Flughafen
Beiträge: 233
Standard AW: TÜV für Hundezucht

Zitat:
Zitat von luvabulls Beitrag anzeigen
Irgendwo haben diese Leute ihre Hunde her. Gehört es nicht auch zur Aufgabe eines guten Züchters, seine Kundschaften ehrlich mitzuteilen, um was es sich wirklich bei der Rasse XY handelt und es vielleicht nicht gerade der ideale Ersthund wäre? Gerade die Molosser werden immer noch als die sanften Riesen angepriesen, was aber ein absoluter Stumpfsinn ist und nicht wenigen unerfahrene Halter nach wenigen Monaten zur Abgabe dieser Hunde zwingt.
Welches ist denn dann der passende Ersthund? Welchen Hund darf ich mir als nächstes holen? Wann bin ich dann befähigt, einen Molosser zu halten?
Mein erster Hund war ein Rottweiler, eben weil mir die Rasse total gefällt. Ich bin auch erst mit dem Hund gewachsen, trotzdem war der Hund bestens erzogen und sozialisiert. Ich wäre auch nie auf die Idee gekommen, mir irgendeine "Fusshupe" als erstes zu holen, nur weil jemand der Meinung, das dieser Hund als bestes für den Anfang geeignet ist (bzw welche der großen Hunderassen auch immer dafür geeignet sein sollen).

Zitat:
Zitat von luvabulls Beitrag anzeigen
Sei doch ein wenig optimistisch. Momentan bewegt sich doch sehr viel. Italien hat keine Liste mehr, Frankreich macht sich Gedanken darüber, sie ebenfalls abzuschaffen, in einigen Deutschen Bundesländer hat sich ja auch was positives getan und bei uns in der Schweiz haben Experten viel dazu beigetragen, dass nicht alle Kantone sich zu einer Liste entschieden haben.
Die Leute in der Politik sind nicht so dumm wie man immer glaubt und können auch lesen. Als BM-Anhänger in Hessen den BM von der Liste bekamen, fragte sie den Bouffier, ob der Mastiff nicht auch runter käme, da er Charakterlich sehr mit dem BM zu vergleichen wäre. Seine Antwort lautete so ungefähr: "Wieso denn das und wo sind die Leute, die das Wünschen?" Ihm fehlte ganz einfach Kampfgeist aus der Mastiffecke. So und nicht anders ist es dem ganzen Rest der Hundelobby ergangen. Wieso die Züchter nichts, oder zu wenig unternommen haben weiss ich nicht. Für die einen war es wohl bequemer das Bundesland zu wechseln, die Rasse zu wechseln oder gar eine Neue zu erfinden.

Zum Rest habe ich mich ja schon geäussert.
Dann hast Du auch mit Sicherheit mitbekommen, das die wenigen Bundesländer, die die Rasselisten abgeschafft haben, jetzt auch wieder den verkehrten Weg einschlagen wollen und neue Rasselisten erstellen wollen. Das einzige Bundesland, welches noch nie eine Rasseliste hatte und bei dem diese auch noch nie zur Diskussion stand, ist Thüringen. In Sachsen-Anhalt und Niedersachen sollen wieder Rasselisten kommen, falls es nicht sogar schon wieder geschehen ist.
Natürlich gibt es auch bei den Politikern fähige Leute. Leider sind diese aber die Ausnahme. Da die Entscheidungen aber zusammen gefällt werden, werden diese wenigen fähigen Politiker immer nur schwer etwas erreichen.
__________________
Christian
Simba, BM, *16.06.2007
Tyson, BM, *24.02.2013

In Gedenken an meinen treuen Kameraden Sunny 02.09.01-31.08.03
Mit Zitat antworten
  #2 (permalink)  
Alt 04.07.2009, 17:20
König / Königin
 
Registriert seit: 05.08.2006
Beiträge: 651
Standard AW: TÜV für Hundezucht

Zitat:
Zitat von Bullmastiff Beitrag anzeigen
Welches ist denn dann der passende Ersthund? Welchen Hund darf ich mir als nächstes holen? Wann bin ich dann befähigt, einen Molosser zu halten?
Mein erster Hund war ein Rottweiler, eben weil mir die Rasse total gefällt. Ich bin auch erst mit dem Hund gewachsen, trotzdem war der Hund bestens erzogen und sozialisiert. Ich wäre auch nie auf die Idee gekommen, mir irgendeine "Fusshupe" als erstes zu holen, nur weil jemand der Meinung, das dieser Hund als bestes für den Anfang geeignet ist (bzw welche der großen Hunderassen auch immer dafür geeignet sein sollen).
Du hast deinen ja gefunden, ich meinen auch und viele andere Menschen auf der Welt auch. Andere aber haben sich statt einen Kumpel nur Probleme ins Haus geholt. Woran kann das wohl liegen? Das weisst du bestimmt, fragst aber trotzdem?
Entscheiden muss schlussendlich jeder selber, welcher Hund es sein wird. Die guten Züchter unterstützen den zukünftigen Käufer durch Aufklärung der Rasse. Und dann sollte auch ein Anfänger wissen, dass sich Old English Mastiff und Mastino Napoletano halt doch nicht so ähnlich sind und ganz andere Ansprüche an den Halter stellen.

Wieso sollte eine "Fusshupe" (ich finde diesen Ausdruck ehrlich gesagt ziemlich daneben) einfacher als manch Molosser sein? Ich denke dass einige hier mit einem Beagle, Mops, Zwergdackel oder Yorkshire-Terrier aus uriger Linie ziemlich überfordert wären. Im Vergleich zu denen empfinde ich ein rüdenunverträglicher BM-Rüde im Flegelalter gerade zu als ein liebes Engelchen.
Geeignete Hunde werden doch nicht nur nach Grösse selektiert, wusstest du das nicht? Charakterliche Eigenschaften und die Ursprünglichkeit einer Rasse sind doch die ausschlaggebende Punkte - der Hund sollte zu einem Passen und nicht nur gefallen.

Was wäre denn in deinen Augen der ideale Hund für einen gehbehinderten Mann um die 70 herum? Bestimmt kein Podenco oder? Und die stark übergewichtige Frau, die es nicht schafft mehr als 50 Meter pro Tag zu gehen und in einer Stadt wohnt? Bestimmt kein Border-Collie, der nur die Strasse vor der Haustüre zu sehen bekommt. Beide Hunde stammten von angesehenen Züchtern, die international hohe Anerkennung geniessen und trotzdem sagten beide Halter aus, dass sie über die Hunderassen bestens aufgeklärt wurden. Beide haben innerhalb wenigen Monaten festgestellt, dass sie verarscht wurden, die (plötzlich unfreundlichen und nicht mehr hilfsbereiten) Züchter halt doch nicht so kompetent sind und es denen nur wichtig war, die Hunde schnellst möglich zu verkaufen. Das sind keine Einzelfälle, auf den Hunde in Not Seiten im WWW kannst du dich, ohne an ein Ende zu gelangen, Wochenweise durchlesen.

Es gibt jedoch auch genügend sehr gute Züchter, die aus den Gesprächen mit Interessenten schnell heraus spüren, ob es seine Welpen dort gut haben werden. Und wenn es nicht passt, ist es diesen Züchtern auch egal, wenn die Welpen noch ein paar Wochen durchgefüttert werden müssen. Und weil dies ja nichts anderes als eine Überproduktion ist, wird der geplante nächste Wurf um eine Hitze oder sogar zwei verschoben.

Noch so nebenbei, ich kenne einen Politiker der in Sachen Hunden sehr fit ist und über Dinge Bescheid weiss, von denen einige Züchter noch nie was gehört haben. Ja, das gibts auch...
Mit Zitat antworten
  #3 (permalink)  
Alt 05.07.2009, 00:04
Benutzerbild von Bullmastiff
Graf / Gräfin
 
Registriert seit: 09.06.2009
Ort: kleines Käfer Münchner Flughafen
Beiträge: 233
Standard AW: TÜV für Hundezucht

Zitat:
Zitat von luvabulls Beitrag anzeigen
Du hast deinen ja gefunden, ich meinen auch und viele andere Menschen auf der Welt auch. Andere aber haben sich statt einen Kumpel nur Probleme ins Haus geholt. Woran kann das wohl liegen? Das weisst du bestimmt, fragst aber trotzdem?
Zitat:
Zitat von luvabulls
Irgendwo haben diese Leute ihre Hunde her. Gehört es nicht auch zur Aufgabe eines guten Züchters, seine Kundschaften ehrlich mitzuteilen, um was es sich wirklich bei der Rasse XY handelt und es vielleicht nicht gerade der ideale Ersthund wäre? Gerade die Molosser werden immer noch als die sanften Riesen angepriesen, was aber ein absoluter Stumpfsinn ist und nicht wenigen unerfahrene Halter nach wenigen Monaten zur Abgabe dieser Hunde zwingt.
Du hattest geschrieben, das es sich bei der Wahl einer XY Rasse eventuell nicht um den idealen Ersthund handelt. Da ist meine Frage danach, welche Du denn als ideale Hunderasse hälst, mehr als legitim.


Zitat:
Zitat von luvabulls Beitrag anzeigen
Entscheiden muss schlussendlich jeder selber, welcher Hund es sein wird. Die guten Züchter unterstützen den zukünftigen Käufer durch Aufklärung der Rasse. Und dann sollte auch ein Anfänger wissen, dass sich Old English Mastiff und Mastino Napoletano halt doch nicht so ähnlich sind und ganz andere Ansprüche an den Halter stellen.
Da ist dann aber auch das große Problem der zukünftige potentielle Halter. Viele finden halt einfach genau den Hund wunderschön und machen sich keine Gedanken über den Background der Rasse - sie wollen es auch nicht. Da stossen dann bestimmt auch viele Züchter an ihre Grenzen, da hier dann bestimmt auch noch eine psychologe Ausbildung von Vorteil wäre. Ich selbst habe im Bekannten- und Freundeskreis einige Leute dabei, die eben einfach eine Rasse vom Aussehen her toll findet, sich aber keine Gedanken darüber macht, welche Bedürfnisse diese Rasse hat. Mit Glück geht es dann in einigen Fällen gut aus, weil sich entweder betreffende Person sich überzeugen lässt, das dieses nicht der passende Hund ist oder durch Zufall passen genau diese zusammen.

Zitat:
Zitat von luvabulls Beitrag anzeigen
Wieso sollte eine "Fusshupe" (ich finde diesen Ausdruck ehrlich gesagt ziemlich daneben) einfacher als manch Molosser sein? Ich denke dass einige hier mit einem Beagle, Mops, Zwergdackel oder Yorkshire-Terrier aus uriger Linie ziemlich überfordert wären. Im Vergleich zu denen empfinde ich ein rüdenunverträglicher BM-Rüde im Flegelalter gerade zu als ein liebes Engelchen.
Geeignete Hunde werden doch nicht nur nach Grösse selektiert, wusstest du das nicht? Charakterliche Eigenschaften und die Ursprünglichkeit einer Rasse sind doch die ausschlaggebende Punkte - der Hund sollte zu einem Passen und nicht nur gefallen.
Dann beantworte doch meine Frage, welche Rasse Du dazu befähigst. Meine Frage ging über die "Kleinhunde" auch weiter zu den großen Rassen. Dabei sind diese bestimmt eher unter den Kleinhunden zu finden. Dabei denke ich auch daran, das die kleinen Hunde weniger Kraft aufbringen können als die Großen und dadurch zumindest körperlich besser zu handeln sein sollten. Wobei ein richtiger Hundeführer seinen Hund auch ohne körperlichen Einsatz richtig führen kann.

Zitat:
Zitat von luvabulls Beitrag anzeigen
Was wäre denn in deinen Augen der ideale Hund für einen gehbehinderten Mann um die 70 herum? Bestimmt kein Podenco oder? Und die stark übergewichtige Frau, die es nicht schafft mehr als 50 Meter pro Tag zu gehen und in einer Stadt wohnt? Bestimmt kein Border-Collie, der nur die Strasse vor der Haustüre zu sehen bekommt. Beide Hunde stammten von angesehenen Züchtern, die international hohe Anerkennung geniessen und trotzdem sagten beide Halter aus, dass sie über die Hunderassen bestens aufgeklärt wurden. Beide haben innerhalb wenigen Monaten festgestellt, dass sie verarscht wurden, die (plötzlich unfreundlichen und nicht mehr hilfsbereiten) Züchter halt doch nicht so kompetent sind und es denen nur wichtig war, die Hunde schnellst möglich zu verkaufen. Das sind keine Einzelfälle, auf den Hunde in Not Seiten im WWW kannst du dich, ohne an ein Ende zu gelangen, Wochenweise durchlesen.
Handelt es sich dabei um Ersthundehalter??? *ACHTUNG IRONIE

Zitat:
Zitat von luvabulls Beitrag anzeigen
Es gibt jedoch auch genügend sehr gute Züchter, die aus den Gesprächen mit Interessenten schnell heraus spüren, ob es seine Welpen dort gut haben werden. Und wenn es nicht passt, ist es diesen Züchtern auch egal, wenn die Welpen noch ein paar Wochen durchgefüttert werden müssen. Und weil dies ja nichts anderes als eine Überproduktion ist, wird der geplante nächste Wurf um eine Hitze oder sogar zwei verschoben.
Ist wie so oft der Fall. Die Gesamtheit soll für einige schwarze Schafe büßen. So doch auch hier.

Zitat:
Zitat von luvabulls Beitrag anzeigen
Noch so nebenbei, ich kenne einen Politiker der in Sachen Hunden sehr fit ist und über Dinge Bescheid weiss, von denen einige Züchter noch nie was gehört haben. Ja, das gibts auch...
Und was hat dieser eine Politiker bewirkt?
__________________
Christian
Simba, BM, *16.06.2007
Tyson, BM, *24.02.2013

In Gedenken an meinen treuen Kameraden Sunny 02.09.01-31.08.03
Mit Zitat antworten
  #4 (permalink)  
Alt 05.07.2009, 03:50
König / Königin
 
Registriert seit: 05.08.2006
Beiträge: 651
Standard AW: TÜV für Hundezucht

Zitat:
Zitat von Bullmastiff Beitrag anzeigen
Dann beantworte doch meine Frage, welche Rasse Du dazu befähigst.
Für mich war es der Bullmastiff.
Meine Kindheit und Jugend verbrachte ich mehr oder weniger in den Wurfkisten vom Mastin Español, Alano Español, Mastino Napoletano, Deutscher Schäferhund, und einigen Jagdhunderassen.
Mein Hund hätte der Mastino werden sollen, doch was dann zu dem Zeitpunkt bei den Züchtern zu haben war, hatte gar nichts mehr mit den Mastini Napoletano zu tun, die ich 15 Jahre zuvor kennen gelernt habe. Gelandet bin ich dann beim Bullmastiff, von dem ich persönlich meine, dass er sehr einfach und unkompliziert ist.


Zitat:
Zitat von Bullmastiff Beitrag anzeigen
Meine Frage ging über die "Kleinhunde" auch weiter zu den großen Rassen. Dabei sind diese bestimmt eher unter den Kleinhunden zu finden. Dabei denke ich auch daran, das die kleinen Hunde weniger Kraft aufbringen können als die Großen und dadurch zumindest körperlich besser zu handeln sein sollten. Wobei ein richtiger Hundeführer seinen Hund auch ohne körperlichen Einsatz richtig führen kann.
Ja, die Kleinen benötigen weniger Kraftaufwand.
Vom Wesen her finde ich kleine Hunde um einiges anspruchsvoller, als Molosser im Allgemeinen. Das hat aber vielmehr mit dem Ursprung dieser Rassen zu tun. Fast alle kleinen Hunde wurden mal für die Jagd gezüchtet und besitzen ihren eigenen speziellen Charakter, mit dem ich mich nicht anfreunden kann. Von denen gibts auch Grosse, wie der Irish Wolfhound oder den Scottish Deerhound als Beispiele. Die Ansprüche dieser Hunde unterscheiden sich in meinen Augen schon sehr stark zu denen von klassischen Hof- oder Lagerhunden, wie z.B. MN oder MA.
Aber egal wie gross ein Hund ist, wenn ich darauf angewiesen bin, meinen Hund nur mit Körpereinsatz Herr zu werden, stimmt sowieso was nicht. Da entschuldigt auch der kleine Hund nicht die Unfähigkeit eines nicht-richtigen Hundeführers.


Zitat:
Zitat von Bullmastiff Beitrag anzeigen
Handelt es sich dabei um Ersthundehalter??? *ACHTUNG IRONIE
Nein, wie kommst du darauf?
Manchmal hinterlässt du bei mir das Gefühl, dass du nicht so ganz im Bilde bist, was ausserhalb deiner vier Wände so alles passiert. Das bezieht sich jetzt aber nicht auf die zwei Personen und ist ohne Ironie gemeint ;-)

Für den verstorbenen Pekinesen der Frau, musste was grösseres her, da sie sich nicht mehr bücken kann. Der Hund ist weg und sie sah ein, dass ihre Situation keinen Hund zulässt. Ein Katze leistet ihr heute Gesellschaft.
Der Mann besass vorher einen Appenzeller Bless vom Hof. Dem war es egal, dass der Mann für zwei Kilometer über eine Stunde benötigte und trottete sein ganzes lange Leben lang brav hinter seinem Herrchen her. Heute besitzt er wieder so was ähnlich gemütliches von einem Tierheim, welches im Gegenzug seinen Podenco vermittelt hat.


Zitat:
Zitat von Bullmastiff Beitrag anzeigen
Ist wie so oft der Fall. Die Gesamtheit soll für einige schwarze Schafe büßen. So doch auch hier.
Wen meinst du mit Gesamtheit und wofür soll sie büssen?
Was glaubst du, sind es mehr schwarze oder weisse Schafe, die von der saftigen Wiese fressen? :-)


Zitat:
Zitat von Bullmastiff Beitrag anzeigen
Und was hat dieser eine Politiker bewirkt?
Einiges. Unter Anderem hat er viel dazu beigetragen, dass es in dem Kanton wo ich wohne und in zwei weiteren Nachbarskantonen keine Rasselisten gibt.
Mit Zitat antworten
  #5 (permalink)  
Alt 05.07.2009, 11:47
Benutzerbild von Bullmastiff
Graf / Gräfin
 
Registriert seit: 09.06.2009
Ort: kleines Käfer Münchner Flughafen
Beiträge: 233
Standard AW: TÜV für Hundezucht

Zitat:
Zitat von luvabulls Beitrag anzeigen
Für mich war es der Bullmastiff.
Meine Kindheit und Jugend verbrachte ich mehr oder weniger in den Wurfkisten vom Mastin Español, Alano Español, Mastino Napoletano, Deutscher Schäferhund, und einigen Jagdhunderassen.
Mein Hund hätte der Mastino werden sollen, doch was dann zu dem Zeitpunkt bei den Züchtern zu haben war, hatte gar nichts mehr mit den Mastini Napoletano zu tun, die ich 15 Jahre zuvor kennen gelernt habe. Gelandet bin ich dann beim Bullmastiff, von dem ich persönlich meine, dass er sehr einfach und unkompliziert ist.

Ja, die Kleinen benötigen weniger Kraftaufwand.
Vom Wesen her finde ich kleine Hunde um einiges anspruchsvoller, als Molosser im Allgemeinen. Das hat aber vielmehr mit dem Ursprung dieser Rassen zu tun. Fast alle kleinen Hunde wurden mal für die Jagd gezüchtet und besitzen ihren eigenen speziellen Charakter, mit dem ich mich nicht anfreunden kann. Von denen gibts auch Grosse, wie der Irish Wolfhound oder den Scottish Deerhound als Beispiele. Die Ansprüche dieser Hunde unterscheiden sich in meinen Augen schon sehr stark zu denen von klassischen Hof- oder Lagerhunden, wie z.B. MN oder MA.
Aber egal wie gross ein Hund ist, wenn ich darauf angewiesen bin, meinen Hund nur mit Körpereinsatz Herr zu werden, stimmt sowieso was nicht. Da entschuldigt auch der kleine Hund nicht die Unfähigkeit eines nicht-richtigen Hundeführers.
Was dann doch bedeuten würde, das es keine ideale Ersthunderasse geben würde. Während Du es, gehe ich zumindest von aus, sonst würdest Du anders über die Rasse schreiben, es gut mit dem Bullmastiff geschafft hast und es bei mir auch mit dem Rottweiler keine Probleme gab, gibt es doch sehr viele Leute, die mit diesen Rassen überfordert werden.

Leider ist es aber immer wieder so, das sich viele der Ersthundehalter nicht wirklich richtig mit der Rasse beschäftigen, für die sich sich interessieren. Ich befürchte aber auch, das selbst dann, wenn es beratungsintensivere Gespräche zwischen Züchter und zukünftigen Halter geben würde, es dann immer noch viele Halter gibt, die sich mit dem verkehrten Hund ausstatten. Und wenn sie dann bei dem Züchter keinen Hund bekommen sollten, haben sie zumindest gelernt, was der Züchter hören will und gehen dann zum nächsten.



Zitat:
Zitat von luvabulls Beitrag anzeigen
Nein, wie kommst du darauf?
Manchmal hinterlässt du bei mir das Gefühl, dass du nicht so ganz im Bilde bist, was ausserhalb deiner vier Wände so alles passiert. Das bezieht sich jetzt aber nicht auf die zwei Personen und ist ohne Ironie gemeint ;-)
Eher andersrum. Da ich viel weniger Zeit daheim bin, weiß ich eher, was vor der Haustüre passiert.
Bei mir bringt schon es schon meine Arbeit mit sich, das ich viel mit Hunden und deren Halter zu tun habe. Hinzu kommt, das ich mit einer guten Freundin zusammen, die aus unüberlegtem Kauf oder zu Lasten der Hundeverordnungen gewordenen Opfer, "bearbeite".


Zitat:
Zitat von luvabulls Beitrag anzeigen
Wen meinst du mit Gesamtheit und wofür soll sie büssen?
Was glaubst du, sind es mehr schwarze oder weisse Schafe, die von der saftigen Wiese fressen? :-)
Ich bleibe da bei den Hunden. Wenn ich mir so die ganzen Wurfanzeigen anschaue, dann gibt es definitiv mehr schwarze als weiße Schafe. Aber wieviele von den schwarzen Schafen haben auch wirklich die Bezeichnung Züchter verdient?

Zitat:
Zitat von luvabulls Beitrag anzeigen
Einiges. Unter Anderem hat er viel dazu beigetragen, dass es in dem Kanton wo ich wohne und in zwei weiteren Nachbarskantonen keine Rasselisten gibt.
Da hoffe ich doch mal, das es nach den nächsten Wahlen auch immer noch so bleibt und nicht durch eine eventuelle Regierungsänderung dann vielleicht doch wieder zu einem Rückfall kommt.
In Niedersachsen wurde ja auch der richtige Schritt gegangen und die Rasseliste abgeschafft. Als dann doch wieder einmal ein Rottweiler gebissen hatte, wurde sofort das Geschrei wieder groß, das es unbedingt einer Rasseliste bedarf. Da wird sich dann wieder darauf berufen, das in den meisten Bundesländern Rasselisten existieren und sich diese auch "bewahrheiten". So wird dann doch wieder überlegt und daran gearbeitet, eine neue Rasseliste zu erstellen.
Dabei beinhalten die Hundeverordnungen schon ganz gute Grundsansätze. Sie sollten nur noch richtig vollendet werden. Aber der Tag wird bestimmt kommen, wo es in die richtige Richtung gehen wird.
__________________
Christian
Simba, BM, *16.06.2007
Tyson, BM, *24.02.2013

In Gedenken an meinen treuen Kameraden Sunny 02.09.01-31.08.03
Mit Zitat antworten
  #6 (permalink)  
Alt 05.07.2009, 13:31
König / Königin
 
Registriert seit: 05.08.2006
Beiträge: 651
Standard AW: TÜV für Hundezucht

Zitat:
Zitat von Bullmastiff Beitrag anzeigen
Was dann doch bedeuten würde, das es keine ideale Ersthunderasse geben würde.
So würde ich das nicht sehen. Wenn sich jemand wirklich über ein Rasse informiert und dann sagen kann, doch der Hund ist es, er passt zu mir und kann gut in mein Umfeld integriert werden, hat er den Richtigen gefunden.



Zitat:
Zitat von Bullmastiff Beitrag anzeigen
Leider ist es aber immer wieder so, das sich viele der Ersthundehalter nicht wirklich richtig mit der Rasse beschäftigen, für die sich sich interessieren. Ich befürchte aber auch, das selbst dann, wenn es beratungsintensivere Gespräche zwischen Züchter und zukünftigen Halter geben würde, es dann immer noch viele Halter gibt, die sich mit dem verkehrten Hund ausstatten. Und wenn sie dann bei dem Züchter keinen Hund bekommen sollten, haben sie zumindest gelernt, was der Züchter hören will und gehen dann zum nächsten.
Ist so, leider.


Zitat:
Zitat von Bullmastiff Beitrag anzeigen
Eher andersrum. Da ich viel weniger Zeit daheim bin, weiß ich eher, was vor der Haustüre passiert.
Bei mir bringt schon es schon meine Arbeit mit sich, das ich viel mit Hunden und deren Halter zu tun habe. Hinzu kommt, das ich mit einer guten Freundin zusammen, die aus unüberlegtem Kauf oder zu Lasten der Hundeverordnungen gewordenen Opfer, "bearbeite".
ok - gut!


Zitat:
Zitat von Bullmastiff Beitrag anzeigen
Ich bleibe da bei den Hunden. Wenn ich mir so die ganzen Wurfanzeigen anschaue, dann gibt es definitiv mehr schwarze als weiße Schafe. Aber wieviele von den schwarzen Schafen haben auch wirklich die Bezeichnung Züchter verdient?
Nicht viele.
Wenn ich Züchter wäre, würde ich so einen TÜV begrüssen, ich bräuchte da nichts zu fürchten und die anderen Schafe würden den so schon kleinen Genpool nicht noch mehr kaputt machen. Für die Rasse wäre es ein Gewinn und der gute Züchter hätte damit kein Problem.


Zitat:
Zitat von Bullmastiff Beitrag anzeigen
Da hoffe ich doch mal, das es nach den nächsten Wahlen auch immer noch so bleibt und nicht durch eine eventuelle Regierungsänderung dann vielleicht doch wieder zu einem Rückfall kommt.
In unserem Kanton, und vielen anderen auch, hat sich das Veterinäramt, was mit kompetenten Leuten besetzt ist, auch stark für die Hunde eingesetzt.

Sollten aber weiterhin schlimme Unfälle durch Hunde geben, ist eine Änderung nicht auszuschliessen.
Neu gibt es in der Schweiz Auflagen für das Halten von Hunden, Theoriekurs und praktischen Trainingskurs nennt sich das. Ich kann gut damit leben und mache sowieso mit meinen Hunden das freiwillige HHB.
Mit Zitat antworten
  #7 (permalink)  
Alt 05.07.2009, 14:15
Benutzerbild von Bullmastiff
Graf / Gräfin
 
Registriert seit: 09.06.2009
Ort: kleines Käfer Münchner Flughafen
Beiträge: 233
Standard AW: TÜV für Hundezucht

Zitat:
Zitat von luvabulls Beitrag anzeigen
So würde ich das nicht sehen. Wenn sich jemand wirklich über ein Rasse informiert und dann sagen kann, doch der Hund ist es, er passt zu mir und kann gut in mein Umfeld integriert werden, hat er den Richtigen gefunden.

Das würde dann heißen, es wäre eine indivuelle ideale Ersthunderasse.

Zitat:
Zitat von luvabulls Beitrag anzeigen
Wenn ich Züchter wäre, würde ich so einen TÜV begrüssen, ich bräuchte da nichts zu fürchten und die anderen Schafe würden den so schon kleinen Genpool nicht noch mehr kaputt machen. Für die Rasse wäre es ein Gewinn und der gute Züchter hätte damit kein Problem.
Wie ich vorher schon einmal erwähnte, prinzipiell würde ich gegen eine Überwachung nichts sagen. Ich halte nur nichts davon, das die Regierung als oberstes Gremium darüber wachen soll. Wenn es in die richtigen Hände gegeben wird, würde da nichts gegen sprechen. Dann hätten auch solche Rassen wie der Schäfer oder der von Dir genannte Mastino Napoletano auch wieder reelle Chancen.

Zitat:
Zitat von luvabulls Beitrag anzeigen
In unserem Kanton, und vielen anderen auch, hat sich das Veterinäramt, was mit kompetenten Leuten besetzt ist, auch stark für die Hunde eingesetzt.

Sollten aber weiterhin schlimme Unfälle durch Hunde geben, ist eine Änderung nicht auszuschliessen.
Neu gibt es in der Schweiz Auflagen für das Halten von Hunden, Theoriekurs und praktischen Trainingskurs nennt sich das. Ich kann gut damit leben und mache sowieso mit meinen Hunden das freiwillige HHB.
Siehst, und momentan zeichnet es sich hier ab, das zwar bereits 2 Schritte in die richtige Richtung gegangen wurde, jetzt aber wieder ein Schritt in die falsche Richtung.

Ich hatte bisher als eigene Hunde grundsätzlich immer Rassen, die in meinem Bundesland keinen speziellen Auflagen unterlegen sind.
Bei der Entscheidunsfindung, mit was für einer Rasse ich aber später einmal selbst weiter machen will, war ich auch wieder von meinen Ansprüchen an dem Hund ausgegangen und hatte einige Rassen in die engere Wahl genommen. Auch diesmal war ich wieder bei der Suche nach einem Hund, der hier nicht gelistet ist. Bei den genaueren Recherchen bin ich dann aber doch immer wieder bei der Rasse gelandet, die hier zu den Listenhunden gehört. Also werde ich mich eben doch mit der Hundeverordnung stärker auseinander setzen. Die Auflagen, die mir dabei gestellt werden, stellen für mich auch kein Problem dar. Begrüßen würde ich es jedoch, wenn jeder Hundehalter eine Art "Hundeführerschein" machen müsste.

Zitat:
Übung 7: Anfassen des Hundes
Sich anfassen lassen ist wichtig und kann gelernt werden.
Nein. Den Punkt kann ich nicht nachvollziehen. Warum muss sich ein Hund von jedem Menschen antatschen lassen? Das möchte ich als Person genauso wenig. Ich suche mir auch die Leute aus, die auf Körperkontakt mit mir gehen dürfen.
Natürlich schaue ich selbst als Hundehalter, das mein Hund mit den Menschen keine Probleme hat. Aber ich akzeptiere es auch, wenn er auf Distanz zu Menschen geht und sich nicht von jedem anfassen lassen will. Normal hat der Hund dann auch seine berechtigten Gründe dafür. Bestes Beispiel war mein Ex-Schäfer. Er kam mit allen Tieren und Menschen zurecht, einzige Ausnahme war mein Ex-Schwiegervater. Den hatte er nicht an sich ran gelassen. Ich weiß auch zu gut, warum.
__________________
Christian
Simba, BM, *16.06.2007
Tyson, BM, *24.02.2013

In Gedenken an meinen treuen Kameraden Sunny 02.09.01-31.08.03
Mit Zitat antworten
Antwort


Forumregeln
Es ist dir nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist dir nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist dir nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist dir nicht erlaubt, deine Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.
Trackbacks are aus
Pingbacks are aus
Refbacks are aus



Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 12:55 Uhr.


Dieses Forum läuft mit einer modifizierten Version von
vBulletin® - Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.
Search Engine Optimization by vBSEO ©2011, Crawlability, Inc.

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22