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Zitat von thofroe
Hallo,
sofern ich diese Diskussion verfolgt habe, geht es doch in keinster Weise darum, ob mit dem Hund gearbeitet wird oder nicht.
Es geht doch darum, wieso und weshalb werden diese Hunde kupiert???
Meines Erachtens wurde diese Frage nicht im geringsten beantwortet..des Aussehens wegen? Das wäre nun die armseligste Argumentation einem Hund bewußt Schmerzen zuzufügen!
Mir persönlich fällt kein schlüssiger Grund ein, Hunde die Ohren "abzuschneiden", aber möglicherweise kann man mich ja aufklären...
bin mal gaaanz gespannt was außer dem Aussehen hier aufgeführt wird.
LG Thomas
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Zuerst mal gibt es kein Tier, was die natürliche Evolution durchgemachte hat und Hängeohren trägt. Das hat auch seinen guten Grund, sie sind unpraktisch und behindern hauptsächlich das Tier mit Ohrenentzündungen, Verletzungen und die viel schlechtere Ortung von Beute oder Jägern. Die natürliche Evolution korrigiert diese Fehler von sich aus und es gab schon vor Jahren Beobachtungen wie die Nachfahren von verwilderten Hundepopulationen plötzlich wieder Stehohren hatten.
Es ist nun mal so, dass der Mensch beim Eingriff in die natürliche Entwicklung meist Fehler toll findet und diese vervielfältigt und verfestigt.
Beim Alano Español erklärte mir mein Onkel, der diese Hunde über 60 Jahre gezüchtet und zur Jagd eingesetzt hat, folgendes zum Kupieren von Ohren und Rute: Alano’s sind Hatzhunde die auf Sicht vorwiegend zur Schwarzwildjagd eingesetzt werden. Die Verletzungsgefahr bei den Hunden ist gross, da sich Schwarzwild tagsüber im dichten Unterholz versteckt. Verletzte bis sogar zur Hälfte abgerissene Ohren kamen bei unkupierten Hunden, die durch Unterholz flitzten oft vor. Kupierte Ohren lassen sich eng an den Kopf legen, was Verletzungen enorm verringert.
Das kupieren der Rute hatte einen anderen Grund: damit sie beim Wedeln im Unterholz keine Lärm verursachen und das Wild nicht verscheuchen können.
Das kupieren der Hunde stammt aus Ländern und einer Zeit, die wir mit dem hier und jetzt nicht vergleichen dürfen. Die Wälder waren nicht geräumt und tolle Wege gab es auch nicht. Also wenn jemand behauptet, dass sich Hunde nicht zwangsläufig in unseren Wälder verletzen können hat der Recht, aber wer mal z.B. in den Pyrenäen war und sich diese Wälder angeschaut hat, kann sich vielleicht eher vorstellen, dass sich ein Hund bei solch dornenbesetzten und dichten Unterholz schwere Verletzungen zuziehen kann. Nicht zu vergessen ist, dass diese Hunde für die Jäger in solchen Regionen sehr wertvoll und wichtig sind, die Berufsjäger verdienen mit ihren Hunden einen Teil des Lebensunterhaltes. Hunde die beim Wedeln Wild verscheuchen oder infolge Verletzung nicht eingesetzt werden können kann sich in diesen Regionen niemand leisten.
Noch was zu den Schmerzen. Ich persönlich kenne keinen Jäger oder Züchter, der seinen Hunde durch das Kupieren Schmerzen verursacht hat. Laut ihnen wäre dies eine furchtbare Erfahrung für den Hund in der Prägezeit und wäre für eine vielversprechende (Jagd-)Zukunft nicht gerade förderlich. Das geschieht unter Narkose beim TA. Die Rute wird fachmännisch amputiert und an den Ohren werden die Schnittkannten fein säuberlich vernäht.
Ich weiss, dass einige die Ruten beim Welpen abklemmen, hab aber selber so was noch nie gesehen, kenne auch niemand der das praktiziert.