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Zitat von perro de presa
Hallo luvabulls,
nicht das ich mich hier eigentlich einmischen will,
bei der Eloquenz einiger der hier beteiligten,
verbietet sich das ja auch geradezu.
Aber eine Frage kann ich nicht umgehen, eins lässt mich nicht los,
nicht die – durchaus berechtigten Frage –
was einen Veranstalter dazu bringt in seiner Werbung für eine Veranstaltung ,
von 7 Bildern, 7 mit kupierten Hunden darzustellen,
oder welche Klientel dort damit wohl angesprochen werden soll,
noch warum Hunde die vorgeblich innerhalb der letzten Jahren in Deutschland gezüchtet wurden
– wir haben seit 1987 ein entsprechendes Gesetz und in sofern ist eben nicht alles frei wie hier cdp leichtfertig verkündet –
mit kupierten Ohren zu sehen sind,
ob da jedes mal eine medizinische Indikation für vorlag,
oder die ebenso juristisch bedeutsame Frage,
warum das HEUTIGE kupieren der Ohren
mit dem jagdlichen Bedingungen aus den vergangenen Jahrhunderten,
dem Zustand der damaligen Wälder und der Evolution begründet wird.
Der Einsatz eines jagdlich geführten Hundes aber die Anerkennung der Betreffenden Rasse
im jagdlichen Bereich mit entsprechender Zulassung erfordert
(luvabulls wieviele jagdlich geführte Alanos sind Dir in Deutschland bekannt?),
oder warum man bei Veranstaltungen dieses Vereins gegen die Zahlung von ein paar Euro,
den eigenen Hund als Laie im SchH, respektive VPG, mal herzhaft zubeißen lassen kann,
ohne das Unterordnung auch nur angesprochen wird.
Man also gleich mit der Königsdisziplin dieses „Sportes“ beginnt
ohne die unerlässlichen Grundlagen gelegt zu haben,
nein, dass lasse ich gerne aussen vor, den damit will ich nichts mehr zu tun haben. Zumal die andere Seite nicht sehr viel aufrichtiger ist. Also warum das eine, durch das andere ersetzen? Ich sehe auch nicht die Berechtigung einer Userin hier - die verdiente Zuchthunde, die dem Züchter das Geld gebracht haben - nun als Vermittlungshunde vertreibt, hier über Moral und Anstand zu dozieren.
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Hallo Perro de Presa
Zuerst möchte ich dir zu deinen nicht gestellten Fragen mitteilen, dass ich mich mit keinem Wort zur Veranstaltung oder zum Veranstalter geäussert habe, mir auch keinerlei Gedanken zu den kupierten Hunden oder deren "Trainingsmethoden" auf der verlinkten Page gemacht, noch spricht mich diese Hunderasse oder Szene in irgendwelcher Form oder Art an.
Ich habe mich nur zur Frage, warum man Ohren kupiert, geäussert. Nicht mehr oder weniger. Das, weil ich diese Frage auch vor Jahren mal gestellt habe und es nicht verstand, einbandagierte Welpenohren zu sehen. Ich will damit sagen, dass ich als gut 8-jähriger Knirps gar nicht wusste, dass man Ohren Kupiert und die Erklärung dafür bekam ich von dem, dem ich die Frage gestellt habe. Und diese hab ich hier weitergeben. Wenn du ein paar Beiträge zurück gehst …...
Zur Frage wie viele Alanos jagdlich in Deutschland geführt werden, kann ich dich nur aufs WWW verweisen. Es gibt im Netz verschiedenste fragwürdige Seiten, die Deutsche Hundehalter mit ihren "Saupackern" in den östlich angrenzenden Ländern bei der "Wildschweinjagd" bildlich und mit kleinen Videosequenzen zeigen. Ob es sich dabei um richtige Wildschweinjagden oder Tierquälereien handelt weiss es nicht und interessiert mich auch nicht im geringsten. Wenn du Zahlen von jagdlich geführten Alanos haben möchtest, wären dies vermutlich die richtigen Ansprechpartner für dich.
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Zitat von perro de presa
Aber eins möchte ich doch gerne nachfragen,
dass letzte bekannte Bild eines Alano Espanol datiert auf das Jahr 1914 und 1923
angeblich soll ein letztes Pärchen mal in 1963 im Retiro Park in Madrid vorgeführt worden sein.
Bilder hiervon gibt es jedoch nicht.
Wie soll ich das, mit dieser Aussage in Einklang bringen???
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Mit DNA oder laut Aussage von wem? Wie vertrauenswürdig ist diese Aussage? Ich meine damit, dass vor gut 70 Jahren nicht mal Mastiff’s und Bullmastiff’s mit Sicherheit auseinander gehalten werden konnten. Oder, was hat die Gruppe von Carlos Contera Jahre später gefunden? Es ist nicht nur in Spanien so, dass um die Jahrhundertwende nicht die reine Rasse von Wichtigkeit war, sondern die Funktionalität eines bestimmten Typ Hundes, die durch Selektion unweigerlich einen – ich sage mal lasch - "Standart" hervorbrachte.
Auch wenn man die Beschreibung vom Alant mit seinen drei Richtung zur Klassifizierung zur Hilfe nimmt, käme die Beschreibung noch vielen anderen Hunden aus dieser Zeit sehr nahe.
Der Alano in Spanien ist nie verschwunden. Auch verschiedenste eingetragene Clubs, Vereine, Beiträge in Fachillustrierten über die Rasse und der Jagd bezeugen dies. Ich habe hier ein Scan eines Artikels. Ist er dir bekannt? Ich finde ihn recht interessant.
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Zitat von perro de presa
Kannst Du, luvabulls, mir da helfen?
Mir erklären was Dein Onkel und wo gezüchtet hat?
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Aber gerne. Meine Familie mütterlicherseits stammt aus Zaragoza, der Hauptstadt Aragoniens und dieser erwähnte Onkel hatte in einem Vorort namens Barajas, eine kleine Firma, wo die Hunde in Zwingern untergebracht waren und ab und zu einen Wurf stattfand. Eigentlich stand das Gebäude mitten drin, war umzäunt und unterteilt in mehreren Parzellen. Naja, ist ja nicht so wichtig.
In den Jagdsaisonen zog es ihn nach Luesia, seinem Geburtsort. Das ist ein kleines Nest am Fusse der Pyrenäen, ca.80 km nördlich von Zaragoza.
Er und noch ein gutes Dutzend weiterer Jäger, die ich in der ersten Hälfte meines Lebens kennen gelernt habe, haben laut ihren Aussagen unter anderem auch Alanos para la Monteria gezüchtet. Einige nannten sie auch Alano Jabali, andere nur Alano. Dass diese nicht die einzigen waren, die diese Hunde hielten und züchteten weiss ich daher, weil sie für den Fortbestand ihrer Jagdhunde mit anderen Jagdverbänden im Land geeignete Zuchthunde austauschten und ich schon als Kind einige Male mit durfte um einen neuen Hunde zu holen, die von Züchtern kamen, die nicht gerade in der Nachbarschaft beheimatet waren.
Wie reinrassig diese Hunde waren kann ich dir ganz ehrlich nicht sagen, sondern nur, wie sie die Eigner nannten, dass sie sich vom Körperbau sehr ähnlich waren und ausschliesslich von den mir bekannten Leuten für die Jagd eingesetzt wurden.
Das Gebiet das ich relativ gut kenne beginnt nördlich von Ejea de los Caballeros und geht über den Stausee Yesa hinaus bis an die französische Grenze hinauf. Sehr dünn besiedelt, gebirgig mit grossen Wald- und Wildbeständen. Wenn man da durch die Gegend fährt und sich mal die Zeit nimmt durch eines der kleinen Dörfer zu schlendern wird man immer wieder Jagdhunde verschiedenster Rassen in Innenhöfen, Zwingern oder angekettet antreffen. Von einigen behaupten die Besitzer es seien Alanos. Für mich sehen sie auch danach aus – im Vergleich mit den Hunden, die mein Onkel besass, sehe ich bei denen keine Unterschiede.
Dass diese Menschen mit ihnen Angeben wollen oder mir Märchen erzählen, kann ich nicht glauben, die sind viel zu weit weg von Kommerz, FCI und RSCE, Zuchtpapiere oder irgendwelchen Hundevereine sind denen fremd.