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Alt 23.08.2009, 00:24
luvabulls luvabulls ist offline
König / Königin
 
Registriert seit: 05.08.2006
Beiträge: 651
Standard AW: AVD e.V. Sommertreffen

Zitat:
Zitat von perro de presa Beitrag anzeigen
Denn laut RSCE, die Du selbst ja so gern verlinkst und anführst
(die zudem den Vorteil besitzen im Sekretariat des Präsidenten der RSCE eine Frau A. zu haben,
welche sehr gut Deutsch spricht und schreibt), sagt selbst zur Historie des Alano Espanol,
dass in den 80er Jahren eine Gruppe um Carlos Contera durch sehr umfangreiche Suche
auf eine Anzahl von 300 Tieren der vermeindlichen Alanos in einem Tal im Norden Spaniens gestossen sind,
denen diese Experten mit Hilfe der Universität Cordoba und DNA Tests 22 Hunde
und deren genetisches Material ausgewählt haben.

Nun wäre das also nach Deinen Aussagen alles unnötig,
denn wenn Dein Onkel diese Rasse seit 60 Jahren züchtet.....
Die Spanier würde es sehr interessieren!
Danke für den Hinweis, ich spreche perfekt spanisch und kann mich auch mit ganz anderen in Spanien beheimateten Menschen gut unterhalten. Mein Onkel züchtete ca. 60 Jahre lang Hunde und nicht seit 60 Jahren. Der gute Mann ist mittlerweile weit über 80 Jahre alt und sein letzter Hund ist vor ca. 18 Jahren gestorben. Dies, damit wir auch vom selben schreiben.

Da fehlt noch was: Carlos Contera und sein Gefolge wurden auch in la Estremadura, in Castilla, die Region um Madrid herum und noch weiteren Orten fündig. Sie sind auf viel mehr Hunde von guter Qualität gestossen, als das sie tatsächlich glaubten vorzufinden. Für das Zuchtprojekt suchte sich die Gruppe nur ein paar Hunde heraus, die ihrer Meinung nach am typvollsten waren und entnahmen denen die DNA. Mit ihnen - so behaupten die Leute in den Rassevereinen – habe man den Grundstein zum heutigen Alano Español gelegt. Da stellt sich mit die Frage, wieso diese echter sein sollen, als die Hunde von den Züchtern, die die dafür sorgten, dass Carlos Contera überhaupt Hunde fand? Oder nur weil diese neue Population aus 22 Einzelhunden plötzlich einen sehr engen Genpool hat?
Noch so nebenbei: die berühmten 300 Hunde aus dem Norden fand man nicht ein einem Tal, sondern in einigen Tälern eines Gebietes im Baskenland namens Encartaciones. Ich finde das sehr wichtig zu erwähnen, denn ob die reiner oder typvoller waren als die, die einige Gebirgszüge westlich davon beheimatet waren mag ich zu bezweifeln…. Ach so, das ist (für Spanische Verhältnisse) gleich ums Eck vom damaligen Jagdgebiet meines Onkels und seinen Jagd- und Zuchtkollegen. Aber bei ihm waren sie nicht.

Ich rate dir einfach mal deinen nächsten Urlaub in diesen herrlichen Regionen zu verbringen. Ich glaube du wärst überrascht, was du dort alles zu sehen bekämst. Nur wenn du aber glaubst, das Alanos in Spanien nur dann die Authentizität aufweisen können, weil Zuchtpapiere des RSCE vorliegen, wirst du dort keine Hunde finden, die deinen Vorstellungen entsprechen.


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Zitat von perro de presa Beitrag anzeigen
Nach dieser Einordnung kannst Du von der französischen Bulldogge, Bulldog, Bullenbeisser,
Brabanter, Boxer, Deutsche Dogge, Cane Corso, Mastino, Bordeauxdogge bis hin zum Mops
alle als „verschiedene Schläge“ einer Rasse ansehen.
Nicht so ganz. Schläge ist vielleicht nicht der ganz korrekte Begriff hierfür und ich sollte besser von Landschlägen sprechen. Diese entstehen ja durch Anpassung an ihren Anforderungen, geographische Lagen und teilweise mit Einkreuzung bereits vorhandener Hunden.
Bulldog und Bullenbeisser bezeichnen ohne genaueren Zusatz den Verwendungszweck. Der Brabanter kommt dem schön näher und könnte durchwegs ein Landschlag vom damaligen Alano sein, von dem man behauptet im ganzen Mittelmeerraum verbreitet gewesen zu sein und die Vorfahren einiger modernen Molosserrassen zu sein. Aber darüber streiten sich ja sogar noch die Fachleute. Der Mops aus deiner Aufzählung bildet da die Ausnahme, er soll laut Kenner der Rasse vermutlich aus China stammen.

Ich finde, dass wenn man sich (80-100 Jahre) alte Bilder und Fotos von BX, MAN, DD, AE und dem EB anschaut, sieht man schon eine für meine Meinung grosse Ähnlichkeit. Sogar Fachleute haben Mühe die „Rasse“ dem richtigen Bild zuzuordnen.


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Zitat von perro de presa Beitrag anzeigen
Dies ist einfach schlicht Unwahr.
In einigen Spanischen Hundeforen habe ich vor ein paar Jahren eine Diskussion mitverfolgt. Es ging um die erste Ausstellung nach der vorläufigen Aufnahme des Dogo Canario durch den FCI. Ich bin mir nicht mehr ganz sicher ob sie die war, die im Frühjahr 2002 in Malaga stattfand. Jedenfalls gab es Tumulte und Proteste sehr vieler Züchter, da sich einige weigerten ihre Hunde umzubenennen, noch war so richtig klar welche Hunde nun wie bezeichnet werden sollen. Der Verein war überfordert und es wurde entschlossen die Hunde gemeinsam zu richten. Da diese Diskussionen in verschiedensten spanischen und später auch deutschprachigen Foren zu verfolgen war, ging ich davon aus, dass dies der Wahrheit entsprach. Mehr kann ich dazu nicht sagen, sondern nur das was ich beim durchstöbern der Foren mitbekommen haben. Ich fand das Thema für mich auch nicht so wahnsinnig wichtig, als dass ich es von der RSCE hätte bestätigen lassen sollen. Sollten diese Angaben tatsächlich falsch gewesen sein, tut es mir sehr leid, hier den Lesern falsche Informationen vorgesetzt zu haben.


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Zitat von perro de presa Beitrag anzeigen
Nur all dies hat rein gar nichts mit dem hier in Deutschland propagierten Alano und seinen Vereinen hier zu tun.
So ähnlich habe ich das bei einem meiner vorherigen Beiträge auch geschrieben.
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