AW: Verschiedene Fragen zum Bullmastiff
Hallo
Die meisten Bullmastiffs werden um die 6-8 Jahre alt, alles was älter wird, sind schon ausnahmen.
Ich würde mir einen Züchter suchen, der nicht nur HD, sondern auch ED röntgt. Es gibt auch Züchter, die noch das Herz untersuchen lassen. Also, darauf achten, dass der Züchter mehr untersuchen lässt als die vorgeschriebene HD.
So verträglich wie hier beschrieben, sind oft nur die jungen Bullmastiffs. Auf Ausstellungen sind die meisten Hunde auch verträglich, weil es eh schon stressig genug ist und sie abgelenkt sind, obwohl es auch auf Ausstellungen schon oft genug Konflikte gab. Deshalb wird auch immer wieder darauf hingewiesen, die Hunde an der Leine zu führen.
Ich würde auch von zwei Bullmastiff Rüden abraten, da gibt es meistens Probleme und früher oder später landet dann einer in der Notvermittlung. Bei Hündinnen kommt es darauf an, ob sie zusammen aufwachsen. Sehr viele Bullmastiffs leben mit anderen Hunden zusammen, aber die sind meistens auch kleiner. Rüde/Hündin ohne Probleme, alles andere „kann“ Probleme geben und dann muss immer einer gehen - erlebe ich leider zu oft in der BM Notvermittlung.
Aber auch gute BM-Züchter raten davon ab, Rüde/Rüde oder Hündin/Hündin zu halten, weil es einfach zu oft Probleme gab/gibt. Natürlich gibt es Ausnahmen, aber mir wäre das Risiko zu hoch, mich von einem Hund dann trennen zu müssen. Das hat auch nichts mit guter Aufzucht oder Erfahrung zu tun. Bestimmte Wesenszüge lassen sich auch durch eine sehr gute Erziehung nicht verändern, sind sicher handelbar, aber nicht abzuschalten.
In dem Buch „Molosser“ von Walt Weise ist der Bullmastiff eigentlich noch sehr gut und ehrlich beschrieben. Dort steht auch, dass der Bullmastiff Rüde schon gerne stänkert und eine sehr gute Erziehung unumgänglich ist.
Sehr viele Bullmastiffs sind auch wesenschwach, ängstlich oder sehr schreckhaft. Da würde ich mir die Eltern ganz genau ansehen, wie die vom Wesen sind.
Die beschriebenen Wesenszügen, Nervenstärke, Selbstkontrolle und Gelassenheit können die wesentlichen Kriterien bei einem Bullmastiff sein, aber das setzt eine gute und konsequente Erziehung voraus. Auch ein Bullmastiff ist „nur“ ein großer wehrhafter Hund, der sehr gut erzogen werden muss. Leider wurden auch schon viele Bullmastiffs mit nicht mal 2 Jahren eingeschläfert, weil die Besitzer in der Erziehung total versagt haben. Anfangs mag es ja lustig sein, wenn ein kleiner Bullmastiff knurrt oder beißt, aber später einen randalierenden 60 oder 70 Kilo Bullmastiff an der Leine zu haben, ist alles andere als lustig.
Ein Bullmastiff ist ein toller Hund, aber auch kein so einfacher wie sie immer gerne beschrieben werden.
Ich würde auch davon abraten, einen Bullmastiff im 1 oder 2 Stock zu halten, wenn man NICHT die Möglichkeit hat, dass der Hund im Krankheitsfall auch mal im Erdgeschoss schlafen oder leben kann. Der Hund muss ja nicht einmal was an den Gelenken haben, es reicht ja schon eine OP, oder eine Verletzung an den Fußballen. Kein Mensch trägt einen 60 oder 70 Kilo Hund dreimal am Tag in den ersten oder zweiten Stock. Ich finde es unverantwortlich nicht daran zu denken, bei dieser Masse an Hund. Aber auch hier gibt es genug Beispiele bei den Nothunden, die weg mussten, weil sie die Treppen nicht mehr laufen konnten.
Bei den Anschaffungspreisen geht es von 1.500 bis weit über 2.500 Euro. Das wird gerne so erklärt, dass der Hund gute Aussichten auf einen Champion hat und eigentlich in der Zucht bleiben sollte.. also aufpassen, bei solchen Aussagen, ist nur Abzocke.
Die Kosten beim Tierarzt sind natürlich immer höher als bei kleinen Rassen und meistens wirds teuer, weil die Mengen enorm sind.
Das sollte man alles bedenken, bevor man sich für einen Bullmastiff entscheidet. Wie gesagt, eine tolle Rasse aber nicht immer so einfach, wie beschrieben.
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