Zitat:
Zitat von thofroe
Hallo,
da mich das Thema interessiert, habe ich mal eine für mich verständliche Definition rausgesucht.
Diese Definition entstammt Frau Birgit Lehnen(Beta-Dog).
Zitat: Die absolute Reizschwelle ist der Wert, unterhalb dessen kein Reiz wahrgenommen wird oder keine Reaktion erfolgt.
Analog dazu kann man sagen: Die Reizschwelle ist der Punkt, ab dem ein Hund auf einen Reiz reagiert.
Ob ein Hund auf einen Reiz reagiert hängt von zwei Faktoren ab:
1. der Stärke des wahrgenommenen Reizes
2. der Bereitschaft des Hundes, auf diesen Reiz zu reagieren
Fazit: Hat ein Hund eine hohe Reizschwelle, dann reagiert er nur auf relativ starke Reize; ein Hund mit niederer Reizschwelle reagiert schon auf schwache Reize.
LG Thomas
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Die Definition von Frau Lehnen widerspricht aber – in Anbetracht meiner Beobachtungen von mehreren Hunden – dem natürlichem Verhalten dieser.
Frau Lehnen schreibt laut deinem Zitat:
Zitat:
Zitat von thofroe
Die absolute Reizschwelle ist der Wert, unterhalb dessen kein Reiz wahrgenommen wird oder keine Reaktion erfolgt.
Analog dazu kann man sagen: Die Reizschwelle ist der Punkt, ab dem ein Hund auf einen Reiz reagiert.
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Und das finde ich so nicht ganz richtig.
Wären die Reaktionen auf Reize Automatismen, wäre es vermutlich so richtig. Aber es sind keine Automatismen, der Hund entscheidet ob er auf einen Reiz reagiert oder nicht. Wohlgemerkt, reagieren ist nicht gleich wahrnehmen. Ein Reiz muss ja erstmals wahrgenommen werden und nur da spricht man doch von der Reizschwelle. Wann nehme ich einen Reiz war oder nicht (z.B. schwerhörige oder kurzsichtige sicher später). Das heisst, dass die Wahrnehmung von Reizen nichts mit einer möglichen Reaktion zu tun haben muss, denn das wäre ja nur eine mögliche Folge dessen.
Beispiel 1: Eine Lichtschranke reagiert auf Unterbruch und gibt ein Signal weiter, der eine weitere Aktion zur folge hat (im Normalfall). Obwohl eigentlich in der Automation nicht von einem Reiz gesprochen wird, löst der Impuls automatisch etwas aus (Licht ein, Türe auf, etc). Automation –Automatismen…..
Beispiel 2: Gandalf ist sehr verfressen und wie ich schon weiter oben beschrieben habe reagiert er auf bestimmte Geräusche sehr sensibel. Ich lege drei verschiede Plastiktüten in der Küche bereit, setze mich anschliessend an den PC im Wohnzimmer und warte bis er schläft. Eine dieser Tüten nutze ich um die Leckerlis mitzunehmen wenn wir unsere Runden drehen, ne andere ist für die Kotaufnahme und die dritte ist eine Einkaufstüte die er wohl kennt aber mit nichts verknüpft. Irgendwann schleiche ich dann in die Küche und nehme zuerst die Kottüte und zerknittere sie in dem ich sie in die Hand lege und eine Faust mache. Nichts. Eine gute Minute später die Einkaufstüte. Wieder nichts. Eine weitere Minute später nehme ich die Leckerlitüte in die Hand und es dauert keine fünf Sekunden bis er schwanzwedelnd bei mir steht und seine Nase an meine Hand drückt.
Die stärke der drei Reizen – hier das zerknittern der drei verschiedenen Tüten – waren alle gleich und wurden alle, da bin ich mir ganz sicher, von meinem Hund wahrgenommen. Und trotzdem hat nur eine Tüte eine Reaktion bei ihm ausgelöst. Die Reizschwelle kann sich nicht von einer zur anderen Minute verändern und niemand hat Gandalf bei dem Test etwa die Ohren zugehalten.
Ich glaube dass dieser "Irrtum“, die Reizschwelle mit einer Reaktion des Hundes in Verbindung zu bringen aus der Zeit stamm, als die Hunde nach alter Manier abgerichtet wurden: den Hund vom Figuranten so lange
reizen zu lassen, bis er sich gewehrt und zugebissen hat.