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Die Definition von Frau Lehnen widerspricht aber – in Anbetracht meiner Beobachtungen von mehreren Hunden – dem natürlichem Verhalten dieser. Frau Lehnen schreibt laut deinem Zitat: Zitat:
Wären die Reaktionen auf Reize Automatismen, wäre es vermutlich so richtig. Aber es sind keine Automatismen, der Hund entscheidet ob er auf einen Reiz reagiert oder nicht. Wohlgemerkt, reagieren ist nicht gleich wahrnehmen. Ein Reiz muss ja erstmals wahrgenommen werden und nur da spricht man doch von der Reizschwelle. Wann nehme ich einen Reiz war oder nicht (z.B. schwerhörige oder kurzsichtige sicher später). Das heisst, dass die Wahrnehmung von Reizen nichts mit einer möglichen Reaktion zu tun haben muss, denn das wäre ja nur eine mögliche Folge dessen. Beispiel 1: Eine Lichtschranke reagiert auf Unterbruch und gibt ein Signal weiter, der eine weitere Aktion zur folge hat (im Normalfall). Obwohl eigentlich in der Automation nicht von einem Reiz gesprochen wird, löst der Impuls automatisch etwas aus (Licht ein, Türe auf, etc). Automation –Automatismen….. Beispiel 2: Gandalf ist sehr verfressen und wie ich schon weiter oben beschrieben habe reagiert er auf bestimmte Geräusche sehr sensibel. Ich lege drei verschiede Plastiktüten in der Küche bereit, setze mich anschliessend an den PC im Wohnzimmer und warte bis er schläft. Eine dieser Tüten nutze ich um die Leckerlis mitzunehmen wenn wir unsere Runden drehen, ne andere ist für die Kotaufnahme und die dritte ist eine Einkaufstüte die er wohl kennt aber mit nichts verknüpft. Irgendwann schleiche ich dann in die Küche und nehme zuerst die Kottüte und zerknittere sie in dem ich sie in die Hand lege und eine Faust mache. Nichts. Eine gute Minute später die Einkaufstüte. Wieder nichts. Eine weitere Minute später nehme ich die Leckerlitüte in die Hand und es dauert keine fünf Sekunden bis er schwanzwedelnd bei mir steht und seine Nase an meine Hand drückt. Die stärke der drei Reizen – hier das zerknittern der drei verschiedenen Tüten – waren alle gleich und wurden alle, da bin ich mir ganz sicher, von meinem Hund wahrgenommen. Und trotzdem hat nur eine Tüte eine Reaktion bei ihm ausgelöst. Die Reizschwelle kann sich nicht von einer zur anderen Minute verändern und niemand hat Gandalf bei dem Test etwa die Ohren zugehalten. Ich glaube dass dieser "Irrtum“, die Reizschwelle mit einer Reaktion des Hundes in Verbindung zu bringen aus der Zeit stamm, als die Hunde nach alter Manier abgerichtet wurden: den Hund vom Figuranten so lange reizen zu lassen, bis er sich gewehrt und zugebissen hat. |
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Ja es sind drei verschiedene Typ Tüten verschiedenster Hersteller und natürlich wird er es mit essen verknüpfen. Mir ging es aber darum das die Aussagen "niedrige / hohe Reizschwelle nichts mit einer Rasse oder Typ Hund zu tun hat. Ich denke das alle normal gehaltenen und gesunden Hunde die etwa gleiche Reizschwelle besitzen, jedoch aber verschiedene Hemmschwellen um auf empfangenen Reiz zu reagieren. Interessant ist auch das der Ausdruck Reizschwelle im Zusammenhang mit Reagieren praktisch nur in Hundeliteratur/Wesen/Ausbildung anzutreffen ist. Liest man in Sachbüchern oder auch im Wikipedia, wird Reizschwelle mit der Empfänglichkeit eines Reizes erklärt und nicht mit der Aktion oder Verhalten danach. |
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ich habe mal was rausgesucht, was möglicherweise Fragen beantworten kann. ![]() Zitat von Prof. Dr. Irene Stur; Institut für Tierzucht und Genetik Veterinärmedizinische Universität Wien:"Sowohl Aggression als auch REIZSCHWELLE eines Hundes sind zwar grundsätzlich genetisch verankert, werden aber durch Umwelt- und Haltungsbedingungen verändert." LG Thomas |
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Natürlich, da hast du vollkommen recht. Pawlow bezeichnete das erlernen von Reiz-Reaktions-Mustern als Konditionierung.
Nur habe ich diese Aktion mit Gandalf nicht durch Wiederholungen gelernt und genau so wenig bekommen meine Hunde im Haus Leckerlie aus dieser sorte Tüte. Er hat da auch kein Leckerchen aus dieser Tüte bekommen, die war neu und noch leer. Aber trotzdem reagiert er - egal wann und wo - nur auf diese Sorte oder ihm unbekannte. Vermutlich in der Hoffnung dass diese doch was leckerer erhalten. Doch was hat das nun mit der Reizschwelle zu tun? Hat mein Hund nun eine hohe oder tiefe? Ist sie Rassetypisch oder ist er eine Ausnahme unter den Mastiffs? Du verstehst was ich meine? ![]() |
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Klar dürfen Autoren dies weiterhin erwähnen. Vielleicht ist es einfach die Moderne und der Fortschritt, die es erlauben Ausdrücke und Wörter so zu benutzen, das wohl das Sinngemässe nicht unbedingt damit gemeint wird, aber gut für neue Errungenschaften, Erfindungen oder Entdeckungen taugt. Immerhin halten wir uns ja auch etwas handliches/bequemes ans Ohr und telefonieren sogar damit. Und wir reiten auf einer imaginäre Welle durch eine Welt aus Bits und Bytes, und das ohne dabei nass zu werden.
Ich meine damit, dass die Autorin Birgit Lehnen sich im Zitat von Thomas ja nur ihre Freiheit nimmt was zu erklären, was eigentlich nirgends gut erklärt gibt (der erste, von Thomas weggelassenen Satz, finde noch fast besser als ihre Erklärung ![]() Zitat:
Gustav Theodor Fechner (Physiker und Natur-Philosoph, 1801-1887) erklärt in einem seiner Werke das mit dem Reiz und der Reizschwelle sehr gut: Zitat:
Quelle Mein kleiner Bub, halt ein richtiger Molosser! ![]() Zitat:
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Also, einiges hört sich hier nach Schlüsselreiz oder Auslösereiz an.
Laut Coppinger (siehe "Hunde") wird "Verhalten" genetisch weitergegeben. Er schreibt in den Zusammenhang insbesondere von Border Collies (aus Arbeitslinien) und HSH (aus Arbeitslinien), bei denen die Konfrontation mit gewissen Auslösereizen in der sensiblen Phase (?) von Nöten ist - damit das erwünschte, genetisch fixierte Verhalten auch zu Tage tritt. Die meisten Verhaltensweisen sind nach Coppinger Modifikationen der Jagdsequenz, welche sich in verschiedene Teilstücke zerlegen lässt. Ansonsten finde ich die Beschreibung von Irene Stur-Sommerfeld auch am "treffensten". Ich glaube auch fest, dass Hunde verschiedene "Schwellen" haben, wo sie auf etwas reagieren und das sowas bei einigen Rassen gehäuft oder eben nicht anzutreffen ist. Bei der Umweltprägung muss man m.E. sehr vorsichtig sein, dass man Gehorsam nicht mit dem Charakter verwechselt... Interessantes Thema ![]() |
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Richtig, das sehe ich genau so.
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Ja, das wird leider oft als Entschuldigung genutzt. |
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