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Alt 20.11.2009, 00:46
luvabulls luvabulls ist offline
König / Königin
 
Registriert seit: 05.08.2006
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Standard AW: niedrige Reizschwelle / hohe Reizschwelle

Zitat:
Zitat von Ronja Beitrag anzeigen
Dann sollte man in Büchern die Reizschwelle besser nicht mehr erwähnen?
Klar dürfen Autoren dies weiterhin erwähnen. Vielleicht ist es einfach die Moderne und der Fortschritt, die es erlauben Ausdrücke und Wörter so zu benutzen, das wohl das Sinngemässe nicht unbedingt damit gemeint wird, aber gut für neue Errungenschaften, Erfindungen oder Entdeckungen taugt. Immerhin halten wir uns ja auch etwas handliches/bequemes ans Ohr und telefonieren sogar damit. Und wir reiten auf einer imaginäre Welle durch eine Welt aus Bits und Bytes, und das ohne dabei nass zu werden.

Ich meine damit, dass die Autorin Birgit Lehnen sich im Zitat von Thomas ja nur ihre Freiheit nimmt was zu erklären, was eigentlich nirgends gut erklärt gibt (der erste, von Thomas weggelassenen Satz, finde noch fast besser als ihre Erklärung ):

Zitat:
Zitat von Birgit Lehnen Beitrag anzeigen
Immer wieder hört man den Begriff "Reizschwelle". Dennoch ist dieser Begriff in fast keinem Hundebuch erklärt oder definiert und wird in allen möglichen und unmöglichen Zusammenhängen ge- bzw. missbraucht. Die Reizschwelle definiert sich wie folgt:
Die absolute Reizschwelle ist der Wert, unterhalb dessen kein Reiz mehr wahrgenommen wird oder keine Reaktion mehr erfolgt.
Analog dazu kann man sagen:
Die Reizschwelle ist der Punkt, ab dem ein Hund auf einen Reiz reagiert.
Das grün markierte finde ich korrekt, das rote ist in meinen Augen ihre eigene Interpretation. Vielleicht hat sie es ja auch irgendwo abgeschrieben....

Gustav Theodor Fechner (Physiker und Natur-Philosoph, 1801-1887) erklärt in einem seiner Werke das mit dem Reiz und der Reizschwelle sehr gut:

Zitat:
Zitat von Fechner Beitrag anzeigen
Unter Reiz versteht man jede Einwirkung- auf das
Nervensystem, z. B. eine Aetherschwingung, die das Auge, eine Luftschwingung, die das Ohr trifft, eine Berührung der Haut, einen elektrischen Strom durch unsere Muskeln.
Im allgemeinen ist ein solcher Reiz, welcher objektiv wissenschaftlich festgestellt und gemessen werden kann, zugleich mit einer Empfindung verbunden, die nur das betreffende Subjekt wahrnimmt; es empfindet Licht, Schall, Widerstand, Spannung u. s w. Diese subjektiven Empfindungen lassen sich ihrer verschiedenen Stärke nach schätzen, und diese wächst im allgemeinen mit der Grösse des Reizes. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass es sehr viele Reize gibt, denen eine Empfindung nicht entspricht, obgleich ein Reiz ganz derselben Art, wenn er nur gross genug ist, sehr wohl wahrgenommen wird. Diese Grenze, welche ein Reiz erreichen muss, damit er als Empfindung auftritt, heisst die Schwelle des Reizes.

Ein Stäubchen, das auf unsere Hand fällt, bemerken wir nicht; der auf die Haut ausgeübte Druck muss eine gewisse Höhe, die Reizschwelle erreichen, ehe er uns bemerklich wird. Andere Beispiele sind folgende: „Mag eine Substanz noch so bitter schmecken, in homöopathischer Verdünnung merkt niemand etwas davon. Die Luft ist stets mit Gerüchen und Geräuschen aller Art erfüllt, doch scheint uns die Luft rein und still, so lange die Stärke der Gerüche, der Geräusche, nicht eine gewisse Grenze, die Schwelle, übersteigt. Wenn eine Raupe im Walde nagt, hören wir es nicht, wenn ein allgemeiner Raupenfrass ist, hören wir es, weil die Schwelle damit überstiegen wird." Aber auch Reize, welche über der Schwelle liegen, können noch unbemerkt leiben, falls sie sich nämlich von anderen Reizen nicht genügend unterscheiden; diese zweite Art der Schwelle heisst die Unterschiedsschwelle.

Quelle





Zitat:
Zitat von Ronja Beitrag anzeigen
Gandalf hat ne hohe Reizschwelle, er hat die Tüten nicht zerfetzt
Mein kleiner Bub, halt ein richtiger Molosser!



Zitat:
Zitat von thofroe Beitrag anzeigen
ich habe mal was rausgesucht, was möglicherweise Fragen beantworten kann.
Zitat von Prof. Dr. Irene Stur; Institut für Tierzucht und Genetik Veterinärmedizinische Universität Wien:"Sowohl Aggression als auch REIZSCHWELLE eines Hundes sind zwar grundsätzlich genetisch verankert, werden aber durch Umwelt- und Haltungsbedingungen verändert.
Das sehe ich genau so - danke dafür.
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