So, nach einem zweiten "Vorfall" frage ich euch jetzt mal um Rat, was ihr machen und wie ihr reagieren würdet, oder wie ihr die Situation einschätzt.
Morgen hole ich mit Amber zusammen täglich den Kleinhund (N.) ab, den ich seit ca. März/April diesen Jahres (fast) täglich betreue, und zwar immer, wenn die Besitzer arbeiten müssen. Ab 7 Uhr morgens und bis ca. 16 Uhr nachmittags hat Amber somit einen Spielgefährten, jedoch nie am Wochenende, nie am Abend oder Nachts.
Seit 1-2 Wochen zeigt sie jedoch morgens, wenn ich also mit beiden zusammen nach Hause laufe, ein Verhalten, dass ich auf jeden Fall unterbinden möchte: sie beschützt den Kleinhund gegenüber Rüden wie auch Hündinnen. Ob sie es auch gegenüber Menschen tut oder tun würde, habe ich noch nicht "ausprobiert", will es aber auch wenn möglich nicht testen! Leute, die öfter vorbeikommen und die beide Hunde kennen, lässt sie anstandslos mit N. knuddeln, d.h. sie findet es ok, wenn sie nicht alle Aufmerksamkeit für sich bekommt (die bekommt sie ja von mir
).
Situation vor ein paar Tagen: Boxerrüde kommt des Weges, Boxerrüde und N. beschnuppern einander, Boxerrüde (der absolut nicht verträglich ist mit Rüden, aber N. bisher mochte, wahrscheinlich weil dieser noch nicht geschlechtsreif ist!?) fängt diesmal an zu knurren, N. verteidigt sich mit bellen und rumspringen, welches ich unterbinde, Amber macht einen Satz nach vorn, keift den Boxerrüden an, dann haben die andere HH und ich den Abstand deutlich vergrößert und ich bin kurz darauf mit den beiden an der Leine (beide Hunde sind immer angeleint auf der Strecke) gegangen. Das Gehen verlief auh problemlos, Amber war nicht aufgebracht o.ä., sondern lief ganz relaxt neben mir her. Im Nachhinein fand ich die Situation in Ordnung, in dem Sinne, dass ich einfach keinen Hund mehr an Amber oder N. schnuppern lasse, sondern straff vorbeigehe.
Gerade eben gab es aber zwei Situationen, die mir zu denken gegeben haben. Beide mit Hündinnen.
Die erste Situation konnte ich gut händeln, indem ich beide Hunde nicht zu der Hündin der HH gelassen habe. Ich blieb aber stehen, weil die HH recht nett ist und gerne einen kurzen Plausch hält, und ich es mir hier auch nicht mit allen Leuten vergraulen will indem ich sie vor den Kopf stoße
.
Außerdem: ich muss ja wohl auch mit 2 Hunden mal stehenbleiben können!
N. lief dann ein Stück in Richtung der anderen Hündin, daraufhin habe ich ihn kürzer genommen, denn Amber kam schon wieder auf die andere Hündin zugelaufen, und mit zwei Leinen kann ich absolut kein Gezanke haben. Abstand also wieder vergrößert, zu Ende geredet, und dann gings weiter.
Die zweite Situation hat mich dann aber doch schockiert. HH mit Boxerhündin kommt des Weges (seine Hündin ist "zickig" und beschützt ihn gegen Mensch und Hund, nicht so extrem, dass man Angst haben muss, aber seit ich ihn kenne und das weiß, dürfen die Hunde keinen Kontakt haben, sondern wir laufen aneinander vorbei, und rufen nur kurz "Guten Morgen!" o.ä.). Wir gehen -wie immer- vorbei. N. hängt aber ein bisschen hinterher, Boxerhündin schnuppert an N. (ich hab das nur so halb mitbekommen), und obwohl wir schon mehr oder weniger dran vorbei waren, kommt plötzlich Amber zurück, hängt sich in die Leine und droht der anderen Hündin massiv, mit aufgestelltem Kamm, Gebell!(Amber bellt normalerweise vielleicht 1x/Monat), Zähne fletschen, also es sah echt gefährlich aus, und sie machte auf mich auf den Eindruck, als wäre das für sie nicht so schnell gegessen. Ich hab dann so schnell wie es mir in diesem überraschenden Moment möglich war "NEIN!" geschrien und an der Leine geruckt (anders hätte sie das nie mitgekriegt, da bin ich mir ziemlich sicher), und sie hat- glückerlicherweise- sofort aufgehört (und frustriert begonnen Gras zu fressen ...). Der andere HH meinte dann, dass Amber aber aggressiv geworden ist, aber ich sag mal ein zähnefletschender Hund sieht immer irgendwie "aggressiv" aus...
Nichtsdestotrotz finde ich das alles ABSOLUT NICHT GUT, da Amber ja anscheinend auch so reagiert, wenn ein gewisser Abstand besteht.
Clickerbuch wird in den nächsten Tagen gekauft, und ich werde damit so bald wie möglich anfangen, um auch in diesen Situationen clickern zu können und damit etwas zu bewirken.
Von nun an gehts -wenn ich mit beiden Hunden unterwegs bin- nur noch an anderen Hunden vorbei, kein stehenbleiben oder langsamer werden mehr!
Habt ihr noch weitere Tipps???
Übrigens: eine weitere Hündin, die wir morgens im Moment täglich treffen, weicht Amber unsicher und ängstlich aus. Entweder es stellt sich ein Kamm auf, und sie läuft im großen Bogen über eine Wiese, oder sie versucht sich hinter Herrchen zu verstecken (der sie dann aber setzen lässt, während ich stramm vorbeigehe mit beiden Hunden). Kürzlich ist sie sogar durch einen fremden Garten gelaufen, um Ambers Weg nicht direkt zu kreuzen. Und das OHNE, dass jemals was gewesen wäre. Wir haben zwar ein paar Mal beide Hunde abgeleint, aber da gab es nur kurz Kontakt, beschnüffeln, und dann ging jeder wieder "seines Weges". Kann es sein, dass ich in dieser Hinsicht irgendwelche Zeichen bei Amber übersehe(n habe)? Irgendwie muss sie ja einen dominanten Eindruck auf die Hündin machen? Ein anderer Rüde lässt sich von Amber auch sämtliches Lieblingsspielzeug wegnehmen und jault dann und traut es sich nicht zurückzuholen.