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Alt 21.08.2010, 15:45
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Guayota Guayota ist offline
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Standard AW: Leipzig Hundeshow Peta dreht durch

@Monty: Ich danke dir!

Helge,
Ich sehe mich ein bisschen in der Pflicht, weil ich damit angefangen habe, das Diskussionsniveau wieder auf ein einigermassen erträgliches Level zu bringen, darum wirst du von mir im Folgenden kein „ad personam“ mehr lesen. Wie du damit umgehst, überlasse ich selbstverständlich dir.

Also dann.
Zitat:
Wie steht PETA zu einer speziellen Gesetzgebung für „Kampfhunde“?
PETA möchte keinen Pitbull oder anderen sogenannten Kampfhund aus einem schönen Zuhause reißen! Alles was wir wollen ist, noch mehr ungewollte Welpen zu vermeiden. Genau wie wir uns für eine rechtliche Verpflichtung zur Kastration von allen Hunden (und Katzen) einsetzen, da dies der effektivste Weg ist, die Überpopulation sogenannter Haustiere und ihre tragischen Konsequenzen zu bekämpfen, unterstützt PETA auch ein Zuchtverbot von „Kampfhunden“. Außerdem setzt sich PETA für Einschränkungen oder ein Verbot der „Haltung“ jener Hunde ein, das jedoch nicht die Tiere betreffen sollte, die bereits in einem guten Zuhause leben. Mit anderen Worten sind wir also für ein Gesetz, mit dem die Hunde, die kastriert sind und in einem schönen Zuhause leben, auch den Rest ihres Lebens dort bleiben können, aber keine neuen Hunde mehr gezüchtet werden, die verstärkt potentiellem Missbrauch ausgesetzt sind.
(Zitat: Peta HP)

Meine Interpretation zur Diskussion: Peta möchte gewisse Hunderassen nachhaltig ausradieren, über eine Kastrationspflicht, über ein Zuchtverbot und mittels Hundegesetzen, weil Peta verhindern möchte, dass diese Hunde ausgebeutet und missbraucht werden.

Meine persönliche Meinung dazu:
1. Zuchtverbote
Wenn aus einem Wurf bei einem Züchter auch nur für ein Welpe Gefahr besteht, nur aufgrund seiner Rassezugehörigkeit im Tierheim zu landen und dort evt. ein ganzes Leben zu verbringen, darf diese Zucht nicht stattfinden. Egal ob da eine Tradition dahinter steht, oder nicht. Hundegesetze und Rasselisten, Auflagen an die Halter, 600 Euro Hundesteuer im Jahr, Maulkorbzwang, Leinenpflicht, Stigmatisierung in der Gesellschaft und unverantwortlich Halter verstärken diese Gefahr und machen somit die Zucht in meinen Augen unverantwortlich. Auch eine „Neuproduktion“ bei den Vielen der gleichen Rasse, die in den Tierheimen sitzen und keinen Platz haben, darf nicht aus der Balance geraten.
Darum bin ich für – ich zitiere mich selbst aus dem Jahr 2009:
- Verbot von "privater Hundevermehrung" mit empfindlichen Strafen und unter Mithilfe einer aufmerksamen Öffentlichkeit. So empfindlich, dass auch der Bauer seine läufige Hündin lieber "wegsperrt" und der Papa seinen Kids das "Wunder vom Leben" lieber wieder an Blümchen und Bienchen verbildlicht.
- Ein Heimtierschutzgesetzt, das u.a. strenge Regel zur Gründung eines Vereins zum Zwecke der Hundezucht (Tierzucht) vorsieht und diese Vereine und deren Züchter durch eine unabhängige Instanz ständig kontrolliert und überwacht wird. Auch den VDH und alle Dissi-Vereine - von mir aus "Projekte" mit Verein nicht ausgeschlossen. Die Instanz wird von allen Vereinen finanziert. Hundehändler oder Welpenfabriken haben keine Chance - das Wohl der Hunde steht im Mittelpunkt - nicht das der Züchter.
- Hohe, nein sehr hohe Einfuhrzölle von Hunden, auch innerhalb der EU.
- Herkunftsnachweis (bei Nothunden der Tierschutzverein) und Chip erforderlich beim Anmelden eines Hundes auf der Gemeinde.
- Dringend notwendige Änderungen in der Rassehundezucht vornehmen (Standards "aufweichen", Einkreuzen ähnlicher Rassen oder (noch vorhandenen) Landschlägen, Deckrüdenlimitierung usw. usw. anderes Thema),
- "Trendanalysen" für alle Rassen, um eine Überproduktion zu verhindern.
- Sofortige Abschaffung der Rasselisten - dafür Vorschläge von Experten zu dem Thema aufgreifen.

2. Rasselisten/Hundegesetze
Meiner bescheidenen Meinung nach hat die Einführung der Rasselisten Not und Elend nach sich gezogen. Tausende wurden und werden in den Tierheimen abgegeben, aus oben genannten Gründen.
Rasselisten, Hundegesetze und Steuern treffen auch die Menschen, die einem z.B. Not-Pitbull eine Chance geben. Das darf nicht sein – klares Nein von mir an dieser Stelle.

3. Kastrationspflicht
In meinen Augen ist das in den US nicht mehr anders unter Kontrolle zu bringen. Kastrationen in den Tierheimen und bei Nothunden: Für mich ein klares JA.
Eine Kastrationspflicht in den Privathaushalten könnte man mit dem Zuchtverbot umgehen.

4. Euthanasie der Überproduktion in den US
Leider Gottes unumgänglich.


Jetzt kannst du mit mir gerne über meine Meinung diskutieren, denn jetzt habe ich sie veröffentlicht. Nochmal: Ich habe davor versucht, die Sichtweise von Peta zu interpretieren.
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"Never underestimate the power of stupid people in large numbers."
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