Einzelnen Beitrag anzeigen
  #105 (permalink)  
Alt 21.08.2010, 17:24
Benutzerbild von perro de presa
perro de presa perro de presa ist offline
Graf / Gräfin
 
Registriert seit: 31.07.2009
Beiträge: 209
Standard AW: Leipzig Hundeshow Peta dreht durch

Zitat:
Zitat von Guayota Beitrag anzeigen
Helge,
Ich sehe mich ein bisschen in der Pflicht, weil ich damit angefangen habe, das Diskussionsniveau wieder auf ein einigermassen erträgliches Level zu bringen, darum wirst du von mir im Folgenden kein „ad personam“ mehr lesen. Wie du damit umgehst, überlasse ich selbstverständlich dir.
Vielen Dank für die Einleitung, Dank für das zurück zur Diskussion.
Dann lass uns einfach ganz normal Ansichten und Meinungen austauschen. Sach- und Faktenlagen prüfen. Dies ist meine Art, und ich will dabei keinen
bekehren, anderen meine Ansichten aufdrängen - einfach nur meine Ansicht
zur Diskussion stellen. Informieren, einen anderen Blickwinkel aufzeigen.
Aus diesem Grund schreibe ich auch nur bei Sachbezogenen Themen.


Zitat:
Zitat von Guayota
Meine Interpretation zur Diskussion: Peta möchte gewisse Hunderassen nachhaltig ausradieren, über eine Kastrationspflicht, über ein Zuchtverbot und mittels Hundegesetzen, weil Peta verhindern möchte, dass diese Hunde ausgebeutet und missbraucht werden.
Fangen wir da an,
denn ich halte den Punkt für wichtig da Du die Argumentation von PETA zur
Begründung dieser "Ausradierung" aller Listenhunde mit anführst.
Die Begründung hört sich ja eigentlich sehr überlegenswert an, aber.

Bitte beachte das PETA letzlich (Zitat leider von Dir nicht angführt),
alle "Haustiere", somit alle Hunderassen auf dem selben Weg abschaffen will.
Also, auch ohne einen Hinweis das PETA nichts gegen die Rassegesetze tut,
in den USA sogar aktiv hetzt und für diese Gesetze und schlimmere eintritt,
erlaube wenn ich an den "Edlen Motiven" zweifel habe.

Zu der eigentlichen Ansicht was die Listenhunde angeht, komme ich im folgenden.

Zitat:
Zitat von Guayota
Meine persönliche Meinung dazu:
1. Zuchtverbote
Wenn aus einem Wurf bei einem Züchter auch nur für ein Welpe Gefahr besteht, nur aufgrund seiner Rassezugehörigkeit im Tierheim zu landen und dort evt. ein ganzes Leben zu verbringen, darf diese Zucht nicht stattfinden.
Das Risiko im Tierheim zu landen, hat jeder Hund völlig Rasseunabhängig.
Demnach wäre keine Zucht möglich, dass ist mir zu extrem.
Jeder kann auch im persönlichen Umfeld Ereignisse haben, Schicksalsschläge
die ein weiteres Hundehalten (in vernünftiger, Hundgerechter Art) nicht mehr Zulassen.

Aber alle Daten zeigen eins, ein seriös gezüchteter Welpe,
der seinen Preis hat (also kein Billig, Geiz ist Geil Welpe),
hat eine wesentlich höhere Chance nie im Tierheim zu landen,
und zudem dort auch eher wieder rauszukommen.

Anderes Extrem siehst Du in unseren öst- und südlichen Ländern,
wo Welpen nicht viel kosten - werden sie leicht mal mittels Öffentlichkeit entsorgt.

Zitat:
Zitat von Guayota
Egal ob da eine Tradition dahinter steht, oder nicht.
Es geht eher weniger um Tradition, das ist zu einfach.
Jede Rasse hat - bei guter Zucht, und noch nicht im Ausstellungssichtum verkommen -
seine Eigenarten. Wie bei uns Menschen, begeistert uns beim Partner eben das
gewisse, die besondere Art, die persönliche Eigenartigkeit.
Ich habe z.b. nie einen Bullterrier gehabt, aber mich mit der Rasse mittelbar
beschäftigt. Sie steht als eine der 4 üblichen Verdächtigen auf der Liste
(obgleich alle Zahlen belegen das mit dieser Rasse die wenigsten Vorfälle passieren)
Wenn Du mit Haltern von Bully sprichst, werden Dir aber viele sagen
"einmal Bully immer Bully". So geht es vielen Hundehaltern mit "ihrer" Rasse.

Zitat:
Zitat von Guayota
Hundegesetze und Rasselisten, Auflagen an die Halter, 600 Euro Hundesteuer im Jahr, Maulkorbzwang, Leinenpflicht, Stigmatisierung in der Gesellschaft und unverantwortlich Halter verstärken diese Gefahr und machen somit die Zucht in meinen Augen unverantwortlich.
Hier mischt Du leider alles in einen Topf, es ist schwer das zu kommentieren.
Also, in Bezug auf die Hundegesetze und die Auflagen an die Halter.
Da sollte man zum einen sehen das diese nicht pauschal zu beschreiben sind.
Dies hängt vom Bundesland, örtlichem Ordnungsamt und der Rasse ab.

Also kann man nicht pauschal sagen wegen diesen - ja sehr diversen Dingen -
ist die Zucht (damit die spätere Haltung) einer Rasse unverantwortlich.
Ich lebe jetzt in Sachsen-Anhalt, hier ist man letztes Jahr umgefallen und hat
eine Liste - die 4 üblichen Verdächtigen - eingeführt, ist aber durch Beweis zu
entkräften - also leidlich Folgenlos.
Nochmals, was ist mit den Ländern ohne Liste, oder ähnlichen Regelungen?

Dazu kommt, ob ein Halter es auf sich nimmt Auflagen zu erfüllen, kann doch
keine Orga diesem vorschreiben, oder?

Was die unverantwortlichen Halter, mit der gesamten Rasse zu tun haben,
dass ist zu diskutieren. Diese pauschalen Wertungen sind eigentlich nicht
in Ordnung. Denn dann wären wir bei vielen Sachen des normalen Lebens
gezwungen es zu verbieten, zu reglementieren.

Es gilt doch viel eher den Kampf gegen diese zu führen,
ebenso wie gegen die Regelungen - nicht gegen die Betroffenen.


Zitat:
Zitat von Guayota
Auch eine „Neuproduktion“ bei den Vielen der gleichen Rasse, die in den Tierheimen sitzen und keinen Platz haben, darf nicht aus der Balance geraten.
Schweres Thema, eine Todesfalle gerade für mich, denn schnell habe ich den
Kreis meiner Fans extrem gesteigert.

Aber ich versuche es mal in dem ich es anschneide:

1. Im Prinzip ja, aber ich kann nicht von jedem verlangen einen Tierheimhund
zu nehmen. Dies hat auch Sicherheitsgründe, und viele andere.
Extremer Umkehrschluss:
solange noch ein Kind im Heim sitzt sollten Schwangerschaften per Gesetz
reguliert werden.

2. Was ist mit "Auslandstierschutz" und den Importen die längst die 100.000 pro Jahr überschritten haben?

3. Was mit offensichtlich "gestörten" Hunden dort?

Zitat:
Zitat von Guayota
Darum bin ich für – ich zitiere mich selbst aus dem Jahr 2009:
- Verbot von "privater Hundevermehrung" mit empfindlichen Strafen und unter Mithilfe einer aufmerksamen Öffentlichkeit. So empfindlich, dass auch der Bauer seine läufige Hündin lieber "wegsperrt" und der Papa seinen Kids das "Wunder vom Leben" lieber wieder an Blümchen und Bienchen verbildlicht.
Bin ich fast bei Dir, wobei ich ein definierungsproblem sehe.
Denn was bedeutet "Privat", der VDH hat jahrzehnte die "Hobbyzucht" propagiert,
auch Züchter mit 3-400 Würfen waren private "Hobbszüchter" (Gruß ans Finanzamt).
Wie also ausarbeiten was gemeint ist?

Es gibt eben auch private Hundehalter, die alle Bedingungen einer vernünftigen
Hundezucht erfüllen, aber leider wenige.
Die wilde VErmehrung, einfach mal einmal werfen lasse (weil gegen Krebs) ist
zu verurteilen, wird aber inzwischen von Medien ala Eichhorn Reportagen
verniedlicht.

Zitat:
Zitat von Guayota
- Ein Heimtierschutzgesetzt, das u.a. strenge Regel zur Gründung eines Vereins zum Zwecke der Hundezucht (Tierzucht) vorsieht und diese Vereine und deren Züchter durch eine unabhängige Instanz ständig kontrolliert und überwacht wird. Auch den VDH und alle Dissi-Vereine - von mir aus "Projekte" mit Verein nicht ausgeschlossen. Die Instanz wird von allen Vereinen finanziert. Hundehändler oder Welpenfabriken haben keine Chance - das Wohl der Hunde steht im Mittelpunkt - nicht das der Züchter.
Bin ich bei Dir und halte es für sehr wichtig, siehe unsere Aktion dazu,
vor allem mit einer Regestrierungspflicht der Weelpen bereits beim Züchter.
Auch wir denken das eine Regelung und unabhängige Prüfung nur mit Hilfe
des Staates möglich ist. Die Vereine haben kein Interesse daran, die wollen
nur ihre Interessen (die ihrer zahlenden Kundschaft) durchsetzen.

Zitat:
Zitat von Guayota
- Hohe, nein sehr hohe Einfuhrzölle von Hunden, auch innerhalb der EU.
Rechtlich sicherlich nicht möglich.

Zitat:
Zitat von Guayota
- Herkunftsnachweis (bei Nothunden der Tierschutzverein) und Chip erforderlich beim Anmelden eines Hundes auf der Gemeinde.
Eigentlich bereits so vorgesehen, aber löchrig und gerade im "Tierschutzbereich"
von Betrug und unglaublichen Machenschaften zu oft hintergangen.


Zitat:
Zitat von Guayota
- Dringend notwendige Änderungen in der Rassehundezucht vornehmen (Standards "aufweichen", Einkreuzen ähnlicher Rassen oder (noch vorhandenen) Landschlägen, Deckrüdenlimitierung usw. usw. anderes Thema),
Ein anders Thema, ja, aber sehr wichtig.
Fast volle Zustimmung, aber praktisch nicht zu realisieren.

Zitat:
Zitat von Guayota
- "Trendanalysen" für alle Rassen, um eine Überproduktion zu verhindern.
Wahrscheinlich schwer voraus zu sagen, zudem ein Eingriff in die Berufsfreiheit.
Aber es würde auch reichen wenn man zum einen die Kunden besser informiert,
und zwar neutral und zur Not Behördlich/öffent-rechtliches Fernsehen.
aber zum anderen die Anforderungen und SCHUTZBESTIMMUNGEN für Hündinnen
erhöht. Es ist schwer nachvollziehbar das eine Ausbeutung einer Zuchtmaschine
durch kein Gesetz geregelt wird.


Zitat:
Zitat von Guayota
- Sofortige Abschaffung der Rasselisten - dafür Vorschläge von Experten zu dem Thema aufgreifen.
Keinerlei Widerspruch und dafür Zustimmung.

Aber dann erlaube trotzdem einen Zusatz,
denn nach all Deinen jetzigen Kommentaren und Vorschlägen,
ist eigentlich nirgendwo eine Übereinstimmung mit dem Haushund Verbot
aus PETA´s Zielen zu sehen.
Auch und gerade in den beiden folgenden Punkten ist es klarer Widerspruch zu
den PETA Zielen - warum dann erst diese "Interpretationsversuche"?

Hätten wir diese Feststellung nicht eventuell auch leichter und sofort treffen können?
Mit Zitat antworten