Hi,
würde mal gerne eure Meinung zu folgenden Situationen hören.
Mein Hund: Lupo 1 Jahr noch nicht genau bestimmter Mix
(evtl. Dogo Canario/Staff), Rüde kastriert
Ich habe meinen Hund erst seit einer Woche aus dem TH. Er ist mit 4 Monaten reingekommen und wurde mit 6M kastriert.
Er ist bisauf die folgenden zwei Situationen völlig umgänglich mit Mensch und Tier, gehorsam und mir oder anderen Menschen gegenüber absolut nicht dominant.
Wir gehen seit 4 Tagen auf eine Freilaufwiese wo immer viele Hunde sind, große wie kleine.
Vorgestern spielte er mit einem Kurzhaar Collie, viel gerenne, und obwohl der 10 monatige Collie Rüde ihn immer wieder mal bestieg oder den Kopf auf den Rücken legte beeindruchte ihn das nicht. Als das Spiel um eine Frisbee ging wurde hin und wieder mal geknurrt, aber alles total entspannt. Der Collie bellte viel überließ die Scheibe, die eigentlich ihm gehört aber immer meinem Lupo, wenn der sich vehement durchsetzen wollte. Aggressionen habe ich keine wahrgenommen. Es waren noch weitere Hunde,
alle recht jung (unter 2J) mehr oder weniger beim Spiel beteiligt. Dann betrat ein 5 jähriger Hovawart Rüde den Platz. Der Collie belllte und keifte ihn etwas an, als es um seine Frisbee ging und das ganze schaukelte sich hoch. Lupo, der auch immer hinter der Frisbee ist mischte sich ein und plötzlich knallte es. Der Hovawart und mein Hund gerieten in eine ernsthafte Beißerei. Obwohl Lupo irgendwann auf dem Rücken lag zeigte er noch ordentlich die Zähne. Der HF des Hovi's hat seinen Rüden dann aber unter Kontrolle bringen können. Danach war auch mein Lupo wieder entspannt, wedelte mit dem Schwanz und wollte weiter mit der Frisbee spielen. Eine Chance ihn abzurufen hatte ich in der Situation nicht wirklich.
Hovawart blutete danach an der Zunge und meiner hatte an Kopf und Flanke 2 kahle Stellen.
1 Tag später. Wieder das Spiel mit dem Collie um die Frisbee, diesmal meine, also Lupos Spielzeug. Das Gerangel war schon etwas heftiger als am Tag davor und es kam relativ kurz zu einer Raufferei, der Collie überließ Lupo danach das Feld, provozierte ihn aber immer wieder mal und Lupo ließ sich auch drauf ein. Ich kann es nicht genau einschätzen wie heftig das Ganze ist. Der HF des Collie meint das wäre schon ok, die testen ihre Grenzen aus, lassen es krachen. Sie spielen danach auch weiter, Schwanzgewedel und realtiv entspannt. Gehts aber um die Frisbee will meiner unbedingt das Heft in der Hand behalten und nicht klein beigeben. Dann beisst er auch ab, wenn der andere versucht mal wieder aufzusteigen oder andere Dominanz Gesten zeigt. 5 Minuten später akzeptiert er das wieder und tut so als würde es ihn nicht stören.
Letzte Situation heute.
Lupo spielt mit einer 17M alten Labrador Hündin. Die Frisbee stecke ich extra weg, weil er sonst nicht spielt und sich sonst wieder alles nur um die Scheibe dreht. Der Labbi holt ne Plastikflasche aus dem See und das Gerangel geht um dieses "Spielzeug" weiter. Wieder macht Lupo deutlich, das er der der Herr aller Spielzeuge ist und erzwingt die Oberhand mit knurren und hier und da mal Zähnefletschen. Nimmt man was auch immer es ist (Stock, Flasche, Frisbee) aus der Situation wird normal gespielt.
Dann passierts, ein 8 Jahre alter Labrador Rüde betritt das Feld. Das Spiel um die Flasche ist relativ locker, da die Hündin bedingungslos akzeptiert wenn Lupo die Flasche einfordert. Dann bleibt die Flasche auch mal liegen, aber wehe es geht einer da dran. Und es kommt wie es kommen muss. Der Labrador Rüde macht sie Lupo streitig, knurrt , bellt und droht Meiner Meinung nach deutlich. Lupo checkt das erst nicht richtig und aus Spiel wird auch bei ihm wieder langsam ernst. Er steigt mit ein.
Das Ende vom Lied ist wieder eine recht aggressive Beißerei. Ich würde sie von der Heftigkeit nicht so arg wie die mit dem Hovawart einschätzen, aber definitiv heftiger als die Rangeleien mit dem Collie. Die Situation klärt sich ohne eingreifen, Lupo hat die Flasche zurückerobert und der Labrador zieht mit HF weiter. Witzig fand ich, das die Hündin kurz nach der Beißerei auf den Labrador Rüden aufsteigt.
Ich habe das so gedeutet, das sie den auch mal dominieren wollte.
So nach dem Motto wir haben hier gespielt, die Rangordnung war geklärt und dann kommst du und machst hier Stress.
Schön sind solche Situationen nicht. Lupo hat diesmal ein leicht blutende Kopfwunde davongetragen. Und auch wenn alle HF bisher locker und souverän waren, ich bin mit meinem Hund, der immer ein wenig "kategorisiert" wird etwas sensibel und denke, das sich der ein oder andere vielleicht doch was denkt aufgrund seiner Herkunft.
Was ich nun gesehen habe ist das Lupo das Spielzeug seiner Wahl auf Teufel komm raus einfordert und nicht klein beigibt. Egal ob das ein junger Wilder oder ein gestandener Rüde ist. Er setzt sich zunehmend gegen die anderen Hunde durch, wenn nötig mit derartiger Vehemenz, das ich das nicht genau einzuschätzen weiß.
Kommt übrigens ein Mensch und nimmt das Spielzeug und sagt "Aus", ist das kein Thema. Das kann auch der HF des anderen Hundes sein. Menschen gegenüber ist Lupo gar nicht dominant.
Lupo setzt nicht nach, provoziert nicht er reagiert z.t. nur heftig, wenn andere ihm was wegnehmen wollen oder er unentwegt bestiegen/dominiert wird. Das macht er übrigens auch bei einer 1,5 Jahre alten dt. Dogge, die locker doppelt so groß und schwer ist. Die ist aber recht abgeklärt, versucht ihm immer in den Nacken zu beißen, aber wenn Lupo bescheidgibt dreht sie um und ist weg.
Ich bin geneigt keine Spielzeuge mehr mitzunehmen, b.z.w. dieses sofort einzusacken, wenn andere Hunde kommen. Aber die haben nicht selten auch ihr eigenes Spielzeug dabei und wenn der HF das wirft denkt Lupo er müsste es haben.
Ist sein Verhalten noch im Rahmen oder muss man da was machen?
Haltet ihr das für das "austesten" der jungen Wilden untereinander bei dem es dann kracht, wenn ein älterer Rüde dazukommt oder muss man da eingreifen.
Wir gehen morgen mal in die HuSchu und ich werde das Thema da auch mal kurz ansprechen, wenn Spielzeug zum Einsatz kommt.
Was ich ja nicht möchte ist ein Rüde der später definitv immer angeleint werden muss, wenn ein anderer Rüde kommt. Andererseits ging die Initiative meiner Meinung nach immer erst von den anderen Hunden aus und Lupo reagiert nur. Da er sich aber nicht wie manche anderen Hunde die Butter vom Brot nehmen lassen will, mache ich mir manchmal ein bisschen Sorgen.
Er ist noch nicht genau Rassebestimmt und im Fall das er als american Stafford Mix eingeordnet wird und nen Wesenstest machen muss, könnte das ein Problem werden?
Ansonsten kann ich nur betonen, das Lupo mit 9 von 10 Hunden wunderbar spielt, sich auch ohne Probleme schon von anderen Rüden hat dominieren lassen, auf dem Rücken tollte und keinen Mucks von sich gegeben hat.
Bellen tut er sowieso ganz, ganz selten. Und auch sonst ist er ein Schmuser der für die Kurze Zeit die er bei mir ist gut hört.
Die Wiese in Kombination mit der Frisbee oder mitten im Spiel mit anderen Hunden ist aber sowas wie ein Freifahrtschein zum Herrchen ignorieren.
Ist klar das ich noch viel, viel Arbeit in ihn reinstecken muss, kein Thema, was mich interessiert ist eure Meinung und Erfahrungen zu den Rüden Rangeleien.
sorry langer Text
Danke schonmal im vorraus.