Einzelnen Beitrag anzeigen
  #185 (permalink)  
Alt 13.06.2011, 07:06
Benutzerbild von Grazi
Grazi Grazi ist offline
Gremlinfanatischer Mod
 
Registriert seit: 21.04.2005
Ort: Bonn
Beiträge: 29.582
Standard AW: TPLO, alles schief gelaufen...

Zitat:
Zitat von Lee-Anne Beitrag anzeigen
Es ist immer schwierig so etwas zu beurteilen, aber ich bin mir sicher, du würdest keinen deiner Hunde einschläfern lassen, weil er alt und gebrechlich ist und vielleicht nicht mehr optimal laufen kann..
Natürlich nicht... das weiss selbst jeder, der mich und meine Hunde (sowie ihre Krankengeschichten) nur virtuell kennt. Darum geht es aber nicht. Es geht um ständige große und traumatische OPs mit Komplikationen bei evtl. schlechten Prognosen und stark eingeschränkter Lebensqualität.

Wir haben selbst 7 Kreuzband-OPs (davon 3 TPLOs) sowie eine Wirbelsäulen-OP machen lassen. Allerdings standen bei allen Hunden die Chancen relativ gut, sie waren auch vorher (trotz Beschwerden) meist bestens gelaunt, ansonsten fit und haben sich nach vergleichsweise kurzer Zeit glücklicherweise alle sehr fix erholt, so dass man im Gangbild kaum bis keine Einschränkungen sehen konnte/kann... und der Hund selber wieder ausgelassen rumtoben konnte/kann. Dies gilt selbst für Demona, die 3x hintereinander am Knie operiert wurde.

Zitat:
Mit der Lebensqualität bin ich natürlich voll bei dir. Und die kann eben meistens (und hoffentlich) nur der Besitzer zu 100% einschätzen.
Und genau da bin ich nicht bei dir, und zwar aus eigener Erfahrung. Wenn ein Tier schwerkrank ist und man als besorgter Patientenbesitzer eine psychische Berg- und Talfahrt mitmacht, ist man irgendwann nicht bis kaum in der Lage, seinen Liebling möglichst objektiv einzuschätzen. Bei Demonas Lymphdrüsenkrebs mit irgendwann beschwerlicher Atmung habe ich mir täglich das Hirn zermartert, ob das noch in Ordnung ist und ich sie nicht unnötig leiden lassen. Hier hat es mir sehr geholfen, Rückmeldung von schonungslos ehrlichen Freunden zu erhalten sowie von unserer Haus-TA, die unsere Hunde unwahrscheinlich gern hat und es niemals mitanschauen könnte, wenn sie keine Lebensqualität mehr hätten.

Weisst... bisher ist es mir glücklicherweise immer gelungen, den richtigen Zeitpunkt zu finden und mir selbst im Nachhinein keine Vorwürfe machen zu müssen, aber manchmal traue ich meiner eigenen Einschätzung nicht, gerade wenn schleichende Verschlechterungen sowie die Angst vor dem Verlust des Lieblings, die Hoffnung auf eine Besserung, die Liebe und die Sorge einen selber "betriebsblind" machen.

Und deshalb hoffe ich, dass die arme Mali, die mit ihrem Hund so viel Schreckliches durchleidet, sich nicht unbeabsichtigterweise verrennt und immer noch Menschen um sich rum hat, die ihr ganz ehrlich, aber schonend beibringen würden, sollte der Zustand tatsächlich nicht mehr für das arme Wauzel tragbar sein.

Seufzend, Grazi
__________________


Don't accept your dog's admiration as conclusive evidence that you are wonderful. (Ann Landers)

Molosser-Vermittlungshilfe und Kampfschmuser-Vermittlungshilfe
Mit Zitat antworten