Hmmm, ich hatte befürchtet, dass es hier irgendwann hochemotional hergeht und schließlich harte Worte fallen, die zwar einerseits verständlich sind, andererseits aber verletzen und so eine sachliche Diskussion und mögliche Annahme unserer Hilfsversuche erschwert / unmöglich macht. *zu Patty rüberlins*
Ich versuche daher, noch mal etwas Ruhe in die Diskussion reinzubringen und auf die einzelnen Punkte einzugehen, die du als Antwort gebracht hast, Sina.
Zitat:
Zitat von sina
Wie kommst Du darauf das ich hinterher alles als nicht so schlimm hinstelle?
Vielleicht bringe ich meine Fragen auch nicht richtig rüber.
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Dies ist auch mein Eindruck und liegt sicher daran, dass ich eure Geschichte und das ganze Auf & Ab schon von Anfang an verfolge sowie per PN Kontakt zu dir hatte.
Überlege bitte selber, wie dein Verhalten / Umgang mit der Situation hier ankommen muss: die schilderst mehrfach Attacken auf deine Jungs, schließlich auch die Attacke auf den Kleinhund, die das OA auf den Plan rief und aufgrund derer du einen Anwalt einschalten musstest. Jedesmal ist (überspitzt ausgedrückt) Panik und Verzweiflung angesagt, du suchst händeringend nach Hilfe, wirst aktiv, trainierst wie eine Wilde (und berichtest auch von Fehlversuchen)... um dann plötzlich abzutauchen. Auf Nachfrage erhalten wir dann die Info, dass nun alles prima läuft.
Bis dann wieder etwas passiert.
Zitat:
Ja und das ist eigentlich meine Frage, WIE packe ich es richtig an?
Wie verhalte ich mich richtig in oder nach solch einer Situation?
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Das kann dir niemand mit absoluter Sicherheit sagen, der sich die Situation nicht vor Ort angeschaut hat und vor allem gesehen hat, wie es zu einer Attacke kommt.
Nur wenn du dich richtig verhältst, entstehen solche Situationen nicht mehr.
Geht Biene doch auf einen der Jungs los, musst du natürlich eingreifen (wie du es ja tust). Deine Reaktion muss schnell und konsequent erfolgen. Eigentlich sollte schon ein Brüll von dir reichen, doch offenbar fehlt deiner Stimme die nötige Autorität... ansonsten müsstest du nicht körperlich eingreifen.
Btw: der eine oder andere Forie hat mich schon in Aktion erlebt: wenn ich laut werde, dann ist das wirklich unmissverständlich für meine Chaoten und sorgt augenblicklich für Ruhe.
Zitat:
Wie zeigt sich Deine Bindung zu Deinem Hund?
Wenn ich mit Biene alleine bin klebt sie an mir, möchte mit mir spielen und ich merke das es ihr Freude bringt. Kommen uns Reiter, Jogger, Tracktoren oä entgegen bleibt sie ruhig an meiner Seite, da zeigt sie doch Vertrauen, oder?
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Diese Schilderung (für sich alleine betrachtet) sagt nicht unbedingt viel zu Stärke der Bindung oder Bienes Vertrauen zu dir aus.
Zitat:
Sicher, ich war zum Anfang nicht konsequent zu ihr.
Ich bin nicht der harte Typ.
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Bitte nicht böse sein, Sina....aber ich glaube nicht, dass du mittlerweile immer konsequent bist. Gerade weil du so ein weicher, harmoniebedürftiger und tüddeliger Mensch bist.
Ich quassel z.B. viel zu viel mit meinen Hunden und lasse auch gerne mal Fünfe gerade sein. Sprich: selbst ich (dich ich unter Garantie viel "härter" bin als du) bin recht oft inkonsequent... bei Dingen, die nicht so wichtig sind....und weiche damit Regeln auf.
Bei Problemverhalten darf man sich dieses Aufweichen von Regeln aber nicht erlauben.
Zitat:
[Dominanz]Weil sie eben ohne solche Angriffe fährt.
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Weitere "Belege" hast du nicht?
Die Angriffe sind IMO - wie sammy es bereits schrieb - Maßregelungen und haben primär was mit Bienes Verhältnis zu dir zu tun:
Zitat:
Zitat von sammy
IMHO gibt es eine "Unsicherheit" im Rudel bzw deinerseits,sie ist nicht sicher was sie entscheiden soll,kann oder darf.
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Zitat:
Es war die Zeit als Biene auf Heini los ging, die T. meinte eine Box für den Rückzug sei gut.
Biene bellte als sie auf das Gitter schlug.
Ich war natürlich sauer darüber!
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Davon einmal abgesehen, dass ich die Sache mit der Box nicht so ganz nachvollziehen kann (der Rückzugsort wird bei Biene bestimmt schnell zu einer weiteren Ressource, die sie massiv verteidigt), würde ich dir daraus keinen Strick drehen wollen: die "Trainerin" hat plötzlich etwas getan, was du nicht verhindern konntest... aber du hast - wenn ich mich recht entsinne - sofort gesagt, dass du das nicht wünscht und hast die Frau abgesägt.
Zitat:
[blindes Verstehen]Das denke ich eigentlich auch von Biene und mir .
Verstehe nicht warum sie plötzlich so umschlägt, darum ja auch meine Frage hier.
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Du
denkst, dass ihr euch blind versteht. Ihr tut es aber nicht.
Zitat:
Das ist doch entschuldige Blödsinn.
Natürlich ist es schwieriger in einem dunklem Gesicht zu lesen als in einem hellen.
Ich meinte damit wenn ich zB in der Küche spüle sehe ich nicht was hinter mir passiert.
Das ist doch das Problem.
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Es ist schwieriger, aber nicht unmöglich. Und wenn ein Hund von Welpenbeinen an in der Familie ist, gehe ich mal davon aus, dass man mit dem Tier "mitwächst" und so auch seine Mimik und Körpersprache in (fast) all seinen Facetten einschätzen kann.
Simba habe ich ja als erwachsenen Hund übernommen. Auch er ist dark brindle (wenn auch heller als Biene und meine Mädels). Trotzdem weiss ich meist ziemlich genau, was er vorhat, selbst wenn ich hinter ihm stehe. Die Falten auf seinem Kopf und seine Körperhaltung verraten ihn.
Klar. Du hast keine Augen im Hinterkopf... in potentiell kribbeligen Situationen (die
du im Vorfeld als solche erkennen musst) darf man sich halt nicht mit anderen Dingen beschäftigen, sondern die Aufmerksamkeit muss voll und ganz auf die Hunde gerichtet sein.
Zitat:
Siehste, mein Fehler und ich stehe dazu, bei mir gab es bis vor kurzem nur Zuckerbrot
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Und genau das verstehe ich - ehrlich gesagt - nicht. Die Problematik ist doch schon länger bekannt... und du bist trotzdem immer noch (oder wieder) die "weiche" Schiene gefahren.
Zitat:
Das ist auch wieder der Grund warum ich hier um Hilfe gebeten habe!
Nur die Umsetzung ist nicht so einfach, die eine Seite sagt sie nimmt den Wattebausch, die andere Seite den Knüppel!
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Es ist wie so oft im Leben: mit Extremen kommt man nicht weiter. Ihr braucht ein gesundes Mittelmaß. Und wenn ich von "harter Schiene" spreche, dann meine ich keine körperlichen Auseinandersetzungen, kein Gängeln der Hunde, keinen Kasernenhofton.... sondern Selbstbewusstsein und Autorität, ruhige, aber strenge Ansagen, klare Regeln, konsequente Umsetzung, korrekte Anleitung.
Aaaaber: nicht jedem Menschen ist eine natürliche Autorität gegeben. Und ich befürchte, dass das, was du eigentlich benötigst, nicht deinem Naturell entspricht...und dass du daher immer Gefahr läufst, in alte (und möglicherweise fatale) Verhaltensweisen zurückzufallen.
Uuuund: tolle Tipps und kluge Sprüche aus dem Forum helfen dir immer noch nicht bei der tatsächlichen Umsetzung. Du bräuchtest jemanden, der dir quasi "Praxisunterricht" gibt.
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Abschließend möchte ich dich daran erinnern, was wir in der Vergangenheit per PN angesprochen hatten. An meiner Einstellung hat sich nichts geändert.
Ganz ehrlich: ich habe Angst um Calle und Heini. Denn irgendwann bleibt es nicht mehr beim (halbwegs verletzungsfreien) Maßregeln. Und die Jungs sind Biene körperlich nicht mal ansatzweise gewachsen.
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Abschließend noch eine Bitte an die Fories, die hier noch antworten möchten: Mäßigt euren Ton.
Niemandem ist mit Vorwürfen oder Beleidigungen geholfen.
Grüßlies, Grazi