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Alt 18.10.2012, 01:27
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Jule69 Jule69 ist offline
stolze Bullmastiffmama
 
Registriert seit: 20.02.2011
Beiträge: 1.711
Standard AW: +++Vermenschlichung: Wie weit ok?+++

Zitat:
Zitat von Peppi Beitrag anzeigen
Ich dachte ich starte nochmal was zur Vermenschlichung, weil die Fronten ja doch sehr gegensätzlich sind. Die einen sehen es als tabu und Ursprung allen Übels, Frau von Reinartz (AL) beendete ihren Live-Vortrag mit: "Gehen Sie nach Hause und vermenschlichen ihren Hund!"


Was meint Ihr?
Uneingeschränkt vermenschlichen?
Absolutes No Go?
Mittelweg, ja - aber wo sind die Grenzen? Wann schadet es dem Hund oder der Mensch/Hund Beziehung?
Und wo vor allem fängt das an?

Was meint Ihr?
Das wäre auch meine Frage .
Bei mir hapert es schon an der Begrifflichkeit. Was genau ist das: "vermenschlichen" ?

Ist nicht der größte Akt des vermenschlichen das wir Hunde nach unseren Vorstellungen, Wünschen und Bedürfnissen "kreieren" ?

Das wir Hunde nach unseren (Wert-)Vorstellungen erziehen und von ihnen verlangen das sie sich unseren Lebensgewohnheiten anpassen?

Ich finde es völlig ok, das Hunde dann auch die Bequemlichkeiten und angenehmen Seiten des menschlichen Daseins ausschöpfen dürfen.

Bisher hat es, glaube ich, noch keinem meiner Hunde geschadet auf Bett und Couch schlafen zu dürfen und vermutlich hat es auch unsere Mensch-Hund-Beziehung eher gestärkt als ihr geschadet. Und wenn meine Hunde bei Shit-Wetter keinen Bock haben raus zu gehen, na dann lass ich sie halt.
Jaaaa, sie dürfen sogar gewisse Entscheidungen selber treffen .

Das betteln z.B. zu verbieten find ich sehr vermenschlicht, das die meisten Hunde keine Sch*** fressen dürfen, ebenfalls .

Ist es nicht auch völlig vermenschlicht das er täglich seinen Napf gefüllt bekommt, ständig einen "gedeckten Tisch" vorfindet und nicht mehr selbst seiner Beute (und seinem Trieb) nachgehen darf?

Zitat:
Zitat von Renate A. Beitrag anzeigen
Ich zitiere hier mal Günther Bloch:

"Wer Hunde ernst nimmt, der gesteht ihnen zu, dass sie zu unverwechselbaren Persönlichkeiten heranreifen. Auf gut deutsch: Der Hund muss Hund sein dürfen - im kontrollierten Rahmen zwar, aber zumindest grundsätzlich. Alles andere ist für mich Horrorvorstellung eines bedauernswerten Vierbeiners ohne Selbstwertgefühl."
Dann zitier ich G. Bloch auch mal:

".....was Nähe oder Abstand angeht, so sind Wölfe im Grunde auch nur Menschen....."


Ich frag mich ob die Bedürfnisse von dem
Tier -> Hund
Tier -> Mensch
wirklich so riesig auseinander klaffen oder ob sie nicht einfach individuell zu betrachten sind.
Sind es nicht einfach nur andere Lebensweisen, andere Formen der Kommunikation.....andere "Kulturen"?
Die respektieren wir doch auch .

Ich persönlich seh keine soooo riesigen Unterschiede.

Jemandem meine Moral oder Wertvorstellungen aufzwingen zu wollen, find ich immer verwerflich, egal welcher Spezies oder Kultur man angehört.
Es dennoch zu versuchen ist dagegen wohl widerum sehr menschlich .

Hunde sind uns da offensichtlich um einiges voraus.
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In stiller Trauer um unseren geliebten Großmops Willi, den ich nicht verabschieden kann, weil er niemals fort sein wird.
*1.5.2004 +03.01.2013
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