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Alt 28.03.2005, 11:33
Benutzerbild von Anne
Anne Anne ist offline
Kaiser / Kaiserin
 
Registriert seit: 17.02.2005
Ort: Schleswig-Holstein
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Standard Großer schwarzer Hund

so, hier ist jetzt meine begegnung der dritten art,vom samstag.
vorweg zum besseren verständnis. an diesem ort gehe ich seit über 20 jahren mit meinen hunden in unregelmäßigen abständen spazieren,es ist dort übersichtlich,kein wald.schon immer habe ich,wenn mir spaziergänger,andere hundebesitzer,kinder,radfahrer,jogger entgegen kamen,meine hunde an die leine genommen und platz für die meine mitmenschen gemacht.
am samstag gehe ich dort wieder,mir kommt ein ca. 50- jähriger mann ( herr verkneife ich mir) entgegen,wir kennen uns,begegnen uns dort seit rund 20 jahren manchmal. er ist gehbehindert und läuft an 2 krücken. der weg ist dort nicht sehr breit,daher nehme ich,wenn wir uns treffen,die hunde immer frühzeitig an die leine,gehe vom weg runter,stelle mich in ca. 3 metern zum weg hin,lasse die hunde absitzen und warte,bis er vorbei ist. das tue ich nicht,weil ich befürchten müßte, meine hunde würden in die leine springen o-ä.,sondern,um ihm zu signalisieren,hier,ich mache dir platz,du kannst unbesorgt vorbei.samstag nun,wir treffen uns,hunde an die leine,ich ging auf die wiese,ca. 8 meter distanz zum weg.tja, und dann ging es los.
ER: ich finde es widerlich,dass sie hier mit ihren hunden gehen. der große schwarze ist gefährlich.mit dem dürfen sie nicht auf die straße.
ICH: wie bitte?wie kommen sie darauf,dass mein hund gefährlich ist? sie wissen doch,der ist an der leine wenn wir uns begegnen,der knurrt nicht,der springt nicht in die leine,der bellt nicht,der beachtet sie nicht.

ER: der ist gefährlich,das sage ich auch allen leuten. ich warne die leute schon,damit sie hier nicht gehen,wenn ihr auto vorne steht.ihre vorherigen hunde waren ja auch alle so häßlich und gefährlich.

ICH: Herr R....., was sie machen,ist rufmord,üble nachrede,verleumdung,wissentliche verbreitung von unwahrheiten. und das,guter mann,kann für sie durchaus unangenehme konsequenzen haben.

ER: ihr hund ist gefährlich,der ist schwarz.der würde doch auch in eine gruppe von kindern rennen und die zerfleischen!

ICH: mal eine frage,würde ich den hund jetzt einfärben,würden sie dann noch immer sagen,der ist gefährlich?

ER: natürlich nicht,wäre er weiß oder braun,wäre er auch nicht gefährlich.
wenn jetzt ein schwarzer mann kommen würde,ein *****, hätten sie doch auch angst,weil der scharz und gefährlich ist. das sagt einem doch der gesunde verstand!!!!!!!!!!!!!!!!!!

ICH: nö, ich habe auch vor türken,arabern,indern usw. keine angst.

ER: das ist falsch,die sind gefährlich,das sieht man.

es ging noch weiter,den rest erspare ich euch.

Fazit: ich hab nen gefährlichen,blutrünstigen hund,weil er halt schwarz ist.
der typ geht damit hausieren und ich muß sehen, wie ich damit klarkomme.
ein typisches beispiel für vorurteile und was solche leute damit anrichten können.

ich habe versucht ihm zu erklären,dass es ein unterschied ist, ob ich etwas sehe, was auf mich bedrohlich wirkt ( abstrakte gefahr!),oder ob ich aktiv bedroht werde.
habe es an diesem beispiel versucht.
mir begegnet ein großer,kräftiger mann mit mürrischem blick. ich denke, der ist gefährlich,dem möchte ich nicht im dunklen begegnen. fange ich jetzt an, jedem zu erzählen, der mann ist gewalttätig,gefährlich und irgendwann verschwindet ein kind in der gegend, wird jeder sofort auf diesen mann zeigen und sagen,der war es, das ist der täter.warum? weil ich jedem erzählt habe,der ist gefährlich.dieser mann ist der netteste mensch der welt und tut keiner fliege etwas zu leide. er wird aber gemieden,vorverurteilt, weil ich jedem erzählt habe,er sei gefährlich.

seine antwort war auch geil- nun seien sie mal nicht so kleinlich.es macht doch keinen unterschied,ob ich sage,der wirkt gefährlich oder der ist gefährlich.

alles klar
es kann der frömmste nicht in frieden leben........
und dummheit regiert die welt.....
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Gruß Vom Acker

Anne & Co.


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