Zitat:
Zitat von Peppi
Ja, gehört ja auch dazu.
Aber ich glaub nicht, dass man damit geboren wird, wenn man die Gesamtheit der Fälle ins Feld führt...
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Geboren...hm...vielleicht schon, wenn die jeweilige Erziehung und Sozialisation nicht wäre! Wer weiß wieviel Bauchgefühl oder Instinkt noch in uns stecken würde...
Meiner Meinung nach gibt es durchaus Menschen, mit einem "gesunden Bauchgefühl+Menschenverstand" ohne, dass sie dutzende Hundebücher gelesen haben-leider allerdings zu wenige. Und bei denen liegt es maßgeblich an ihrer eigenen Sozialisation, sprich deren Familie und dem Umfeld, in dem sie aufgewachsen sind.
Plus deren Charakter natürlich...
Bei mir ist es denke ich eine Mischung aus dem wie ich aufgewachsen bin, meinem "Hundehalterumfeld" der letzen 17 Jahre, meinem Sturkopf der alles in Frage stellt und
guter wie schlechter Hundeliteratur.
Die größte und schwierigste Aufgabe in meinem Leben mit Hunden war und ist wohl die, mich oftmals selbst zu hinterfragen und meine Emotionen in für mein Hundeumfeld annehmbare Bahnen zu lenken. Soll heißen, wenn etwas nicht so läuft wie ich es mir vorstelle, nicht meine Emotionen an meinem Umfeld (Hunde, Freund,...) auszulassen und mit mehr Druck zu arbeiten, sondern erstmal in mich zu gehen und zu überdenken was
ich "falsch" gemacht habe. Das gelingt mir immer noch nicht hundertprozentig, aber es wird...
Für mich sehr wichtig ist ebenfalls die Erkenntnis, dass man sehr wohl emotional sein kann und sein sollte, denn das soziale Lebewesen Hund kann uns viel, viel besser und schneller lesen als die meisten Menschen vielleicht denken, und deshalb kann man ihnen sowieso nichts vormachen. Aber eben in fairer Art und Weise. Weder übermäßige Emotionsausbrüche, noch emotionsloses Handeln, wie es manche "Trainer" gerne vorzeigen, sollten meiner Meinung nach Platz in der Hundeerziehung haben.
Hunde wie Louis einer war oder auch Coco ist, sind sehr nachsichtig und ließen sich vielleicht mit Druck in gewünschte Verhaltensweisen drängen, aber nur weil das Ergebnis stimmt muss der Weg dorthin nicht der bestmöglich gewesen sein.
Suzie ist da das komplette Gegenteil und auch einer unserer damaligen Familienhunde "Rocky" war in Bezug auf Druck ähnlich. Bei solchen Hunden erzeugt Druck nicht nur Gegendruck, sondern zwangsweise auch eine gewisse Selbsterkenntnis!