Tach zusammen,
ich war gestern Abend mit Morpheus beim TA zum Impfen und Wiegen und hab an der Wand des Wartezimmers Bilder von Carlos und Conchita gesehen, was mich immer noch ziemlich sentimental macht...auch wenn folgende Zeilen sicher nicht sehr spektakulär sind, so sind es doch die kleinen Dinger die mir ans Herz gewachsen waren und mir nun fehlen.
Carlos war ein Hund mit sehr schlechter Historie, deshalb nicht sehr menschenbezogen und schwer motivierbar. Als er schon älter war haben wir durch Zufall entdeckt, dass er dänische Butterkekse über alles liebt, aber es mußten die aus der blauen Blechdose sein. Ich werd nie vergessen, wie seine Augen leuchteten, wenn er nur die Dose sah. Wenn es ihm nicht schnell genug ging, führte er freiwillig alles vor, was er so gelernt hatte. Selbst im hohen Alter, als er mir glaubhaft dargelegt hat, dass er nicht mehr gut hört, stand er beim noch so leisen Öffnen der Dose auf der Matte. Im übrigen starb er mit fast 14 und allerbesten Zähnen.
Conchita hatte ebenfalls ein schönes Ritual: sie setze sich liebend gern am Abend neben mich auf`s Sofa. Und zwar komplett aufrecht, mich aber weiter ignorierend. Sie wartete dann, bis ich mir mit einem blöden Spruch wie "alles klar Mädel" kam. Dann ließ sie sich wie in Zeitlupe in mich hineinfallen und ich mußte nach Möglichkeit den ganzen Abend das blonde Bäuchlein graulen, was sie mit wollustigen Grunzen quittiert.
Morpheus bringt mich zu seinen Lebzeiten immer dann zum Grinsen, wenn er Sirenen oder Martinshörner hört. Es steht dann schlagartig stramm da, reckt den Hals noch oben und heult andauernd wie ein Wolf. Und zwar immer, überall und zu jeder Tages- und Nachtzeit. Bei einem unserer glorreichen Auftritte am Hundeplatz hat das diverse Hunde zum Mitmachen animiert. Noch witziger ist allerdings, wenn ich sag, dass er still sein soll. Er ist dann in der Tat kurz ruhig, aber es hebt ihn dann wie bei einem Würgereiz und es entlädt sich dann in einem Superheuler...