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Alt 18.09.2017, 12:09
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Louis&Coco Louis&Coco ist offline
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Standard AW: Bullmastiff als Familienhund

Zitat:
Zitat von Chris1816 Beitrag anzeigen
Hi,

Ich persönlich glaube jedoch nicht, dass jeder Hund unbedingt ins Haus muss.
Dass der Bullmastiff die Nähe zur Familie so stark benötigt, hätte ich einfach nicht gedacht. Aber dafür bin ich ja in diesem Forum.

Was für mich schwierig ist, sind die Vorstellungen des "Familienhundes".
Ich persönlich glaube schon, dass ein Hund auch Familienhund sein kann, auch wenn er nicht im Haus ist, aber viel Zeit mit ihm verbracht wird und er ausgelastet wird.
Ich habe ein bisschen das Gefühl, dass mir unterschwellig unterstellt wird, dass der Hund bei uns aufs Grundstück gesetzt wird und dann keine Beachtung mehr bekommt.
Ich weiß, dass es solche Hundehalter gibt, die sich nicht um ihre Hunde kümmern und sie dahin siechen lassen. Das ist absolut nicht mein Vorhaben und ich würde auch nicht 1-2 Jahre vorher Informationen suchen und sammeln, um herauszufinden, ob ich einer Rasse gerecht werden kann.

Unsere alten Hunde haben gemütliche und warme Schlafplätze in einem speziell ausgebautem Nebengelass. Sie sind dort nicht eingesperrt und müssen auch nicht stundenlang in 3 Quadratmeter Zwingern sitzen. Sie begleiten uns jeden Tag (Sommer, wie Winter) und den größten Teil des Tages auf unseren Touren. (Es gibt tatsächlich noch Menschen, die jeden Tag, sogar am Wochenende draußen 12 Stunden im Gelände arbeiten )

Ich weiß jetzt das der Bullmastiff sensibel ist und komplett in die Familie integriert werden muss (räumlich, wie körperlich).
Nö, also ich für meinen Teil hab das nicht so verstanden und auch nicht mit dem Hintergedanken geantwortet. Bei den anderen Foris lese ich dies auch nicht heraus, außer bei Sinas Beitrag. Und den Einwand bzw die Frage von ihr finde ich durchaus berechtigt, weil wir über die Jahre schon sehr viel zu hören bekommen haben. Wenn man in unseren Breitengraden einen Hund draußen halten will, der aber ein "Familienhund" sein soll, kommen solche Fragen nunmal.

Eine andere Frage: Wie stellt ihr euch das vor mit einem Welpen? Ein Welpe einer großen Rasse braucht erstmal viel länger zum Erwachsenwerden als z.B. ein Jack Russel. Zumindest bis das Körperwachstum fertig ist sollte man vor allem große Hundekinder etwas schonen. D.h. man kann nicht gleich stundenlang mit ihm rumlaufen etc.
12 Stunden durch Wald und Wiese -vielleicht auch noch bei der Arbeit- geht mit einem Welpen deshalb schon mal nicht.
Dazu sollte man einiges beachten bei groß werdenden Rassen bzw. allen Welpen, z.B. Ruhezeiten, viel Kontakt zu seinen Menschen (immerhin soll er ein netter, sozialer "Familienhund" werden) und dass er nicht körperlich zu früh überansprucht wird. Ach ja und dann ist da auch noch die Erziehung...
Also müsste er in der Anfangszeit zuhause bleiben...sitzt dann auch bei kalter Witterung wer bei ihm im "Nebengelass" den ganzen Tag? Was sind eure Gedanken dazu?
Wie war das bei euren früheren Jagdhunden, als die als Welpen eingezogen sind? War da immer ein anderer Hund schon da, damit er nicht alleine war in der Nacht?
Die Trennung von seiner Familie (Mutter und Wurfgeschwister) ist keine leichte Zeit für ein Hundekind. Ihn in den ersten Tagen alleine in der Nacht zu lassen, finde ich persönlich grausam und herzlos. Harte Worte, ich weiß, aber so sehe ich das. Auch wenn das Winseln und Jammern nach einigen Tagen vielleicht aufhört-das Gefühl sich nicht auf seine "neue Familie" verlassen zu können und in der Nacht auf sich alleine gestellt zu sein, ist nicht schön und wirkt der Entwicklung einer sicheren, stabilen Persönlichkeit entgegen.
Ein anderer Welpe kann da sicher nicht die nötige Sicherheit vermitteln. Bei einer Gruppe sozialverträglicher älterer Hunde sehe die Sache wahrscheinlich anders aus. Dennoch weiß man nicht wie sie den Neuling akzeptieren würden und das birgt eine ganz andere Gefahr. Vor allem, wenn man davon nichts mitbekommt, weil man ja in einem anderen Gebäude schläft... Keiner möchte am Morgen einen total verschüchterten oder gar verletzten oder toten Welpen vorfinden.

Ich finde es gut, dass du dich schon so früh informierst und hoffe du kannst mit den Ratschlägen, die dir hier gegeben wurden/werden, was anfangen.
Leider zeigt die Erfahrung, dass die meisten Leute sich oft nur vergewissern wollen, dass das was sie sich bereits vorstellen schon in Ordnung ist. Dinge, die man nicht hören will, werden dann oft überhört, ignoriert oder man ist beleidigt und schimpft darauf wie gemein die Leute in solchen Foren sind... (...ein paar Beispiele: ein HSH in einer 80qm Wohnung in der Stadt; unbedingt ein Welpe, obwohl man voll berufstätig ist und keine Zeit für die Eingewöhnung hat; 2 Wurfgeschwister gleichzeitig nach Hause holen; etc...)
Bei dir habe ich das Gefühl es könnt anders sein und deshalb hoffen ich auch, dass du eventuelle Kritik oder Ratschläge nicht persönlich nimmst, sondern zum Wohle eures eventuellen zukünftigen Mitbewohners annehmen kannst.
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Lg Agnes+Drei-bis Vierbeiner
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