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Zitat von Faltendackelfrauchen
Zum Glück scheint sich die Inkontinenz mit abnehmender Kortisondosierung auch zu lindern. Ab und an läuft sie aber noch komplett aus, leider mehr tagsüber wenn ich auf der Arbeit bin. Sie hat zwar immer Zugang zum Garten, aber merkt es wohl nicht.
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Wenn du nicht da bist, wird sie mehr liegen und ruhen (dösen / schlafen) und dadurch nicht merken, dass sie Urin verliert.
Es gibt immer mal wieder bei Aldi & Co. Inkontinenzauflagen für Betten zu kaufen. Die sind schön groß, waschbar und schützen dann zumindest die Flächen, auf denen der "undichte" Hund in der Regel liegt.
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Zitat von Faltendackelfrauchen
Meine TAH des Vertrauens sagt, dass PhenPred ziemlich auf den Magen geht. Bei Frieda wäre das ein großes Problem, da sie sehr empfindlich ist. Die TA, die damals den Tod von Berta mitbegleitet hat und nichts tun konnte, sagt, es liegt am Phenylbutazon. Ihr Eltern sind Ärzte und bei Menschen darf Phenylbutazon nur über wenige Tage verordnet werden, weil die Nebenwirkungen die krassen nicht umkehrbaren Blutbildveränderungen sein können, die es auch bei Berta waren und sie am Ende trotz Bluttranfusion nicht überlebt hat.
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Arthrisel (Phenylbutazon) und PhenPred (Phenylbutazon + Prednisolon) sind beide kritisch zu bewerten und nur vorsichtig einzusetzen. Letzteres ist sogar in der Kombination noch gefährlicher.
Zitat:
Mit der kombinierten Applikation von Phenylbutazon und Glukokortikoiden kommt es zu einer Verstärkung der ulzerogenen Wirkung und erhöhter gastrointestinaler Blutungsgefahr (Ungemach 1994a).
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Quelle:
https://www.vetpharm.uzh.ch/wir/00000005/0339__F.htm (links "Interaktionen" anclicken)
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Phenylbutazon verfügt nur über eine geringe Sicherheitsbreite. Toxische Reaktionen auf Phenylbutazon sind besonders bei Tieren im ersten Lebensmonat, bei sehr alten und bei stoffwechselgeschädigten Patienten zu erwarten (
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Quelle:
https://www.vetpharm.uzh.ch/wir/00000005/0339__F.htm (links "Toxizität" anclicken)
Hat man also einen in der Beziehung sehr empfindlichen/vorgeschädigten Hund, muss man sich den Einsatz sehr gut überlegen. Ich hab's aus der Not heraus getan, weil bei Vega irgendwann kein Schmerzmittel mehr wirkte. Und sie hat es trotz sensiblem Magen-Darm-Trakt und schneller "Nierenreaktionen" bestens vertragen.
Mir war aber bislang nicht bewusst, wie gefährlich das Medikament tatsächlich ist:
Zitat:
Beim Hund sind Angaben von Maximal-Dosierungen kritisch zu bewerten, da es auch bei Langzeitbehandlungen mit therapeutischen Dosierungen zu Todesfällen gekommen ist (Watson 1980a). Es sollten Blutungszeit, Hämogramm, Blutchemie, Urin und Allgemeinzustand bei Hunden, deren Therapiezeiten Wochen überschreiten, ständig überwacht werden (Cribb 1992).
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In der Kombination mit Prednisolon kann man die Dosierung weiter runterschrauben, weil die Wirkung verstärkt wird.
Quelle: siehe oben, Toxizität
Da ich um Vegas Nierenproblematik wusste, haben wir sie anfangs relativ engmaschig überwacht und SIE hat es glücklicherweise gut vertragen.
PhenPred und Phenylbutazon wirken extrem schnell, bleiben aber auch lange im Körper. Von daher würde ich wohl im Fall der Fälle versuchen, letzteres 2-3 Tage zu geben, um die akuten Schmerzen anzugehen, ohne dass man gleich mit den schlimmsten Nebenwirkungen rechnen muss UND ohne dass das Wauzi gleich so komplett ausläuft.
Zitat:
Zitat von Faltendackelfrauchen
Anderes Thema Grazi: hattest Du auch die Situation, dass Du zunächst Rimadyl gegeben hast und dann wegen Wirkungslosigkeit bei Nervenschmerzen auf Phenpred bzw. Kortison umstellen musstest? Durch die schlimmen Schmerzen kann man doch nicht erst ein paar Tage warten?? Also man sagt ja, dass man Rimadyl erst einige Tage lang abgesetzt haben sollte, ehe man Kortison gibt. Das geht doch gar nicht!! Da würden mich Deine Erfahrungen sehr interessieren. Wir können auch gern ein neues Thema dafür aufmachen.
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Das gilt generell bei allen Schmerzmitteln und hat AFAIR nichts mit dem Cortison zu tun.
Zitat:
Bei kombinierter Anwendung verschiedener nichtsteroidaler Antiphlogistika ist zu beachten, dass eine erhöhte Gefahr von toxischen Reaktionen besteht, da es sich um einen gleichen Wirkmechanismus handelt.
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Quelle: siehe oben, Toxizität
Wir hatten die Situation natürlich auch schon. Je nachdem wie schlimm die Schmerzen waren, haben wir nicht warten können, bis das erste Schmerzmittel komplett aus dem System raus war. Wir haben aber zumindest immer 24 Stunden verstreichen lassen, bevor wir das Schmerzmittel gewechselt haben.
Btw: Rimadyl benutzen wir schon seit Jahren nicht mehr, weil wir bei unseren orthopädischen Hundebaustellen sehr oft beobachten mussten, dass es nicht ausreichte. Unser Schmerzmittel der Wahl ist mittlerweile Previcox. Das habe ich immer im Haus.
PhenPred habe ich immer nur für einzelne Hunde mit bekannter Problematik da, um schnell eingreifen zu können.
Grüßlies, Grazi