Zitat:
Zitat von Suko
Dass Kupieren der Rute/Ohren überflüssig ist, da sind wir uns alle einig.
Nur finde ich eine gewisse Doppelmoral ganz gruselig.
Bei Ohren und Rute ist man ganz empört, weil es sichtbar ist. Werden andere Körperteile/ Organe ohne Indikation weggeschnitten, wird von vielen applaudiert , es schön geredet, es sei im Interesse vom Hund. Ihr merkt sicher, ich rede von Kastration, die einem Hund mit Sicherheit auch Schmerzen zufügt.
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Ich finde, das es da schon einen gravierenden Unterschied gibt: das Kupieren dient alleine einem einem "ästhetischen" Zweck, und zwar aus dem Blickwinkel der Menschen.
Bei der Kastration gibt es durchaus medizinische Indikationen.
Zusätzlich haben wir aber die Problematik, dass Menschen immer verantwortungsloser werden (zumindest kommt es mir so vor), jede Menge Hunde produzieren ohne Rücksicht auf Gesundheit und Wesen, und diese dann nicht mal so erziehen können, dass sie sich in ein "normales" Leben einfügen.
Und das stellt den Tierschutz vor heftige Aufgaben. Die Tierheime sind nämlich proppenvoll und haben mittlerweile fast durch die Bank weg Aufnahmestopp.
Hätten wir hier lauter intakte Hunde, ginge das schlicht und ergreifend nicht. Potente Rüden, die ständig läufige Hündinnen riechen, dementsprechend gestresst sind und sich in die Wolle bekommen. Intakte Hündinnen, die ggf. während der Läufigkeiten aggressiv auf andere Hündinnen regieren. Gemischte Gruppen müssten zudem ständig "überwacht" und rechtzeitig auseinanderklamüsert werden, damit es nicht zu ungewolltem Nachwuchs kommt. Dazu dann scheinträchtige Hündinnen, die evtl. medizinisch versorgt werden müssen, was zu einem höheren Pflegeaufwand und höheren Kosten führt. Etc. pp.
Ich erlebe immer wieder und bin dankbar dafür, dass Tierheime gerade bei Molossern und Herdenschutzhunden eine (frühe) Kastration zu vermeiden versuchen, falls die Tiere intakt zu ihnen kommen und sie keinerlei Probleme haben. Doch je voller ein Tierheim ist, desto schwieriger ist es, intakte Tiere so zu halten, dass es zu keinen Problemen führt!
Grüßlies, Grazi